Freundschaft mit Therapeutin möglich?

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(e)
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Beitrag Sa., 08.06.2013, 20:09

Hey liebe ExVoto!

Klingt interessant und "geglückt", würde ich sagen. Wenn ich es richtig verstehe, kannst Du also jetzt noch eine Weile Therapie machen. Länger als geplant?

Ich frage manchmal meinen Thera auch nach seinen Projekten, die er noch am Laufen hat, also Berufliches, das ist ja dann nicht direkt privat, aber so erhalte ich doch ein bisschen Einblick in seinen (beruflichen) Alltag, das fühlt sich dann auch realer an.
Lieben Gruß
elana

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ExVoto
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Beitrag Sa., 08.06.2013, 20:25

Liebe Elana,

ja, ich habe auch den Eindruck, dass das sich jetzt wesentlich natürlicher entwickelt und nicht so ruckartig.
Ich werde noch etwas länger dabei bleiben, mein Thera wird dann einen Verlängerungsantrag stellen. Meine Stunden dürften jetzt dann wirklich aufgebraucht sein.

Ich kann es gut verstehen, dass dir der Einblick gut tut. Du wirst vermutlich auch nicht der Typ für eine therapeutische Beziehung mit einem starken Gefälle sein. Ich selbst wollte auch nie so stark in die Regression rutschen, und wenn, dann nur punktuell, wobei ich aber im Nachhinein sagen muss, dass mich die Phasen mit deutlicher Regression ziemlich vorangebracht haben, ich war mir selbst viel näher und habe dadurch Zusammenhänge erkannt und verstanden, die mir bis dato nicht klar waren.

Wie geht es dir denn? Kommst du in deiner Therapie voran und hast du deine Familie im Griff?

Liebe Grüße
ExVoto

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Beitrag Sa., 08.06.2013, 21:56

Da hast Du Recht, ExVoto!

Ich bin auch eher für eine symmetrische Beziehung. Es ist eher ein "als ob" ich in einer Regression stecken würde, weil es ganz nett ist, wenn sich die Ärzte so süß kümmern und ich ihre Zuwendung erhalte. Das nutze ich voll aus. Aber in Wirklichkeit behalte ich immer die Kontrolle.

Ja, ich komme in meiner Therapie voran. Nur fallen mir die 4 Wochen oder mehr Abstand zwischen den Sitzungen zunehmend schwerer, auch wenn mein Hausarzt dazwischen einspringt. Ich hoffe, mein Thera wird das in Erinnerung behalten und wenigstens dann, wenn es geht, auch einmal auf 3 Wochen runtergehen. Jedenfalls sagte ich ihm, dass ich ihn in der letzten Zeitdistanz von 6 Wochen echt vermisst habe. Diesmal sind es wenigstens nur 5 Wochen. Aber eben, ich wünschte, er hätte mehr Zeit und müsste nicht dauernd an irgendwelche Konferenzen im Ausland. Deshalb frage ich auch nach, damit ich selbst mehr Verständnis entwickle für seine Zeitknappheit. Deshalb würde er wohl nach der Therapie auch keine Freundschaft aufbauen, der Mann hat gar keine Zeit für so was. Er braucht mich ja nicht. Was kann ich ihm schon geben.

Meine Familie hab ich "noch" im Griff, aber es gärt und gerade das macht mir Angst. Aber das wär jetzt schon OT.
Lieben Gruß
elana

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ExVoto
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Beitrag So., 09.06.2013, 10:09

Liebe Elana,

ja, bei mir war das auch eher ein "als ob", aber dennoch konnte ich so einen besseren Zugang zu verdeckten Emotionen bekommen, der vieles in Gang gesetzt hat. Ich habe dadurch letztendlich besser verstanden, warum ich schon in so frühen Jahren depressiv geworden bin.

Bei mir waren die Zeitabstände in letzter Zeit auch recht lang. Das war nicht immer einfach, wobei es natürlich ein Unterschied ist, ob man am Ende der Therapie steht oder mittendrin. Für dich dürfte das daher deutlich schwieriger sein.

