Naja am Ende gehts da darum zu lernen seine Bedürfnisse zu spüren und diese auch selbst zu befriedigen. Lernen für sich selbst zu sorgen, einen selbst zu beruhigen und zu wertschätzen. Das macht man ja bei anderen Therapierichtungen auch.
Die falsche Motivation
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Mehr ist da nicht? Um es mal plastisch zu sagen: Du baust eine Menge Überschriften auf, befüllst sie aber nicht mit Inhalten.
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Saly hat geschrieben: ↑Di., 18.10.2022, 13:53
Nee ernsthaft. Glaubst du es kommt von ungefähr dass ich mich heute bei jeder Kleinigkeit Fremdbestimmt fühle? Da könnte nicht zufällig ein Zusammenhang zu meiner herrschsüchtigen, empathielosen und kranken Mutter bestehen (die sie heute nicht mehr ist, um das Abgrenzungsthema mal vorweg zu nehmen) ?
Doch, natütrlich. Aber es ist sinnvoller es so individuell und nuanciert auszudrücken anstatt es mit so einem Schublanden-Sprech-Satz aus einer Psychotherapielehre abzuhandeln. Das wäre ungefähr so wie Freud wieder auszugraben und und mit dessen Terminologie um sich zu werfen wenn man etwas über die eigene Befindlichkeit sagen möchte.
Zu sagen "ich habe da Schema" ist genauso nicht zielführend wie zu sagen "ich habe da Komplexe" (jepp, das mit den Komplexen, das ist Freudsprech)
Und dass du JETZT eigentlich Wut über ihr Verhalten empfindest, was du dich nicht auszudrücken traust hat nicht unbedingt direkt etwas damit zu tun dass das auch schon so war als du 10 Jahre alt warst. Die Emotion Wut die da entsteht ist heute genauso korrekt wie es damals war. Das ist jetzt und heute nicht "kindlich", sondern auch für Erwachsene eine normale Reaktion auf übergriffiges Verhalten.
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Ja, das wäre mir auch recht. Als sehr gut Englisch sprechende Person hasse ich die Verwendung von Anglizismen wo sie nicht nötig sind und es gleich passende deutsche Worte gibt wirklich stark. Das erste was ihc täte wenn mir jemand damit käme ist verlangen dass ein deutsches Wort dafür verwendet wird.
Fremdwörter dürfen sein, Shopping sagt zB was anderes aus als Einkaufen, aber kommt mir bloss nicht mit sinnfreien Anglizismen.
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Fertigkeiten gegen Anspannung?
Ich mag das auch nicht gerne aber ich mag wenn man ein Wort für was hat und alle halt gleich wissen was man meint…
Ich mag das auch nicht gerne aber ich mag wenn man ein Wort für was hat und alle halt gleich wissen was man meint…
Wie stehst du denn allgemein zu deiner Therapie? Ich weis noch, dass ich in meiner ersten Therapie selbstverständlich dachte, dass es nur darum ginge mich wieder zu reparieren und zum funktionieren zu bringen. So ganz begriffen, dass es zwar auch, aber scheinbar nicht nur darum geht, habe ich immer noch nicht...
Wenn dir weiterhin innerlich der Wille für den ersten Schritt fehlt, dann würde ich da nochmal hinschauen. Ich kann mir nicht vorstellen, dass das mit den Skills funktioniert solange du nicht bereit bist ein bisschen loszulassen. Es könnte doch sein, dass Selbstzerstörung deine Freiheit ist und die masochistische Komponente dir vllt auch Macht gibt? Insofern wäre es nur logisch, dass du den guten Weg nicht einschlagen möchtest. Vllt hilft es dir dich nochmal zu fragen, wie genau deine Mutter dich benutzt hat (oder noch tut)? Bist du das Aushängeschild der Familie, werden hohe Ansprüche gestellt oder stellst du die selbst? Was würde denn passieren, wenn es dir wieder besser geht? Hast du Freiräume, Hobbys oder trägst du die ganze (Care)-Arbeit alleine? Was setzt dich so unter Druck an der Vorstellung zu funktionieren?
