Kinderwusch mit Psych. Erkankung und Medikamenten ?!

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Lureley
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Beitrag Sa., 28.02.2009, 22:33

hi, kelly!!
der letzte beitrag hier ist zwar schon 1 monat alt, aber ich denke, das thema ist sicher immer noch aktuell

schau mal hier:
http://www.netz-und-boden.de/

da findest du viele infos, artikel, diplomarbeiten zum runterladen, buchempfehlungen (auch viele kinderbücher) usw... alles zum thema kinder psychisch kranker eltern.

ich hab hier auch mal eine andere anregung: kinder mit psychisch kranken eltern können sehr wohl auch eine hohe resilienz (=widerstandsfähigkeit) entwickeln, und ihr leben viel besser meistern als kinder mit psychisch gesunden eltern. sie können aus dieser familiensituation gestärkt hervorgehen, wenn man sie in die therapie mit einbezieht und einfach auf gewisse sachen achtet. z.B. denken viele menschen, dass man das kind schützt, wenn man in der familie nicht über BL (oder eben andere erkrankungen) spricht. das genaue gegenteil ist allerdings der fall. man muss das kind aufklären und die krankheit kindgerecht erklären. und es ist z.B. auch wichtig, dass das kind auch außerhalb der familie ein stabiles soziales netz und eine oder zwei ansprechpersonen hat. schau dir einfach mal diese homepage genau an. da findest du sicher noch wertvolle infos!

liebe grüße!

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Meereszauber
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Beitrag So., 01.03.2009, 10:26

Hallo Lureley und alle anderen,
ich hab hier auch mal eine andere anregung: kinder mit psychisch kranken eltern können sehr wohl auch eine hohe resilienz (=widerstandsfähigkeit) entwickeln
einerseits kann ich das durch meine eigene Biographie bestätigen. Ich mag das Thema im Moment nicht vertiefen, halte mich aber offen, falls Fragen dazu aufkommen:
ich war "so ein Kind": vermutlich schizophrene Urgrossmutter (berichtete immer, dass sie Stimmen hört, die ihr befehlen), "normale" Oma, depressive Mutter, neurotisch-cholerischen (gewalttätigen) Vater - alle in einem Haus, meine Schwester mit Borderline-Erkrankung, dazu noch eine depressive Tante, zwei Suizide in der Familie...... und ich...
Heute bin ich:
Adoptivmutter eines Findelkindes und Pflegemutter eines Kindes einer psychisch kranken Frau, seit 20 Jahren mit denselben Partner zusammen, davon fast 18 Jahre verheiratet.

Aus meiner Biographie heraus und auch mit den Augen der Pflegemutter des Kindes einer psychisch kranken Mutter, möchte ich schon dazu ermutigen, genau in sich hineinzuspüren, ob man als psychisch kranker Elternteil wirklich in der Lage ist, ein Kind angemessen zu begleiten und zu erziehen.
Wobei ich erlebe, wie sehr z.B. die Mutter unseres Pflegekindes ihr Kind liebt und sie ihr Kind hier bei uns regelmässig besucht. Durch meine Biographie kann ich mit der Krankheit der Mutter für mich umgehen, für meinen Mann -der in einem geborgenen Elternhaus aufwachsen durfte- war das ungleich schwieriger.

Aber: nicht jedes Kind entwickelt diese Resilienz, die ich entwickelt habe und auch resiliente Menschen haben ein Bedürfnis nach einem stabilen Elternhaus und Eltern, die ihre Erziehungsaufgabe angemessen erfüllen können.

Für mich war es ein Segen, dass ich eine "normale" Oma hatte. Trotzdem habe ich die Depressionen meiner Mutter und die Gewaltexzesse meines Vaters wortwörtlich zu spüren bekommen.

Ich habe keine "rosaroten" Kindheitserinnerungen und es gibt jetzt, da ich selbst Mutter eines pubertierenden Mädchens bin, immer wieder mal Situationen, in denen ich über den Kopf "verstehen" muss, was z.B. in einem pubertierendem Kind vor sich geht, da ich die Pubertät quasi übersprungen habe und sehr schnell vom Verstand her erwachsen sein musste.

Funktioniert alles - aber schön ist es nicht so aufzuwachsen.
Lange habe ich geträumt, die einzig überlebende eines Flugzeugsabsturzes zu sein. Im Traum bin ich zwischen toten Menschen und Qualm umhergeirrt und habe nach anderen Überlebenden gesucht, um festzustellen: ich bin die Einzige.
Heute -da ich selbst Mutter bin- weiss ich, woher dieser Traum kam - das sind Träume eines resilienten Kindes.
Herzliche Grüße
Meereszauber





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Augustinus

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kelly
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Beitrag So., 01.03.2009, 13:31

Lureley hat geschrieben:hi, kelly!!
der letzte beitrag hier ist zwar schon 1 monat alt, aber ich denke, das thema ist sicher immer noch aktuell

schau mal hier:
hallo...hab gerade wenig zeit..mein tanzkurs beginnt gleich. danke für dein Schreiben..werde nachher mal schauen was du mitgeschickt hast !!!

