Mal was Positives über Psychotherapie!

Haben Sie bereits Erfahrungen mit Psychotherapie (von der es ja eine Vielzahl von Methoden gibt) gesammelt? Dieses Forum dient zum Austausch über die diversen Psychotherapieformen sowie Ihre Erfahrungen und Erlebnisse in der Therapie.
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Stephanie
Helferlein
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Beitrag Di., 14.04.2009, 23:11

Ja, ich habe jetzt auch mal endlich eine in meinen Augen kompetente Therapeutin gefunden.

Was macht sie kompetent?

Sie gibt das, was ich ihr sage, aus einer anderen Perspektive zurück, so dass ich über mich nachdenken kann, ohne mich rechtfertigen oder ständig erklären zu müssen und dabei dann auch wirklich Einsichten gewinne indem ich eben eine weitere, neutrale Perspektive ohne Eigeninteresse bekomme.

Frühere Therapeuten haben entweder gar nichts gesagt, so dass ich auch gleich ein Diktiergerät neben mir hätte sitzen haben können, oder stark bewertet, so dass ich mich ständig rechtfertigen oder erklären musste.

So bin ich aber in der Lage, auch eine neue Sichtweise zu akzeptieren, da erst mal meine subjektive Schilderung anerkannt wird!

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Laura13
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Beitrag Di., 28.04.2009, 12:48

Allmählich sehe und empfinde ich auch selbst meine Fortschritte als positiv. Das ist sooo schön.
Mein Thera ist wirklich an meiner Seite und hilft mir. Es ist wohl ähnlich wie bei dir Stephanie, er holt mich da ab, wo ich gerade stehe, er fängt mich auf, er gibt mir Halt, wenn mich die Angst überrollt.
Es ist auch diese Beständigkeit, die mir hilft: Er ist immer wieder für mich da, geht nicht einfach weg und kommt nicht mehr.

Er hilft mir zu reflektieren, andere Ansichten zu beleuchten, er geht auf mich ein. Ich bin so froh, dass es ihn gibt und dass er mein Thera ist.

Bin wieder einen Schritt weitergekommen.

Liebe Grüße an euch alle und viel Kraft und gute Fortschritte für euch!

Laura
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hungryheart
[nicht mehr wegzudenken]
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Beitrag Mi., 29.04.2009, 09:26

hallo ihr,

muss mich doch auch mal hier anhängen, denn auch für mich war psychotherapie sehr hilfreich.
ich konnte meine symptome loslassen, neues ausprobieren, eine neue art der beziehungsgestaltung ausprobieren, nachreifen und ziemlich viel zum positiven hin verändern.

ohne therapie hätte ich das nie geschafft.


lieben gruß
hh
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Wildkatze
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Beitrag Di., 14.07.2009, 11:51

Boah, nach dem Trigger-Thread "Unpassende Sprüche Eurer Therapeuten", der ja zum Glück geschlossen wurde, finde ich es passend, diesen Thread mal wieder "auszugraben".

Es ist doch so wunderbar und konstruktiv, an der Seite eines Therapeuten an seinen Problemen zu arbeiten.

Ich finde es so wertvoll, einen Menschen an meiner Seite zu haben, mit dem ich auch über Unstimmigkeiten offen reden kann. Ich werde dafür nicht verurteilt, sondern reflektiert und komme so immer einen Schritt weiter. Mühsam ist es, aber es ist die Anstrengung wert.

Ich habe sicherlich auch schon Sprüche bekommen, die in meinen Ohren völlig daneben waren. Ich bespreche diese Unstimmigkeiten direkt mit meiner Thera, wenn auch nicht immer in "reifer Form" und auch wirklich nicht immer zeitnah, aber es gibt diesen Weg für mich. Und das war in meinem Leben bisher nicht so. Es ist eine wichtige Erfahrung für mich.

Wollte nur noch mal sagen, dass ich den o.g. Thread destruktiv finde.
Was nützt es, sich gegenseitig "die Wunden zu lecken?"

