Dissoziative Störung - DDNOS

Fragen und Erfahrungsaustausch zu Persönlichkeitsstörungen und Schizophrenie, Bipolaren Störungen ('Manisch-Depressives Krankheitsbild'), Wahrnehmungsstörungen wie zB. Dissoziationen, MPS, Grenzbereichen wie Borderline, etc.
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monsterherz
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Beitrag Mo., 23.02.2009, 16:08

Hallo Kelly - und Rest der Mannschaft ,

hört sich an, als ob es Dir gut geht. Ich hoffe mal, dass es bei Euch voran geht.
Momentan bin ich depri. Ich bin vor 4 Stunden vorzeitig von Arbeit weg. Ich hatte eine starke Panikattacke. Das letzte mal in der Klinik bekam ich auch die Diagnose "Atypische Angst" . Die Angst belastet mich sehr.
wenn ich das spüre, nehm ich pflanzliche beruhigungstropfen (von benzos bin ich schon länger weg), atme extra lang aus und warte.
Ich nehme Opripamol . Anscheinend reicht es aber noch nicht.

@sunday
wenn es sehr arg ist, lass ich es mich voll überollen
Wie meinst / machst Du das ? Warten bis es vorbei ist ? Wie lange wartest Du so im Durchschnitt ?
Wenn ich so starke Angst wie heute Mittag habe und zwischendrin "weg gehe" versuch ich nicht psychisch zusammenzubrechen. Wenn Du es durchhälst: meine Hochachtung

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kelly
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Beitrag Di., 24.02.2009, 22:17

Hallo

Letzte Woche ging es mir jeden tag schlecht.
jetzt am Montag mal wieder gut.
heute wird es wieder schlechter..Unruhe kommt wieder..
Wie wird es morgen sein ? Ich hab echt Angst..kann es nicht steuern.

LG in die Nacht
Man sollte niemals zu einem Arzt gehen, ohne zu wissen,was dessen Lieblingsdiagnose ist.

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negra
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Beitrag Di., 16.06.2009, 21:35

Hallo...

...ihr sprecht mir alle aus der seele...
Ich dachte immer nur mir geht es so...mein psychiater hat mir vor ungefähr 3 monaten eine "dissoziative störung" diagnostiziert...er meinte, das sei früher oft mit borderline verwechselt worden...inzwischen weiß ich, dass es einige symptomüberschneidungen gibt.

4 jahre war ich nun im "psychotherapien, klinik -u. therapienetz", wegen drogensucht, essstörungen, depressionen, borderline und nun kommt die neuste diagnose hinzu...

ich dachte immer, ich rede es mir ein, viele zu sein...und denke das auch ehrlich gesagt noch immer oder zweifel an mir, ob ich mir das einrede...

im moment freue ich mich einfach von anderen menschen zu lesen, denen es ähnlich geht.

meine frage an euch: kennt ihr dieses zweifeln, ob es wahr ist, sich als "viele" zu fühlen???


Zerrissene
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Beitrag Mi., 17.06.2009, 04:52

Guten Morgen negra,

herzlich Willkommen hier und es ist schön, dass du dich hier angemeldet hast.

Viele Grüße

Zerrissene

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Offy
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Beitrag Mi., 17.06.2009, 05:40

Guten Morgen, negra,

negra hat geschrieben:meine frage an euch: kennt ihr dieses zweifeln, ob es wahr ist, sich als "viele" zu fühlen???
Ja...SEHR gut sogar. Es sind mehr als nur Zweifel. Das geht bis zur Verleugnung...nicht wahrhaben wollen...nicht akzeptieren.
Ich fühle mich oft ver-rückt. Und trotzdem habe ich begonnen, mich selbst zu beoabachten, um herauszufinden, warum und wann ein Wechsel stattfindet. Ich hoffe, dass es mir irgendwann zu mehr Akzeptanz verhilft. Es ist ein unheimlich schwieriger Prozess, aber ich glaube, die Zweifel sollten wir auch zulassen. Vielleicht sind sie ja auch für irgendwas gut.

