Hat jemand Gott gefunden?

Fragen und Gedanken rund um Spiritualität und Religionen, alternative Behandlungsmethoden, den üppigen Garten sonstiger "Therapie"-Formen, Esoterik ... und ihre Berührungspunkte mit Psychotherapie bzw. psychologischen Problemen.
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Larfa60
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Beitrag Do., 29.01.2009, 14:10

Hallo Cat,

das war auch nicht böse gemeint! Ich fand deinen Beitrag sehr interessant!

Nach Gott zu suchen und an ihn zu glauben, ist sicherlich eine Möglichkeit mit unschönen Dingen fertig zu werden. Das spreche ich auch niemandem ab. Jeder versucht es auf die eigene Weise, mit der Vergangenheit abzuschliessen oder sucht eine Möglichkeit um mit der Zukunft leben zu können.
und warum gerade ich? ich hab doch nie etwas getan!?
Eben darum geht es mir... ich weiss, die Gläubigen versuchen es mit den Worten "Das ist eine Prüfung" zu erklären. Ich jedoch denke "Schmarrn!" ... Ich glaube auch nicht an Schicksal! Alles passiert eben.. man ist zum falschen Zeitpunkt am falschen Fleck und dann passiert es ... Das hat nix "gottgewolltes" .. Meiner Meinung nach!
"Aktion-Reaktion" war nicht auf alles, was uns im Leben widerfährt bezogen!
Ein Beispiel: Wenn jemand säuft, ist die Chance größer, dass wenn er Auto fährt, einen Unfall baut.

Ist aber nicht bezogen auf z. B. das Elternhaus in dem man aufwächst, oder eine Vergewaltigung ... das ist aber dennoch keine "Fügung" oder "vorgesehen" oder eine "Prüfung". (meine Meinung)
"Was mich nicht umbringt, macht mich nur noch stärker!
Schade eigentlich, dass du auf diese Lösung erst gekommen bist, als du deinen Gott gefunden hast. Für mich ist das einfach ein Sprichwort, das sehr viel Wahres beinhaltet ... und das gilt für jeden, denke ich. Ob gläubig oder nicht.
Der Mensch ist frei geschaffen, ist frei und würd er in Ketten geboren. - Schiller

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Eve...
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Beitrag Do., 29.01.2009, 16:42

@ kältezeit

Mir wird immer ganz kalt, wenn ich solch überrationales Denken lese ...

"Es gibt mehr Dinge zwischen Himmel und Erde, als sich unsere Schulweisheit träumen lässt" - das sagte ein großer Dichter und Denker. Wenigstens die Möglichkeit, dass noch etwas mehr als unser Kopf existiert, sollte man offen lassen,

meint
Eve

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EX-H
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Beitrag Do., 29.01.2009, 18:13

@ Kältezeit

Ich bin vollkommen deiner Ansicht!

Ich glaube ja, dass Religion grossteils dazu da ist um die Angst vom Tod zu verkleinern.
Damit man dann noch so ausreden hat wie, ich sehe ihn/sie wieder, er/sie ist nicht für immer weg, bla bla bla
Oder anderes Beispiel: Juhuu spreng ich mich in die Luft bin ich ein Märtyrer und bekomme im Paradies eine 66jährige Jungfrau

Verstehe ja nicht warum der Mensch eine unsterbliche Seele haben soll aber z.b. ein Gorilla nicht?
Wieso prüft/belohnt Gott Menschen und keine Hunde, Wale, Enten, Schimpansen (unsere nächsten Verwandten)

War Gott bevor er zum Menschen Gott wurde ein Schimpansengott?

Wenn die Leute nicht soviel beten, Kirche/Synagoge/Moschee gehen, Bücher auswendig lernen, etc. würden sondern mehr denken wär die Welt eine bessere!
Krebs = Krank!
Aids = Krank!
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Sucht = willenloser Versager?

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Cat
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Beitrag Do., 29.01.2009, 18:31

hey nochmal!
@Kältezeit
Kältezeit hat geschrieben:die Gläubigen versuchen es mit den Worten "Das ist eine Prüfung" zu erklären. Ich jedoch denke "Schmarrn!"
@Kältezeit:

Denk ich ja auch!
Und ich glaube auch nicht direkt an das Schicksal, mag vielleicht so rübergekommen sein, ist aber nicht so.
Kältezeit hat geschrieben:sicherlich eine Möglichkeit mit unschönen Dingen fertig zu werden

auch nicht direkt... nur eine (kleine/große) Hilfe.
Kältezeit hat geschrieben:Schade eigentlich, dass du auf diese Lösung erst gekommen bist, als du deinen Gott gefunden hast.
Jein, es war eher so, dass ich jetzt einfach noch mehr daran halte...

