Cannabis-Abhängigkeit…

Dieser Bereich dient zum Austausch über Entzug, Entwöhnung und Therapie von substanzbezogenen Abhängigkeiten (wie Alkohol, Heroin, Psychedelische Drogen, Kokain, Nikotin, Cannabis, Zucker,..)
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Hilfesuchender
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Beitrag Sa., 26.04.2008, 02:22

Jeden Tag kiffen ist natürlich definitiv zu viel, das ist klar.
Eventuell könnte man dahingehend einen Kompromiss schließen, dass er nur zum Wochenende Gras raucht, und unter der Woche leichtere Sachen. Man findet ja in den ganzen Headshops so legale Kräutermischungen, die ein ganz leichtes High erzeugen, so eine Mittelstufe zwischen Tabak und Gras halt.
Allerdings würde ich nicht Spice nehmen, das knallt nämlich um Welten anders/seltsamer als Gras.

Ich kiffe nur 1x in der Woche.
Mittlerweile bin ich auch der Meinung, das Gras besser als Alkohol ist, alleine schon von der sozialen Wirkung. Ich mag das nicht, wenn man zb. auf ein Zeltfest kommt, und angesoffene halbwüchsige sich rumschlägern. Sowas brauch ich nicht. Unter Kiffern passiert sowas nicht. Die "chillen" eher
Also wenn ich mich berausche, dann fast nur mit Gras. Alkohol interessiert mich nicht mehr.

Ich sehe das so: Man lebt eigentlich eh nur um sich sinnlos zu quälen (in der Arbeit abrackern, alle möglichen Leuten was recht machen etc..). Warum sollte man dann nicht einmal in der Woche ein paar harmlose Mittel zur Entspannung gebrauchen. Ich sehe da eigentlich nichts schlechtes daran.
Man schläft sehr gut und ist nächsten Tag körperlich topfit.

Obwohl, eins muss ich schon noch anmerken.
Man liest immer wieder das Kiffen nur zum Entspannen und flüchten aus der Realtität gebraucht wird.
Das stimmt nicht ganz.
Meiner Meinung nach spielen Set&Setting hier die entscheidende Rolle.
Starkes Gras sollte man nur dann rauchen, wenn man sich bereits halbwegs gut fühlt. Wenn man sehr schlecht gelaunt kifft, läuft man eher Gefahr einen Horrortrip zu erleben, anstelle Probleme zu betäuben.
Zum Flüchten aus der Realität ist Gras sicher nicht das Mittel 1. Wahl. Es wird halt geraucht, weil man es leichter bekommt als andere Drogen.
Obwohl es schon auch eine betäubende Wirkung hat, zumindest wenn man dann im Bett liegt.
Dieses Gefühl find ich immer ausgesprochen gut. Alles ist weich, still, zufrieden, dazu leichte schwebene Gedanken.

Gras ist irgendwie eine Mischung aus allem ein wenig:
Sedierung, Halluzinationen/Psychedelic, Stimulierung, Intensivierung.

Falls ihm die Idee mit den legalen Ersatzkräutern nicht gefallen sollte, kannst du vielleicht einen Kompromiss schließen, dass er es unter der Woche zumindest sehr stark strecken soll, um nicht so extrem high zu werden. Ihr solltet nochmal hinterfragen, ob es wirklich rein und ausschließlich um die THC-Wirkung geht, oder ob es vielmehr eine "Ritual-Wirkung" hat. Einfach ein fester Bestandteil des Tages, mal einen Joint zu rauchen - ähnlich wie manche Leute Zigaretten rauchen, einfach aus Gewohnheit/Langeweile etc. aber NICHT wirklich körperlich von Nikotin abhängig sind.
Wenn es bei ihm einfach nur Gewohnheit im Sinne von nicht reiner THC-Sucht ist, würde ja auch ein schwächerer Joint diese Befriedigung erfüllen. Das ist mir jetzt spontan eingefallen.

gn8
Heite is a Tag den ma feiern muss, heite drah i mi ham, schneid ma d'Pulsadern auf! (Wolfgang Ambros)

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unbelievable
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Beitrag Sa., 26.04.2008, 13:27

hallo,

ich habe nur ein wenig drübergelesen, aber ich hab da eine frage: wie äussern sich genau die folgen des langzeit-kiffens? gibt es da studien oder so? mich würde insbesondere die psychische veränderung (wenn vorhanden) interessieren - was ist nach 10 jahren z.B. anders und nachweislich von cannabis-dauerkonsum.
kann es sein, dass man auf dauer eine borderline-störung oder narzisstische Persönlichkeitsstörung bekommt?

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Tante Käthe
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Beitrag Sa., 26.04.2008, 20:22

Hi,
unbelievable hat geschrieben:hallo,

mich würde insbesondere die psychische veränderung (wenn vorhanden) interessieren - was ist nach 10 jahren z.B. anders und nachweislich von cannabis-dauerkonsum.
kann es sein, dass man auf dauer eine borderline-störung oder narzisstische Persönlichkeitsstörung bekommt?
Ich denke, es gibt Studien darüber. Die angesprochene narzistische Persönlichkeitsstörung halte ich auf jeden Fall für nicht von der Hand zu weisen. Sicher kommt es auf den individuellen Typ an - Charakter, Grund des Kiffens, wann wird gekifft etc..

Ich finde Kiffen für absolut bedenklich, habe persönlich keine Erfahrung, aber erlebe leider die Folgen des exessiven Konsums - es sind auch chemische Drogen hinzugekommen, aber die Probleme bestanden bereits extrem schon zu Zeiten des "nur" Kiffens - bei meinem Sohn.