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hungryheart
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Beitrag Di., 14.07.2009, 12:03

Wildkatze hat geschrieben:
Wollte nur noch mal sagen, dass ich den o.g. Thread destruktiv finde.
Was nützt es, sich gegenseitig "die Wunden zu lecken?"
huh, ich inzwischen auch. sorry for starting it....
habe schon löschung beantragt (ist aber wohl erstmal nur geschlossen worden daraufhin...)--> hoffentlich bald auch gelöscht

ich hab jedenfalls auch sehr von psychotherapie profitiert.
auch und gerade, weil die theras auch mal einen fehler gemacht haben.
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Wildkatze
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Beiträge: 206

Beitrag Di., 14.07.2009, 12:17

Genau, Hungryheart, Theras dürfen auch Fehler machen.
Fällt mir aber auch immer noch verdammt schwer, das einer idealisierten Person zuzugestehen.

Aber selbst das ist ja ein wichtiger Punkt in der Therapie zum Weiterentwickeln.

Man sollte doch immer die Therapie im ganzen sehen.....

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Carry
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Beiträge: 346

Beitrag Di., 14.07.2009, 12:40

@wildkatze
Theras dürfen auch Fehler machen.
Fällt mir aber auch immer noch verdammt schwer, das einer idealisierten Person zuzugestehen.
Wir sollten niemals vergessen, daß uns ein Mensch gegenüber sitzt.

LG Carry
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Peter Sirius


montagne
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Beitrag Di., 14.07.2009, 12:59

Ja guter Thread.

Mir hat die Therapie auch sehr viel gebracht bisher. Es wäre zu vuiel das hier alles aufzuzählen. was mit in gedenken an den geschlossenen Thread aber einfällt ist, das es mir tatsächlich auch viel gebracht hat, wenn meine Therapeutin einen Fehler gemacht hat oder ich mit etwas unzufrieden war.
Es hat ewig lange gedauert bis ich solche Enttäuschungen und Kränkungen ansprechen konnte und noch imemr fällt es mir schwer. Aber ich schaffe es und es ist so positiv mich so zu erleben, das ich es ansprechen kann ohne angreifend und abwertend zu werden. Dann reden wir drüber und es ist eine tolle Erfahrung. Weil die Therapeutin mir dann zeigt, das sie meine Sichtweise versteht und sie entschuldigt sich auch mal oder sagt, sie würde versuchen sich besser auf mich einzustellen.

Ich spüre, da sich langsam lerne verzeihlicher zu sein, zu anderne und zu mir selbst. Fehler zu machen ist vllt. doch kein Drama. Ich werde weniger nachtragend mir slebst gegenüber, aber auch anderen. Und das entspannt mich. Denn nachtragend zu sein ist sicher ätzend für die anderen, aber ich denke, ich selbst habe da am meisten drunter gelitten.
amor fati

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Carry
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Beiträge: 346

Beitrag Di., 14.07.2009, 13:16

Ich möchte es mal so ausdrücken :

Ohne meine Therapeutin wäre ich heute nicht da, wo ich bin. Und ich bin noch lange nicht am Ende des Weges angekommen.
Bei ihr lerne ich, wie ich alleine laufen kann.
Und das ist ein verdammt gutes Gefühl.

Carry, noch etwas unsicher auf den Beinen
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Peter Sirius

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Laura13
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Beitrag Di., 14.07.2009, 18:04

So, dann mal wieder zurück zum Thema:

Mir geht es jetzt endlich mal besser!
Ich komme mit meinen Therapiethemen gut voran, es stellen sich erste Erfolge ein, die sich auch positiv auf mein Privatleben auswirken.

Das ist toll und ich genieße diese Phase momentan und hoffe, dass sie lang anhält....denn das nächste Tief kommt bestimmt...

Wie geht es euch denn so?

Liebe Grüße
Laura
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hungryheart
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Beitrag Mi., 15.07.2009, 07:08

Wildkatze hat geschrieben:Genau, Hungryheart, Theras dürfen auch Fehler machen.

klar, das hab ich auch nie anders gesehen

mich haben auch ide fehler weitergebracht.
ich finde, dazu passt ein zitat von eve..'s therapeut "......alles dient ihnen"

sogar dieser mit seinen provokationen oft total danebenhauende kliniktherapeut (den ich wirklich für einen einzelfall halte) hat mich weitergebracht.
ich konnte damals für meine eigenen bedürfnisse nicht einstehen, habe aber oft leidenschaftlich und mich aufreibend für die rechte anderer gekämpft.