Ich denke, eine Freundschaft beruht ja nicht unbedingt darauf, dass man sich braucht.Und irgendwas scheinst du ihm ja doch zu geben, schließlich macht er mit dir Therapie, obwohl er dafür eigentlich gar keine Zeit hat. Das ist doch nicht gerade wenig. So etwas ist ja sicher eher die Ausnahme. Mein Thera sagte mir schon öfter, dass die Therapiegespräche ihm persönlich auch etwas bringen, dass er viel daraus lerne, ganz persönlich. Und dass er sehr froh darüber sei, diese Arbeit machen zu können.

Ich wünsche dir viel Glück mit deiner Familie!

Ganz liebe Grüße

ExVoto

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candle.
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Beitrag So., 09.06.2013, 10:58

Hallo ExVoto!
ExVoto hat geschrieben: Mein Thera sagte mir schon öfter, dass die Therapiegespräche ihm persönlich auch etwas bringen, dass er viel daraus lerne, ganz persönlich. Und dass er sehr froh darüber sei, diese Arbeit machen zu können.
Das kann ich mir gut vorstellen und finde das auch normal, dass man bei interessanten Klienten etwas mitnimmt, das selektiert wohl auch gleich zu Beginn die gegenseitige Sympathie. Ich weiß aber immer noch nicht, ob du dieses Normale einfach zu hochstilisierst als ganz besonders- manchmal kommt es mir schon so vor.

An der Situation hat sich scheinbar nichts geändert, ich erlebe es als Herauszögern, was ich ja einige Seiten vorher schon anmerkte. Wer entscheidet das gerade? Du oder der Therapeut?

Und eigentlich habe ich ja erhofft, hier kommt mal was von yamaha, wollte da auch schon nachfragen. Aber gut, manche Themen verlaufen eben im Sande.

Viele Grüße!
candle
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yamaha1234
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Beitrag So., 09.06.2013, 11:02

candle. hat geschrieben:
Und eigentlich habe ich ja erhofft, hier kommt mal was von yamaha, wollte da auch schon nachfragen. Aber gut, manche Themen verlaufen eben im Sande.

Viele Grüße!
candle
Ich bin in dieser Frage noch nicht viel weiter als vor einem halben Jahr, ist alles noch im Prozess.....das Endergebnis teile ich gerne mit, sobald der Prozess abgeschlossen ist, momentan sind wir wieder sehr mit therapeutischen Themen beschäftigt, also momentan ist mir das mit der Freundschaft gerade kein Anliegen mehr.

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candle.
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Beitrag So., 09.06.2013, 11:15

Danke für die Rückmeldung yamaha!

candle
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ExVoto
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Beitrag So., 09.06.2013, 11:44

[/quote]
Das kann ich mir gut vorstellen und finde das auch normal, dass man bei interessanten Klienten etwas mitnimmt, das selektiert wohl auch gleich zu Beginn die gegenseitige Sympathie. Ich weiß aber immer noch nicht, ob du dieses Normale einfach zu hochstilisierst als ganz besonders- manchmal kommt es mir schon so vor.

[/quote]

Hallo liebe Candle,

ich bin mir ziemlich sicher, dass das Hochstilisieren, wenn überhaupt, viel stärker von ihm ausgeht als von mir. Ich selbst habe meiner Person und meinem "Fall" in der Therapie eher wenig "Spektakuläres" beigemessen. Die Betonung des Besonderen ging zu keinem Zeitpunkt von mir aus, ich habe mich eher als eine von vielen Patient(inn)en betrachtet. Ich war und bin im Gegenteil immer wieder erstaunt darüber, wie er die Sache sieht. Die seelische Nähe und die verbindenden Gemeinsamkeiten fühle ich zwar deutlich, spreche sie aber nicht aus, er dagegen schon.

Und zur Frage, wer entscheidet: Ganz klar ist für mich, dass er versucht, die Sache zu lenken, und mich eigentlich nicht gehen lassen möchte. Das ist offensichtlich. Ich sehe da durchaus auch ein Problem. Ich weiß, dass das so nicht sein sollte. Ich bringe meine eigenen Bedürfnisse in solchen Dingen generell meist nicht konfrontativ, sondern eher subtil zum Ausdruck. Unsere jetzige Vereinbarung, nämlich die Therapie nicht abrupt zu beenden, sondern den Druck ein wenig herauszunehmen, kommt mir dennoch eher entgegen, es verschafft mir Luft, da ich momentan auch wieder stärkeren Belastungen ausgesetzt bin.