Offy
Heute weinte ich –
aber keine Träne benetzte eine Blume.
Still, leise und nutzlos!
Werde ich auch so von der Welt gehen?

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Pippi Langstrumpf
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Beitrag Mi., 17.06.2009, 13:27

negra hat geschrieben:.meine frage an euch: kennt ihr dieses zweifeln, ob es wahr ist, sich als "viele" zu fühlen???

Hallo negra!



Ja, ich zweifle auch. Manchmal denke ich mir, dass das alles nur ein Konstrukt ist. Gleichzeitig habe ich aber diese Gefühle, dass "viele" in mir/in meinem Körper sind.
Vielleicht ist es aber gar nicht wichtig.
Man könnte es ja auch so sehen, dass alles das man fühlt automatisch eine Realität ist(eben weil man es fühlt). Dann ist es nicht wichtig: Hat es einen Namen? Ist das normal? Bilde ich es mir ein? Man fühlt es eben, egal was es tatsächlich ist.
Oder: einmal fühlt man, viele zu sein und ist sich dessen sicher. Dann wieder fühlt man es weniger und zweifelt daran.
Es wäre leichter, wenn wir uns erlauben würden, dass einmal das eine und ein anderes Mal das andere Gefühl dazu im Vordergrund steht.
Aber so einfach ist es dann doch auch wieder nicht, weil man ja irgendwie Klarheit haben möchte.
So geht es mir zumindest damit....


Liebe Grüße

Pippi
(...)und bräche nicht aus allen seinen Rändern
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die dich nicht sieht. Du musst dein Leben ändern.

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monsterherz
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Beitrag Do., 18.06.2009, 11:52

Theorie und Praxis ...
Meine dissoziativen Störungen sind so gut wie weg. 2 Jahre arbeite ich daran. Also nicht aufgeben

Ich habe ausserdem Epilepsie . Es ist mir jetzt erst möglich die verschiedenen "Versionen" des Durcheinander im Kopf auseinander zu halten. Die 2.Person der Dissoziation habe ich als kleines Kind akzeptiert. Ich habe mein kleines Kind getröstet, motiviert usw. Das half mir.

Die Diagnose Borderline bekam ich in der Klinik auch. Meine Therapeutin sagte aber, dass sei Quatsch.
Mein Neurologe ist auch Psychiater. Seine Einstellung: ich soll es mehr von der biologischen Seite sehen. Ich halte sehr viel von ihm und diese Einstellung hilft mir auch.

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negra
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Beitrag Sa., 20.06.2009, 22:19

danke für das herzliche willkommen und die antworten

hmhm...mir wird immer deutlicher, wie schwer und langwierig der prozess sein wird anzunehmen irgendwie "viele" zu sein.

vielmehr, anzunehmen, dass die möglichkeit dazu besteht...

eines der schlimmsten dinge für mich ist, dass ich mich während der arbeit immer schlechter "unter kontrolle" habe. jahrelang ist ein bestimmter, sehr ehrgeiziger teil arbeiten gegangen und hat große leistungen vollbracht. doch nun kann dieser teil nicht mehr...ich habe das gefühl ich kann die arbeit gar nicht richtig und zweifle sehr an mir und meinen leistungen...

...leider, wirklich leider definiere ich mich sehr stark über meine leistung...irgendwie muss ich immer "gut oder sehr gut" sein um überhaupt jemand darzustellen..

kennt ihr diese problematik bzw. wie geht ihr damit um, diese inneren konflikte während der arbeit auszutragen??

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Pippi Langstrumpf
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Beiträge: 320

Beitrag So., 21.06.2009, 12:52

Hallo negra!
kennt ihr diese problematik bzw. wie geht ihr damit um, diese inneren konflikte während der arbeit auszutragen??
Ich bin auch ein sehr leistungsfähiger Mensch und ich mag Arbeit sehr gerne. Das ist ein Vorteil,finde ich. Gleichzeitig ist es, als würde ich nur dafür leben, als würde ich einfach nur funktionieren und alles, was sich in mir abspielt(und das ist immer sehr viel) muss ich untedrücken. Ich mache die Dinge einfach, die ich glaube,machen zu müssen. Sicher mache ich sie bis zu einem gewissen Grad auch gerne, aber im Grunde ist es oft eben mehr ein "Funktionieren".
Ich fühle mich auch so anders als die anderen. Und das Gefühl "viele" zu sein bzw. "viele" in seinem Körper zu haben, macht es nicht gerade leichter, sich als "jemand" zu fühlen. Ich habe keine Ahnung wer oder was ich eigentlich bin. Ich bin alles und nichts. Gibt es etwas dazwischen?



