Faulheit, Aufschieberitis, mangelnde Selbstdisziplin

Alle Themen, die in keines der obigen Foren zum Thema "Psychische Leiden und Beschwerden" passen.
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Nurse_with_wound
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Beitrag So., 27.09.2009, 22:55

Doch ich denke auch, Ziele müssen emotional besetzt sein, damit man ausreichend Motivation hat. Ist dies nicht der Fall, sollte man vllt. über seine Ziele nachdenken.

Mir hat es geholfen und hilft es immer noch meine Ziele ganz bewusst und durchdacht zu formulieren.
Alltagsbeispiel: "Ich muss meine Wohung putzen." Nee geht gar nicht, erst recht nicht wnen das Wetter schön ist und ich genau so gut eine Radtour machen könnte oder Baden gehen lönnte. Und den Wischmopp zu schwingen ist wohl von kaum jemandem ein positiv emotional besetztes Ziel.
Was aber geht ist: "Ich möchte mich in meiner Wohung wohl fühlen. Und dazu gehört auch, das sie annehmbar sauber und aufgeräumt ist." Und DANN habe ich schon Motivation zu putzen.
Das ist wirklich guter Tipp !

ABER... macht die umformulierung auch einen Sinn wenn die Arbeit an die negativen Erlebnissen in der Vergangenheit erinnert und man ausschliesslich an das Hammerfach bei einem durchgeknallten despotischen Prof denkt? Da müsste ich mehr Arbeit reinstecken. Zb die Dateienordner umbenennen wäre schon ein Anfang!
Practice what you preach

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montagne
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Beitrag Di., 29.09.2009, 08:15

@Crazyblue:
Vllt. liegt es auch daran, das du dir zu hohe Ziele setzt. Lerne die Musiktheorie in ganz kleinen Schritten. jede Woche eine Stunde, dafür vllt. eine Stunde weniger proben und spielen. Und gleich die gelernte Theorie umsetzen.

Ich muss mich auch manchmal zu meinen Hobbies überwinden. Obwohl es mir irre Spaß macht Sport zu treiben und ich mich jedes Mal sehr gute fühle wärend des Trainings und danach fällt es mir manchmal schwer mich erstmal zum Fitnesstudio oder zur Laufbahn zu bemühen.
Aber ich sage mir dann eben auch: Ich möchte doch den Spaß haben, ich möchte fit bleiben für andere Unternehmungen wie Bergsteigen usw. Aber da es eben mein Hobby ist, meine Freizeit mache ich viel nach dem Lustprinzip, zwinge mich wenig. Wenn ich mal ein paar Wochen keine Lust auf Ausdauertraing habe, dann mache ich eben nur Kraft und Koordination. Nach einer Weile kommt die Lust schon wieder.


@Antonia:
ABER... macht die umformulierung auch einen Sinn wenn die Arbeit an die negativen Erlebnissen in der Vergangenheit erinnert
Klar, macht sogar noch mehr Sinn. Man kann sich ja sagen, man möchte nicht, das die Mühen der Vergangenheit umsonst waren. man möchte nach den Mühen auch endlich mal die Früchte ernten.

Obwohl ich finde, da sist auch noch ein anderes Thema bei dir, in dem es darum geht nach vorne zu sehen und nicht zurück.
amor fati

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CrazyB
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Beitrag Di., 29.09.2009, 13:18

Hab jetzt ein paar Wochen etwas ausprobier, das ich euch schildern will (vielleicht hilfts ja bei euch auch)

Ich übe seit ein paar Wochen Meditationstechniken.
Vor allem erst einmal Atem kontrollieren, Entspannen, Alltag mal ganz ausklammern usw.

Anfangen tu ich damit mich stabil aber bequem hinzusetzen, Augen schließen und nur aufs Ein-und Ausatmen konzentrieren.
Alle anderen Sachen wie Gedanken, Schmerzen (Rücken z.B.) sanft gedanklich beiseite schieben und wieder aufs Atmen konzentrieren.
Wie Atme ich gerade, wie fühlt sich mein Körper an usw.
Mit der Zeit werden meine Atmenzüge fast automatisch langsamer und tiefer und dann setzt die Entspannung wie von selbst ein und die Gedanken werden auch hintergründiger.
Alles was dann zählt sind Emotionen und keine kongreten Themen oder Gedanken.

