Kontakt nach dem Therapieende
Hallo,
ich wollte euch nur mal schreiben, da ich ja im Februar darüber berichtet habe, wie schwer mir der Abschied zu meinem Therapeuten gefallen ist. Er bot mir an, dass er sich sehr freuen würde, wenn wir in Kontakt bleiben würden, und gab mir seine Emailadresse, Handynummer und Festnetznummer. Die Therapie ist richtig beendet, und es geht nicht um eine Nachsorge, diese hat in Quartalssitzungen stattgefunden, es war also schon ein richtiger Abschied.
Ich habe mich nach fast einem halben Jahr jetzt mal per Email gemeldet und seitdem schreiben wir täglich, es geht um private Dinge, aber auch um ehemalige Therapiethemen. Jetzt hat er mir nochmal geschrieben, indem er ausdrücklich mitgeteilt hat, dass ich ihm immer schreiben kann, so oft, wie ich möchte. Ich sitze grad hier, und merke, wie meine ganzen damaligen Übertragungsgeschichten wieder oben sind, und habe das Gefühl, dass sie vollkommen realistisch sind. Natürlich geht es mir super dabei, aber ich frage mich, wie kann ich das Ganze jetzt einordnen? Ist es eine Nachsorge, ist es Privatkontakt? Ist es normal, nach dem Therapieende soviel miteinander zu schreiben? Freue mich über Antworten, einfach, wie ihr die Situation einschätzt. Liebe Grüsse
ich wollte euch nur mal schreiben, da ich ja im Februar darüber berichtet habe, wie schwer mir der Abschied zu meinem Therapeuten gefallen ist. Er bot mir an, dass er sich sehr freuen würde, wenn wir in Kontakt bleiben würden, und gab mir seine Emailadresse, Handynummer und Festnetznummer. Die Therapie ist richtig beendet, und es geht nicht um eine Nachsorge, diese hat in Quartalssitzungen stattgefunden, es war also schon ein richtiger Abschied.
Ich habe mich nach fast einem halben Jahr jetzt mal per Email gemeldet und seitdem schreiben wir täglich, es geht um private Dinge, aber auch um ehemalige Therapiethemen. Jetzt hat er mir nochmal geschrieben, indem er ausdrücklich mitgeteilt hat, dass ich ihm immer schreiben kann, so oft, wie ich möchte. Ich sitze grad hier, und merke, wie meine ganzen damaligen Übertragungsgeschichten wieder oben sind, und habe das Gefühl, dass sie vollkommen realistisch sind. Natürlich geht es mir super dabei, aber ich frage mich, wie kann ich das Ganze jetzt einordnen? Ist es eine Nachsorge, ist es Privatkontakt? Ist es normal, nach dem Therapieende soviel miteinander zu schreiben? Freue mich über Antworten, einfach, wie ihr die Situation einschätzt. Liebe Grüsse
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Hallo charlotta,
so ein Kontakt, wie du ihn beschreibst, halte ich für äußerst problematisch. Es scheint überhaupt nicht klar zu sein, auf welcher Ebene ihr euch begegnet. Dein Therapeut hat anscheinend ein privates Interesse an dir, wohingegen du in den "ganzen Übertragungsgeschichten" festhängst.
Eine kluge Therapie hätte sich bemüht, eben diese aufzulösen. Was versprichst du dir von diesen Kontakten?
Für mich gehört das - schlimm, das so zu sagen - eindeutig in den Bereich von Mißbrauch durch Therapeuten!
Und leider führt sowas sehr häufig zu viel Missverständnissen, Verwicklungen und damit (neuem) Leid.
Gruß
werve
so ein Kontakt, wie du ihn beschreibst, halte ich für äußerst problematisch. Es scheint überhaupt nicht klar zu sein, auf welcher Ebene ihr euch begegnet. Dein Therapeut hat anscheinend ein privates Interesse an dir, wohingegen du in den "ganzen Übertragungsgeschichten" festhängst.
Eine kluge Therapie hätte sich bemüht, eben diese aufzulösen. Was versprichst du dir von diesen Kontakten?
Für mich gehört das - schlimm, das so zu sagen - eindeutig in den Bereich von Mißbrauch durch Therapeuten!
Und leider führt sowas sehr häufig zu viel Missverständnissen, Verwicklungen und damit (neuem) Leid.