Ich bin nicht sicher, ob ich deine Frage beantworten konnte. Das sind halt meine Gedanken dazu...


Liebe Grüße

Pippi
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MrN
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Beitrag So., 21.06.2009, 15:31

@ alle
Hallo zusammen,
ich versuche mich gerade an meine Diagnose "Borderline-Störung" zu gewöhnen. Bis vor kurzem wußte ich nicht einmal, was dissoziative Wahrnehmungen sind.

Nachdem ich das hier alles gelesen bzw. überflogen habe, muß ich nun annehmen, daß ich dissoziiere, seit ich denken kann.
In den letzten zehn Jahren ist es extrem schlimm geworden, habe die meiste Zeit keinerlei Zeitempfinden mehr und bin häufig in dem gefangen, was ich gerade tue. Das ist alles extrem hinderlich im Leben und bei der Arbeit...

Ich muß die Sache jetzt erst mal mit meinem Therapeuten besprechen. Werde das Thema hier weiter verfolgen.
LG
MrN
Dein Problem, das dir Probleme macht,
ist nicht wirklich
dein Problem.


(frei nach Lao Zi)

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Dakota
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Beitrag Do., 02.07.2009, 17:23

Hallo Zusammen ,

ich dachte ich reihe mich mal hier ein, weil mein aktuelles Problem auch in die "dissoziative Schiene" passt.
Mich würde interessieren ob es sich hierbei um Derealisation oder Dissoziation handelt und was man eventuell therapeutisch dagegen tun kann oder auch ob es jemand hier ähnlich geht !???

Letztens bin ich mit dem Fahrrad gefahren und hatte plötzlich so einen Aussetzer. In meinem Kopf herrschte sowas wie ein schwarzes Loch. Ich weiss nur wie sich mein Rad auf einmal quer stellte und ich die Hand schon auf der Motorhaube eines Autos hatte. Es war aus einer Seitenstrasse gekommen und ich habe es nicht bemerkt. Ich habe mich noch nicht einmal erschreckt.. .bin einfach weitergefahren. Erst als ich zuhause war habe ich angefangen zu zittern.
Erschreckend finde ich nur, dass es mich gar nicht beunruhigt, dass ich auch hätte über's Auto fliegen können.

Heute bin ich fast von einer Bahn überfahren worden. Ich war dabei Schienen zu überqueren und bemerkte erst wie knapp es war, als eine Frau hinter mir rief „die Bahn kommt !“ und versuchte mich festzuhalten ( ich spürte eine Hand am Rücken ).
Ich konnte gerade noch zurückspringen als die Bahn an mir vorbeirauschte, wusste irgendwie gar nicht was los ist. „Haben Sie die Bahn nicht gehört oder gesehen ? Sie schienen so in Gedanken“ wollte die Frau wissen.
Ich schüttelte nur den Kopf, bedankte mich, meinte das passiert mir öfter und war innerlich seltsam ruhig, obwohl ein paar Passanten stehen geblieben waren und guckten.
Es war als hätte mich jemand aus dem Schlaf gerissen.

Ich hatte nichts um mich herum wahrgenommen. Als hätte ich Scheuklappen auf und wäre taub. Ich weiss nicht wo ich war. Es erschien mir alles wie in einem Traum. Erst als ich zuhause war kam mir die Szene wieder hoch und mir kamen Tränen bei dem Gedanken, dass die Bahn nicht mehr hätte bremsen können, wenn ich unbemerkt weitergegangen wäre. Und ich wäre weitergegangen !
Ich bin froh, dass diese Frau so geistesgegenwärtig war !