Das klappt schon ganz gut - solange ich nicht schon vorher sehr unzufrieden oder beunruhigt bin dann muss ich lange rumsitzen und Atmen
Ideal ist es auch wenn man sich vorher auspowern kann - halbe Stunde laufen zB oder Spazierengehen in der Natur.
Dann je nach Geschmack ruhige Musik oder so New Edge Sachen in die Kopfhörer (ausser es es eh ganz still in der Wohnung oder auf der Wiese).

Is wirklich wie Urlaub und man hat nachher unglaublich viel Lust und Energie etwas kreatives zu machen. Oder entspannt und unvoreingenommen an Aufgaben oder Menschen heranzutreten.
Ich denk dann viel weniger über Probleme und Hürden nach, sonder viel ruhiger und klarer: "So. Was mach ich jetzt KLEINE SCHRITTCHEN! und nehme mir sehr viel Zeit für die Aufgabenstellung."
Oft ist dann viel schneller der Erfolg da als wenn ich mich zwinge etwas zu machen.

Frühsport ist übrigens ein super Tipp. Das löst mal alles negative aus dem Körper und regt den Kreislauf an.
Nach dem Laufen fühle ich mich meist den ganzen Tag lang voller Energie und die Dinge scheinen leichter und selbstverständlicher von der Hand zu gehen.
Probierts mal aus
Bei manchen Themen würd' ich mich lieber weniger gut auskennen.
Hätte definitiv Sinnvolleres mit der Zeit anfangen können!
"Misery is almost always the result of thinking" (Joseph Joubert)

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metropolis
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Beitrag So., 22.11.2009, 12:50

Hallo Leute,

bin gerade total verzweifelt und am Ende...

Und auch wenn zu diesem Thema schon viel gesagt wurde, würde ich mich freuen, wenn ihr noch mal speziell auf mein Problem eingehen könntet. Mir würden vielleicht auch eure Erfahrungen in diesem Bereich weiterhelfen.

Also, es geht darum, dass ich mich schon seit Monaten durch eine Hausarbeit quäle, für die man eigentlich nicht mehr als 1-2 Monate Arbeit investieren sollte. Rechtzeitig angefangen hatte ich ja extra, aber davon habe ich die meiste Zeit mit Lesen verbracht, was einen ja wunderbar vom eigentlichen Konzeptualisieren und Schreiben abhält. Die restliche Zeit hatte ich mit einer hartnäckigen Schreibblockade zu kämpfen, so dass der Abgabetermin schon seit einem Monat abgelaufen ist und die Arbeit noch nicht mal ansatzweise fertig ist (Sanktionen vom Prof sind deshalb jetzt nicht zu erwarten, er hat von 15 Hausarbeiten erst 1-2 und sieht das nicht so eng).
Jetzt mag man mir raten, dass ich mir einfach mal ne Woche freischaufeln soll, in der ich nichts anderes mache als die Hausarbeit. Nur dass das nicht funktioniert. Ich kann mich einfach nicht konzentrieren. Jede Kleinigkeit lenkt mich ab. Es gibt einfach so viele Ausreden, die mich abzuhalten scheinen (Therapie, Haushalt, Kind, Mann, Hausaufgaben für die Uni, Forum, Telefon, Freunde) Doch selbst wenn ich alle diese Faktoren eleminiere und sozusagen ungestört bin, scheint sich auch nichts zu ändern. Da sitze ich einfach stundenlang nur da und starre gedankenverloren auf den Bildschirm, schreibe mal einen linkischen Satz und versinke wieder in Gedanken.
Es ist einfach der Horror. Das ist anscheinend eine Lern- und Schreibblockade, die mich begleitet, seit ich zur Schule gehe. Ich kenne es gar nicht anders, es läuft jedes Mal nach diesem Schema ab.

