über die Liebe...

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Flugente
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Beitrag Di., 30.06.2009, 12:05

Rilke hast du schon mal überlegt zu schreiben? Ich mag deinen Schreibstil sehr und ich könnte mich dich als eine super erfolgreiche Liebesromanautorin vorstellen.
Eisberg voraus!

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Hamna
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Beitrag Di., 30.06.2009, 12:48

Hallo Gothika,

ich fange mal von hinten an:

Also, dass man Menschen innig lieben kann, aber nicht als Partner... ich musste da wirklich eine Weile drüber nachdenken. Nein, ich glaube nicht, dass andere Menschen mir so nahe sind, dass ich behaupten könnte, sie innig zu lieben. Boah, das ist schwer im Moment, ich komme nicht an meine Gefühle ran.

Also, sicher liebe ich meine Tochter innig, meine Schwester und meine Eltern auch. Aber darüber hinaus? Ich habe zwei Freundinnen, die mir sehr nahe stehen, und käme es drauf an, würde ich meinen rechten Arm und noch mehr für sie opfern. Aber das Gefühl inniger Liebe ist da so nicht im täglichen Leben präsent.

Bei Männern kommt es vor, dass ich jemanden sehr sehr mag oder auch liebe auf eher freundschaftlicher Basis, das beinhaltet dann aber schon, dass ich sie mir auch grundsätzlich als Partner vorstellen könnte. Kann ich das nicht, dann gibt es etwas ganz gravierendes, was mich an den Männern stört, aber dann kann ich auch nicht von inniger Liebe sprechen.

Oder habe ich dich da falsch verstanden?

Also, bei dir kann ich mir das schon vorstellen, im Kreise deiner Seelengeschwister, dass du diese Menschen sehr geliebt hast oder noch liebst, aber bei mir gibt es niemanden, der mir so nah oder in der Seele so ähnlich wäre.

Natürlich reicht es nicht für die wahre Liebe, wenn man einen Menschen ganzheitlich als diesen sieht, da kommt dann eben noch eine ganze Menge dazu im partnerschaftlichen Bereich. So hatte ich das auch nicht gemeint. Ich sehe im Grunde auch viele Menschen als ganzheitlich an, aber eben bisher nicht meinen jeweiligen Partner. Auch meine Tochter oft nicht, und gerade als mir das klar wird, überlege ich, ob es was mit zuviel Nähe zu tun hat. Dass es mich, so wie damals bei L., total umhaut, wenn ein Mensch mir sowieso so nah ist, und ich diesen dann noch emotional so ganz und gar begreifen, sehen und lieben kann.

Schwieriges Thema gerade für mich, ich krieg da vieles nicht zu fassen.


@Flugente - ich schreibe seit Jahren so hobbymäßig und eine Veröffentlichung ist mein größter Traum! Aber dazu reichte es bisher nicht an Durchhaltevermögen und Glauben an mich selbst
Danke für deine Worte! Das macht wieder Mut.

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hawi
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Beitrag Di., 30.06.2009, 15:21