LG Tante Käthe
Es ist schwieriger eine vorgefasste Meinung zu zertrümmern als ein Atom
(Albert Einstein)

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Elektra
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Beitrag So., 27.04.2008, 13:26

Hilfesuchender hat geschrieben:Eventuell könnte man dahingehend einen Kompromiss schließen, dass er nur zum Wochenende Gras raucht,
Was hat ein nicht-Kiffer denn von einem Freund, der am Wochenende, sprich: den Tagen, an denen man noch am meisten Zeit zusammen verbringt und am meisten zusammen unternehmen kann, dicht ist???
Hilfesuchender hat geschrieben:Mittlerweile bin ich auch der Meinung, das Gras besser als Alkohol ist, alleine schon von der sozialen Wirkung.
Soziale Wirkung?? Meiner Erfahrung nach hat Kiffen die soziale Wirkung, dass man dicht überhaupt nichts mehr mit "normalen" - also sauberen - Menschen anfangen kann. Ich weiß schon, worauf Du hinaus willst, aber das, was Du meinst, würde ich eher mit (nicht-)aggressivem Verhalten bezeichnen. Klar werden manche Leute, vor allem, wenn sie ordentlich getankt haben, eher aggressiv als jemand, der sich platt geraucht hat, aber dass Kiffen für das soziale Leben besser sei, halte ich für ein Gerücht. Das "Socializen" wird nämlich schon mal gut von der typischen Kiffer-Paranioa unterminiert!

Alkohol hat mit Sicherheit auf den ersten Blick eine gesundheitsschädlichere Wirklung als Kiffen, aber ganz ehrlich, sich damit das Kiffen schön zu reden, halte ich für ganz schön schwach.
Hilfesuchender hat geschrieben:Ich sehe das so: Man lebt eigentlich eh nur um sich sinnlos zu quälen (in der Arbeit abrackern, alle möglichen Leuten was recht machen etc..). Warum sollte man dann nicht einmal in der Woche ein paar harmlose Mittel zur Entspannung gebrauchen
Hilfesuchender hat geschrieben:Man liest immer wieder das Kiffen nur zum Entspannen und flüchten aus der Realtität gebraucht wird.
Das stimmt nicht ganz.
Wie jetzt?

Das Leben ist eine einzige Qual? Na dann würde ich aber versuchen, etwas daran zu ändern als mich deswegen wegzubeamen! Außerdem: Die Qualen des Arbeitslebens und der "finanzielle Zugewinn" ermöglichen es Dir, Deine Kiffe zu finanzieren! Ganz nebenbei könntest Du Dir mit dem Geld, das ständig in Rauch aufgeht, ganz andere Sachen leisten, die Dir vielleicht wieder etwas Freude am Leben geben. Oder gibt es da nichts außer Dope? Schade!
Hilfesuchender hat geschrieben:Zum Flüchten aus der Realität ist Gras sicher nicht das Mittel 1. Wahl. Es wird halt geraucht, weil man es leichter bekommt als andere Drogen.
Und was entkräftet dabei das Argument, dass Kiffen - und das schließt doch andere Drogen im Allgemeinen nicht aus - zur Flucht aus der Realität dient??

Ach ja, und auch dieses
Hilfesuchender hat geschrieben:Man schläft sehr gut und ist nächsten Tag körperlich topfit.
halte ich für ein Gerücht.
Vor allem das mit "am nächsten Tag fit sein". Sicher fühlt man sich am nächsten Tag nicht so ausge***, wie nach einer wilden Party-Nacht mit Alk etc. - aber unter fit verstehe ich was anderes als die Post-Kiffen-Slow-Mo....

Das ist doch alles Schönrederei!
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sonnewasser
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Beitrag Mo., 28.04.2008, 09:44

Hallo Elektra
Soziale Wirkung?? Meiner Erfahrung nach hat Kiffen die soziale Wirkung, dass man dicht überhaupt nichts mehr mit "normalen" - also sauberen - Menschen anfangen kann.
Ja das seh ich genauso und bekomm es ja auch mit. Mein Freund hängt hauptsächlich mit Leuten rum die selbst auch kiffen. Wenn sich mal n anderer meldet dann hat er keine Lust und sagt zu mir, mit dem kann man halt nicht chillen. Ich bin wohl die Einzige in seinem Freundeskreis die nicht kifft, seine Freundin.
Alkohol hat mit Sicherheit auf den ersten Blick eine gesundheitsschädlichere Wirklung als Kiffen, aber ganz ehrlich, sich damit das Kiffen schön zu reden, halte ich für ganz schön schwach.
Mir ist schon oft aufgefallen dass Kiffer gerne den Alkohol schlechtreden. Mir ist selbst auch klar, dass Alkohol in Mengen nicht gut ist. Aber es macht durchaus einen Unterschied ob ich 2 mal in der Woche ein Bier trink oder ob jemand jeden Tag nen Joint raucht. Kann sein dass Alkohol aggressiver macht als Gras, aber ist das denn ein Argument? Es geht doch auch um Sucht und darum wie man sein eigenes Leben lebt.Und mit einer Sucht lebt es sich mit Sicherheit anders...
Bin da auch deiner Meinung.

Hallo Hilfesuchender,
ich glaub du weißt ja bereits dass ich deine Einstellung zu Drogen nicht grad toll find. Ich glaube seine Auszeiten vom Alltag kann man sich auch anders, aktiver gestalten. Und auf Dauer sind Drogen sicher nie eine Lösung.

Also, ich hatte mir nach nem ziemlich heftigen Streit mit meinem Freund über das Thema kiffen ein paar Tage Auszeit genommen und danach haben wir uns ausgesprochen. Er ist bereit etwas zu ändern. Er wird nich aufhören aber er nimmt nun mehr Rücksicht auf mich. Ich habe ihm erklärt, was genau mich stört. Nicht die Tatsache DASS er kifft, sondern wie er dann zu mir ist, was für ein Gefühl er mir dann gibt, weniger wert zu sein usw.
Ich sagte wenn er es trotz seinem Joint hinbekommt mir das Gefühl zu geben mehr wert zu sein als die Droge, dann kann er gerne einen rauchen. Klar macht er das ab und zu, er braucht es. und er sagt dann auch zu mir vorher dass es sein kann, dass er mich weniger beachten wir als sonst. Aber es gibt jetzt wirklich Tage an denen wir etwas unternehmen und er seine Joints weglässt.