Aber dank dir für deine Beiträge!!
Ich unterhalte mich total gern über sowas

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euphoria
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Beitrag Do., 29.01.2009, 20:11

Nun auch Atheisten glauben, sie glauben eben daran, dass es keinen Gott gibt. Ich glaube übrigens nicht, dass jemand, nur weil er/sie zu Lebzeiten nicht an Gott geglaubt hat, nicht in den Himmel kommen kann, wobei dies ja ohnehin nur Metaphern sind, diese fast ans Bilderbuch mahnenden Vorstellungen zu Himmel und Hölle haben meiner Meinung nach nichts mit Gott zu tun, sind sehr zweifelhaft, da sie Angst als Instrument mißbrauchen. Das alles hat für mich gar nichts mit Gott zu tun, Gott ist die Liebe, für mich genügt dieser eine Satz, er ist die Essenz und für mich ist die Liebe allgegenwärtig. Ich fühle mich darin gut aufgehoben und geborgen und niemand ist ausgeschlossen. Es liegt auch nicht an uns, zu urteilen, wer nun "in den Himmel" kann und wer nicht...
Kirchen (die Gebäude) sind wunderbare Orte voller Energie und Magie, aber die Kirche als Institution kann mir gestohlen bleiben, man denke nur mal wieder an den Papst, der Holocaustleugner wieder ins Amt beruft, an die Unterdrückung der Frauen, das finstere Mittelalter - darauf kann ich verzichten. Und für mich ist das alles so weit entfernt von Gott wie es nur möglich ist, ich finde ihn dort nicht, aber in einem Sonnenaufgang, einer Blume, einem Kinderlachen, einer Umarmung - da ist er.
Some hearts are true

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münchnerkindl
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Beitrag Do., 29.01.2009, 21:58

EX-H hat geschrieben: Verstehe ja nicht warum der Mensch eine unsterbliche Seele haben soll aber z.b. ein Gorilla nicht?
Wieso prüft/belohnt Gott Menschen und keine Hunde, Wale, Enten, Schimpansen (unsere nächsten Verwandten)

War Gott bevor er zum Menschen Gott wurde ein Schimpansengott?

Wenn die Leute nicht soviel beten, Kirche/Synagoge/Moschee gehen, Bücher auswendig lernen, etc. würden sondern mehr denken wär die Welt eine bessere!
Also ich als Buddhist gehe davon aus daß auch Tiere ein Bewusstsein haben, genau wie ein Mensch, und daß auch sie nach dem Tod widergeboren werden. Nur beschränkt ein Tierkörper die Entwicklung des Bewusstseins. Und es gibt selbstverständlcih karmische Ursachen daß ein Lebewesen als dieses oder jenes Tier wiedergeboren wird und ganz klar kann es jedem der die Ursachen für eine Tiergeburt schafft passieren eben eine Existenzform als Tier anzunehmen. Ganz allgemein wird man als das wiedergeboren was man als Geisteshaltung am stärksten kultiviert hat bzw wo man sich karmisch verstrickt hat ( es gibt da laut Lehre des Buddhismus analog zu den 6 hauptsächlichen negativen Emotionen die 6 Daseinsbereiche die ihnen entsprechen). Also zum Tier wird man wenn man eine sehr unbewusste Lebensweise bevorzugt und sich stark der Dominanz der Triebe hingibt. Oder wenn man zB Tiere geschlachtet hat kann man auch als zB immer wieder als Nutztier enden und selbst den Tod durch Schlachtung zu durchleben.

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Cat
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Beitrag Do., 29.01.2009, 22:45

Ich stimme da ->euphoria
vollkommen und ganz zu!
und der Satz:
euphoria hat geschrieben:Gott ist die Liebe, für mich genügt dieser eine Satz, er ist die Essenz und für mich ist die Liebe allgegenwärtig. Ich fühle mich darin gut aufgehoben und geborgen und niemand ist ausgeschlossen.
könnte doch glatt von mir sein.
Du sprichst mir aus der Seele!!
Finde, hast du total schön beschrieben, denn genau so ist es.
-Gott IST die Liebe-

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EX-H
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Beitrag Fr., 30.01.2009, 06:02

@Münchnerkindl

Naja - also an Wiedergeburt glaub ich auch nicht

Ist auch wieder sowas das man eigentlich nicht stirbt.

Warum dreht sich bei der Religion immer vieles um den Tod?
Weil die Leute Angst davor haben und ihn nicht verstehen/akzeptieren können.
Er gehört aber einmal unbedingt zum Leben dazu. Er kann schnell oder langsam, früh oder spät, unerwartet oder vorhersehbar kommen aber er kommt.
Damit sollte man sich abfinden. Als Sterbender und als Hinterbliebener.
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luftikus
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Beitrag Fr., 30.01.2009, 09:13

Cat hat geschrieben: -Gott IST die Liebe-
Ich als in Religionsdingen wenig Bewanderter tue mir immer schwer mit solchen Aussagen. Vielleicht kann mir mal jemand erklären, was damit genau gemeint sein könnte? Heißt das, dass die Liebe als Gefühl gleichzusetzen ist mit dem Begriff Gott? Oder ist Gott der Verursacher von Liebe? Von jeder Liebe? Oder empfindet Ihr ein Geliebtsein von Gott?