Liebe Yamaha,

schön von dir zu hören! Habe auch oft an dich gedacht!

Liebe Grüße Ihr beiden

ExVoto

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candle.
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Beitrag So., 09.06.2013, 11:58

Huhu ExVoto!
ExVoto hat geschrieben:
ich bin mir ziemlich sicher, dass das Hochstilisieren, wenn überhaupt, viel stärker von ihm ausgeht als von mir.
Woran machst du das fest?
Ich selbst habe meiner Person und meinem "Fall" in der Therapie eher wenig "Spektakuläres" beigemessen.
Was meinst du denn damit? Mir dünkt, du könntest meinen Beitrag falsch verstanden haben.
Ich war und bin im Gegenteil immer wieder erstaunt darüber, wie er die Sache sieht.
Wie er was sieht?
er dagegen schon.
Welche?

Die Therapie langsam auslaufen zu lassen ist aber üblich. Vielleicht verstehst du da auch irgendwas völlig falsch?

Du wirst hier nicht umsonst seitenweise schreiben, weil du vermutlich schon merkst, dass da etwas ist, was du nicht greifen kannst. Offenbar bist du noch nicht dahintergekommen.

Ist das nun ein übergriffiger Therapeut oder ist bei dir der Vater des Gedanken falsch?

candle
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Beitrag So., 09.06.2013, 12:32

@ExVoto

Ich finde es sehr klug von Dir, wie Du das jetzt handhabst, würde ich auch so machen. Dann siehst Du mit der Zeit, wo das hinführt und ob Du das weiter so haben möchtest, hast aber gleichzeitig immer noch therapeutische Unterstützung, was eben auch sehr wichtig ist.

Mein Thera behält mich nicht, weil ich etwas Besonderes bin, sondern weil ich in einer extremen psychosozialen Situation stecke und ohne ihn keine Therapie machen würde. Mir fällt es jetzt auch sehr schwer, mir eine(n) neue(n) Gynäkologen/-in zu suchen, seit der alte wegzog. Das erzählte ich ihm, weil ich die jährliche Kontrolle dadurch 2-mal ausfallen ließ. Dieser ständige Wechsel wurde mir einfach zu viel. Ich brauchte schon Jahre, um mich auf einen neuen Hausarzt einzulassen, nachdem der alte in Pension ging. Mein Hausarzt weiß das ebenfalls, es steht sogar in der Fachliteratur, dass Fibro-Patienten einen starken Rückhalt beim Hausarzt brauchen und dieser ständige Wechsel ihnen schmerztherapeutisch und psychosomatisch schadet, was er auch wusste. Mein Thera ist ja auf Schmerzpatienten spezialisiert, also weiß er das auch.

Das einzige, was für eine Freundschaft spricht, ist unsere Gleichaltrigkeit, meine Wissbegier und Intellektualität, wo er sich evtl. erhoffen könnte, dass ich mich wirklich interessieren könnte für alle seine Projekte und Aufgaben. Das war schon immer meine Stärke, meine Zugewandtheit, was ja bei den Angehörigen oft weniger der Fall ist. Trotz der Als-ob-Regression bin ich ihm mental ebenbürtig. Außerdem ist da noch mein altes Kindheitsmuster, das immer wieder wirksam wird, ich freundete mich schon in der Schulzeit mit vielen Lehrern an, weil ich meinen jähzornigen Vater immer um den kleinen Finger wickeln musste, danach übertrug sich das auf alle männlichen Bezugspersonen. Aus der Not wurde also irgendwo ein "Talent".

