Paraphilie Hilfe

Fragen und Erfahrungsaustausch über sexuelle Problembereiche wie Sexualstörungen, rund um gleichgeschlechtliche Sexualität und sexuelle Identität, den Umgang mit sexuellen Neigungen wie Fetischismus, S/M usw. - ausser Aufklärungs-Fragen.
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Pitt
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Beitrag Do., 29.11.2007, 17:06

paramann hat geschrieben:@pitt
warum das ? verstehe ich nicht. vielleicht könntest du das mal ein bißchen näher ausführen. ist doch gleichgültig welche paraphilie dahintersteckt. die thera verhält sich eigenartig und das macht probleme. die frage ist nur wie ich damit umgehen soll.
Du verstehst nicht, dass Paraphilien unterschiedlich sind?
In ihrer Akzeptanz, in ihrer Verbreitung, in ihrer Nachvollziehbarkeit?
In meiner ersten Frage habe ich bewusst vermieden, Dir Deine Paraphilie zu entlocken. Sondern wollte nur wissen, inwieweit Du Dich einer Therapeutin geöffnet hast.
Meiner Meinung nach könnte es sein, dass die Therapeutin nicht auf Paraphilie im Allgemeinen, sondern im Speziellen reagiert.

Pitt

Hinweis Admin: bitte keine Fullquotes - siehe Netiquette. Korrektes Zitieren können Sie im Testbereich ausprobieren. Danke!

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münchnerkindl
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Beitrag Do., 29.11.2007, 17:13

Na, es könnte ja sein daß sie dich weniger hasst, sondern daß sie Angst vor Deiner (wie auch immer ausgeprägten) sexuellen Neigung hat.Und das zu einer Abwehr führt.

Ich würde sie da mal ganz konkret drauf ansprechen, ob es ihr unangenehm ist zu wissen daß Du die sexuelle Vorliebe X hast... Ob sie ein Problem hat damit umzugehen.

Grüssle,

Petra

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paramann
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Beitrag Do., 29.11.2007, 17:23

@münchnerkindl
naja dass ihr das unangenehm ist, ist ja offensichtlich. die frage ist nur wie ich damit umgehen soll.

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paramann
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Beitrag Do., 29.11.2007, 17:27

@pitt
das sie unterschiedlich sind mag ja sein. aber warum sollte das bedeutung für ihre umgangsformen in der therapie haben ?

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Pitt
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Beitrag Do., 29.11.2007, 18:52

Worauf willst Du hinaus?
Therapeuten sind auch nur Menschen. Und sie haben Vorurteile. Und auch, wenn sie ansonsten eine sehr "liberale Denke" gegenüber 95% aller Paraphilien haben, könnte es sein, dass sie einige Paraphilien auch für über alle Maßen abnorm halten. Dazu könnten insbesondere seltene, ausgefallene Paraphilien zählen.
Wo ist jetzt das Problem?
Pitt

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paramann
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Beitrag Do., 29.11.2007, 18:56

@pitt
aber das ist doch gerade das besondere an paraphilie, das die phantasien eben über alle maßen abnorm sind. meinst du wirklich sie hat vorurteile ?
wie soll ich mich dann verhalten ?

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comus
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Beitrag Do., 29.11.2007, 19:28

wie soll ich mich dann verhalten ?
Das Problem hat deine Thera, daher liegt es in ihrer Verantwortung sich da was zu überlegen, z.B. sich mal wieder eine Stunde Supervision zu gönnen.
Ansonsten sprich es direkt an, schließlich behindert dich das in der Therapie und Zensur bringt dich nicht weiter. Ich weiß das ist hart, aber wenn sie das nicht packt wie du bist und dir mit Vorurteilen begegnet sitzt du deine Zeit dort völlig umsonst ab.

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stern
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Beitrag Do., 29.11.2007, 19:50

benimmt sie sich stark verändert und gereizt. bisher war sie immer freundlich und umgänglich, jetzt wirkt sie genervt energisch, richtig oberlehrerhaft. was soll ich tun ? wir haben uns doch früher immer gut verstanden und gut harmoniert. warum plötzlich diese veränderung. wie soll ich damit umgehen ?
Was du tun könntest? Eben diese Empfindungen ansprechen... vielleicht sagt sie was dazu.