Partnerschaftliche Liebe, geschlechtliche Liebe, ich fand und finde es immer ungeheuer schwer, mich so dem Thema Liebe selbst zu nähern. Denn gerade da, in dem Bereich traue ich mir, meinen Gefühlen nicht. Weil Liebe für mich bestimmt nicht Verliebtheit ist, auch nicht das körperliche Begehren. Schon „innige Liebe“ nehme ich deshalb nicht, dann schon mehr „echte Liebe“, „wahre Liebe“.
Und ich meine, der echte Kern, das echte Grundgefühl Liebe, variiert dann nicht, hängt nicht vom Geschlecht, Alter, Aussehen etc ab. Aber ganz sicher bin ich mir auch heute nicht. Ich meine, meine Eltern geliebt zu haben und allerhöchstens fünf Menschen, die mir viel bedeuten, bedeutet haben, darüber hinaus.
Ich finde auch, das Gefühl ist gar nicht so einfach zu finden. Gerade wenn ich meine Mutter, meinen Vater nehme. Die größte Zeit war es zwar ein gutes Verhältnis, aber auch etwas selbstverständliches, etwas das als Gefühl gar nicht so sehr auffiel, etwas das mir so richtig erst klar und bewusst wurde, nach dem sie nicht mehr lebten. So im Alltag finde ich Liebe eher unscheinbar, sie schwingt allenfalls mit, aber dass ich sie selber immer bewusst gefühlt habe, kann ich nicht behaupten.
Partnerschaftliche Liebe?! Spricht da aus mir der Neid, wenn ich sage, meine, vieles, was ich sehe, gesehen habe, waren Partnerschaften, aber ob da sonderlich viel (echte) Liebe war/ist?! Ist sie überhaupt notwendig? Im Zusammenleben zählt ja mindestens genauso, dass das Rollenspiel funktioniert, man sich nicht allzu sehr auf die Nerven geht, sicher auch gegenseitiges Mögen, sich körperlich anziehend finden, wäre wohl auch nicht verkehrt, aber muss es Liebe sein? Aber wie gesagt, meiner Meinung nach, ist Liebe gar nicht so auffällig, deshalb auch gar nicht gut zu erkennen, wie viele meinen.
„Das Ärgerlichste in dieser Welt ist, daß die Dummen todsicher
und die Intelligenten voller Zweifel sind.“
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candle
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Beitrag Di., 30.06.2009, 15:24

An sich ist die Ergründung der Liebe völlig unsinnig, wenn man meint sie so intensiv zu fühlen. Das ist doch was Schönes! Natürlich, wenn man sich selber nicht sicher ist.... kann man womöglich nicht lieben, aber man kann es lernen.
Und nur die Zeit wird zeigen wie wahr sie ist.

candle
Es ist besser ein Kerze anzuzünden, als über die Dunkelheit zu klagen.
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hawi
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Beitrag Di., 30.06.2009, 15:37

Warum sollten nur Dichter und andere hehre Denker den Wunsch hegen, die Liebe für sich zu ergründen? Wenn die schon unsinnig handeln, ist es doch umso verständlicher, wenn es auch in diesem Forum passiert.
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candle
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Beitrag Di., 30.06.2009, 15:45

hawi hat geschrieben: Wenn die schon unsinnig handeln, ist es doch umso verständlicher, wenn es auch in diesem Forum passiert.
Das werte ich gerade als Kritik an Rilke.
Komischereise finde ich alle Deine Beiträge als seltsam behaftet mit irgendwas, was gar nicht das Thema trifft.

So ist das mit der Liebe.

canle
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hungryheart
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Beitrag Di., 30.06.2009, 15:59

candle hat geschrieben:An sich ist die Ergründung der Liebe völlig unsinnig, wenn man meint sie so intensiv zu fühlen. Das ist doch was Schönes! ....

wer denkt ist im kopf. der kann die liebe vielleicht grad nicht so gut fühlen. oder will sie nicht so fühlen....

ich kenne das über-liebe-reden (oder noch viel mehr: das über sex reden ) auch aus sich anbahnenden beziehungen bzw. -als beobachterin- zwischen potentiellen paaren, die eine anziehungskraft spüren, bei denen aber aus unterschiedlichen gründen, sich keine beziehung ergibt und für die dann das ellenlange drüber redenredenreden so ein bisschen der ersatz für die tatsächliche beziehung oder den tatsächlichen sex ist.


Rilke hat geschrieben:
Also, dass man Menschen innig lieben kann, aber nicht als Partner... ich musste da wirklich eine Weile drüber nachdenken. Nein, ich glaube nicht, dass andere Menschen mir so nahe sind, dass ich behaupten könnte, sie innig zu lieben.