Wenn ich dann daran denke, dass ich in 4 Monaten meine Diplomarbeit anmelde, kann ich eigentlich nur noch sarkastisch lachen. Wie soll ich das schaffen, wenn ich Stunden brauche, um ein paar Sätze aufs Blatt zu bekommen. Eigentlich bräuchte ich dafür ein Jahr Zeit, habe aber nur 4 Monate zur Verfügung.

Mich würde interessieren, wie ihr, die ihr ähnliche Probleme habt, solche Sachen wie Hausarbeiten oder Diplomarbeiten überstanden habt. Gibt es Tricks, wie ich meine Konzentrationsschwäche überlisten kann.

Wäre für ein paar Vorschläge oder aufbauende Worte dankbar.

(Selbstverständlich werde ich diesen Thread noch durchkämmen.)

LG

metropolis

P.S. Wenn ich immer so viel schreiben würde wie hier in diesem Forum oder in den PMs, wäre meine Hausarbeit schon längst fertig und die Diplomarbeit schon halb geschrieben.
"Ja und dann? Weißt du nicht mehr? Wenn ich und du nicht gekommen wären und den kleinen Häwelmann in unser Boot genommen hätten, so hätte er doch leicht ertrinken können!"

Theodor Storm

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Swift
sporadischer Gast
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Beiträge: 11

Beitrag So., 22.11.2009, 17:33

Ich habe ähnliche Schwierigkeiten, die ich aber etwas anders analysiere:

An sich bin ich mal auf überdurchschnittliche Intelligenz getestet worden. In der Schule war ich aber immer Mittelmass, wenn auch fürs Nichtstun. Ich konnte mich immer durchkombinieren. Mit konstanter Leistung hätte ich vermutlich viel mehr erreicht.

Das hat sich dann später so festgefressen, ich bin so schlecht darin laufend was zu tun - richtig was schaffen kann ich nur wenn ich Druck habe, sprich relativ kurze Zeit vor Prüfungen.

Das dumme ist, dass ich in dieser Zeitspanne, in der an sich am meisten in meinen Kopf gehen könnte, ein anderes Problem zu spüren bekomme. Ich habe echt Konzentrationsschwierigkeiten. Und zwar werde ich, wenn ich länger an einer Aufgabe sitze unruhig. Ich renne rum, lenke mich ab, esse was - total zum kotzen. Und was der Knackpunkt dabei ist: ich schweife einfach gedanklich ab. Es ist als ob ich nicht bei mir bin. Zum Beispiel kann es passieren dass ich totales Kopfkino bekomme und mir ausmale wie diese oder jene Situation in der Prüfung verlaufen wird, was ich sagen kann usw.

Ich weiß nicht ob es eventuell damit zu tun hat daß ich in der Familie schon diese Rolle hatte, den desolaten Verhältnissen immer einen Schritt voraus zu sein, immer sehr stark die Antennen für soziale Situationen auszufahren, bereit zu sein für das was kommen könnte. Es ist so als wenn ich mich meist auf die Situation mental vorbereite und deshalb die Konzentration aufs fachliche total baden geht.

Ich hab echt keine Ahnung wie ich ruhiger werden könnte.

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Magdolna
neu an Bo(a)rd!
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Beiträge: 1

Beitrag Mi., 25.11.2009, 11:01

" ...ich kenne bzw. habe dieses Problem auch. in der letzten zeit ist es bei mir schon so, dass ich mich selbst dafür richtig hasse und früh aufwache mit der Angst, die ganze ARbeit nicht zu schaffen usw. gibt es nicht einen verhaltenstherapeuten unter uns, der uns einige tips geben kann? oder kennt ihr gute bücher dazu?" (Upps, falsch zitiert, egal-Mut zur Lücke.)

Hallo, also ich habe ein Buch, dass ich besonders gut finde zu dem Thema: Hans-Werner Rückert: "Schluss mit dem ewigen Aufschieben". Bei Amazon ist auch der "Blick ins Buch" dabeihttp://www.amazon.de/Schluss-mit-dem-ew ... 11QW83G831. Für mich das beste Buch zu dem Thema, das erspürt man schon beim Blick ins Inhaltsverzeichnis! Und hier habe ich, bevor das Buch geliefert wurde, schon gute Anregungen gefunden:http://www.methode.de/am/zm/amzm004.htm

Da fand ich den Beitrag zu *Aufschieberitis* und *das Eisenhower-Prinzip* schon sehr interessant, was den Info-Gehalt betrifft.