Es lässt sich eben aus der Ferne nur ins Blaue spekulieren, was Sache ist. Ja, vielleicht hat sie Vorurteile; vielleicht hatte sie insoweit keine praktischen Erfahrungswerte (letzteres hat mir der Thera in 2 Punkten auch schon mal offen gelegt - nichtsdestotrotz ging er souverän und für mich gut damit um); vielleicht reagiert sich bewusst "kühler" und distanzierter; vielleicht nimmst du das nur so war; theoretisch ist ja auch möglich, dass andere Menschen unter deiner Paraphilie leiden (und dir das klar zu machen ist) etc. pp. Daher: Spreche es an... und höre dir an, was sie dazu zu sagen hat... pauschale Spekulationen werden dir nämlich nicht viel bringen.
Liebe Grüße
stern 🌈💫
»Je größer der Haufen,
umso mehr Fliegen sitzen drauf
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(alte Weisheit)

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paramann
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Beitrag Fr., 30.11.2007, 00:07

@stern
naja vielleicht hast du recht...
aber das jemand leidet glaub ich eigentlich nicht, da ich ja immer eine verhältnismäßigkeitsprüfung durchführe.

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Krang2
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Beitrag So., 16.05.2010, 23:24

Hallo,
ich habe aus dem gleichen Grunde wie du eine ziemlich schlechte Erfahrung mit einem Psychiater gemacht (und das war ein Mann) und kann deshalb deine Befürchtungen verstehen. Zu deiner ersten Frage: Manche behaupten, daß ein Trauma eine Perversion auslösen kann, aber wirklich wissen tut es keiner, denn der Beweis könnte ja erst durch Heilung erbracht werden.
Unabhängig von deiner Neigung solltest du nach Sympathie und nach Professionalität gehen...wenn du merkst, daß der Therapeut davon keine Ahnung hat oder daß er unsachlich reagiert, dann such dir einen anderen. Außerdem ist es besser, gleich von vornherein zu sagen, worum es geht, das erspart dir und dem Therapeuten Zeit...und dir bzw. deiner Krankenkasse rausgeschmissenes Geld für eine nicht erbrachte Leistung. Eine Paraphilie...zeichnet dadurch aus, daß das Objekt oder die sexuelle Handlung nicht "normal" sind. Es gibt aber auch polymorph Perverse, bei denen sich die Phantasien öfter mal ändern. Was hat das mit einem Denkmuster zu tun? Und zum Schluß die wichtigste Frage: Was erhoffst du dir überhaupt von einer Therapie? Wenn du gern darüber redest, such dir lieber Gleichgesinnte oder gute Freunde, aber heilen kann dich auch der Therapeut nicht. Zumindest nicht, wenn es wirklich echt ist. Dann ist es am Ende besser, sich eine legale Methode auszusuchen, um es auszuleben, etwas, das keinen Schaden anrichtet und dich nicht in die Klapsmühle bringt. Wenn man Kompromisse und kleine Abstriche macht, läßt sich fast alles verwirklichen. Daß viele das trotzdem nicht richtig finden würden, muß ja nicht dein Problem sein, oder?

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nuky
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Beitrag Mi., 18.05.2011, 08:28

hallo

für die die nicht wissen um was es geht
http://de.wikipedia.org/wiki/Paraphilie

ich habe seit ca 20 jahren ein problem damit ... seit ca 15 jahren deshalb auch depressionen die ich durch den konsum von drogen unterdrückt habe.
in den letzten 3 jahren hatte ich eine freundin mit der ich viele meiner "perversen" phantasien ausleben konnte ... nach dem diese bezihung am 14.02. dieses jahres scheiterte ist mein drogen konsum derart explodiert das ich nach 4 wochen einen nerven zusammenbruch und selbstmord absichten hatte. daraufhin habe ich mich in ein krankenhaus begeben und dort eine entgiftung gemacht ... zur zeit befinde ich mich in einer ambulanten entwöhnungstherapie ... allerdings bekomme ich dort immer nur zu hören das all meine probleme verschwinden wenn ich abstinent bleibe ... das allerdings halte ich für ein gerücht ... da in dieser therapie nur gruppentherapie angeboten wird werde ich dort auch nichts über meine sexuelen neigungen erzählen.