Was ist das ? Derealisation oder Dissoziation ?

Ich gerate immer öfter in solche Momente. Kann nicht rechtzeitig reagieren, sehe nichts kommen, bewege mich zwar da draussen, aber fühle mich manchmal in so einem seltsamen Schwebezustand.
Ich weiss nicht wie ich es anders beschreiben soll. In Watte gepackt, irgendwie so auf Distanz mit meiner Wahrnehmung...unter Menschen aber isoliert hinter irgendeiner unsichtbaren Mauer.
Ich habe meine Augen auf, aber irgendwie sehe ich nichts, habe Ohren aber höre nichts und wenn, dann bin ich unfähig zu reagieren.

Ich würde dies nicht extra hier schreiben, wenn es nicht doch immer wieder und immer öfter vorkommen würde. Jeder ist mal abwesend..."mal" ! Aber mir passiert es andauernd. Es verunsichert mich, weil ich mich nicht auf mich verlassen kann. Ich schalte ab und ich merke es nicht immer und bringe mich damit ungewollt in Gefahr.

Habt Ihr Ideen dazu ?? Mein Therapeut ist gerade in Urlaub und ich brauche irgendwie eine Hilfe dazu ...

Vielen Dank !!!

Gruss...

Dakota

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Pippi Langstrumpf
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Beitrag Do., 02.07.2009, 18:47

Hallo Dakota!
Was ist das ? Derealisation oder Dissoziation ?
Die Derealisation ist ein dissoziatives Phänomen.
Sie tritt oft gemeinsam mit der Depersonalisation auf.
In Watte gepackt, irgendwie so auf Distanz mit meiner Wahrnehmung...unter Menschen aber isoliert hinter irgendeiner unsichtbaren Mauer.
Ich habe meine Augen auf, aber irgendwie sehe ich nichts, habe Ohren aber höre nichts und wenn, dann bin ich unfähig zu reagieren.
Du beschreibst das sehr gut. Depersonalisation ist wie eine Art Entfremdung vom eigenen Körper/Sein.
Dissoziation ist ein Abwehrmechanismus. Er bedeutet so viel wie "Trennen, Abspalten" und ist das Gegenteil von "Assoziation" (Verbinden).

Die Derealisation fällt also unter den "Überbegriff" Dissoziative Phänomene/Störungen.

Hier ein Auszug aus einem Buch von Peter Fiedler(ich kann dir das sehr empfehlen!)

* Unter der allgemeinen Störungsbezeichnung "Depersonalisationsstörung" werden zwei spezifische Symptom- bzw. Phänomenbereiche unterschieden:

Depersonalisation im engeren Sinne kennzeichnet eine Erfahrung, in der es zu einem subjektiven Gefühl von Fremdheit, Irrealität, Abtrennung und Ungewohntheit dem eigenen Selbst, seinen Handlungen und seiner Umgebung gegenüber kommt.

Derealisation beihnhaltet die subjektive Erfahrung von Veränderungen in den räumlichen und zeitlichen Beziehungen der Umgebung gegenüber, so dass z.B. eine bis dahin neutrale Umgebung plötzlich sehr bekannt, befremdlich, unbekannt oder aber in anderer Weise verändert erscheint.

Meistens gehen Veränderungen des Selbstempfindens(Depersonalisation) mit Veränderungen der Wahrnemung der Umwelt(Derealisation) einher.
Du hast eigentlich sehr gut beschrieben, dass es da auch bei dir einen Zusammenhang gibt.

Ich weiß nicht, ob dir meine Antwort eine Hilfe sein kann.
Vielleicht möchtest du dir das Buch besorgen. Es war eines meiner ersten Bücher über dissoziative Störungen und ich empfand es als sehr hilfreich. Auch wenn man noch nicht viel darüber gelesen hat/weiß, ist das Buch eine gute erste Einführung!!