Momentan läufts also gut.
Meine Frage war einfach nur, was genau man als Freundin machen kann, um seinen Freund auf einen anderen Weg zu bringen. Wie man ihm zeigen kann, dass man kein Gras braucht, dass es ohne auf Dauer sogar schöner sein kann als mit. Ihm zeigen, dass persönliche Bindungen viel wichtiger sind als abendliche Joints...
Ich frage mich, kann ich etwas tun, damit er auf Dauer seine Einstellung ganz ändert? Ich will ihn nicht verbiegen, will ihm nichts verbieten und ihm keinen Druck machen.

LG
sonnewasser

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Elektra
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Beitrag Di., 29.04.2008, 11:34

sonnewasser hat geschrieben:Mir ist schon oft aufgefallen dass Kiffer gerne den Alkohol schlechtreden. Mir ist selbst auch klar, dass Alkohol in Mengen nicht gut ist. Aber es macht durchaus einen Unterschied ob ich 2 mal in der Woche ein Bier trink oder ob jemand jeden Tag nen Joint raucht.
Ja, und noch etwas: Auf 1-2 Gläser Wein oder Bier (oder oder...) werden die wenigsten richtig aggressiv. Erst recht nicht jemand, der nicht von Grund auf zu einer gewissen Aggressivität neigt. Bei Alkohol kommt es vor allem auf das Maß an.
Nach einem (1) Joint/Topf etc. tritt jedoch gleich der Effekt ein, dass man nicht so einfach vor die Tür gehen und sich mit "Normalos" unterhalten kann/will. Anders als beim Alkohol ist meiner Erfahrung die Wirkung bei der ersten "Dosis" maximal und wenn man dann weiterrauch erreicht man irgendwann ein Level, wo es nicht mehr mehr wird. Man raucht eher für den kurzen Knall und damit das Niveau nicht nachlässt.

Aber das ist halt einfach so... Kiffer reden, wie Du gesagt hast, Alkohol gerne schlecht. Was völlig außen vor gelassen wird, ist, dass es auch ganz ohne Rausch gehen muss. Aber davor scheinen die meisten echt Schiss zu haben.

LG
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SchnickSchnack
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Beitrag Di., 29.04.2008, 20:43

Hi Sonnewasser,

Klingt doch alles in allem gar nicht so schlecht, wie du das angehst. Und gut, dass es dein Freund wenigstens größtenteils schafft, nichts zu rauchen. Was ihm allerdings auch vergleichsweise leicht fallen dürfte, weil er ja noch ein relativ mildes Komsumverhalten hat. Dadurch begreift er sich aber wahrscheinlich auch weniger als süchtig als jemand, der sich täglich mehrere Bongs reinraucht, die Wirkung ist bei ihm ja eher schleichend und damit nicht so stark wahrnehmbar.

Abhängig scheint er trotzdem zu sein, er hat es schließlich noch nicht mal hinbekommen, seine kleinen Pausen konsequent durchzuhalten. Und ich wette, dass es bei ihm auch schleichend wieder mehr werden wird, wenn du nicht am Ball bleibst. Du fragst nach Strategien.

Ich schreibe mal ein Wenig aus meiner Perspektive: 12 Jahre jeden Tag gekifft, nichts auf den Schirm gekriegt, dann letztes Jahr Silvester in einem unheimlichen Kraftakt selbstständig aufgehört, das auch ein halbes Jahr recht konsequent durchgehalten. Dann kam der Sommer und ich habe ab und an am Wochenende mal an der Tüte gezogen, was ich auch recht witzig empfand, weil's knallte wie am ersten Tag und mich nicht einfach nur zudröhnte. Das ging dann soweit ganz gut, ich lernte meine jetzige Freundin kennen, die dann Ende letzten Jahres fast umgebracht worden wäre. In der Zeit, in der es auf der Kippe stand, griff ich wieder zum Gras, um mich irgendwie davon abzulenken. Als sie wieder halbwegs gesund war, kiffte ich zwar weniger, aber immer noch mindestens 1mal die Woche. Und es hat mich verändert, ich war egozentrischer und ihr gegenüber abweisender. Nicht viel, aber es hat gereicht, dass wir öfters Streit hatten. Nun habe ich es wieder eingesehen und mache hier wieder einen Schnitt, rauche also gar nichts mehr, seit nun fast einer Woche. Mir geht's besser, gerade wegen der Entscheidung, und meine Freundin und ich kommen auch wieder besser zurecht. Das liegt auch daran, dass ich wieder Bock auf die Welt habe und wieder mehr selbstständig machen will.

Zurück zu den Strategien. Du hast meiner Ansicht nach einen Fehler gemacht: Du hast ihm den Joint zwischendurch erlaubt, obwohl du es nicht gut fandest. In dem Moment, wo du es ihm quasi verboten hättest, wäre bei ihm nämlich vielleicht der Stress ausgebrochen. "Mist, ich will kiffen, kann aber nicht" Vielleicht hätte es Streit deswegen gegeben, vielleicht hätte er seinen Frust darüber ein paar Tage an dir ausgelassen, aber irgendwann hätte er es vielleicht geschnallt, woher der Stress kommt. Klar ist er abhängig (sehe ich jedenfalls aus der Ferne so), aber man merkt Abhängigkeit erst dann, wenn man will, aber nicht kann. Wenn's nix gibt. So kann er sich die 4 Tage in der Woche durchhangeln, indem er sich auf's bekiffte Wochenende freut. Wenn du ihn vor die Zeitspanne eines Monats setzen würdest, würde er es sicher nicht mehr ganz so locker nehmen. OK, aber du wirkst auf mich, als ob du Stress aus dem Weg gehen möchtest, du möchstes es eher schleichend probieren. Finde ich auch nicht schlecht, aber dann bleibe auch konsequent. Ansonsten machst du das schon gut, unternimm was mit ihm, belohne ihn durch Aktivitäten während der Nüchternheitsphasen. Aber du willst ihn ja dauerhaft davon wegbekommen, das wird ohne Stress und Druck nicht gehen, wenn er es nicht von sich aus einsieht. Du magst ihn nicht, wenn er am Wochenende bekifft ist? Dann mach das, was du am liebsten mit ihm gemacht hättest, aber mit anderen Menschen. Sei einfach mal nicht da. Wenn er fragt, warum, dann sag es ihm doch einfach: "Ich habe Lust, was zu machen, was mit dir nicht möglich ist, weil du kiffst, also auf deutsch: Pech gehabt, Alter." So oder so ähnlich. Wenn's dich stört, dann lass es ihn auch ruhig spüren. Ich würde an deiner Stelle den Druck, den du aufbaust, langsam verschärfen bzw. dich fragen, ob dich irgendwer dazu zwingt, mit deinem bekifften Freund abzuhängen, wenn du auch was Angenehmeres machen könntest.