Wenn deine Mutter noch lebt und heute zugänglicher zu sein scheint, könntest du ja auch mal darüber mit ihr sprechen was dich (aus der Vergangenheit) belastet? Kannst du ihr verzeihen und kannst du dir verzeihen?
Wenn dir weiterhin innerlich der Wille für den ersten Schritt fehlt, dann würde ich da nochmal hinschauen. Ich kann mir nicht vorstellen, dass das mit den Skills funktioniert solange du nicht bereit bist ein bisschen loszulassen. Es könnte doch sein, dass Selbstzerstörung deine Freiheit ist und die masochistische Komponente dir vllt auch Macht gibt? Insofern wäre es nur logisch, dass du den guten Weg nicht einschlagen möchtest. Vllt hilft es dir dich nochmal zu fragen, wie genau deine Mutter dich benutzt hat (oder noch tut)? Bist du das Aushängeschild der Familie, werden hohe Ansprüche gestellt oder stellst du die selbst? Was würde denn passieren, wenn es dir wieder besser geht? Hast du Freiräume, Hobbys oder trägst du die ganze (Care)-Arbeit alleine? Was setzt dich so unter Druck an der Vorstellung zu funktionieren?
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Ich denke da musst du einfach durchprobieren ob und was dir persönlich in welcher Situation hilft.
Ich habe zB eine Neigung zu dissoziativen Zuständen. Und die reagieren extrem schlecht auf jede Art von "Massnahmen um sie abzubrechen". Sprich, es wird davon nur schlimmer. Wenn es mal eingetreten ist hilft nur sofort aufhören was es provoziert hat, ruhige, stressfreie Umgebung, im Sommer a bisserl Sonnenbaden, in die Natur gehen und den halben Tag oder Tag oder so abwarten bis es abklingt. Da gibt es keinen Aus-Knopf dafür.
Danke, Scars! Es ist ja auch schon meine dritte Therapie. Es ist eher so der Gedanke, dass der Therapeut ja weiß wovon er redet und Ahnung hat. Und ich mich aber eben auch anstrengen muss, die Dinge zu tun, die er mir rät, damit es mir besser geht. Und da bin ich wieder beim Funktionieren. ich hatte am Anfang dieser Therapie krasse Flashbacks, so dass wir diese Biografie-Sachen momentan kaum noch machen. Denn in Kombination mit der hohen Anspannung, die ich durch die Therapiesituation an sich hatte, war das einfach zu viel.
Ja Loslassen ist glaube ich ein gutes Stichwort. Irgendwas in mir klammert sich sehr an das alles. Angst vermutlich. Was passiert, wenn ich Dinge anders mache? Kontrollverlust. Sowas. Ich bräuchte eine Art Sicherheit, dass mir nichts passiert, dass ich nicht verrückt werde, wenn ich das Erbrechen loslasse. Dass ich die Trigger loslassen 'darf'. Denn das ist tatsächlich so ein Art Angst von mir. Das ich in ganz schiefe Zustände gerate, meinen Alltag nicht mehr bewältigen kann usw. Der Therapeut sagt mir immer, dass wir da alles ja schrittweise und nicht auf einmal machen. Das ist recht beruhigend für mich. Und es ist auch eine Art Angst vor dem Versagen. Ich weiß, dass es kein Drama ist, wenn nicht alles sofort klappt, aber mein Gefühl ist einfach ganz anders als dieses Wissen.
Naja, wir Kinder waren beide die Aushängeschilder der Familie. Mein Bruder noch mehr. Ich war eher der fehler- und makelbehaftete Teil der Familie. Hatte als eine Krankheit, meine Mutter war krank vor Sorge und hat sich das auch anmerken lassen. Später war ich schlechter in der Schule als mein Bruder, es gab immer wieder "Nachhilfe"-Bedarf.
