Ist Psychotherapie eine Heilmethode? (aus: Emot.Entt.)

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montagne
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Beitrag Di., 16.12.2008, 00:03

Schulmedizinische Ärzte sind keine Scharlatane, Psychotherapeuten sind keine Scharlatane, selbst "Heilpraktiker" sind keine Scharlatane. Wenn sie sich als Unterstützer von Selbstheilung verstehen.
Das finde ich wunderbar auf den Punkt gebracht, Pitt
amor fati

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Anne1997
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Beitrag Di., 16.12.2008, 06:22

... und mir gefällt noch dies dazu:
[quote="Pitt"]Gerade das Wort "Selbstheilungskräfte der Psyche".
Medizin ist für mich immer eine Unterstützung der Selbstheilung.[/quote]

Und: [quote="Pitt"]Dies verlangt Vertrauen und Demut. Vertrauen des Bedürftigen in seine Selbstheilung. Demut des Unterstützenden vor den Kräften der Biologie.[/quote]
Meine "Unterstützer" stehen offen zu ihren Limitierungen (einer davon ist auch "nur" Heilpraktiker mit Gestalt und systemischer Therapie - weil hier wirklich in D Lobbyismus dahinter steckt, ein weites Feld...)
So - bez. Selbstheilung und i.d. Zs.hang mit Eigenverantwortung - sehe ich dies auch - und das ist nicht unanstrengend.
Deshalb, liebe Zwiebel, danke für Deinen Beitrag, der mich sehr angesprochen hat, vor allem die Zeilen: [quote="Zwiebel"]Therapie ist immer wieder unangenehm und anstrengend. Deshalb aufgeben und als Therapieversagen werten, wäre falsch. Ich investiere sehr viel Zeit für mich außerhalb des 50 Minuten Gespräches und bin überzeugt davon, dass anders kein Vorankommen möglich ist. Mal eben nebenbei läuft Therapie nicht! Innerhalb der Therapie hatte ich einige sehr tiefe Einbrüche (...) Dagegen halfen keine Medikamente sondern intensive Gespräche.[/quote]
Das empfinde ich ganz genauso und dieses schmerzliche Erleben erachte ich als auch not-wendig, trotz aller Zweifel, die ich ansprechen kann. Letztendlich erwächst in mir mehr "Glück", Spürsinn, Reife und Dankbarkeit fürs Leben.
Schlussendlich finde ich die Anmerkungen zur Auseinandersetzung von Max35 als sehr hilfreich und die Diskussion darüber immer wieder notwendig, auch wenn hier jeder seinen gangbaren Weg finden muss.

Best wishes,
Anne


Jenny Doe
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Beitrag Di., 16.12.2008, 08:19

Hallo zusammen,

ich mische mich mal kurz ein.
Der Wissenschaftliche Beirat Psychotherapie stellt zusammenfassend fest, dass die Verhaltenstherapie bei Erwachsenen in allen geprüften Anwendungsbereichen von Psychotherapie (...) als wissenschaftlich anerkannt gelten kann.
Das ist richtig. Die VT ist wissenschaftlich fundiert und gesichert.

Aber - und ich glaube, an diesem Punkt scheitern Diskussionen wie diese oft: VT ist nicht gleich VT, so wie Therapeut nicht gleich Therapeut ist.
VT ist ja nur ein Überbegriff für eine Therapierichtung. Dieser sagt jedoch nichts darüber aus, wie es innerhalb der einzelnen Therapien abläuft, welche Methoden die jeweiligen Therapeuten (wirklich) im Einzelnen anwenden.
Mir ist es z.B. mal passiert, dass ich an einen VT geriet, der auch verhaltenstherapeutisch abrechnete, aber in Wahrheit nach der Hellinger Methode arbeitete. Das mal als Beispiel dafür, wie es zu Aussagen von Klienten "VT hilft nicht" kommen kann, wenn dieser nicht weiß, dass sein Therapeut in Wahrheit gar nicht verhaltenstherapeutisch gearbeitet hat.
Das ist ein Aspekt. Dann gibt es noch einen, mit dem ich ja während meiner Therapie konfrontiert wurde, nämlich, dass in Therapien Theorien und Methoden Einzug finden, die nicht wissenschaftlich fundiert sind (siehe Kritik von Max, dass jedes Medikament vor der Anwendung überprüft wird, nur diverse Therapiemethoden nicht). Da gebe ich Max Recht. Die VT ansich ist wissenschaftlich fundiert, doch einzelne Methoden, derer sich einzelne Therapeuten bedienen, mitunter nicht. Mal ein Beispiel aus meiner eigenen Erfahrung (nicht VT beschränkt): Die These, die Multiple Persönlichkeitsstörung würde nur im Kindesalter entstehen, hat Einzug in sämtliche therapeutischen Praxen gefunden und findet dort Anwendung in Form von "Ursachensuche in der Kindheit". Diese Behauptung ist jedoch bis heute nicht wissenschaftlich überprüft worden, sprich, es sind bis heute noch keine Langzeitstudien zur Überprüfung dieser Behauptung durchgeführt worden. Dennoch finden solche nicht wissenschaftlich fundierte Behauptungen und Methoden innerhalb einer wissenschaftlich fundierten Therapierichtung Anwendung. Ich könnte noch zahlreiche andere Beispiele nennen, belasse es aber bei diesem einen.