meine frage ist nun wo kann ich mich hinwenden um mir bei meinem ursprungsproblem (paraphilie) helfen zu lassen?
gibt es kliniken oder ärzte die sich auf sowas speziealisiert haben?

um es etwas zu konkretisieren:
Diagnose nach ICD-10, Störungen der Sexualpräferenz (F65)

Erstes Kriterium ist das wiederholte Auftreten intensiver sexueller Impulse und Phantasien, die sich auf ungewöhnliche Gegenstände oder Aktivitäten beziehen.
Zweites Kriterium ist, dass man entsprechend den Impulsen handelt oder sich durch sie deutlich beeinträchtigt fühlt.
Das dritte Kriterium bestimmt, dass diese Präferenz seit mindestens sechs Monaten besteht.


Diagnose nach DSM-IV-TR, Paraphilie [Bearbeiten]

Kriterium A: Über einen Zeitraum von mindestens 6 Monaten wiederkehrende intensive sexuell erregende Phantasien, sexuell dranghafte Bedürfnisse oder Verhaltensweisen, die sich 1. auf ungewöhnliche nichtmenschliche Objekte, 2. auf Leiden oder Demütigung von sich selbst oder anderen Menschen oder 3. auf Kinder oder andere Personen beziehen, die nicht einwilligungsfähig oder -willig sind.
Kriterium B: Die Person hat auf diese sexuell dranghaften Phantasien oder Bedürfnisse mit einer nicht einwilligungsfähigen oder -willigen Person gehandelt, oder die Phantasien, sexuell dranghaften Bedürfnisse oder Verhaltensweisen verursachen in klinisch bedeutsamer Weise Leiden oder Beeinträchtigung in sozialen, beruflichen oder anderen wichtigen Funktionsbereichen.
Kriterium C: Die Kriterien A und B werden nicht ausschließlich während Phasen akuter Intoxikation, manischer Episoden oder Schizophrenie erfüllt und resultieren nicht aus geistiger Behinderung, Demenz, Persönlichkeitsveränderung oder einem medizinischen Krankheitsfaktor.
in beiden fällen treffen die je 3 punkte zu.

im besonderen geht es um folgende formen ...
8 Häufige Paraphilie-Formen
F65.0 Fetischismus
F65.2 Exhibitionismus
F65.3 Voyeurismus
F65.4 Pädophilie
F65.5 Sadomasochismus
F65.6 Multiple Störungen der Sexualpräferenz
F65.8 Sonstige Störungen der Sexualpräferenz
2 Zoophilie
3 Nekrophilie
also bis auf 2 pkt der ganze katalog :(

ich hoffe das ich einen rat finde, da ich imom echt verzweifelt bin und keinen spass mehr an meinem leben habe ... ich denke sogar über selbstmord als lösung nach ... auch wenn ich weiß das mir das nichts bringt :(

ich hoffe auf euer verständniss und nicht auf dumme oder spötische antworten

grüße
nuky

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nuky
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Beitrag Mi., 18.05.2011, 13:00