Klingt alles sehr hart, aber zumindest konsequent solltest du sein. Vielleicht nicht so brutal, wie ich es beschreibe, aber du leidest ja auch etwas darunter, warum soll das auf dir sitzen bleiben, wenn er es doch ist, der sich schlecht benimmt, in dem er einer Droge so viel Platz in seinem Leben einräumt?

Liebe Grüße!

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sonnewasser
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Beitrag Mi., 30.04.2008, 10:03

Hallo SchnickSchnack,

ich dank dir für deine Antwort.
Dadurch begreift er sich aber wahrscheinlich auch weniger als süchtig als jemand, der sich täglich mehrere Bongs reinraucht,
Also mein Freund hatte durchaus Phasen, bevor wir uns kannten, in denen er auch tagsüber kiffte, auch Bong usw. Oder in der Arbeit in den pausen mit paar Leuten, es gab also schon heftigere Zeiten. Deshalb sagt er dass er DAMALS süchtig war, aber JETZT nicht! Naja, manchmal scheint er es einzusehen, er widerspricht sich halt auch ziemlich oft was das Thema angeht.

Also vor paar Wochen ein heftiger Streit aufkam, in dem ich ihm vorwarf, dass das kiffen immer wichtiger ist als ich, da warf er mir an den Kopf dass kiffen für ihn über allem steht, auch über mir und er mir von Anfang an gesagt hat, dass er kifft. Ich verließ dann erst mal die Wohnun und ging zu nem guten Freund. Am nächsten Tag dachte ich wir könnten reden. Ich sagte ihm dass ich mir zu schade dafür bin mit einem Mann zusammen zu sein, dem eine Dorge wichtiger ist als ich. Aber anstatt EInsicht zu zeigen, warf er mir lieber an den Kopf dass er mich nicht mehr liebt...
Ich war total verzweifelt und brach in Tränen aus und konnte mir die WElt nicht mehr erklären. Naja, ich packte meine sachen und fuhr paar Tage weg und sagte ihm, dass er sich überlegen soll was er will bis ich wieder komme, aber wenn er MICh nicht will dann wird er mich nie wieder sehen.

Die paar Tage merkte er dann wie wichtig ich ihm bin. Es ging ihm wirklich schlecht. Als ich zurückkam, redeten wir ganz lange und er sah auch ein paar Sachen ein. Als ich ihm sagte dass ich ausziehen werde, fing er an zu weinen und war echt verzweifelt. Er sagte auch, dass ich viel wichtiger bin als das kiffen, er das gar nicht so gemeint hätte, er hätte sich nur in die Enge getrieben gefühlt. Naja, das bedeutet ja auch, dass ich schon nen wunden Punkt getroffen habe.

Seitdem läuft es besser.
Ich finde es ganz toll von dir, dass du versuchst mit dem Kiffen aufzuhören und einsiehst, dass das ganze auch negative Auswirkungen haben kann. Mein Freund sieht das noch nicht so ganz. Er sieht nur das positive am kiffen. Fühlt sich gut an, entspannt, vertreibt Langeweile, schmeckt gut..... das einzig negative was er daran sieht ist, dass ich ihn verlassen würde, wenn es überhand nimmt. Ich weiß nicht ob Druck gut ist. Ich will ihn ja nicht vor die Wahl stellen. Er macht das seit ca 8 Jahren, bevor wir uns kannten, täglich! Und jetzt auch noch mind. 4 mal die Woche. Schon allein die Gewohnheit wird er nicht einfach so abstellen können.

Dann seine "Freunde". Die kommen fast nur vorbei wenn er was zum rauchen hat. Ich sagte ihm schon dass das keine Freunde sind, die nur wegen dem rauchen kommen, aber er meint, dass sind wahre Freunde! Die Frage ist, würde er aufhören, würde er seine "Freunde" dann überhaupt wieder sehen?
aber man merkt Abhängigkeit erst dann, wenn man will, aber nicht kann. Wenn's nix gibt.
Ja, und er hat immer was zum rauchen daheim. Wenn er merkt dass es ausgeht, dann ruft er rum, schreibt sms hier und dort hin... vor allem wenn der Freitag vor der Tür steht, weil er weiß dass wenn er nicht genug zum rauchen herbekommt, der Freitag Abend mit seinen Freunden nicht stattfinden wird, weil die dann lieber saufen gehen.
Ich würde an deiner Stelle den Druck, den du aufbaust, langsam verschärfen bzw. dich fragen, ob dich irgendwer dazu zwingt, mit deinem bekifften Freund abzuhängen, wenn du auch was Angenehmeres machen könntest.
Also wenn er viel kifft dann mache ich auch nichts mit ihm. Ich bin dann auch schon weggegangen oder hab mich verzogen. Das weiß er schon dass ich mit ihm nix machen will wenn er zugedröhnt ist. Aber ich glaub das ist ihm in so einem Zustand auch nicht so wichtig. Was meinst du? Ist man bekifft, denkt man denn dann überhaupt noch an die Freundin? Denkt man dann gleichgültiger über sie nach? Oder intensiver? Ich kann mir das gar nicht vorstellen.
Ich hab selbst früher ab und zu mal das kiffen ausprobiert. Aber entweder wurde ich ohnmächtig (weiß der Geier warum), oder ich spürte absolut gar nix! Kann mich also nicht in meinen Freund hineinversetzen...