(und mich damit wunderbar von meinen eigenen problemen abgelenkt....)

an diesem mann habe ich -unter anleitung meiner thera- gelernt, dieses thema bei denen zu lassen, die es betraf und die das selbst regeln zu lassen und bei mir und meinen themen zu bleiben, anstatt mich künstlich über die sprüche eines thera, der gar nicht meiner war, aufzuregen und für die rechte der betroffenen in den krieg zu ziehen .

ich habe mit hilfe der therapie meine symptome loslassen können.
ich habe meine schwere essstörung losgelassen. so sehr, dass ich mir gar nicht mehr vorstellen kann, jemals wieder in sowas reinzurutschen. ich esse und wiege komplett normal.
ich habe meine depression loslassen können (manchmal, v.a. im winter meldet sie sich noch in einer leichten form, aber dagegen hilft ein bisschen sport sehr gut - ich brauche keinerlei medikamente)
ich hab meinen frieden mit dem borderline gemacht. ich habe die skills und übungen und das kurz in mich gehen und die anspannung einschätzen so sehr in meinen alltag integriert, dass die anspannung gar nicht mehr in solche höhen gerät, dass ich auch nur auf die idee komme, mich zu verletzen.
ich habe werkzeuge an die hand bekommen, um mit der hohen emotionalität und den verlustängsten konstruktiv umzugehen. ich bin ruhiger geworden und kann die positiven seiten des borderline für mich nutzen.

all das hätte ich ohne therapie nicht mal im ansatz geschafft.
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Laura13
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Beitrag Di., 28.07.2009, 17:04

Allmählich, langsam,...Schritt für Schritt komme ich von den Schuldgefühlen weg. Ich spüre, wie sich wirklich etwas in meinem Kopf verändert.
In meinem Inneren tut sich viel momentan, Ich erlange eine andere Sichtweise, spüre richtig wie sich Veränderungen einstellen.
Es ist wie wenn sich Verbindungen, Teilstrecken, Bahnen miteinander plötzlich verknüpfen, Wege sich so ergeben, wo vorher keine Wege waren.

So gelingt es mir sogar "anders" zu empfinden.
Nun habe ich wieder Hoffnung mein ICH doch noch zu finden.

Noch kann ich nicht sagen: Ich fühle mich befreit oder Es fühlt sich gut an.
Ich kann es gar nicht beschreiben, wie es sich anfühlt.

Ich spüre aber, dass es gut ist, dass sich was tut und es löst auch keine Angst aus.

Bin nur ein bißchen verwirrt.

Liebe Grüße
Laura
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Eremit
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Beitrag Di., 28.07.2009, 19:03

Endlich mal wieder ein positiver Thread nach all dem Herumgemotze, gibt auch mir Hoffnung. Weiter so.

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Laura13
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Beitrag Di., 28.07.2009, 19:34

Hallo Eremit,

den Thread gibt es ja schon länger und hier kann gerne jeder etwas positives rein schreiben. Ich tue es auch, wenn ich mal wieder einen Schritt weiter gekommen bin.
Das ist soooo wichtig, sich und andere hin und wieder mal zu motivieren, denn Therapien sind ja wirklich schlimme Kraftakte, bei denen man an seine Grenzen stößt...also, bei mir ist das zumindest so und ich denke nicht nur bei mir.

Aber, es wird besser und wir schaffen das!

Liebe Grüße
Laura
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Rainer Maria Rilke

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Laura13
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Beiträge: 643

Beitrag Di., 11.08.2009, 16:26

Ich muss jetzt mal ein bisschen schwärmen...von meinem lieben Thera.

Er ist immer so einfühlsam, stellt sich voll auf mich ein, erkennt meine Gefühle ohne,dass ich viel sagen muss....er spürt sogar, wenn ich mich ärgere, obwohl ich denke, dass er das gar nicht merken kann.
Er gibt mir immer so ein schönes warmes "Wir-Gefühl"....wir schaffen das....wir machen Fortschritte....es dauert seine Zeit, aber wir werden damit fertig werden....

Egal wieviel Stress er auch hat (er sieht oft müde aus), er ist immer freundlich und zugewandt.
Ich fühle mich von ihm verstanden, gemocht und gehalten. Ich bin bei ihm in Sicherheit und habe nie das Gefühl, dass ich bei ihm nur "die gestörte Patientin" bin.

Er rettet mein Leben, weil er mir hilft MICH zu finden.

Ich bin so dankbar und froh, dass wir uns begegnet sind.

So gerne würde ich ihm auch mal was zurück geben...aber was?

Ich hab ihn sehr lieb.

Laura
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