Peter Fiedler: Dissoziative Störungen; Hogrefe Verlag für Psychologie


Gruß

Pippi


P.s. Wichtig für dich wäre eventuell, Mechanismen zu entwickeln, um dich aus diesen Schwebezuständen zu befreien bzw. dich in der Gegenwart zu reorientieren!
Du kommst ja sonst auch in sehr gefährliche Situationen(was dir ja schon mehrmals passiert ist)!!
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nichtmehrda
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Beitrag Mi., 08.07.2009, 19:01

Hallo allerseits, nun bin ich nach knapp 2 Wochen also doch wieder da...
hab den thread hier von beginn an nur überflogen - kann daher sein, dass das ohnehin schon eben mal besprochen wurde... bin incht ganz fitt... dann jedenfalls bitte zu entschuldigen..
seit einigen wochen - und das dürfte das "instabil sein" ausgelöst haben - arbeiten wir in der therapie und allein intensivst dran, rauszufinden, welche auslöser das switchen verursachen und welche skills brauchbar sind, um den körper einigermaßen spüren zu lernen. das funktioniert tw ganz gut... hat aber die nebenwirkung, dass es plötzlich so ist, dass switches, die früher ganz "normal" waren und nicht einmal der nach außen wirksamen "funktionierenden" wirklich aufgefallen sind, plötzlich ziemlich intensiv wahrgenommen werden und langsam zu einer ziemlichen belastung werden...
am meisten angst & probleme machen im moment die "totalen" dissoziationen, bei denen nur mehr ein "filmriss" da ist. es fehlen sekunden, minuten (alles meist nicht schlimm, bleibt auch meist unbemerkt von der außenwelt). letztlich fehlte aber zB über eine halbe stunde en block... fand mich zwar noch am selben platz sitzend vor (und nehme mal an, es ist nichts schlimmes vorgefallen) aber es macht trotzdem große angst. es ist so unbeschreiblich, weil es ist, wie sich vielleicht "tot-sein" anfühlen muss... einfach nichts... nicht einmal "kein gefühl". es ist einfach NICHTS. Und auch kein Vorher erkennbar, was das ausgelöst haben könnte. Keine Möglichkeit den "film" im retourgang laufen zu lassen, bis knapp vor dem punkt wo "es" passiert.
hab heute mit unserer thera versucht drüber zu reden, aber sie meinte nur, dran bleiben, skills einsetzen, notbremsen ziehen, sobald ansatzweise was bemerkbar. wenn das programm mal "läuft", gibt es nun mal keinen notaus mehr. irgendwie bestätigt sie da nur, was eh schon bekannt war...
wie gehts euch mit solchen situationen? gibts wen hier, der ähnliches kennt und auf dauer geschafft hat, dass er/sie heute keine solchen total-absencen mehr hat? wie kann man/frau das bewerkstelligen? Welche skills haben geholfen?
Und dann noch eine frage… ich bemerke in letzter zeit immer öfter, dass es da eine richtige „parallelwelt“ gibt bzw seit meiner kindheit gegeben hat. Vermutlich ist das auch das, was bei den absencen eben passiert oder damit in zusammenhang steht. Bewusst ist uns das heute geworden, als wir unserer thera einige situationen geschildert habe und die reaktionen meiner umwelt und sie gemeint hat, die umwelt hat, wenn sie tatsächlich so reagiert haben, wie wir es erlebt haben, total verblödet reagiert und nicht wir. Nun… das wäre zwar tröstlich. Fragt sich aber, ob nicht doch ich die bin, die „daneben“ ist. Denn dass man von Kindheit bis heute (und da liegen mehr als 40 Jahre dazwischen… !!!) immer wieder von einer extremsituation in die nächste fällt, in der ausnahmslos alle außer uns total vertrottelt reagieren, kanns ja wohl auch nicht geben… muss also doch daran liegen, dass nur ein teil der umwelt in der bewussten welt bei einem von uns ankommt und der rest eben ausgeblendet wird. Das würde dann zwar die Gefühle, aber auch die Reaktionen und Aktionen der Umwelt auch irgendwie „logisch“ erscheinen lassen… (wäre vereinfacht gesagt, dann wohl wie ein „Sprachproblem“ Der Eine versteht nicht, was der andere längst beantwortet hat…