Krang2 hat geschrieben:Und zum Schluß die wichtigste Frage: Was erhoffst du dir überhaupt von einer Therapie? Wenn du gern darüber redest, such dir lieber Gleichgesinnte oder gute Freunde, aber heilen kann dich auch der Therapeut nicht. Zumindest nicht, wenn es wirklich echt ist. Dann ist es am Ende besser, sich eine legale Methode auszusuchen, um es auszuleben, etwas, das keinen Schaden anrichtet und dich nicht in die Klapsmühle bringt. Wenn man Kompromisse und kleine Abstriche macht, läßt sich fast alles verwirklichen. Daß viele das trotzdem nicht richtig finden würden, muß ja nicht dein Problem sein, oder?
bei diesem punkt gibt es aber ein problem ... paraphilie verhält sich zumindest bei mir wie eine sucht!!
bzw. spielt wohl Hypersexualität / Satyriasis eine paralelle rolle
steigende Frequenz der sexuellen Betätigung bei abnehmender Satisfaktion
Wie bei einer stofflichen Sucht zeigten sich bei der prozessgebundenen Sex- und Liebessucht bestimmte gemeinsame Merkmale:
Dosissteigerung (z. B. Steigerung der Häufigkeit, immer extremere Formen der Sexualität)
Kontrollverlust (kein langfristiger willentlicher Verzicht ist mehr möglich)
Wirkungsverlust (Nachlassen der euphorisierenden Wirkung – oft der Grund für Dosissteigerung)
Entzugserscheinungen (z. B. Zittern, depressive Verstimmung, emotionale Instabilität bei Verzicht auf das süchtige Verhalten)
gerade nach meiner bezihung zu einer frau mit der ich viele dieser phantasien teilen konnte (mansche tatsächlich, andere nur im gespräch) verspühre ich tatsächlich sowas wie einen sex entzug ... mich selbst zu befriedigen fällt mir ungewohnt schwer und meine erwartungen um eine sexuele befriedigung erreichen zu können steigen seit je her ...
ich habe seit ca 2,5 jahren kaum noch eine wirkliche befriedigung bei "normalem" sex erlebt ... also wurden spielzeuge angeschaft um das etwas aufzupushen ... die toys wurden ebenfalls schnell langweilig ... nicht nur für mich ... also wurden größere dildos besorg ... irgend wann reichte einer nicht mehr also mussten 2 dildos (einer mit 7cm und einer mit 6cm durchmesser) parallel (vaginal/anal) herhalten ... das wurde dann noch nach drausen verlegt (zum teil mit zuschauern) ...
heute reicht mir die phantasie an das real erlebte kaum noch aus um mich selbst zu befriedigen ... meine phantasien (die sich nicht nur auf o.g. spiele bezihen) jemandem anderen zuzumuten (neue partnerin; nicht therapeutIn) erscheint mir so utopisch das ich ernsthafte zweifel daran hege je wieder eine "wirkliche" sexuelle befriedigung erlangen zu können ... da ich nach eben jener aber "süchtig" bin sehe ich zur zeit keinen sinn darin mein leben so weiter zuleben wie bisher ... sollte es für mich keine therapie möglichkeit geben werde ich wohl den freitot einem unglücklichen leben vorziehen ...
ich hoffe einfach das ich i-wo hilfe bekommen kann und i-wann ein normales und glückliches leben führn kann :(

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adam
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Beitrag Mi., 18.05.2011, 16:31

Hallo Nuky,

vielleicht solltest du dich nicht für krank halten und versuchen, dich nicht in Schubladen schieben zu lassen. Es könnte einfach sein, dass du zu gut bist und zuviel mitbekommst. Andere Menschen schwitzen ihre unterdrückten Sehnsüchte regelrecht aus. Das Leben möchte von ihnen, dass sie etwas tun. Aus Scham und aus Rücksicht (Angst) vor anderen tun sie das dann nicht. Damit hört das aber nicht auf, sondern verstärkt sich und landet dann irgendwo, wo es nicht abgewiesen wird. Ich nenne das dann Mülleimer - du bist der Mülleimer einer kranken Gesellschaft, die nicht krank sein will und deshalb Kranke produziert.
Beobachte doch mal deine Umgebung und versuche festzustellen, wann und bei wem was bei dir hoch kommt...
hdh, Adam

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nuky
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Beitrag Mi., 18.05.2011, 19:14

adam hat geschrieben:Hallo Nuky,

vielleicht solltest du dich nicht für krank halten und versuchen, dich nicht in Schubladen schieben zu lassen.
nuky hat geschrieben:mich selbst zu befriedigen fällt mir ungewohnt schwer und meine erwartungen um eine sexuele befriedigung erreichen zu können steigen seit je her ...

meine phantasien jemandem anderen zuzumuten erscheint mir so utopisch das ich ernsthafte zweifel daran hege je wieder eine "wirkliche" sexuelle befriedigung erlangen zu können ... da ich nach eben jener aber "süchtig" bin sehe ich zur zeit keinen sinn darin mein leben so weiter zuleben wie bisher ...
es belastet mich und ich leide darunter ... das versteht man doch unter krank sein oder?

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adam
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Beitrag Mi., 18.05.2011, 19:20

Hallo Nuky,

tja wenn du es so verstehen willst, dann bist du halt krank. Ich sehe dich eher als Opfer.

Grüße, Adam

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