Danke schonmal und bis später

Kelly
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kelly
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Beitrag So., 01.03.2009, 13:40

Hallo Meereszauber

Mich hat Dein Beitrag doch sehr bewegt und nachdenklich gemacht.
Und so sollte es ja wohl auch sein.
Meereszauber hat geschrieben:genau in sich hineinzuspüren, ob man als psychisch kranker Elternteil wirklich in der Lage ist, ein Kind angemessen zu begleiten und zu erziehen.
da hast Du völlig Recht...da stimme ich dir zu.
Ich hoffe trotz allem das ich es irgendwann kann.
Das ich sagen kann :,, Ich kann mit meiner Krankheit umgehen und bin stabil..kann ein normales Leben führen mit allem was dazugehört. Höhen und Tiefen kann ich bewältigen. Das ist mein Ziel. Ein normaler Alltag
Und wenn das so ist , dann kann ich erst über ein Baby nachdenken.
Meereszauber hat geschrieben:Für mich war es ein Segen, dass ich eine "normale" Oma hatte
das glaub ich dir !!! Ehrlich..denn auch ein Kind bekommt unterschwällig Aggressionen und Stress und Unausgeglichenheiten der Eltern mit.
Meereszauber hat geschrieben:Heute bin ich:
Adoptivmutter eines Findelkindes und Pflegemutter eines Kindes einer psychisch kranken Frau, seit 20 Jahren mit denselben Partner zusammen, davon fast 18 Jahre verheiratet.
hast du auch ein eigenes Kind ? Schön das du eine glaube ich tolle Adoptivmutti bist. Find ich ganz toll das du einem Kind diesen halt und geborgenheit geschenkt hast !!!
Meereszauber hat geschrieben:Wobei ich erlebe, wie sehr z.B. die Mutter unseres Pflegekindes ihr Kind liebt und sie ihr Kind hier bei uns regelmässig besucht.
Worunter leidet denn die leibliche Mutter ? was ist das für eine psych. Erkrankung ?

LG Und danke für Deinen Bericht !!!!

Kelly
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Meereszauber
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Beitrag So., 01.03.2009, 13:57

Hallo Kelly,

ich antworte mal im Rahmen meiner Möglichkeiten - und wenn Du weitere Fragen hast, können wir gerne ein bisschen weiter vertiefen soweit es die Gegebenheiten zulassen.

das glaub ich dir !!! Ehrlich..denn auch ein Kind bekommt unterschwällig Aggressionen und Stress und Unausgeglichenheiten der Eltern mit.
Bei mir war es sowohl unterschwellig als auch körperlich, mein Vater konnte seine Gewaltexzesse teilweise nicht unter Kontrolle halten.
Rückblickend verstehe ich (im Sinne von Nachvollziehbarkeit), wie es dazu gekommen ist - aber auch als resilienter Mensch kann man das als Kind nicht verstehen, warum ein Elternteil Gewalt anwenden muss (die teilweise bis zur Morddrohung gegen das Kind geht).
Schwierig war auch für mich, die wechselnden Stimmungen meiner Mutter zu begreifen. Sie konnte innerhalb einer Stunde von "himmelhochjauchzend" ins "zu Tode betrübt" fallen. Was um 14 Uhr noch "toll" war, konnte um 14.20 "ganz schlecht" sein.
Heute habe ich mit beiden Elternteilen Mitgefühl. Mein Vater ist gestorben, meine Mutter begreift ihren Zustand bis heute nicht.

Die Resilienz bedeutet für mich mit meiner Biographie das "psychisch unbeschadete Überleben", aber nicht jedes Kind entwickelt diese Resilienz.
Meine Schwester hat Borderline, ich bin gesund.
hast du auch ein eigenes Kind ?
Nein. Das ist mein "Faden": dadurch, dass ich das "Unnormale" als "normal" erlebt habe, konnte ich mir kein "normales" Leben mit eigenem Kind vorstellen und möglicherweise war bei mir auch die Befürchtung im Unterbewusstsein vorhanden, dass ich vielleicht die "schwachen Gene" weitergeben kann.
Warum das so war, habe ich aber auch erst herausgefunden in der Biographiearbeit, die ich während den Eignungsprüfungen mit den Fachkräften des Jugendamtes gemacht habe.
Das ist (auch berechtigterweise) z.T. psychologisch tiefgreifend und eine herausfordernde Aufgabe (für alle Beteiligten).

Ich hatte das innere Bedürfnis, Kinder anzunehmen, die Unterstützung brauchen. Mir war lange gar nicht klar, warum .
Zum Glück habe ich dazu auch den passenden Mann gefunden .
Worunter leidet denn die leibliche Mutter ?
Das geht in die Richtung "Psychose".
Auch wenn ich hier unter einem Pseudonym schreibe, bin ich doch vorsichtig, weil ich an die Schweigepflicht gebunden bin - es sind einige Faktoren, die bei der Mutter zusammenkommen.
Was ich aber gerne schreibe:
die Frau liebt ihr Kind mit jeder Faser ihres Herzens. Trotzdem hat es bei meinem Pflegekind tiefe Spuren hinterlassen: es ist schwerbehindert.
Herzliche Grüße
Meereszauber





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Augustinus

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kelly
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Beitrag Do., 05.03.2009, 15:53

hallo...klar hast schweigepflicht..aber Psychose..gut..alles klar !
Ich bin jetzt in der Tagesklinik..bin also nicht mehr so oft hier.
Werde schauen wie das bei mir alles läuft...der mensch denkt und Gott lenkt oder wie heißt es ? Also..hoff ich das er in die richtige Richtung lenkt !

Dir erstmal alles gute und bis bald

kelly
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Meereszauber
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Beitrag Do., 05.03.2009, 16:33

Hallo Kelly,

lass' einfach alles auf Dich zukommen und vertrau' Deinem eigenen Gespür und Bauchgefühl.
Und vor Allem: glaube an Dich!
Herzliche Grüße
Meereszauber





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Augustinus

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kelly
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Beitrag Sa., 07.03.2009, 14:04

Jup...mach ich danke
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