Und ansonsten gibt es da einen einfachen Satz für mich: Einfach anfangen. Das nimmt einem keiner ab. (Fällt mir immer noch sehr, sehr schwer!)

P.S.: So richtig schlimm ist es für mich geworden, als ich zu viel Zeit hatte, die es zu strukturieren galt. Aus dem Beruf raus ... e.c.p.p)

Vielleicht konnte ich ein wenig helfen. Sorry, las erst heute in dem Thread.
Zuletzt geändert von Magdolna am Mi., 25.11.2009, 19:55, insgesamt 1-mal geändert.
Einsamkeit ist Unabhängigkeit, ich hatte sie mir gewünscht und mir erworben in langen Jahren. Sie war kalt, o ja, sie war aber auch still, wunderbar still und groß wie der kalte stille Raum, in dem die Sterne sich drehen.
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Nurse_with_wound
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Beiträge: 2049

Beitrag Mi., 25.11.2009, 14:37

ich habe in einem Prokrastination Forum von gewissen "Kontrollgruppen" gelesen. Dort habe ich schon gefragt aber in diesem Forum ist fast gar nichts los und ich hier bereits angemeldet bin frage ich mal, weiss jemand was das ist?
Schreiben sich Leute und kontrollieren sich gegenseitig? Oder ist das eine Selbsthilfegruppe, treffen sich diese Leute live? Es klingt echt interessant.
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Thusnelda
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Beitrag Mi., 25.11.2009, 19:58

habe den ganzen Thread durchgelesen, da ich auch immer mal so Phasen habe, wo ich trotz 'wollen' und 'möchten' - zur Zeit leider auch wieder - nicht weiterkomme. Zur Zeit schiebe ich meine Büroarbeit, besond. die Jahresabrechnung, schon ewig vor mir her.

Allgemein bekannt scheint mir die Angst vor Versagen - aber vor 'Erfolg'?
Warum will ich das nicht fertig machen? Mich stört z.B., dass ich die Abrechnung anderen vorlegen muß. Was geht das andere an?
Da spielt auch Wut und das Gefühl der Ungerechtigkeit für mich eine Rolle: Warum wird einem durch komplizierte Bestimmungen immer mehr Büroarbeit aufgehalst? Wenn die, die die Gesetze machen, das selbst mal machen müssten, neben ihrer eigentlichen Erwerbsarbeit, dann würde das bestimmt schnell geändert.
Und auch Ärger im privaten Bereich: warum mach ich das alleine? Damals war ich stolz, dass ich es konnte. Jetzt nervt es mich mehr.

Andererseits habe ich für meine Hausarbeit, mit der ich auch zeitweise 'im Clinch' liege, einen für mich passenden Rhythmus gefunden. Wenn ich mal keine Lust habe, dann macht es nichts, wenn ich mal nen Tag od. zwei "aussetze".
Für die Büroarbeit habe ich einen ähnlichen Plan - nur finde ich leider seit langem immer wieder 'Gründe' es nicht zu tun, und wenn ich plötzlich ganz müde werde
Ich komme bald in Teufelsküche - mal sehn, wie's da aussieht.

Anstatt das hier zu schreiben, wollte ich eigentlich meine Büroarbeit weiter machen . . .
Mir egal

Thusnelda

PS: tut mir leid, dass ich zur Problemlösung nicht beitragen kann.
frdl. Grüße
Thusnelda

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Das wünsch ich sehr, dass immer einer bei dir wär, d. lacht und spricht: fürchte dich nicht.

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CrazyB
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Beitrag Do., 26.11.2009, 13:40

Thusnelda hat geschrieben: PS: tut mir leid, dass ich zur Problemlösung nicht beitragen kann.
Ich denke, das kann keiner hier im Forum wirklich.
Sowas sollte von Psychotherapeuten persönlich behandelt werden.