Also, sicher liebe ich meine Tochter innig, meine Schwester und meine Eltern auch. Aber darüber hinaus? Ich habe zwei Freundinnen, die mir sehr nahe stehen, und käme es drauf an, würde ich meinen rechten Arm und noch mehr für sie opfern. Aber das Gefühl inniger Liebe ist da so nicht im täglichen Leben präsent.
interessante frage....

also meine kinder liebe auf diese ganz exklusive, vorbehaltlose, unendliche mutter-art, an die nichts anderes herankommt und die mit nichts vergleichbar ist.

die liebe zu männern.....die macht mir am ehesten so ein "high"-gefühl (das dann wohl die verliebtheit ist) und unterscheidet sich durch die liebe zu frauen (die ich auch ganz stark empfinden kann) eben durch dieses verliebte high-gefühl und natürlich durch die sexuelle anziehungskraft.

meine (große) familie, eltern, geschwister, onkel, tanten etc. liebe ich natürlich auch, hm da müsste ich mal drüber nachdenken, was das für verschiedene arten sind...


aber frauen, also meine wirklich engen liebsten freundinnen ....da empfinde ich auch ganz klar liebe, anziehung, freude, wenn sie um mich sind...nur ohne die sexuelle komponente.
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candle
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Beitrag Di., 30.06.2009, 16:07

Wenn man Nähe nie zugelassen hat, wie zum Geier schafft es irgendeiner plötzlich, dass der andere dieses zuläßt. Das geht auch an Rilke, aber eigentlich will sie darüber gar nicht plaudern, habe ich den Eindruck. Es ist eben nur über die Liebe ein Gefühl anderer zu erhaschen, was man selber nicht kennt. Auch einLuftschluß, dessen Gefühl wie Blasen zerspringt?

Abgesehen davon wächst Liebe: Wie ist es denn mit dem Pfurz im Bett, der ausgequetschten Zahnpastatube im Waschbecken, den Bartstoppeln an selben Ort und so fort. Wenn DAS die Liebe nicht trägt, kann sie es nicht und ist keine Liebe. Es gibt aber reichlich andere beispiele und meine nur in der Krise bewahrheitet sich Liebe.

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Hamna
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Beitrag Di., 30.06.2009, 16:17

Na, es ist ja nicht so, dass ich niemals Nähe zugelassen hätte, wie kommst du denn schon wieder auf sowas? Meinst du, ich muss mir hier die Erfahrungen anderer absaugen, weil ich selbst Liebe nicht fühlen kann? Das erinnert mich gerade an jemanden

Doch, ich kann gern auch über meine aktuellen Gefühle plaudern - wenn ich nicht befürchten würde, dass du auch diese wieder als nicht echt, nicht wahr genug oder was weiß ich zerpflückst. Und dazu sind sie mir zu schade und zuviel wert! Scheinbar hat sich zwischen uns irgendwann ein chronischen Missverstehen eingeschlichen, was ich sehr bedaure, mich ehrlich gesagt aber jetzt auch langsam nervt!

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candle
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Beitrag Di., 30.06.2009, 16:22

Rilke hat geschrieben: Doch, ich kann gern auch über meine aktuellen Gefühle plaudern -

Ich hatte nie wirklich das Gefühl, dass Du über Deine Gefühle sprichst. Warum weiß ich nicht. Was kann ich dazu?

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hungryheart
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Beitrag Di., 30.06.2009, 16:30

candle, rilke ist bordie (oder, rilke??? ), meine thera meinte immer zu mir (bin auch borderlinerein) wenn borderliner eines sind, dann authentisch

es ist eher zuviel von (allem) gefühl da, als zu wenig.....

ich hab auch das gefühl, dass in deinen beiträgen ganz viel gefühl rüberkommt, rilke
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candle
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Beitrag Di., 30.06.2009, 16:39

hungryheart hat geschrieben:candle, rilke ist bordie (oder, rilke??? ), meine thera meinte immer zu mir (bin auch borderlinerein) wenn borderliner eines sind, dann authentisch
Aha, dann sind es womöglich die Gefühlsduschen, die mir da entgegenschlagen? Ist das nun eine Rechtfertigung?