SchnickSchnack, ich dank dir für deine ganzen Tipps. Ich werd versuchen konsequent zu bleiben und sein Suchtverhalten genau beobachten. Und wenn es sich wieder einschleicht, dass ich das Gefüh hab zur Nebensache zu werden, dann überleg ich mir was!

lg
sonnewasser

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Elektra
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Beitrag Mi., 30.04.2008, 13:28

Ich behaupte jetzt mal einfach, dass für einen Süchtigen Sucht und Beziehung einfach zwei völlig voneinander verschiedene Baustellen sind.

Es stimmt einerseits, dass eine gute Beziehung eine Basis ist, die das Wegkommen von und Leben ohne Drogen unterstützen kann, aber nur, wenn der Wille zum Aufhören da ist.
Fehlt der Wille – und läuft die Beziehung auch mit der Sucht – dann gibt es keine Veranlassung mehr, damit aufzuhören. Da kann man drohen und Druck machen so viel man will – so lange man bei der Person bleibt, bleibt auch die Droge.

Ganz selten läuft's mal anders. Als mein Freund und ich "zusammenkamen", rauchte ich meinen letzten Joint und ich hatte ja vorher viel gekifft, viel mehr als Dein Freund.
Für mich war er einfach Grund genug. Sicherlich spielte seine eigene Suchtgeschichte eine Rolle, aber von ihm aus hätte ich ja ruhig weiterkiffen könne. Mir wär's aber peinlich gewesen. Und: jippieeee, dieser Tag ist 9 Monate und 20 Tage her und mir fehlt nichts, nichts, nichts!!!!
Ich glaube aber, dass es halt die spontane Entscheidung war und es kein Tamtam drum gab, was es so leicht machte....
sonnewasser hat geschrieben:Also wenn er viel kifft dann mache ich auch nichts mit ihm. Ich bin dann auch schon weggegangen oder hab mich verzogen. Das weiß er schon dass ich mit ihm nix machen will wenn er zugedröhnt ist. Aber ich glaub das ist ihm in so einem Zustand auch nicht so wichtig.
Volltreffer!
sonnewasser hat geschrieben:Ist man bekifft, denkt man denn dann überhaupt noch an die Freundin? Denkt man dann gleichgültiger über sie nach? Oder intensiver?
Ganz ehrlich: Bekifft ist einfach alles sch***egal.

Sorry, dass ich Dir keine Hoffnungen mache...

LG
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Exeter
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Beitrag Fr., 02.05.2008, 09:04

Hallo sonnewasser!

Ich hab mir den Thread genau von anfang an durchgelesen. Ich möchte dir erzählen, wie es zwischen mir und meinen Freund so läuft.
sonnewasser hat geschrieben:Also mein Freund hatte durchaus Phasen, bevor wir uns kannten, in denen er auch tagsüber kiffte, auch Bong usw. Oder in der Arbeit in den pausen mit paar Leuten, es gab also schon heftigere Zeiten. Deshalb sagt er dass er DAMALS süchtig war, aber JETZT nicht!.
Ich muss sagen, ich bewundere als Nichtkifferin in dieser Beziehung deine Stärke!

Mein Freund und ich kiffen auch, aber nicht soviel - er hat früher extrem gekifft. Wir machen auch mal Pausen von 2 Wochen oder 1 Monat oder auch länger... Das wir süchtig sind, dass streit ich auch nicht ab, deshalb auch "Pausen" und kein "Entzug"!!

Wir halten es eigentlich so, dass wir gemeinsam rauchen, aber es entscheidet dann schon jeder für sich wieviel er raucht.

Für meinen Freund ist das Kiffen ein wichtiger Bestandteil im Leben. Er hat schon 2 Freundinnen, die gegen das Kiffen waren, wegen dem Ganja verlassen. Man muss dazu sagen, dass war vor meiner Zeit und da war er extrem immer zu. Ich mein das zu deiner Aussage, dass dein Freund meinte, er stelle das Kiffen über alles. Wenn es mal zu einem Ultimatim kommen sollte, könnte der Schuss nach hinten losgehen. Man beachte auch seine ganzen positiven argumente. Warum sollte er auch aufhören damit? Dein Kompromiss mit ihm war eh echt toll, muss ich schon sagen. Aber ich bezweifle, dass du ihn ganz davon losbekommst, wenn er nicht will!
sonnewasser hat geschrieben:Mir ist schon oft aufgefallen dass Kiffer gerne den Alkohol schlechtreden. Mir ist selbst auch klar, dass Alkohol in Mengen nicht gut ist. Aber es macht durchaus einen Unterschied ob ich 2 mal in der Woche ein Bier trink oder ob jemand jeden Tag nen Joint raucht.
elektra hat geschrieben:Ja, und noch etwas: Auf 1-2 Gläser Wein oder Bier (oder oder...) werden die wenigsten richtig aggressiv. Erst recht nicht jemand, der nicht von Grund auf zu einer gewissen Aggressivität neigt. Bei Alkohol kommt es vor allem auf das Maß an.
Dazu, dass Kiffer Alk schlechtreden: das stimmt schon! Bei mir war es so, dass ich früher gern gefeiert und getrunken habe. Ich hab mich zwar niemals ins Koma gesoffen, aber es gab schon einige abstürze mit anschließenden Kater am Morgen in meinem Leben. Das verfluchte am Alkohol ist, dass sich viele Menschen sosehr im Suff verändern, dass einem angst und bang wird (mich eingeschlossen!!). Da werden sanfte Lämmer aggressiv und lärmend und starke Menschen jammern einem plötzlich mit Problemen an! In der Partynacht ist man lustig und "kennt" jeden und am nächsten Tag ist einem alles nur peinlich und will die Leut am liebsten nicht mehr grüßen, mit denen man gesoffen hat.