Gruß
werve
Na ja, dass es natürlich nicht normal ist, wirst du wissen... Und Nachsorge, in der private Dinge des Therapeuten und Unentgeltlichkeit natürlich weitgehend unprofessionell wäre, sieht nicht so aus, dass man sich dauernd hin- und hermailt. Weißt du selbst.
Ich weiß nicht, ob du dir wirklich einen Gefallen damit tust... wohin "soll" es sich denn entwickeln? Dass es doch irgendwann einen Abschied gibt? Dauernd Mail und nie definitiv loslassen, um vielleicht eine Abhängigkeit zu entwickeln? Persönlicher Privatkontakt?
Und wieso fragst du ihn nicht, wenn alles so super ist? Je nach Berufsordnung kann auch "offiziell" Unprofessionalität vorliegen, wenn die Abstinenzfrist nicht gewahrt wird. Andere werden vllt. sagen: Ist doch vollkommen egal, solange es dir super geht. Nun, in jedem Fall würde ich mir bewusst machen, dass alleine du diejenige sein wirst, die die Konsequenzen trägst, wenn es nicht so super bleibt.
Sprich: Ich habe diverse Vorbehalte, weil dir ja nicht einmal die Art des Kontaktes klar ist (so dass das das vielleicht auch insges. wenig reflektiert wurde, worum es nun geht)... aber letztlich musst du wissen, was du tust. Klar.
Ich weiß nicht, ob du dir wirklich einen Gefallen damit tust... wohin "soll" es sich denn entwickeln? Dass es doch irgendwann einen Abschied gibt? Dauernd Mail und nie definitiv loslassen, um vielleicht eine Abhängigkeit zu entwickeln? Persönlicher Privatkontakt?
Und wieso fragst du ihn nicht, wenn alles so super ist? Je nach Berufsordnung kann auch "offiziell" Unprofessionalität vorliegen, wenn die Abstinenzfrist nicht gewahrt wird. Andere werden vllt. sagen: Ist doch vollkommen egal, solange es dir super geht. Nun, in jedem Fall würde ich mir bewusst machen, dass alleine du diejenige sein wirst, die die Konsequenzen trägst, wenn es nicht so super bleibt.
Sprich: Ich habe diverse Vorbehalte, weil dir ja nicht einmal die Art des Kontaktes klar ist (so dass das das vielleicht auch insges. wenig reflektiert wurde, worum es nun geht)... aber letztlich musst du wissen, was du tust. Klar.
Liebe Grüße
stern
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»Je größer der Haufen,
umso mehr Fliegen sitzen drauf«
(alte Weisheit)
umso mehr Fliegen sitzen drauf«
(alte Weisheit)
Hallo charlotta,
Dir geht es damit super, aber irgendwie hast doch auch Zweifel, oder?
Sonst würdest Du hier nicht fragen.
Du weißt selbst nicht welcher Art die Beziehung ist und ich empfinde es genauso.
Eine rein private Beziehung ist meiner Meinung nach eindeutiger. Da trifft man sich, befreundet sich evtl. etc.
Der Therapeut bietet Dir aber an, ihm immer schreiben zu können. Also, wenn Du das Bedürfnis hast, weil Du ihn brauchst....Hmmmm?
Das ist doch eigentlich immer noch eine asymmetrische Beziehung und nicht gleichrangig.
Dass Du verwirrst bist, kann ich gut verstehen. Würde mich auch verwirren.
Würde es IHN doch sehr freuen, wenn ihr in Kontakt bleibt. Das hört sich so an, als wenn der Therapeut auch ein Problem mit der Trennung hat. Blöd wäre es dann, wenn Du Dich in einer Bringschuld fühlen würdest.
Liebe Grüße
Solage
Dir geht es damit super, aber irgendwie hast doch auch Zweifel, oder?
Sonst würdest Du hier nicht fragen.
Du weißt selbst nicht welcher Art die Beziehung ist und ich empfinde es genauso.
Eine rein private Beziehung ist meiner Meinung nach eindeutiger. Da trifft man sich, befreundet sich evtl. etc.
Der Therapeut bietet Dir aber an, ihm immer schreiben zu können. Also, wenn Du das Bedürfnis hast, weil Du ihn brauchst....Hmmmm?
Das ist doch eigentlich immer noch eine asymmetrische Beziehung und nicht gleichrangig.
Dass Du verwirrst bist, kann ich gut verstehen. Würde mich auch verwirren.