Wie auch immer: Ich finde Postings immer hilfreich, wenn ich daraus was ziehen kann, ob nun gefragt oder gestellt. Sicher würde ich mich auch freuen GERADE, wenn eine "Bordi" es schafft authentisch zu lieben, aber dazu muß für mich erstmal der "rote Faden" her. Den sehe ich nicht, deshalb wäre eine richtig schöne exemplarische Gefühlsbeschreibung für mich einfacher.

Was ist denn mit den Zweifeln an dieser Liebe? Habt Ihr sie nicht? Wieder eine Sache, die ICH gerne erfahren würde.

hungry meinst Du ein "Bordi" kann wirklich frei lieben?

candle
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hungryheart
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Beitrag Di., 30.06.2009, 16:53

candle hat geschrieben:
hungry meinst Du ein "Bordi" kann wirklich frei lieben?
ja, warum denn nicht.
der verlustängste herr zu werden ist dazu allerdings ganz praktisch.
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candle
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Beitrag Di., 30.06.2009, 17:01

@ hungry
hungryheart hat geschrieben:der verlustängste herr zu werden ist dazu allerdings ganz praktisch.
Was meisnt Du denn damit?

Mir ist ja grad och eingefallen: Meinst Du ich habe keine Berechtigung zu schreiben weil ich KEIN "Bordi" bin?

Alles was ich dazu weiß: Borderliner kennen keine festen Strukturen. Sie haben ständig wechselnde Partnerschaften. Dazu kommt diese hohe Emotionalität, die meisten Freiraum zerstört als fördert. Und was mir noch einfällt: Wenn man so extrem liebt und haßt wo ist der Raum für das "normale". Leider fällt mir dazu kein besseres Wort ein. Und naja, falls Du meinst, dass Klammern Liebe ist, kann ich das nur verneinen, schließe aber nicht aus, dass es auch hierzu einen passenden Partner geben kann.

Wenn Du eine Liste schreiben würdest: Wie müßte Dein Mann sein wo alles für Dich stimmig ist?

candle
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hungryheart
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Beitrag Di., 30.06.2009, 18:09

führt jetzt ein bisschen vom thema weg...bzw. gehört eher ins b-forum...
candle hat geschrieben: Was meisnt Du denn damit?
du fragtest, ob ein borderliner frei lieben kann.
ich meine: ja. aber er/sie sollte eben die verlustängste im griff haben.
candle hat geschrieben:Mir ist ja grad och eingefallen: Meinst Du ich habe keine Berechtigung zu schreiben weil ich KEIN "Bordi" bin?
nein, das meine ich nicht. (wie kommst du denn bloß darauf???? ich hab das bloß erwähnt, weil du gemeint hast, dass rilke nicht über ihre gefühle spricht)
candle hat geschrieben:Und naja, falls Du meinst, dass Klammern Liebe ist, kann ich das nur verneinen, schließe aber nicht aus, dass es auch hierzu einen passenden Partner geben kann.
ich hab wegen der verlustängste eben grad nicht geklammert, sondern eher beziehungen beendet (um dem anderen, bzw. dem gefürchteten beziehungsende zuvorzukommen).
äh und häufig wechselnd wars auch eher nicht. altersentsprechend normal würd ich mal sagen...

andere mögen klammern. keine ahnung. die geschichten gleichen sich und sind wohl doch auch sehr verschieden.
candle hat geschrieben:Wenn Du eine Liste schreiben würdest: Wie müßte Dein Mann sein wo alles für Dich stimmig ist?
bin ja verheiratet, und es ist alles stimmig.
mein mann ist ein eher ruhiger, ausgeglichener typ, der weiß was er will. unternehmungslustig. familienorientieret. humorvoll. interessiert an anderen menschen. reflektiert, total lieber papa, sehr gelassen, unabhängig,
aufmerksam, zärtlich. es wird nie langweilig mit ihm.
wir sind auf einer wellenlänge.


und gut aussehen tut er auch noch
Nimm was du willst und zahl dafür.

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