Da er Gutachter und damit sowieso Mitglied in wichtigen ärztlichen und therapeutischen Gremien ist, außerdem noch Ärzte ausbildet, hat er eine Vorbildfunktion. Er wird sich eng an die ärztlichen und therapeutischen Richtlinien halten. Deshalb glaube ich nicht, dass da eine Freundschaft drin liegt. Ich hoffe deshalb nur, dass ich die Therapie noch lange fortsetzen kann für ein paar Jahre. Die Therapie ist mir sowieso wichtiger. Es ist nicht mal sicher, ob ich eine Freundschaft haben wollen würde. Vielleicht auch nicht. Ich brauche vor allem den Therapeuten.
Lieben Gruß
elana

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hopelife
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Beitrag So., 09.06.2013, 12:54

Hallo liebes Forum,

das ist ein interessantes Thema.
Ich denke dennoch, dass die meisten Therapeuten
gleichgültig wie stark diese Bindung, die Nähe oder auch das weitere Interesse ist am Patienten besteht,
sie haben gelernt oder es sich zu ihrem eigenen Anspruch gemacht nach Therapieende diese Bindungen auch zu lösen.

Ich denke sie haben u.a mehr innere Fähigkeiten damit auch umzugehen,zusätzlich bleibt es eine asymmetrische Beziehung.
Sicherlich ich habe hier auch schon Ausnahmen gelesen, die bestätigten,
dass eine Freundschaft nach der Therapie doch möglich ist und man diese Beziehung neu definieren kann.

Besteht nicht der Wunsch nach einer Freundschaft nach der Therapie, weil wir das Schöne, das
was sich in der Beziehung so stabil und intensiv anfühlt nicht aufgeben wollen?

Das Gefühl, was wir in unseren Beziehung vielleicht eigentlichen vermissen? Oder nicht so intensiv erleben können?
Die Beständigkeit, die Wärme?
Das Gespür des Theras, was wir gerade brauchen?
Diese meist starkes Akzeptanz des Theras, uns so anzunehmen und zu mögen, wie wir sind?
es wäre heute nicht so wie es ist,
wäre es damals nichts gewesen wie es war!

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ExVoto
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Beitrag So., 09.06.2013, 13:03

Hallo liebe Candle,

also ich finde es ja irgendwie lustig, wie wir kommunizieren, zwischen uns scheint es immer eine Art Wand zu geben, die dafür sorgt, dass wir uns gegenseitig nicht so richtig verstehen! posting.php?mode=quote&f=20&p=621396# Nicht böse sein, ja? Ich meine das wirklich nicht böse! Ist mir nur schon öfter aufgefallen und inzwischen rechne ich schon immer damit, dass dies geschieht, wenn wir uns schreiben ... posting.php?mode=quote&f=20&p=621396#

Woran ich das festmache? Nun ja, an seinen direkten Äußerungen, da muss ich nicht viel interpretieren ...
Erstaunt bin ich immer wieder darüber, dass er offensichtlich eine starke emotionale/seelische Verbindung zu mir wahrnimmt (und das auch so sagt). Ich bin da wesentlich zurückhaltender. Ich weiß, Candle, damit kannst du jetzt nichts anfangen ...

Was sollte ich denn "völlig falsch" verstehen?

Ich kann inzwischen gut damit leben, wie die Dinge nun laufen, das entspricht auch meiner Art, mit solchen Situationen umzugehen. Ich wäre gar nicht der Typ dafür, konfrontativ vorzugehen. Allerdings habe ich meine Souveränität wieder erlangt und fühle mich keineswegs ausgeliefert. Du brauchst dir keine Sorgen machen. Mein Exmann, der mich sicherlich so gut kennt wie kein anderer und der die ganze Sache hautnah mitverfolgt, macht sich inzwischen auch keine Sorgen mehr um mich.

Liebe Grüße

ExVoto

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Beitrag So., 09.06.2013, 13:12

Hallo liebe Elana,

danke, dass du mich verstehst. Ich bin mit der jetzigen Lösung auch zufrieden, habe meinen Seelenfrieden und kann die Dinge auf meine Art handhaben.

Du siehst das alles sehr nüchtern und pragmatisch mit deinem Therapeuten, das ist sicherlich auch eine Art, damit umzugehen, man behält eher die Oberhand. Ich bin gespannt, wie es sich weiterentwickelt und hoffe natürlich, dass du trotz der widrigen Umstände noch lange bei deinem Thera bleiben kannst, gerade auch wegen deines Hintergrunds. Und zudem scheint ihr auch gut zusammenzupassen. Vielleicht könnt ihr ja irgendwann noch die Frequenz erhöhen, das wäre dann perfekt.