Würde es IHN doch sehr freuen, wenn ihr in Kontakt bleibt. Das hört sich so an, als wenn der Therapeut auch ein Problem mit der Trennung hat. Blöd wäre es dann, wenn Du Dich in einer Bringschuld fühlen würdest.
Liebe Grüße
Solage
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Hmm, ich bin hin und hergerissen. Normal: nein. Was mir in der Therapie geholfen hat waren Dinge, die vllt etwas verrückt waren, nicht immer der Normalität entsprochen haben. Aber eben innerhalb der Therapie. Diese ist bei dir nun vorbei.
Da er weit weg ist und ihr euch nicht seht finde ich es theoretisch nicht schlimm, Kontakt zu haben. Aber es hätte zumindest eine kleine Pause stattfinden sollen. Und ich fände es okay, wenn du alle deine Probleme (okay, das ist jetzt wohl überzogen) in der Therapie hättest lösen können und nun freien, privaten Kontakt mit ihm haben könntest. Es kommt mir aber so vor, als wären da noch Dinge zu bearbeiten und vor allem Übertragung aufzulösen. Weißt du, warum das damals nicht geklappt hat, also wie erklärst du dir, dass das plötzlich wiederkam und vor allem: was sagt er dazu?
Da er weit weg ist und ihr euch nicht seht finde ich es theoretisch nicht schlimm, Kontakt zu haben. Aber es hätte zumindest eine kleine Pause stattfinden sollen. Und ich fände es okay, wenn du alle deine Probleme (okay, das ist jetzt wohl überzogen) in der Therapie hättest lösen können und nun freien, privaten Kontakt mit ihm haben könntest. Es kommt mir aber so vor, als wären da noch Dinge zu bearbeiten und vor allem Übertragung aufzulösen. Weißt du, warum das damals nicht geklappt hat, also wie erklärst du dir, dass das plötzlich wiederkam und vor allem: was sagt er dazu?
Ein Risiko liegt sicherlich darin, dass nun Übertragungen aufgemischt werden... und das ist bekanntlich nicht immer angenehm (gelinde gesagt). Und als professioneller Therapeut fungiert er im Moment nicht, so das man das in einem professionellen Setting bearbeiten könnte (Therapieende). Ich würde beachten, ob hausgemachte Schwierigkeiten entstehen: Sprich, ob man dann mit etwas belastet ist, das sich ohne diese seltsame Art des Kontakts gar nicht so entfalten würde. Auch macht es wohl einen Unterschied, ob man alle Monate mal "hallo" sagen würde oder täglich hin- und herschreibt. Geht es um Übertragungsliebe? Wäre das so auf Dauer wirklich zufriedenstellend? Wirklicher Kontakt ist ein reiner E-Mailaustausch ja auch nur eingeschränkt.
Liebe Grüße
stern
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Neben der Frage, ob es Missbrauch ist oder nicht (ich tendiere auch eher zu: ja), sehe ich die besondere Schwierigkeit auch darin, dass er DIR eine Chance bzw. eine Lebenserfahrung nimmt, wenn ihr euch täglich schreibt (auf wessen Initiative auch immer). Er lässt dich nicht gehen, und ein bisschen habe ich sogar den Eindruck, dass du selbst anfangen könntest, dich für IHN verantwortlich zu fühlen und ihm womöglich irgendwann zu schreiben, damit es IHM gut geht und IHM nichts fehlt.
Nach einer guten Therapie kann der Patient gehen und der Therapeut kann ihn gehen lassen. Was nicht bedeutet, dass beide "verschwinden" müssen, aber ich denke, wenn du das mit dem Auszug eines Kindes aus dem Elternhaus vergleichst, dann wird dir auch klar, dass es nicht der Sinn eines Auszugs wäre, sich täglich zu schreiben. Die Trennung wäre nicht vollzogen, und es fehlt etwas. Das ist z.B. auch ein Grund dafür, dass so viele Abiturienten erst mal nach Australien gehen. Auch wenn es nicht immer Australien sein muss: Gerade DAS sorgt für Reife, und Reife und Freiheit sind eng miteinander verbunden.
Du musst dir nun überlegen, ob du ein Leben in Freiheit oder in Abhängigkeit führen möchtest.
