Der Therapeutin von IQ-Test erzählen?

Haben Sie bereits Erfahrungen mit Psychotherapie (von der es ja eine Vielzahl von Methoden gibt) gesammelt? Dieses Forum dient zum Austausch über die diversen Psychotherapieformen sowie Ihre Erfahrungen und Erlebnisse in der Therapie.
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Lumpi
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Beitrag Do., 06.08.2009, 22:53

münchnerkindl hat geschrieben: Ich hatte oft genug das Gefühl, "was soll ich in Gottes Namen hier kommunizieren " WIE kann ich es "für Anfänger" erklären, daß es verständlich ist... Sehr ermüdend...
Ist auch eine Frage der Intelligenz sich verständlich ausdrücken zu können.

LG, Lumpi

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Eremit
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Beitrag Do., 06.08.2009, 23:06

@Lumpi: Stimmt.

Aber Geduld ist eben auch ausschlaggebend.

Oft scheitert es vor allem daran, bei den "Dummen" wie bei den "Intelligenten".

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hungryheart
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Beitrag Fr., 07.08.2009, 06:08

Lumpi hat geschrieben:
Ist auch eine Frage der Intelligenz sich verständlich ausdrücken zu können.



wenn irgendetwas im leben, in der kommunikation, im zwischenmenschlichen schief läuft, neigen menschen dazu, das damit zu erklären, dass sie eben besonders intelligent, besonders sensibel .......(=zu intelligent für die anderen menschen, zu sensibel für sie anderen menschen), so.....besonders halt und irgendwie ja doch besser als andere sind

scheitern -wo auch immer und wie auch immer- kann bei besonderer begabung und/ oder sensibilität vorkommen, ist aber die ausnahme, nicht die regel. (da sprechen statistiken eine eindeutige sprache.)

und nicht, wie manche menschen annehmen, geradezu ein diagnosekriterium für hochbegabung, hohe intelligenz oder besonders hohe sensibilität..........
Nimm was du willst und zahl dafür.


Eremit
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Beitrag Fr., 07.08.2009, 07:45

Das Thema scheint ja eine Menge Leute zu beschäftigen...

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Dampfnudel
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Beitrag Fr., 07.08.2009, 10:13

Ich glaube, wenn ein bestimmtes Persönlichkeitsmerkmal bei einem Menschen besonders schwach oder besonders stark ausgeprägt ist, kann derjenige es schon etwas schwerer haben als wenn es einfach so ausgeprägt wäre wie bei der breiten Masse, sei das nun Intelligenz, Sensibilität, Selbstwertgefühl, Kreativität, Disziplin, Einfühlungsvermögen…. Ich glaube, das kann für alles gelten. Wenn genügend andere Merkmale stark genug ausgeprägt sind (ich nenne das ganze einfach mal psychisches System, weiß nicht, ob das ein korrekter Ausdruck ist, aber Ihr wisst hoffentlich, was gemeint ist), die das entweder kompensieren können oder denjenigen in die Lage versetzen, die Besonderheit im Positiven Sinne zu nutzen, bekommt der Betreffende wahrscheinlich kein Problem bzw. steht ob seiner Besonderheit vielleicht sogar besonders gut da. Das scheint zum Glück für die Mehrzahl der Menschen zuzutreffen. Bei den anderen ist dieses Gleich- oder Gegengewicht wahrscheinlich nicht so da. Vielleicht waren oder sind sie sehr starken Belastungen ausgesetzt, so dass das übrige psychische System gerade mit anderen Dingen beschäftigt ist, oder sie hatten ungünstige Entwicklungsbedingungen, so dass sich das psychische System nicht so entwickeln konnte wie es wünschenswert gewesen wäre oder vielleicht kann man sowas auch wirklich erben, keine Ahnung. Jedenfalls stelle ich mir vor, dass sich dann das ganze System irgendwie verzerrt, und dann hat derjenige eben ein Problem.
hungryheart hat geschrieben: wenn irgendetwas im leben, in der kommunikation, im zwischenmenschlichen schief läuft, neigen menschen dazu, das damit zu erklären, dass sie eben besonders intelligent, besonders sensibel .......(=zu intelligent für die anderen menschen, zu sensibel für sie anderen menschen), so.....besonders halt und irgendwie ja doch besser als andere sind
Insofern würde ich sagen, dass besonders hohe Intelligenz oder Sensibilität da keinen besonderen Stellenwert einnehmen. Sie bekommen nur besondere Aufmerksamkeit, weil sie aus irgendeinem Grund ein besonderes Prestige genießen und für viele eine Art Statussymbol zu sein scheinen. Das meine ich u. a. auch mit diesem „Mythos“. Vielleicht auch weil daran schon sehr lange und häufig geforscht wird und Intelligenzdiagnostik allgemein einer der (behaupte ich mal) bekanntesten Bereiche der Psychodiagnostik ist, so dass die meisten Leute auch was mit diesen Werten anfangen können. Da würde ich hungryheart zustimmen, dass fast jeder irgendwie das Bedürfnis hat, etwas Besonderes zu sein, und wenn ein (vermeintlich?) messbares Persönlichkeitsmerkmal besonders heraussticht, dann befriedigt das irgendwie auch dieses Bedürfnis nach Besonderheit. Vielleicht kommt sogar daher dieses Prestige, weil Intelligenz einfach besonders gut „greifbar“ erscheint. Und vielleicht beschäftigt es deshalb auch so viele Leute. Wären andere Merkmale ebenso gut untersucht (oder so bekannt, ich habe eigentlich gar keine Ahnung, wie gut sie untersucht sind), würden sich die Leute vielleicht gar nicht so auf die Intelligenz stürzen.
hungryheart hat geschrieben: scheitern -wo auch immer und wie auch immer- kann bei besonderer begabung und/ oder sensibilität vorkommen, ist aber die ausnahme, nicht die regel. (da sprechen statistiken eine eindeutige sprache.)
Fast noch wichtiger erscheint mir aber die Sache mit dem Ungleichgewicht. Denn an dieser Stelle hat eine hohe Intelligenz eben tatsächlich Einfluss, weil sie das System in eine bestimmte Richtung verzieht, nur eben nicht allein, weil die anderen Merkmale für den Zustand des Systems genauso wichtig sind. Das wird oft vergessen. Wenn den Leuten bewusst wäre, dass ein Scheitern aufgrund hoher Intelligenz nicht allein daran liegt, dass die Intelligenz besonders hoch ist sondern notwendigerweise auch daran, dass andere wichtige Bereiche nicht so funktionieren, wie sie sollten, dann wären sie vielleicht weniger wild darauf, die Intelligenz als Erklärung heranzuziehen. Und andere hätten es nicht nötig, sie deswegen klein zu machen.