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Beitrag Fr., 30.01.2009, 09:29

luftikus hat geschrieben:Heißt das, dass die Liebe als Gefühl gleichzusetzen ist mit dem Begriff Gott? Oder ist Gott der Verursacher von Liebe? Von jeder Liebe?
Je nach religiöser Überzeugung kann man das verschieden auffassen. Der üblichen christlichen nach: Gott ist nicht Verursacher VON Liebe sondern IST Liebe. D. h. es handelt sich nicht um ein "zufälliges", mögliches Wesensmerkmal. "Wirkliche" Liebe führt der Vorstellung nach nur über den "Umweg" über Gott.

Gruß
Anastasius

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luftikus
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Beitrag Fr., 30.01.2009, 10:08

Anastasius hat geschrieben:
luftikus hat geschrieben:Heißt das, dass die Liebe als Gefühl gleichzusetzen ist mit dem Begriff Gott? Oder ist Gott der Verursacher von Liebe? Von jeder Liebe?
Je nach religiöser Überzeugung kann man das verschieden auffassen. Der üblichen christlichen nach: Gott ist nicht Verursacher VON Liebe sondern IST Liebe. D. h. es handelt sich nicht um ein "zufälliges", mögliches Wesensmerkmal. "Wirkliche" Liebe führt der Vorstellung nach nur über den "Umweg" über Gott.
Vielen Dank für die Erklärung. Mich würde nun interessieren, wie sich das im konkreten Leben anfühlt. Ist dann die Liebe zum Partner, zu den Eltern, zu den Kindern mit Gottes Anwesenheit erfüllt? Oder spüre ich Gott durch diese Liebe? Oder spüre ich eine Art immerwährende, allumfassende Liebe, die mich umgibt wie die Luft?

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Beitrag Fr., 30.01.2009, 11:53

@ luftikus,
luftikus hat geschrieben: Ist dann die Liebe zum Partner, zu den Eltern, zu den Kindern mit Gottes Anwesenheit erfüllt?
"Anwesenheit" würde ich in Anführungszeichen setzen, aber die Gottesbeziehung spielt wesentlich mit hinein.

luftikus hat geschrieben:Oder spüre ich Gott durch diese Liebe?
Könnte man sagen. Er "zeigt" sich in dieser Wirkung.

luftikus hat geschrieben:Oder spüre ich eine Art immerwährende, allumfassende Liebe, die mich umgibt wie die Luft?
Schöne Assoziation: Gott sei die Luft, die mich im sinnvollen Leben hält.

luftikus hat geschrieben:wie sich das im konkreten Leben anfühlt.
Profan könnhte man sagen, es ist ein allumfassender (!) Paradigmenwechsel mit psychisch entscheidenden Auswirkungen Wie man sich in der Welt versteht. Solche Grund-Sätze, "Glaubensbekenntnisse", gibt es zuhauf (auch oder gerade bei dogmatischen Atheisten ), nur sind sie nicht immer bewußt, einem selbst klar.

Gruß
Anastasius

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luftikus
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Beitrag Fr., 30.01.2009, 12:45

@Anastasius,

vielen Dank, ich denke, ich kann dann schon nachvollziehen, was gemeint ist, auch wenn ich es nur auf rationaler, nicht auf emotionaler Ebene nachvollziehen kann, da ich nicht religiös bin.

Aus der Sicht eines Gläubigen mag dabei vielleicht erstaunlich sein, dass ich diese Empfindungen in der beschriebenen Form nicht nur nicht erlebe, sondern nicht einmal vermisse. Stattdessen strebe ich in erster Linie nach Liebe von, zu und unter den Menschen (und auch den anderen Lebewesen). Damit meine ich Liebe in allen Ausprägungen (Zuneigung, Sympathie, Respekt, Toleranz, gegenseitige Unterstützung, emotionale Verbundenheit,...)

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Beitrag Fr., 30.01.2009, 13:07

@ luftikus,
luftikus hat geschrieben:Aus der Sicht eines Gläubigen mag dabei vielleicht erstaunlich sein, dass ich diese Empfindungen . . . nicht nur nicht erlebe, sondern nicht einmal vermisse. Stattdessen strebe ich in erster Linie nach Liebe von, zu und unter den Menschen (und auch den anderen Lebewesen). Damit meine ich Liebe in allen Ausprägungen . . .
Aha, du strebst nach dem direkten Weg, ohne den "Umweg" über Gott, den manche als Zugangspforte ansehen. Macht nichts. Alle Wege führen nach Rom. (Wobei Rom als Papstsitz hier wohl unpassend ist. )

Gruß
Anastasius

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luftikus
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Beitrag Fr., 30.01.2009, 13:10

Anastasius hat geschrieben:@ luftikus,


Aha, du strebst nach dem direkten Weg, ohne den "Umweg" über Gott, den manche als Zugangspforte ansehen. Macht nichts. Alle Wege führen nach Rom. (Wobei Rom als Papstsitz hier wohl unpassend ist. )
Ja genau, so kann man es wohl sagen...

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