Hey, ich will da raus, ich halt das einfach so nicht mehr aus… kann wer tipps geben, skills nennen, damit es erst gar nicht mehr so weit kommt???? (listen, notfallkoffer etc. nützen nichts… die kann keiner der personen in solchen momenten wahrnehmen, lesen, geschweige denn umsetzen… muss also irgendwie vorher passieren.)
Eine verzweifelte, zutiefst verunsicherte momo samt rasselbande grüßen euch!
VERGANGENHEIT
ist
wenn es nicht mehr weh tut
Mark Twain

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Pippi Langstrumpf
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Beitrag Mi., 08.07.2009, 19:14

Hallo Momo+Rasselbande!


Wie damit umgehen? Ich weiß es auch nicht. Stehe nämlich vor denselben Schwierigkeiten wie du und irgendwie finde ich auch keine Mechanismen, um da rauszukommen bzw. etwas zu beenden. Wie du sagst:Wenn das einmal im Gange ist, dann lässt es sich nicht mehr aufhalten. Und oft kommt das ja so unverhofft, dass man nicht einmal Zeit hat, entgegenzusteuern.

ich bemerke in letzter zeit immer öfter, dass es da eine richtige „parallelwelt“ gibt bzw seit meiner kindheit gegeben hat
Die gibt es bei mir auch.

Denn dass man von Kindheit bis heute (und da liegen mehr als 40 Jahre dazwischen… !!!) immer wieder von einer extremsituation in die nächste fällt, in der ausnahmslos alle außer uns total vertrottelt reagieren, kanns ja wohl auch nicht geben…
Dieser Gedanke könnte auch von mir sein.
Da entsteht dann ein ziemlicher Zweifel,oder?
Kann das wirklich wahr sein? Haben wir uns das eingebildet? Etwas dazuerfunden?

Zweifel Zweifel Zweifel...


Ich glaube, wenn ich alles erzählen würde, das ich erinnere, man würde mir kein Wort davon glauben
können. Oder denken: Wenn das und jenes passiert ist und vorallem so oft, dann kann das ja nur an mir liegen!! Und das ist auch der Grund, warum ich es einfach nicht wage, mich wirklich anzuvertrauen.

Ich hoffe, ich habe dich richtig verstanden...


Gruß

Pippi
(...)und bräche nicht aus allen seinen Rändern
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nichtmehrda
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Beitrag Mi., 08.07.2009, 20:35

Hallo Pippi!
Ja, du verstehst es genau so richtig - und es ist schön, zu wissen, dass es außerhalb des eigenen systems (=rasselbande ) noch wen gibt, der ähnliches erlebt...
manchmal frag ich mich, was sich meine thera so denkt... ob sie auch nur annähernd eine ahnung hat, was ich ihr da eigenlich erzähle??? (dabei weiss sie ja noch nicht mal annähernd die hälfte von dem, was uns so klar wird in letzter zeit...). (aber sie hält sich doch eh ganz gut )
ein teil der rasselbande ist wild entschlossen, es ihr dennoch ALLES erzählen zu wollen, ein anderer teil schießt ganz gewaltig quer und beschimpft, tobt, beschuldigt der lügen, übertreibungen, erfindungen... und droht wie wild vor jeder therapiestunde...
Ich glaube, wenn ich alles erzählen würde, das ich erinnere, man würde mir kein Wort davon glauben können.
... und das ist auch der grund, warum wir der meinung sind, dass man das auch der thera nicht alles erzählen kann, muss, darf - sondern nur portionsweise...
schließlcih werden da ja auch geheimnisse ausgeplaudert, die wir jahrelang (teils unter massiven drohungen) unter verschluss halten mussten! kostet enorme kraft, all die wahnsinnigen unter kontrolle zu halten ...
und die funktionierende, die dafür eigentlih zuständig wär, tut ihrnen job in letzter zeit immer schlechter... brauchen da irgendeine lösung.
gruß momo & die rasselbande
VERGANGENHEIT
ist
wenn es nicht mehr weh tut
Mark Twain

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