Im Endeffekt muss man nämlich herausfinden, woher diese Probleme kommen und wie man dem entgegenwirken kann.
Das ist eben individuell.
Das Ziel sollte sein, dass man selber ganz klar überzeugt ist, dieses oder jenes zu machen weil es einem etwas positives bringt.
Solange wir nur Dinge tun weil "andere" oder "man" es so macht wird's meiner Meinung nach nicht besser - sonst täten wir es ja.

Nur ist die Arbeit an dem Thema so schwer und unbeliebt, dass man das eben nicht alleine schafft.
Also ich brauche da schon Druck von Aussen immer wieder, damit ich mich tiefgründig damit beschäftige warum ich so antriebslos bin.
Verrückte Sache.
Da möchte man - aber wirklich wollen tut man trotzdem nicht.
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CrazyB
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Beitrag Do., 26.11.2009, 13:48

Thusnelda hat geschrieben:Allgemein bekannt scheint mir die Angst vor Versagen - aber vor 'Erfolg'?
Angst vor Erfolg beinhaltet oft Angst mit etwas umzugehen, das man nicht kennt.
Für chronische Aufschieber und Menschen die aus Angst "faul" sind ist das ein ungewohntes Gebiet.
Zudem beweist Erfolg, dass man es doch kann und man fürchtet, die Umgebung wird einem einen weitern Misserfolg nicht mehr entschuldigen.
"Du hast es ja eh schon mal geschafft. Da klappts auch ein weiteres Mal."
Sprich: Der Druck wird erhöht es wieder zu schaffen.
Ausserdem kann man sich dann nicht mehr selbst beweisen wie unfähig und hilflos man ist.(was auch eine Art von Sicherheit ist weil man ja weiß was auf einen zukommt - nämlich der garantierte Misserfolg)
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Thusnelda
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Beitrag Fr., 27.11.2009, 17:03

CrazyBlue hat geschrieben:
Thusnelda hat geschrieben: PS: tut mir leid, dass ich zur Problemlösung nicht beitragen kann.
Ich denke, das kann keiner hier im Forum wirklich.
Sowas sollte von Psychotherapeuten persönlich behandelt werden.
hallo CrazyBlue

erstmal vielen Dank für deine ausführliche Reaktion.

Deiner obigen Antwort möchte ich widersprechen:
ich glaube schon, dass jemand hier im Forum das eine oder andere mal zur Problemlösung beitragen kann - nicht das Problem lösen, das ist klar - aber ein bisschen helfen schon. Und wenn man nur sieht: andere haben auch (diese) Probleme - ich bin nicht alleine damit.
Wofür gäbe es das sonst hier ? Und würde so vielfältig genutzt ?

Frdl. Grüße

Thusnelda
Zuletzt geändert von Thusnelda am Fr., 27.11.2009, 17:17, insgesamt 1-mal geändert.
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Thusnelda
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Beitrag Fr., 27.11.2009, 17:16

zu der eigentlichen Frage - warum man vor-sich-herschiebt - warum man sich mit manchen Sachen so furchtbar schwer tut, kamen mir noch folgende Gedanken:
die Gründe sind nicht immer in der Vergangenheit zu suchen und zu finden. Manchmal liegen sie viel näher - man fühlt / spürt, dass etwas nicht richtig ist, kann aber nicht genau feststellen, was. Man fühlt sich in einem Bereich vielleicht behindert/gehindert, in einer Zwickmühle sozusagen: Man möchte gerne etwas ganz anderes, kann es aber nicht machen, sein oder haben - ohne Konsequenzen zu erleben, die man auch nicht möchte.
Da sich so etwas auf Dauer nicht ignorieren lässt, macht es sich möglicherweise in einem Bereich bemerkbar, der eigentlich gar nichts damit zu tun hat.

Frdl. Grüße

Thusnelda
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Eve...
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Beitrag Fr., 27.11.2009, 17:37

Ja, ich finde, Du hast Recht. Ich habe so eine "Lähmung" erlebt, als ich in einer Zwickmühle steckte; aufgrund dessen teile ich seitdem schon Deine Theorie ziemlich.