Das hat man beim mäßigen!!! Kiffen nicht! Da wird man ruhig, kichert, man erzählt sich Gschichteln, da wird keiner blöd angegangen, da ist alles sch......egal. Und wenn ich mich den ganzen Tag in der Arbeit aufgeregt habe, den Zug versäumt habe, einfach einen Stress habe (wirklichen Stress! keinen erfundenen!!) dann ist es nett, einfach zu chillen, egal jetzt mit oder ohne Spliff, aber er sediert halt schon! Man wird schneller ruhiger.

Und alkohol schmeckt mir einfach nicht mehr seit ich kiffe. Ich mein, das ganze Ansaufen. Ich bin dadurch tatsächlich sowas fast wie ein Genusstrinker geworden. Ich muss sagen, am Land wo ich wohne, ist das Trinken nichts außergewöhnliches. Da trinkt man zu jedem Grund. Und die Alkoholikerrate ist auch immens! Bevor ich einen Freund habe, der sich täglich mit Freunden im Wirtshaus noch auf 1-2 Bier trifft, hab ich ihn lieber zuhaus bei mir und wir kiffen und haben dabei die kreativsten Ideen und tauschen uns aus dabei.

Soll bitte keine "Kiffen ist toll"-Werbung sein! Ich weiß schon, was Sucht ist, aber auch was Maß und Ziel heißt!
sonnewasser hat geschrieben:Was meinst du? Ist man bekifft, denkt man denn dann überhaupt noch an die Freundin? Denkt man dann gleichgültiger über sie nach? Oder intensiver? Ich kann mir das gar nicht vorstellen.
Ich hab selbst früher ab und zu mal das kiffen ausprobiert. Aber entweder wurde ich ohnmächtig (weiß der Geier warum), oder ich spürte absolut gar nix! Kann mich also nicht in meinen Freund hineinversetzen...
Naja, der Sexualtrieb ist während des Kiffen sehr stark eingeschränkt. Ob er an die Freundin denkt. Sicher, warum nicht. Er kann ja über die Beziehung ja nachdenken oder an dich. Die Gedanken können sogar intensiver sein!

Was hast du da geraucht, dass du ohnmächtig wurdest?

Ich wünsch dir alles Gute und viel Kraft.

lg
Exeter
Der Mensch ist das Mass aller Dinge!

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sonnewasser
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Beitrag Fr., 02.05.2008, 10:13

Hallo Exeter,
danke dass du dir Gedanken gemacht hast
Für meinen Freund ist das Kiffen ein wichtiger Bestandteil im Leben. Er hat schon 2 Freundinnen, die gegen das Kiffen waren, wegen dem Ganja verlassen
Für meine Freund ist das auch ein wichtiger Bestandteil in seinem Leben. Da ich trotzdem versuche alles ein bißchen objektiv zu betrachten, denk ich auch nicht dass Gras rauchen viel schlimmer ist als mal n Bierchen zu trinken. Deshalb hätt ich auch nie von ihm verlangt, dass er ganz damit aufhört. Ich will nur nicht, dass das kiffen wichtiger ist als ich. auch wenn ich weiß dass das für ihn 2 verschiedene Themen sind, fällt mir doch sehr stark auf, dass wenn er einen oder mehrere Joints raucht, ich zur Nebensache werde. An einzelnen Tagen wär das auch gar nicht so schlimm, man hockt ja auch so nicht immer aufeinander. Aber es kam eben schleichend, dass sich bei ihm immer weniger alles um mich drehte, dafür umso mehr ums gras.
Er war nicht mehr so für mich da, wenn ich ein Problem hatte, er hörte nicht mehr so zu, er vergaß Sachen und ich rückte so in den Hintergrund. Naja, bis es dann eben in diesem einen STreit eskalierte und er mir an den Kopf war dass Kiffen für ihn das allerwichtigste ist und er mich nicht mehr liebt. Dann furh ich wie gesagt ein paar Tage weg und plante schon meinen Auszug. Da hat er erst gemerkt, wieviel ich ihm bedeute. Ich bin jetzt auch sehr froh dass er bereit ist Kompromisse einzugehen, denn bis zu diesem Zeitpunkt, ging die Kompromisse ganz alleine ICh ein.
Dein Kompromiss mit ihm war eh echt toll, muss ich schon sagen. Aber ich bezweifle, dass du ihn ganz davon losbekommst, wenn er nicht will!
Ich schätze das ist mir durchaus bewusst! Ich hätte auch nicht die Absicht ihn ganz davon wegzubringen wenn ich nicht diese Angst in mir hätte, dass es einfach bei ihm nicht klappt mit dem weniger kiffen und er sich dann wieder ändert. Er kommt offensichtlich mit seinen Gefühlen schwer klar und ich bin der Meinung dass es schon auch viel mit seiner Kifferei zu tun hat. Solang ich das Gefühl hab, er kann kiffen und Beziehung unter einen Hut bringen, sehe ich auch keinen Grund zur Trennung... aber ich habe Angst, dass es schleichend wieder mehr wird und alles auf Trennung hinausläuft. Und das ist der Grund warum ich mir wünsche, er würde ganz damit aufhören.