Nach einer guten Therapie kann der Patient gehen und der Therapeut kann ihn gehen lassen. Was nicht bedeutet, dass beide "verschwinden" müssen, aber ich denke, wenn du das mit dem Auszug eines Kindes aus dem Elternhaus vergleichst, dann wird dir auch klar, dass es nicht der Sinn eines Auszugs wäre, sich täglich zu schreiben. Die Trennung wäre nicht vollzogen, und es fehlt etwas. Das ist z.B. auch ein Grund dafür, dass so viele Abiturienten erst mal nach Australien gehen. Auch wenn es nicht immer Australien sein muss: Gerade DAS sorgt für Reife, und Reife und Freiheit sind eng miteinander verbunden.
Du musst dir nun überlegen, ob du ein Leben in Freiheit oder in Abhängigkeit führen möchtest.
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- [nicht mehr wegzudenken]
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Was ist eine freie, private Beziehung? Ich finde es illusorisch, einem Otto Normalbürger zuzumuten, da zu unterscheiden. In meinen Privaten Beziehungen wird genauso auch über meine psychischen Wehwehchen gesprochen, aber weder kann ich dauernd mit empathischen Reaktionen rechnen noch, dass mir das Gegenüber zuhört. Ich weiß nicht, ob irgendwann irgendwas gegen mich verwendet werden könnte und von wem.
Und dann gibt es Dinge, die manchen meines Freundeskreises bekannt sind, über die einfach aus Rücksicht auf den Anderen nicht geredet wird.
Aber von den Themen her unterscheiden sich meine privaten Beziehungen im Freundeskreis jedenfalls nicht so von der Therapie, weshalb eine Therapie für mich auch eben eine Freundschaftsprostitution darstellt. Die Grenze zw. Freundschaft und prof. Freundschaft verläuft genauso wie bei der Liebe und prof. Liebe.
Es empfiehlt sich einfach nicht, später mit der bezahlten Freundin oder der bezahlten Liebhaberin etwas anzufangen, es funktioniert nicht.
Und dann gibt es Dinge, die manchen meines Freundeskreises bekannt sind, über die einfach aus Rücksicht auf den Anderen nicht geredet wird.
Aber von den Themen her unterscheiden sich meine privaten Beziehungen im Freundeskreis jedenfalls nicht so von der Therapie, weshalb eine Therapie für mich auch eben eine Freundschaftsprostitution darstellt. Die Grenze zw. Freundschaft und prof. Freundschaft verläuft genauso wie bei der Liebe und prof. Liebe.
Es empfiehlt sich einfach nicht, später mit der bezahlten Freundin oder der bezahlten Liebhaberin etwas anzufangen, es funktioniert nicht.
Beginne den Tag mit einem Lächeln, dann hast du es hinter dir. [Nico Semsrott]
Ich finde es auffällig. Und nicht besonders "förderlich".charlotta hat geschrieben:Ich sitze grad hier, und merke, wie meine ganzen damaligen Übertragungsgeschichten wieder oben sind, und habe das Gefühl, dass sie vollkommen realistisch sind. Natürlich geht es mir super dabei, aber ich frage mich, wie kann ich das Ganze jetzt einordnen? Ist es eine Nachsorge, ist es Privatkontakt? Ist es normal, nach dem Therapieende soviel miteinander zu schreiben?
Und na ja: Überträgst Du ernsthaft? Oder zu wem in Deinem Leben hast Du normalerweise täglich Kontakt? Also ich habe täglichen - freiwilligen, regelmässigen - Kontakt in der Regel nur zu Partnern, nicht zu Freunden und auch sonst nicht zu jemandem...
Würdet ihr Euch ab und an mal mailen, wenn was bei Dir gerade "akut" ist oder so, oder auch einfach nur im Sinne von: Ich wollte mal vermelden, dass alles super läuft...dann würde ich anders denken. So aber finde ich schon, dass es sich nicht so gut anhört.