Ja Loslassen ist glaube ich ein gutes Stichwort. Irgendwas in mir klammert sich sehr an das alles. Angst vermutlich. Was passiert, wenn ich Dinge anders mache? Kontrollverlust. Sowas. Ich bräuchte eine Art Sicherheit, dass mir nichts passiert, dass ich nicht verrückt werde, wenn ich das Erbrechen loslasse. Dass ich die Trigger loslassen 'darf'. Denn das ist tatsächlich so ein Art Angst von mir. Das ich in ganz schiefe Zustände gerate, meinen Alltag nicht mehr bewältigen kann usw. Der Therapeut sagt mir immer, dass wir da alles ja schrittweise und nicht auf einmal machen. Das ist recht beruhigend für mich. Und es ist auch eine Art Angst vor dem Versagen. Ich weiß, dass es kein Drama ist, wenn nicht alles sofort klappt, aber mein Gefühl ist einfach ganz anders als dieses Wissen.
Naja, wir Kinder waren beide die Aushängeschilder der Familie. Mein Bruder noch mehr. Ich war eher der fehler- und makelbehaftete Teil der Familie. Hatte als eine Krankheit, meine Mutter war krank vor Sorge und hat sich das auch anmerken lassen. Später war ich schlechter in der Schule als mein Bruder, es gab immer wieder "Nachhilfe"-Bedarf.
Das ist eine gute Frage, über die ich tatsächlich ein bisschen nachdenken müsste
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Saly hat geschrieben: ↑Di., 18.10.2022, 15:45 Danke, Scars! Es ist ja auch schon meine dritte Therapie. Es ist eher so der Gedanke, dass der Therapeut ja weiß wovon er redet und Ahnung hat. Und ich mich aber eben auch anstrengen muss, die Dinge zu tun, die er mir rät, damit es mir besser geht. Und da bin ich wieder beim Funktionieren.
Ich habe es schon anderswo gesagt, Heilung ist kein Leistungssport.
Klar, punktuell muss man sich schon überwinden und Anstrengung aufwenden um zB einem emotionalen Impuls den man hat nicht nachzugeben (und stattdessen was anderes zu tun). Aber so als Gesamtpaket ist Anstrengung nicht das was Heilung bringt.
Ich denke auch, da ist Achtsamkeit ganz nützlich, Zustände schon zu erkennen wenn sie entstehen, sodass man nicht wartet, bis etwas schon völlig eskaliert ist. Weil im Entstehen kann man Zustände viel leichter noch in ein besseres Fahrwasser bringen. Und gerade bei gestressten Zuständen lohnt es sich echt, da schon auf die ersten Anzeichen dass es sich zusammenbraut zu reagieren.
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Saly hat geschrieben: ↑Di., 18.10.2022, 15:45
Ja Loslassen ist glaube ich ein gutes Stichwort. Irgendwas in mir klammert sich sehr an das alles. Angst vermutlich. Was passiert, wenn ich Dinge anders mache? Kontrollverlust. Sowas. Ich bräuchte eine Art Sicherheit, dass mir nichts passiert, dass ich nicht verrückt werde, wenn ich das Erbrechen loslasse.
Der menschliche Geist hat eine ganz seltsame Funktion, nämlich dass er gewohnte Muster stets attraktiver findet als ungewohnte. Und zwar auch wenn die gewohnten Muster extrem destruktiv sind. Alles was fremd ist macht generell Angst.
Und deine Gewohnheit ist Kontrolle über Willensanstrengung auszuüben. Die Willensanstrengung erzeugt noch mehr Stress, der Geist funktioniert dann noch weniger, also brauchst du NOCH mehr Willensanstrengung usw.
Ich hatte ja noch nie eine Sucht, was man so von Betroffenen hört ist das Aushalten von Suchtdruck sehr unangenehm.
Was verstehst du denn konkret unter "verrückt werden"? Eine Panikattacke? Richtig verrückt mit Wahn und Halluzinationen? Heulend zusammenbrechen?