Zum Thema Alkohol. Bei mir ist es so, dass ich mich nicht grundlos zusaufe. Ich trinke ab und zu ein Bier, weil es mir schmeckt und nach einem Bier spüre ich auch normalerweise keine Wirkung. Das ist halt auch nochmal ein Unterschied.
Naja, der Sexualtrieb ist während des Kiffen sehr stark eingeschränkt.
Ist das wirklich so? Ich hab auch schon genau das Gegenteil gelesen... naja, bei meinem Freund ist es so, dass er sich dann beim sex weniger Mühe gibt und schneller kommt. Das ist auch der Grund warum ich nicht mehr mit ihm schlafe wenn er was geraucht hat.
Ob er an die Freundin denkt. Sicher, warum nicht. Er kann ja über die Beziehung ja nachdenken oder an dich. Die Gedanken können sogar intensiver sein!
Darüber hör ich auch immer gegensätzliche Dinge. Die einen sagen, man nimmt das was man wahrnimmt intensiver wahr und die anderen sagen, man nimmt von "außen" nichts mehr wahr. Ich frag mich halt was ich für ihn bin wenn er einen Joint raucht. Ob das so verändern kann, dass man die Freundin daneben sitzen sieht und sie einem plötzlich egal ist? Ob man dann noch merkt, wenn irgendwas im Argen ist? Kann mir das gar nicht vorstellen...
Was hast du da geraucht, dass du ohnmächtig wurdest?
Das weiß ich gar nicht so genau. Ich hab mir nie selbst was gekauft, sondern ab und zu bei anderen mitgeraucht wenn die was hatten. Angeblich war es einfach Peace oder Gras, und es hat auch so geschmeckt. Keine Ahnung, warum ich ohnmächtig wurde.
Aber wenn das nicht war, dann hatte ich einfach gar keine Wirkung! Als ich mit meinem Freund was geraucht hat daheim, um mich mal in ihn hineinversetzen zu können, da merkte er gleich was und sagte mir was er spürte und ich lag daneben und merkte keine Veränderung. Ich stellte mir dann die Frage ob er sich vielleicht alles nur einbildet, aber das kann doch auch nicht sein, oder?

Auf jeden Fall kann ich sagen dass eine Beziehung zwischen kiffer und Nichtkiffer nicht grade einfach ist. Es ist so etwas grundsätzliches im Leben, wo wir 2 unterschiedliche Meinungen haben. Ich bin mit Kompromissen einverstanden, aber nur wenn wir BEIDE welche eingehen.

LG
sonnewasser

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Exeter
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Beitrag Fr., 02.05.2008, 11:57

Hallo sonnewasser!
sonnewasser hat geschrieben:Ich will nur nicht, dass das kiffen wichtiger ist als ich. auch wenn ich weiß dass das für ihn 2 verschiedene Themen sind, fällt mir doch sehr stark auf, dass wenn er einen oder mehrere Joints raucht, ich zur Nebensache werde. An einzelnen Tagen wär das auch gar nicht so schlimm, man hockt ja auch so nicht immer aufeinander. Aber es kam eben schleichend, dass sich bei ihm immer weniger alles um mich drehte, dafür umso mehr ums gras.
Er war nicht mehr so für mich da, wenn ich ein Problem hatte, er hörte nicht mehr so zu, er vergaß Sachen und ich rückte so in den Hintergrund.
Das ist die Wirkung der Droge - nichts persönliches. da ist man in einer eigenen Welt. Da ist es egal, wer, wie, was, wann. Da möchte man auch als Kiffer seine Ruhe haben und auch keine Einschränkung (kuscheln oder so - ist bei uns so der fall!)

Und Sucht bedeutet auch, Sorge um den Nachschub - da kann ich ihn schon verstehen, dass alle Gedanken ums Gras sich drehen.

Leider gehören Vergesslichkeit oder kleine Erinnerungslücken oder Aussetzer dazu (sonst wär einem ja nicht alles egal - wenn man breit ist!)
sonnewasser hat geschrieben:Er kommt offensichtlich mit seinen Gefühlen schwer klar und ich bin der Meinung dass es schon auch viel mit seiner Kifferei zu tun hat. Solang ich das Gefühl hab, er kann kiffen und Beziehung unter einen Hut bringen, sehe ich auch keinen Grund zur Trennung... aber ich habe Angst, dass es schleichend wieder mehr wird und alles auf Trennung hinausläuft. Und das ist der Grund warum ich mir wünsche, er würde ganz damit aufhören.
Glaubst du er will alles mit sich selbst ausmachen? Das Männer nicht die großen Gefühlsberedner sind, wissen wir ja - bis auf einige Ausnahmen. Das kannst nur du bestimmen, wie das mit seinen Gefühlen ist.

Kiffen und Beziehung unter einem Hut.......mmmmhhhhh??!! Besonders wenn der partner ein Nichtkiffer ist. Das ist schwierig! Meine persönliche Meinung: Ich glaube nicht, dass es auf Dauer geht, weil irgendwann ist deine Toleranzgrenze auch ausgeschöpft. Und manchmals möchtest du grad jetzt und sofort Trost, Zuwendung, Sex, Geborgenheit und dann liegt er da......dicht und beachtet dich nicht...... Verstehst du, was ich meine... auf Dauer ist diese Art von Zurückweisung schon hart.

Und die Angst, können wir heute was unternehmen oder ist er wieder zu? Ist ja auch auf die Dauer belastend.......
sonnewasser hat geschrieben:
Naja, der Sexualtrieb ist während des Kiffen sehr stark eingeschränkt.
Ist das wirklich so? Ich hab auch schon genau das Gegenteil gelesen... naja, bei meinem Freund ist es so, dass er sich dann beim sex weniger Mühe gibt und schneller kommt. Das ist auch der Grund warum ich nicht mehr mit ihm schlafe wenn er was geraucht hat.!
Es kommt drauf an, es gibt das sativa Gras (aufputschend) und indica Gras (sedierend). Am meist verbreitensten ist das indica, damit man "stoned" wird. Ich nehme nicht an, dass dein Freund sativa raucht, wenn er beim Sex ohne Mühe schnell kommt.

Bei uns ist es auch klar, dass wenn wir rauchen "nix geht". Ehrlich gesagt, will ich Sex auch nüchtern und klaren Verstandes genießen.