Hallo ihr LIeben,
danke erstmal für jede einzelne Antwort! Es scheint ja Konsens zu sein, dass es nicht üblich ist, dass ein Therapeut auffordert, den Kontakt zu halten, denn das hat er ganz klar gemacht. Dazu muss ich sagen, dass das Thema Abschied für mich ziemlich heftig war, aber wir haben daran gearbeitet. Er hat mir aber immer dazu gesagt, der Abschied der Therapie bedeutet nicht, dass wir gar keinen Kontakt mehr haben werden. Das gab mir ein sehr beruhigendes Gefühl und klar, ich habe mich gefreut. Naja, ich dachte ja, ich habe kein Problem damit, wenn alles ausläuft, aber da habe ich mich getäuscht. Die Therapie war schon zu Ende und er hat mich Anfang des Jahres sogar angerufen und gefragt, ob ich noch ein Interesse an einer Quartalssitzung hätte, denn er würde dann die Praxis aufgeben und wegziehen. Ich habe auf dem Weg zu dieser "letzten" Stunde gemerkt, wie schlimm es für mich ist, ihn dann nicht mehr zu sehen. In dieser Stunde meinte er zu mir, dass er mich als stark wahrnimmt und er hätte die Arbeit mit mir als sehr intensiv erlebt, er wüsste genau, dass ich ohne seine Therapie mit meinem Leben klarkäme. Beim Verabschieden hat er mich dann gefragt, ob er mir seine ganzen Kontaktdaten geben darf, was ich natürlich wollte, denn wie schon geschrieben, hatte ich zwischenzeitlich echt heftige Gefühle für ihn. Ich habe ihm ein halbes Jahr später ganz unverbindlich geschrieben, wollte wissen, wie es ihm geht, ich wollte das alles ganz locker halten, weil ich auch oft gelesen habe, dass es einfach so ist, dass man sich mal schreiben kann, eine Karte verschickt etc.. Aber ich empfinde es als sehr intensiv, wie wir gerade schreiben, zumal es so ist, dass er direkt sehr in die Tiefe ging und wir wieder in der Therapeutenschiene gelandet sind, es scheint ihm aber zu gefallen, da er mich ja explizit aufgefordert hat, ihm so oft zu schreiben, wie ich es will. Er praktiziert ja jetzt auch nicht mehr, so dass man nicht mehr von einer Nachsorge reden könnte, zumal er meinte, wenn ich irgendwann eine Therapie nochmal anfangen würde, dann eine andere Form. Für mich ist das alles so diffus, da es ja kein richtig privater, aber auch kein richtig therapeutischer Kontakt ist. Warum hat er extra betont, dass ich immer schreiben darf, wie ich es möchte? Natürlich bin ich jetzt in meiner Übertragungswolke drin, aus der ich nicht raus will und deshalb auch meide, die direkte Frage zu stellen, was er möchte.
danke erstmal für jede einzelne Antwort! Es scheint ja Konsens zu sein, dass es nicht üblich ist, dass ein Therapeut auffordert, den Kontakt zu halten, denn das hat er ganz klar gemacht. Dazu muss ich sagen, dass das Thema Abschied für mich ziemlich heftig war, aber wir haben daran gearbeitet. Er hat mir aber immer dazu gesagt, der Abschied der Therapie bedeutet nicht, dass wir gar keinen Kontakt mehr haben werden. Das gab mir ein sehr beruhigendes Gefühl und klar, ich habe mich gefreut. Naja, ich dachte ja, ich habe kein Problem damit, wenn alles ausläuft, aber da habe ich mich getäuscht. Die Therapie war schon zu Ende und er hat mich Anfang des Jahres sogar angerufen und gefragt, ob ich noch ein Interesse an einer Quartalssitzung hätte, denn er würde dann die Praxis aufgeben und wegziehen. Ich habe auf dem Weg zu dieser "letzten" Stunde gemerkt, wie schlimm es für mich ist, ihn dann nicht mehr zu sehen. In dieser Stunde meinte er zu mir, dass er mich als stark wahrnimmt und er hätte die Arbeit mit mir als sehr intensiv erlebt, er wüsste genau, dass ich ohne seine Therapie mit meinem Leben klarkäme. Beim Verabschieden hat er mich dann gefragt, ob er mir seine ganzen Kontaktdaten geben darf, was ich natürlich wollte, denn wie schon geschrieben, hatte ich zwischenzeitlich echt heftige Gefühle für ihn. Ich habe ihm ein halbes Jahr später ganz unverbindlich geschrieben, wollte wissen, wie es ihm geht, ich wollte das alles ganz locker halten, weil ich auch oft gelesen habe, dass es einfach so ist, dass man sich mal schreiben kann, eine Karte verschickt etc.. Aber ich empfinde es als sehr intensiv, wie wir gerade schreiben, zumal es so ist, dass er direkt sehr in die Tiefe ging und wir wieder in der Therapeutenschiene gelandet sind, es scheint ihm aber zu gefallen, da er mich ja explizit aufgefordert hat, ihm so oft zu schreiben, wie ich es will. Er praktiziert ja jetzt auch nicht mehr, so dass man nicht mehr von einer Nachsorge reden könnte, zumal er meinte, wenn ich irgendwann eine Therapie nochmal anfangen würde, dann eine andere Form. Für mich ist das alles so diffus, da es ja kein richtig privater, aber auch kein richtig therapeutischer Kontakt ist. Warum hat er extra betont, dass ich immer schreiben darf, wie ich es möchte? Natürlich bin ich jetzt in meiner Übertragungswolke drin, aus der ich nicht raus will und deshalb auch meide, die direkte Frage zu stellen, was er möchte.