Ich komme ja aus dem buddhistischen Bereich und da gibt es zu den Emotionen folgende Theorie: Jede Emotion oder sonstige mentale Regung wie ein Gedanke vergeht von alleine wieder wenn man sie völlig in Ruhe lässt. In der Regel lassen Menschen sie aber nicht in Ruhe sondern kreieren einen Rattenschwanz von Gedanken über die Gedanken die sie ständig am Laufen halten. Und da gibt es zwei Versionen: Erstens anklammern an das was da hochkommt und dann die Ablehnung desselben, was exakt den gleichen Effekt hat, nämlich dafür sorgen, dass es nicht gehen kann. Und wenn sich da mal eine tiefgreifende Gewohnheit etabliert hat wird das "es geht wieder" schwerer und schwerer. Weil, nach dem allerersten Mal Erbrechen hättest du vermutlich eher einfach damit wieder aufhören können oder? Aber am jetzigen Punkt müssen Gegenmittel her damit du noch irgendeine Chance hast nicht in das Muster zu verfallen.
Würde es dir denn leichter fallen, das in Begleitung einer Vertrauensperson auszuhalten statt zu erbrechen?
Ja genau der Ehepartner ist ja auch da um zu unterstützen.
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Ja, definitiv sollte ich auch schon vorher daran arbeiten, die Anspannung runter zu bringen. Unser Leben war in den letzten 2 Jahren so turbulent und ich bin oft über meine Grenzen gegangen. Und manchmal habe ich das Gefühl, dass ich immer noch in diesem Modus unterwegs bin und versuche jede freie Minute zu nutzen. Aber auch sonst, gibt es in meinem Leben immer wieder ungeplant stressige Zeiten kommen, in denen ich funktionieren und zurückstecken muss. Der Therapeut hat viel mit Arbeitspsychologie gemacht und meint, die Zeit in meinem (und seinem) Alter ist tatsächlich die Zeit in der man am meisten Funktionieren muss (Haus, Kinder. Karriere, Finanzen, Gesundheit usw.) Und für mich ist das ein trigger das weiß ich jetzt und ich müsste auch anders „Vorsorgen“münchnerkindl hat geschrieben: ↑Di., 18.10.2022, 15:54
Ich denke auch, da ist Achtsamkeit ganz nützlich, Zustände schon zu erkennen wenn sie entstehen, sodass man nicht wartet, bis etwas schon völlig eskaliert ist. Weil im Entstehen kann man Zustände viel leichter noch in ein besseres Fahrwasser bringen. Und gerade bei gestressten Zuständen lohnt es sich echt, da schon auf die ersten Anzeichen dass es sich zusammenbraut zu reagieren.
Was genau meinst du mit Willensanstrengung?münchnerkindl hat geschrieben: ↑Di., 18.10.2022, 16:08 Und deine Gewohnheit ist Kontrolle über Willensanstrengung auszuüben. Die Willensanstrengung erzeugt noch mehr Stress, der Geist funktioniert dann noch weniger, also brauchst du NOCH mehr Willensanstrengung usw.
Ich hatte ja noch nie eine Sucht, was man so von Betroffenen hört ist das Aushalten von Suchtdruck sehr unangenehm.
Was verstehst du denn konkret unter "verrückt werden"? Eine Panikattacke? Richtig verrückt mit Wahn und Halluzinationen? Heulend zusammenbrechen?
Ich komme ja aus dem buddhistischen Bereich und da gibt es zu den Emotionen folgende Theorie: Jede Emotion oder sonstige mentale Regung wie ein Gedanke vergeht von alleine wieder wenn man sie völlig in Ruhe lässt. In der Regel lassen Menschen sie aber nicht in Ruhe sondern kreieren einen Rattenschwanz von Gedanken über die Gedanken die sie ständig am Laufen halten. Und da gibt es zwei Versionen: Erstens anklammern an das was da hochkommt und dann die Ablehnung desselben, was exakt den gleichen Effekt hat, nämlich dafür sorgen, dass es nicht gehen kann. Und wenn sich da mal eine tiefgreifende Gewohnheit etabliert hat wird das "es geht wieder" schwerer und schwerer. Weil, nach dem allerersten Mal Erbrechen hättest du vermutlich eher einfach damit wieder aufhören können oder? Aber am jetzigen Punkt müssen Gegenmittel her damit du noch irgendeine Chance hast nicht in das Muster zu verfallen.