Puh, das ist jetzt lang geworden.
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Gärtnerin
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Beitrag Fr., 07.08.2009, 14:26

Dampfnudel hat geschrieben: Wenn den Leuten bewusst wäre, dass ein Scheitern aufgrund hoher Intelligenz nicht allein daran liegt, dass die Intelligenz besonders hoch ist sondern notwendigerweise auch daran, dass andere wichtige Bereiche nicht so funktionieren, wie sie sollten, (...)
Ich habe im Asperger-Forum Menschen kennengelernt, die mit einem IQ von 150 und darüber getestet wurden, aber im Alltag ständig an den vermeintlich einfachsten Dingen scheitern. Da stellt sich dann wirklich die Frage, was so ein Intelligenztest eigentlich aussagt. Bestimmt nicht automatisch etwas über die Lebenstüchtigkeit. Allerdings ist es mit einer höheren Inteligenz möglicherweise leichter, Schwächen anderweitig zu kompensieren.
Wer etwas will, findet Wege. Wer etwas nicht will, findet Gründe.


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Beitrag Fr., 07.08.2009, 16:02

Warum geht es schon wieder um Intelligenz?

War der Kern der Sache nicht, daß Dampfnudel ein Problem damit haben könnte, daß ihr etwas peinlich ist?

Satt Intelligenz könnten es auch zu große Füße sein!

Also, Dampfnudel: Wie steht es um Dein Selbstwertgefühl?

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Dampfnudel
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Beitrag Fr., 07.08.2009, 19:13

Eremit hat geschrieben:Warum geht es schon wieder um Intelligenz?
Ich war noch damit beschäftigt, welche Relevanz oder Berechtigung so ein Testergebnis haben könnte.
Eremit hat geschrieben:Also, Dampfnudel: Wie steht es um Dein Selbstwertgefühl?
Nicht zum besten. Ich definiere mich fast ausschließlich über Leistung und darüber, ob ich es allen recht mache. Wenn nicht, sieht es düster aus.
Alles hat seine Zeit.