Sorry, aber das klingt als ob ihm langweilig ist. Und er Dich jetzt "benutzt" um seine Langeweile zu füllen... Ich wäre sehr vorsichtig an Deiner Stelle ob Du Dir damit wirklich gut tust. Für mich liest es sich nicht so.
Wenn Du noch Baustellen hast/siehst, dann würde ich eher nach wem anders Ausschau halten und nochmal eine geregelte Therapie in Betracht ziehen.
Wenn Du noch Baustellen hast/siehst, dann würde ich eher nach wem anders Ausschau halten und nochmal eine geregelte Therapie in Betracht ziehen.
charlotta:
Ich weiß, wie es sich anfühlt, wenn ein Therapeut sagt, er würde die Zeit mit einem als "sehr intensiv" empfinden. Das löst ja etwas aus, und ich habe ähnliche Sätze gehört, teilweise wörtlich, teilweise noch krasser. Das gibt einem Gefühle, die einem ein Therapeut und eine Therapie nicht geben sollte. Dabei ist es überwältigend, im wahrsten Wortsinn. Man wird damit als Patient bzw. als "therapeutisches Paar" auf eine Ebene gehoben, die jenseits dessen ist, wofür Therapie da ist.
Teilweise dachte ich bei deinen Beschreibungen über eure Beziehung schon daran, dass es sich eventuell sogar um denselben Therapeuten handeln könnte, auch deshalb weil der Rahmen ähnlich ist. Allerdings nahm meine ach so intensive, besondere, enge, vertraute und gefühlvolle Beziehung (alles seine Worte) ein vollkommen anderes, weil abruptes Ende, bei dem alles zuvor Gesagte geleugnet wurde. Warum ich das sage: weil ich weiß, dass "so was" auch für Therapeuten schwierig ist, wenn intensive Gefühle entstehen. Meiner konnte das Problem nur lösen, indem er sich dann, wie er sagte, Hilfe geholt hat und mich dann entsorgt hat. Er sagte, man hoffe halt bei der Analyse, dass beide in der Lage sind, diese heftigen und intensiven Gefühle auszuhalten, ohne agieren zu müssen. Tägliches Schreiben, gerade auch nach Beendigung der Berufsausübung, zählt für mich hier zum Agieren. Da wurde die Grenze, nämlich dass Analyse immer eine symbolisch enge Beziehung ist, überschritten, und er scheint nicht zurückzufinden.
Ich weiß, wie es sich anfühlt, wenn ein Therapeut sagt, er würde die Zeit mit einem als "sehr intensiv" empfinden. Das löst ja etwas aus, und ich habe ähnliche Sätze gehört, teilweise wörtlich, teilweise noch krasser. Das gibt einem Gefühle, die einem ein Therapeut und eine Therapie nicht geben sollte. Dabei ist es überwältigend, im wahrsten Wortsinn. Man wird damit als Patient bzw. als "therapeutisches Paar" auf eine Ebene gehoben, die jenseits dessen ist, wofür Therapie da ist.
Teilweise dachte ich bei deinen Beschreibungen über eure Beziehung schon daran, dass es sich eventuell sogar um denselben Therapeuten handeln könnte, auch deshalb weil der Rahmen ähnlich ist. Allerdings nahm meine ach so intensive, besondere, enge, vertraute und gefühlvolle Beziehung (alles seine Worte) ein vollkommen anderes, weil abruptes Ende, bei dem alles zuvor Gesagte geleugnet wurde. Warum ich das sage: weil ich weiß, dass "so was" auch für Therapeuten schwierig ist, wenn intensive Gefühle entstehen. Meiner konnte das Problem nur lösen, indem er sich dann, wie er sagte, Hilfe geholt hat und mich dann entsorgt hat. Er sagte, man hoffe halt bei der Analyse, dass beide in der Lage sind, diese heftigen und intensiven Gefühle auszuhalten, ohne agieren zu müssen. Tägliches Schreiben, gerade auch nach Beendigung der Berufsausübung, zählt für mich hier zum Agieren. Da wurde die Grenze, nämlich dass Analyse immer eine symbolisch enge Beziehung ist, überschritten, und er scheint nicht zurückzufinden.