Würde es dir denn leichter fallen, das in Begleitung einer Vertrauensperson auszuhalten statt zu erbrechen?
Ja vermutlich ist es bei der Bulimie auch so eine Art Suchtdruck. Der Therapeut meinte auch, dass es auch so eine Art Entzugserscheinungen geben kann. Also dass die Anspannung noch höher ansteigt.
Ja die Sache mit dem Loslassen ergibt für mich total Sinn. Ich kann nichts loslassen (oder weiterziehen lassen), wenn ich es festhalte. Gibt’s da auch einen Ratschlag wie man es trotz jahrelangem Festhalten wieder los wird?
Ja mein Mann ist schon eine große Unterstützung. Allerdings was die Bulimie betrifft ist es so, dass diese Situation ganz oft auftreten wenn er abends/ nachts nicht da ist. Das kommt ca 1-2 mal die Woche vor. Deshalb ist es dann halt nicht möglich es mit ihm auszuhalten.
Nee, du wirst nicht verrückt, das bist du doch schon längst...
Hast du denn ausschließlich Angst vor Kontrollverlust oder irgendwo auch eine Sehnsucht? Mich reizt Kontrollverlust ja eher... Bulimie ist ja eine Art kontrollierter Kontrollverlust. Der Kontrollverlust passiert beim Erbrechen, den hast du aber aktiv herbeigeführt. Ich denke es wäre wirklich wichtig für dich, dir Freiräume zu schaffen, in denen du deine Emotionen nicht mehr so stark kontrollieren musst. Es kommt ja auch nicht von ungefähr, dass deine Emotionen genau dann durchbrechen, wenn der Mann weg ist und die Kinder wahrscheinlich im Bett. Wahrscheinlich die einzige Möglichkeit nicht zu funktionieren?
Du hast Musik ja schonmal angesprochen, wäre das nicht was für dich zum ausprobieren? Du könnest dir eine halbe Stunde Zeit am Tag nehmen, nur für dich, alleine, wo du dich auch bewegen kannst oder schief mitsingen, wenn du möchtest? Vllt ginge das auch gerade dann, wenn du abends alleine bist. Dann sieht ja auch niemand deine verrückten moves und es stört auch nicht, falls du dann heulend in der Ecke landest. Ich finde das immer ganz befreiend.
Was mich jetzt aber irritiert ist, dass du ein paar Seiten zuvor noch eine Traumafolgestörung ausgeschlossen hast, aber jetzt doch einige Trauma-Begriffe gefallen sind? Was ist damit? Ich habe mal was Wissenschaftliches gelesen, dass Essstörungen mit Trauma-Hintergrund wohl nicht so gut auf die normalen Ansätze zur Therapie von Essstörungen ansprechen. Es gibt ja auch DBT-PTBS etc. ... funktioniert deine Therapie bisher denn überhaupt für dich? Wenn es auch schon die dritte Therapie ist, waren die anderen denn hilfreich? Ich verstehe auch noch nicht so ganz, welche Rolle dein Therapeut hat. Einerseits wirkt der immer voll lieb, von dem was du schreibst, allerdings scheinst du ihm ja trotzdem nicht zu trauen?
Die Anspannung scheint dir ja wirklich große Angst zu machen, damit habe ich aber so gar keine Erfahrungen und kann leider nichts beisteuern. Womöglich wäre es aber auch hier hilfreich erstmal das Level insgesamt zu senken?
Vermutlich möchtest du keine stationäre Therapie machen wegen der Kinder, aber ich lese bei dir schon echt viel Angst vor „dem Entzug“ bzw. den Konsequenzen vom Verzicht auf deine Bulimie. Vielleicht könntest du stationär einfach besser aufgefangen werden?
Hast du denn ausschließlich Angst vor Kontrollverlust oder irgendwo auch eine Sehnsucht? Mich reizt Kontrollverlust ja eher... Bulimie ist ja eine Art kontrollierter Kontrollverlust. Der Kontrollverlust passiert beim Erbrechen, den hast du aber aktiv herbeigeführt. Ich denke es wäre wirklich wichtig für dich, dir Freiräume zu schaffen, in denen du deine Emotionen nicht mehr so stark kontrollieren musst. Es kommt ja auch nicht von ungefähr, dass deine Emotionen genau dann durchbrechen, wenn der Mann weg ist und die Kinder wahrscheinlich im Bett. Wahrscheinlich die einzige Möglichkeit nicht zu funktionieren?