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CrazyB
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Beitrag So., 29.11.2009, 22:01

Thusnelda hat geschrieben:Deiner obigen Antwort möchte ich widersprechen:
ich glaube schon, dass jemand hier im Forum das eine oder andere mal zur Problemlösung beitragen kann - nicht das Problem lösen, das ist klar - aber ein bisschen helfen schon. Und wenn man nur sieht: andere haben auch (diese) Probleme - ich bin nicht alleine damit.
Wofür gäbe es das sonst hier ? Und würde so vielfältig genutzt ?
Thusnelda
Hm. Soo krass habe ich das auch garnicht gemeint. Sry wenn das so rübergekommen ist.
Ich hätte besser schreiben sollen:
Dass man nicht "alles" hier lösen wird können.
Du hast vollkommen recht damit (dessen bin ich mir auch immer bewusst), dass es schon mal sehr hilft wenn man sich mit gleichgesinnten austauschen kann und merkt, dass man nicht der einzige auf der Welt ist der wirklich genau dieses Problem hat.
Kenn ich aus eigener Erfahrung.
Irgendwie wollte ich deinen Satz damit entkräften - dass es dir nicht leid tun muss wenn du nicht zur Lösung beitragen kannst.
War ungeschickt formuliert von mir
_________________-
Zum Thema:

Thusnelda hat da was gutes angesprochen. Das habe ich auch durch die Therapie (und Literatur) gelernt.
Oft ist man gerade am Beginn sehr auf ein oder zwei Probleme fixiert die weg müssen.
Aber man sollte sich nicht krampfhaft auf deren Lösung werfen, denn sehr oft sind es andere verstecktere Probleme die das akute Problem nähren oder gar erst aufkommen lassen.
Das ganze ist wie ein Kartenhaus. Man kann nicht viel auf die oberen Reihen bauen wenn die unteren Karten nicht fix passen und wackeln (und die müssen - wie Thusnelda richtig schreibt- nicht mal direkt unter der obersten Reihe stehen)
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Thusnelda
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Beitrag Sa., 05.12.2009, 10:05

Das Thema geht mir nicht aus dem Sinn.
Da ich "früher" nicht so war, muß es doch Gründe dafür geben, warum jetzt.

Bei mir scheint es ein ganzes Knäuel von Empfindungen zu sein und jeder Gedanke ist ein Faden daraus. Eine Mischung aus Erstaunen, Irritation, Wut, Enttäuschung, Resignation, nicht erfüllten Erwartungen, Ärger, dass es jetzt so ist, und Schuldgefühlen und was-mach-ich-jetzt.

Vielleicht wartet man zu lange bis man was merkt od. bis man um Hilfe bittet. Irgendwie ist man gewohnt, alles alleine zu regeln und zu tun, und irgendwann ists dann zu viel. Es ist nicht nur die eigentliche Arbeit - es ist auch das kümmern um vieles, was man gar nicht so in Worte fassen kann. Man merkt gar nicht, dass man andere damit auch von vielem ausschliesst.

Wenn sich dann die Gegebenheiten ändern fallen die Fäden plötzlich durcheinander und man weiß nicht recht, wo man dran ist und steht vor bzw. mit diesem Knäuel da und .... siehe oben

Weil ich das nicht so lassen will nehme ich diesen Thread bzw. dieses Forum hier, um ein wenig Ordnung in das Chaos zu bringen, denn es (das Forum) war zum Teil auch der Anlaß, sich wirklich mit den Ursachen auseinander zu setzen, und hat mir schon zu manchen guten Gedanken (nicht immer angenehmen ) verholfen.
Wenns recht ist, werde ich ab u. zu hier über meine Gedanken u. hoffentlich auch Fortschritte erzählen.
Jetzt muß ich erst mal zur Arbeit.

Wünsche allen ein schönes Wochenende und einen lieben Schutzengel, der euch bei euren Problemen hilft.

Thusnelda
frdl. Grüße
Thusnelda

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