Schönen guten Abend meine lieben!
Ich stehe vor folgendem Problem und hätte gerne eure Meinung dazu bzw ob das schon jemand gemacht hat:
Meine Therapie ist eigentlich beendet-wenn auch sehr abrupt durch den Therapeuten und eigentlich geht es mir seit dem auch ganz gut-glaube ich zumindest. Jetzt habe ich aber einen ziemlichen Drang dem Therapeuten zu schreiben wie es mit geht und was sich so tut. Wir haben auch während der Therapie einige emails geschrieben um ab und zu da ein oder andere Thema zu besprechen.
Mein frage ist jetzt soll ich das machen? Hattet ihr diesen Drang auch? Wie habt bzw würdet ihr euch entscheiden?
Vielen Dank schon mal und schönen abend noch!
Ich stehe vor folgendem Problem und hätte gerne eure Meinung dazu bzw ob das schon jemand gemacht hat:
Meine Therapie ist eigentlich beendet-wenn auch sehr abrupt durch den Therapeuten und eigentlich geht es mir seit dem auch ganz gut-glaube ich zumindest. Jetzt habe ich aber einen ziemlichen Drang dem Therapeuten zu schreiben wie es mit geht und was sich so tut. Wir haben auch während der Therapie einige emails geschrieben um ab und zu da ein oder andere Thema zu besprechen.
Mein frage ist jetzt soll ich das machen? Hattet ihr diesen Drang auch? Wie habt bzw würdet ihr euch entscheiden?
Vielen Dank schon mal und schönen abend noch!
Das klingt irgendwie "unrund".Meine Therapie ist eigentlich beendet-wenn auch sehr abrupt durch den Therapeuten und eigentlich geht es mir seit dem auch ganz gut-glaube ich zumindest. Jetzt habe ich aber einen ziemlichen Drang dem Therapeuten zu schreiben wie es mit geht und was sich so tut -- Quelle: viewtopic.php?f=20&t=38051
Er hat abrupt die Therapie beendet? Das sollte eigentlich nicht der Fall sein. Warum hat er das getan, was hat das mit dir gemacht?
Du weißt nicht, wie es dir geht? Warum nicht?
"ein ziemlicher Drang" kann alles mögliche bedeuten: Es ist nicht unüblich, nach der Therapie solche Phasen zu haben, wo man Lust hat, sich zu melden. Es gibt auch viele Therapeuten, die sich darüber freuen (oder die zumindest nichts dagegen haben). Allerdings klingt das Wort "Drang" für mich eher nach etwas Negativem als nach etwas Positivem, so als sei da noch etwas offen?
Vielen Dank für die Antwort!
Es kann sein das es ein bisschen unrund ist gerade durch das abrupte Ende. Es hat i-wie Wut ausgelöst-weil es nie ein Thema war und dann in einer Stunde die Therapie beendet wurde.
Der "Drang" ist i-wie da weil ich immer wieder wütend bin wegen dem Ende. Ich möchte ihm zeigen oder besser gesagt mitteilen dass ich es auch ohne ihn schaffe bzw seit dem Ende auch ganz gut alleine zurecht komme. Aber keine Ahnung ob ich das wirklich tue und ihm überhaupt schreiben soll oder es einfach lassen und damit abschließen...
Es kann sein das es ein bisschen unrund ist gerade durch das abrupte Ende. Es hat i-wie Wut ausgelöst-weil es nie ein Thema war und dann in einer Stunde die Therapie beendet wurde.
Der "Drang" ist i-wie da weil ich immer wieder wütend bin wegen dem Ende. Ich möchte ihm zeigen oder besser gesagt mitteilen dass ich es auch ohne ihn schaffe bzw seit dem Ende auch ganz gut alleine zurecht komme. Aber keine Ahnung ob ich das wirklich tue und ihm überhaupt schreiben soll oder es einfach lassen und damit abschließen...
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