Eremit
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Beitrag Fr., 07.08.2009, 19:45

Dampfnudel hat geschrieben:Ich war noch damit beschäftigt, welche Relevanz oder Berechtigung so ein Testergebnis haben könnte.
Inwiefern Dein IQ Relevanz für die Therapie hätte, wissen wir ja schon. Isoliert relativ wenig, aber im Zusammenhang mit anderen Aspekten wie Deinem Selbstwertgefühl und dem eigenen Leistungsanspruch sehr viel.

Ach ja, ganz nebenbei wird nicht Deine Intelligenz therapiert - sondern DU. Du magst vielleicht intelligent sein, aber Du bist nicht Deine Intelligenz. Du bist ja viel mehr als Deine Leistungsfähigkeit.
Dampfnudel hat geschrieben:Ich definiere mich fast ausschließlich über Leistung und darüber, ob ich es allen recht mache.
Nun, das spricht doch Bände - oder?

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Dampfnudel
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Beitrag Fr., 07.08.2009, 20:02

Ja, leider

Ich glaube, Dein Beitrag ist ein schönes Schlusswort für diesen Thread. Vielen lieben Dank, auch allen anderen, ich habe ne Menge dabei gelernt, glaube ich!
Alles hat seine Zeit.

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Pitt
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Beitrag Fr., 07.08.2009, 20:28

Hi Dampfnudel,
es gibt viele Gebiete des "Selbstwerts".
Wir wissen alle nicht, was Dein Problem ist, die Dich therapeutische Hilfe suchen lässt.
Falls Du z.B. berufliche Probleme hast (fehlende Anerkennung), könnte es möglicherweise durchaus hilfreich sein, auf Deinen hohen IQ hinzuweisen.
Falls Du hingegen Probleme im Bereich des "Mann-Frau-Problems", spielt Intelligenz nur eine nachgeordnete Rolle, - denke ich.
Lg
Pitt

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Quadratur
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Beitrag Fr., 07.08.2009, 20:42

Pitt hat geschrieben:Falls Du hingegen Probleme im Bereich des "Mann-Frau-Problems", spielt Intelligenz nur eine nachgeordnete Rolle, - denke ich.
Ne, sicher nicht!!! Kaum ein Mann möchte eine Frau, die intelligenter ist als er...
Traue deinen Ohren.

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Pitt
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männlich/male, 53
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Beitrag Fr., 07.08.2009, 20:50

Quadratur hat geschrieben:
Pitt hat geschrieben:Falls Du hingegen Probleme im Bereich des "Mann-Frau-Problems" hast, spielt Intelligenz nur eine nachgeordnete Rolle, - denke ich.
Ne, sicher nicht!!! Kaum ein Mann möchte eine Frau, die intelligenter ist als er...
Da wäre ich vermutlich ne Ausnahme. Ist doch hochgradig angenehm, wenn man nicht immer selber denken muss. Natürlich sollte so eine intelligente Frau auch etwas Spass am Sex und am "Sexy-sein" haben, und nicht all ihre Phantasie und Energie anderweitig aufbrauchen...
Lg
Pitt

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(V)
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Beitrag Fr., 07.08.2009, 21:13

Das glaube ich dir ehrlich gesagt nicht, Pitt. Verzeih meine Vorurteile. Nicht persönlich gemeint. Klar, kaum ein Mann gibt zu dass er "Dummchen" will. Will er auch meist nicht. Die Frau soll schon intelligent sein (aber bitte auch sexuell attraktiv), aber nicht intelligenter als der Mann. Offenbar scheint das ausgesprochen abtörnend zu wirken...
(Und ja, wie schon erwähnt, darüber gibt es auch *mit Augenzwinker* Studien)

EDIT:

EINSAM AN DER SPITZE
http://blog.thurgauerzeitung.ch/mamablo ... er-spitze/

Heiraten Frauen wirklich "nach oben" und haben intelligente (erfolgreiche) Frauen weniger Heiratschancen?
http://philipps-welt.info/evolution.htm#ausbildung

Paarpsychologie: Singles mit Doktortitel sind oft weiblich
http://www.welt.de/wissenschaft/article ... blich.html

Einmal googlen, das Internet ist voll mit solch Meldungen. An alle "intelligente Frauen": Einmal bitte kräftig weinen. Alleine das ist an sich schon Grund genug für eine Therapie. ;-(((


Eremit
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Beitrag Fr., 07.08.2009, 21:57

Warum geht es schon wieder um Beziehungen und den Mann-Frau-Zwist? Das wäre wieder einen eigenen Thread wert.

Hatte der Thread nicht eigentlich mit Intelligenz, Leistungsanspruch und Selbstwertgefühl zu tun?

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