Liebe Grüße

ExVoto

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Beitrag So., 09.06.2013, 13:18

@elena
ich sehe das auch so, wie du den letzten Satz beschreibst, indem du mitteilst, du brauchst eigentlich eher den Therapeuten. Das würde ich auch so unterstreichen.
Wenn ich natürlich wüßte, dass die Therapie morgen zu Ende wäre, würde ich mir eine Freundschaft wünschen,weil ich das, was ich an ihr habe, derzeit nicht woanders habe.

Es ist auch so bei mir, wie du es beschreibst. Ich lerne sehr viel von ihr. Es ist als würde ich wöchentlich eine weise Frau aufsuchen, daran reife ich sehr.

Ich habe mir das auch schon als kleines Mädchen tief in meinem Herzen gewünscht,
manchmal macht es mir auch Angst, dass ich jetzt eine Thera gefunden habe, die total meinem Wunsch von
damals entspricht.
Aber dann bewerte ich das positiv und versuche zu lernen, wie ein Kind von der Mutter, wenn ich das so vergleichen darf ohne das ich sie als Mutter sehe.

Aber irgendwann, so hoffe ich und glaube ich, bin ich dann innerlich zu gewachsen, dass ich nicht mehr so oft auf die "Therapeutenmutter"zurückgreifen muss. So wünsche ich es mir tief in meinem Herzen.
Ich habe dazu auch ein gutes Buch gelesen. "Liebe und Heilung" Neue Perspektiven in der therapeutischen Beziehung von Eva Jaeggi.
In dem Buch wird gerade diese Vermischung von therapeutischer Beziehung und Freundschaft thematisiert.
es wäre heute nicht so wie es ist,
wäre es damals nichts gewesen wie es war!

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candle.
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Beitrag So., 09.06.2013, 13:37

HoffnungLeben hat es ganz gut geschrieben ExVoto. Ich kenne diese maßlose Abhängigkeit eben nicht, vielleicht ist das das Problem. Es ist doch schon erstaunlich, dass du ein Partner hast und es dort keine Stabilität gibt, denn ich kenne es nur so, dass Partner in die Therapie einbezogen werden. Bei dir und vielen anderen im Forum wird ja dann oft mit dem Therapeuten- ich sage jetzt mal etwas unverschämt- eine imaginäre Beziehung aufgebaut, die aber zu nichts führt, außer, dass du vom Therapeuten nicht loskommst. Also in Sachen Beziehung ist er dir ja keine Hilfe, es sei denn, dein Wunsch ist doch heimlich eine Paarbeziehung. Wenn es Übertragung ist, sollte die auch inzwischen erkannt sein, ist aber wohl keinesfalls Thema bei euch. Bisher konntest du es ja auch noch nicht benennen was bei dir ist.

Deswegen frage ich ja, ob der Therapeut sich möglicherweise falsch verhält? Du ziehst ihn ja nie in Zweifel, sondern saugst alles von ihm auf wie ein vertrockneter Schwamm.

Vielleicht versuche ich deinen Blickwinkel zu ändern, merke aber, dass du das gar nicht zuläßt. Ich rate da immer mal zum Realitätscheck oder den Verstand wirken zu lassen, denn bisher wirkst du mir nur emotional handelnd als rational. Und so geht es weder vor noch zurück, weißt wie ich das meine?

Ich finde prinzipiell auch nichts einzuwenden gegen eine Freundschaft, kann ich mir auch vorstellen, aber das ist eine Sache, die für mich einfach entsteht, ich sehe dich von ihm den Therapeuten eher gedrängt. Und deine Zweifel waren ja da. Vielleicht folgst du da einem Muster nicht abgelehnt werden zu wollen und "machst" lieber mit, statt deinen Zweifeln echten Raum zu geben.

Es hängt für mich auch damit zusammen, dass ich Freundschaften mit Männern meistens für aussichtslos halte- egal ob es sich um einen Therapeuten dreht oder einen "normalen" Mann. Wo soll es also hinführen?

candle
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