Fortsetzung folgt...
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Exeter
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Beitrag Fr., 02.05.2008, 11:57

....weiter geht's
sonnewasser hat geschrieben:
Ob er an die Freundin denkt. Sicher, warum nicht. Er kann ja über die Beziehung ja nachdenken oder an dich. Die Gedanken können sogar intensiver sein!
Darüber hör ich auch immer gegensätzliche Dinge. Die einen sagen, man nimmt das was man wahrnimmt intensiver wahr und die anderen sagen, man nimmt von "außen" nichts mehr wahr. Ich frag mich halt was ich für ihn bin wenn er einen Joint raucht. Ob das so verändern kann, dass man die Freundin daneben sitzen sieht und sie einem plötzlich egal ist? Ob man dann noch merkt, wenn irgendwas im Argen ist? Kann mir das gar nicht vorstellen...
Naja, ich würde jetzt das so meinen: Das was einem beschäftigt, interessiert, egal von außen (Bilder betrachten, Film anschauen, Plaudern) oder von innen (Gedanken nachhängen, Erlebnisse gedanklich wiederaufrollen, Personen sich vorstellen) wird durchs Rauchen intensiver.

Wenn ich rauch und es quatscht mich jemand mit irgendwas zu, was mich absolut nicht interessiert, geht das im wahrsten Sinne des Worte mir am A.... vorbei. Wobei ich hab schon die intensivsten innovativsten Ideen gehabt, als ich rauchend auf der Couch lag und über gewisse Dinge nachgedacht habe.

Du darfst dir das auch nicht so vorstellen, dass mein Freund und ich nur kiffend nebeneinander sitzen und die Welt zieht schweigend und stoned aneinander vorüber. Eigentlich kommt das bei uns selten vor. Wir plaudern eigentlich recht viel miteinander. Manchmal kann es schon sein, dass wir aneinander vorbei reden - jaja, die sedierende Wirkung. Oder nur einer erzählt was und der andere hört zu.

Was du bist, wenn du daneben sitzt, wenn er einen Joint raucht? Wenn ihr gestritten habt, dann bist du ihm egal. Wenn er dich liebt, und grad dich anschaut oder seine romantische Phase hat (gefühle werden auch teilweise verstärkt), dann erlebt er die Liebe zu dir intensiver. Aber das erkennt man eigentlich eh sofort, wenn er dich irgendwie wie von weiter Ferne anlächelt oder so. Bei Kiffern geht das alles ein bißchen langsamer...
sonnewasser hat geschrieben:Als ich mit meinem Freund was geraucht hat daheim, um mich mal in ihn hineinversetzen zu können, da merkte er gleich was und sagte mir was er spürte und ich lag daneben und merkte keine Veränderung. Ich stellte mir dann die Frage ob er sich vielleicht alles nur einbildet, aber das kann doch auch nicht sein, oder?
Die wenigsten spüren was beim 1. Joint. Kommt auch aufs Gras drauf an. Ich hab anfänglich auch nichts gespürt, aber dem 3.-4. Mal hab ich angefangen zum kichern und mein Freund meinte damals: "aha, du sagst es wirkt nicht! Aber du kicherst die ganze Zeit! Und das ist ein Symphtom für die Wirkung!"

Es ist ja nicht so, dass man glaubt, man macht ein paar Züge und ist in einer Zauberwelt. Es ist ein langsames schleichendes Gefühl, dass man sich schwer fühlt, einem was egal erscheint (welche Musik willst hören? eigentlich egal, irgendeine, alles ist recht). Es kommt auch auf die Tagesverfassung drauf an. Ich war am Anfang immer munter und quirlig und das ist untypisch.

lg
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sonnewasser
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Beitrag Fr., 02.05.2008, 12:20

Hallo,

dann danke ich euch allen für die ganzen Anregungen und Erfahrungsberichte mit dem Kiffen. Auch wenn das Resultat für mich jetzt so aus sieht, dass die Beziehung irgendwann wegen dem kiffen in die Brüche gehen wird. Das sind natürlich keine guten Aussichten. Aber ihr habt schon recht, auf Dauer wird das anstrengend werden und irgendwann werd ich seine bekiffte Art vieleicht nicht mehr ertragen können.
Zwischendurch hatte ich mir schon ernsthaft überlegt, ob ich nicht einfach auch ab und zu kiffen soll, damit ich ihm näher bin und mich in ihn hineinversetzen kann, vielleicht dieser Streitpunkt nicht mehr so da ist. Aber ich glaub das wär auch SChwachsinn!

lg
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SchnickSchnack
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Beitrag Fr., 02.05.2008, 14:31

Hi Sonnewasser,

In aller Kürze:

"Aber ich glaub das ist ihm in so einem Zustand auch nicht so wichtig. Was meinst du? Ist man bekifft, denkt man denn dann überhaupt noch an die Freundin? Denkt man dann gleichgültiger über sie nach? Oder intensiver? Ich kann mir das gar nicht vorstellen."

Man ist schon woanders, deswegen kiffen ja die Leute auch. Es ist immer schwer zu beschreiben für Leute, die's nicht kennen. An anderer Stelle wurde schon geschrieben, dass sich der Blickwinkel verengt, dafür aber auch extremer wird. Wenn ich z.B. bekifft war und gezockt habe, war ich halt um Einiges mehr "im Spiel" als nüchtern. Alles herum wird schwammiger, das womit man sich gerade beschäftigt, wird genauer wahrgenommen. Man ist mehr in sich gekehrt, hat nicht mehr den Überblick über das große Ganze. Ich denke, den wollen viele ja auch nicht, weil's für sie frustierend ist und das ist meiner Ansicht auch das Schwierigste am Aufhören, dass man gewissermaßen reizüberflutet wird. Das sehe ich in meinem Freundeskreis, sobald kein Dope mehr da ist und sich jemand bewusst wird über das ganze Leben usw., sind sie schnell überfordert, deprimiert und flüchten sich dann halt schnell wieder in die Droge zurück.

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