Du hast Musik ja schonmal angesprochen, wäre das nicht was für dich zum ausprobieren? Du könnest dir eine halbe Stunde Zeit am Tag nehmen, nur für dich, alleine, wo du dich auch bewegen kannst oder schief mitsingen, wenn du möchtest? Vllt ginge das auch gerade dann, wenn du abends alleine bist. Dann sieht ja auch niemand deine verrückten moves und es stört auch nicht, falls du dann heulend in der Ecke landest. Ich finde das immer ganz befreiend.
Was mich jetzt aber irritiert ist, dass du ein paar Seiten zuvor noch eine Traumafolgestörung ausgeschlossen hast, aber jetzt doch einige Trauma-Begriffe gefallen sind? Was ist damit? Ich habe mal was Wissenschaftliches gelesen, dass Essstörungen mit Trauma-Hintergrund wohl nicht so gut auf die normalen Ansätze zur Therapie von Essstörungen ansprechen. Es gibt ja auch DBT-PTBS etc. ... funktioniert deine Therapie bisher denn überhaupt für dich? Wenn es auch schon die dritte Therapie ist, waren die anderen denn hilfreich? Ich verstehe auch noch nicht so ganz, welche Rolle dein Therapeut hat. Einerseits wirkt der immer voll lieb, von dem was du schreibst, allerdings scheinst du ihm ja trotzdem nicht zu trauen?
Die Anspannung scheint dir ja wirklich große Angst zu machen, damit habe ich aber so gar keine Erfahrungen und kann leider nichts beisteuern. Womöglich wäre es aber auch hier hilfreich erstmal das Level insgesamt zu senken?
Vermutlich möchtest du keine stationäre Therapie machen wegen der Kinder, aber ich lese bei dir schon echt viel Angst vor „dem Entzug“ bzw. den Konsequenzen vom Verzicht auf deine Bulimie. Vielleicht könntest du stationär einfach besser aufgefangen werden?
Zuletzt geändert von Scars am Di., 18.10.2022, 20:15, insgesamt 1-mal geändert.
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Vielleicht wäre es aber auch einfach hilfreich, erstmal kleiner zu denken? Ich habe ja schonmal geschrieben, dass du deine Bulimie nicht vollständig von jetzt auf gleich loswerden musst. Überhaupt musst du sie ja generell nicht loswerden.
Vielleicht könntest du den ersten Schritt, das „ausprobieren von Skills“ gedanklich soweit herunter brechen, bis du dich nicht mehr unter Druck gesetzt fühlst? Wo fängt das denn an? Wenn du die Tür der Praxis betrittst oder schon 2 Tage vorher, wenn du an die Therapiestunde denkst oder erst im Gespräch bei einem bestimmten Thema oder der Art, wie er dir begegnet? Würde es dir vllt helfen, gegenüber dem Therapeuten weiterhin so zu tun, als würdest du gar nichts ändern wollen und dann heimlich mal was an Skills ausprobieren? Für mich ist es eigentlich immer hilfreich, wenn mir niemand reinredet...
Vielleicht könntest du den ersten Schritt, das „ausprobieren von Skills“ gedanklich soweit herunter brechen, bis du dich nicht mehr unter Druck gesetzt fühlst? Wo fängt das denn an? Wenn du die Tür der Praxis betrittst oder schon 2 Tage vorher, wenn du an die Therapiestunde denkst oder erst im Gespräch bei einem bestimmten Thema oder der Art, wie er dir begegnet? Würde es dir vllt helfen, gegenüber dem Therapeuten weiterhin so zu tun, als würdest du gar nichts ändern wollen und dann heimlich mal was an Skills ausprobieren? Für mich ist es eigentlich immer hilfreich, wenn mir niemand reinredet...
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