Was ich damit sagen möchte ist: Ihr habt alle Recht: Sowohl Max, der kritisiert, dass sich Therapeuten nicht wissenschaftlicher Methoden bedienen, als auch all die anderen hier, die darauf hinweisen, dass z.B. die Therapierichtung VT wissenschaftlich fundiert ist.

Mein Tipp an euch: Hört einander zu und fragt nach, wie die einzelnen zu ihrer Meinung und Einstellung gekommen sind. Denn es ist möglich, dass jemand, der sagt, Therapie bediene sich unwissenschaftlicher Methoden, nicht weiß, dass das, was sein Therapeut bei ihm/mit ihm gemacht hat, "nur" eine (einzelne) Methode war, die nicht wissenschaftlich fundiert war.

Zusammenfassung: Innerhalb wissenschtlich fundierten Therapierichtungen können mitunter nicht wissenschaftlich fundierte Methode zur Anwendung kommen.

Viele Grüße
Jenny
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candle
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Beitrag Di., 16.12.2008, 09:10

münchnerkindl hat geschrieben: "ich denke sie benötigen eine andere Therapieform und ich kann ihnen da nicht das bieten was sie brauchen"
Ich finde das wäre Deine Aufgabe ebenso gewesen. Wer weiß, nachdem ich Deine Beiträge oft sehr drastisch finde, wie Du ihm das womöglich um die Ohren gehauen hast. Also steht es 0:0. Warum DU es ihm nicht sagen wolltest, konntest oder wie auch immer weiß ich nicht, aber mir wird sehr deutlich, dass Du Deinen Teil der Verantwortung wegschiebst und für Dich die Sache immer ins Negative reißt, wobei es gar nicht negativ ist. Es ist ein Vertrag, Absprache oder wie auch immer- hat nicht funktioniert- Pech halt, vergessen, weitersuchen!

candle
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candle
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Beitrag Di., 16.12.2008, 09:16

Jenny Doe hat geschrieben: Mein Tipp an euch: Hört einander zu und fragt nach, wie die einzelnen zu ihrer Meinung und Einstellung gekommen sind. Denn es ist möglich, dass jemand, der sagt, Therapie bediene sich unwissenschaftlicher Methoden, nicht weiß, dass das, was sein Therapeut bei ihm/mit ihm gemacht hat, "nur" eine (einzelne) Methode war, die nicht wissenschaftlich fundiert war.
Gute Idee! Aber wer das nicht hören will hört nicht und das Verstehen scheint hier ein ganz seltenes Gewächs zu sein.
Therapiemethoden durcheinandergeworfen, dann das Nichteinstellenkönnen auf therapeutische Charaktere und wenn der dann nicht so richtig lieb ist am Anfang, dan ist die Therapie bereits zum Ende verdonnert. Aber aus Dingen, die nicht funktioniert haben, kann man ja auch lernen. Versuch und Error...

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MinaM
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Beitrag Di., 16.12.2008, 09:49

Ich finde das wäre Deine Aufgabe ebenso gewesen
dass Du Deinen Teil der Verantwortung wegschiebst und für Dich die Sache immer ins Negative reißt,
Da haben wir es ja wieder, der Klient ist dafür verantwortlich.
Wofür ist der Klient denn mal nicht verantwortlich, wenn schief läuft?
Erst soll er zig Therapeuten abklappern um die nicht fachlich Kompetenten auszuschließen, sonst ist er selber schuld - man bedenke mal nur, man geht zu einem Fachmann und muss zunächst als Laie oder total Unwissender, dessen "fachliche Kompetenz" beurteilen - Und dann soll man noch die Verantwortung übernehmen ob die richtige Therapieform in der richtigen Art und Weise angewendet wird.
Wir hier im PT-Forum sind ja besser informierte Laien rund um PT.
Aber trotzdem ich persönlich wusste gar nichts von Körpertherapie, wann und wie sie angewendet wird.
Und ich kann auch nicht beurteilen ob alles was ein Therapeut macht in die VT fällt oder schon außerhalb ist. Was machen dann erst die mit totaler Unkenntnis? Und deren Anzahl dürfte nicht so gering sein.
Muss man jetzt erst Psychologie studieren um einen geeigneten Therapeuten herausfiltern zu können?

lg
MinaM
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candle
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Beitrag Di., 16.12.2008, 10:02

MinaM hat geschrieben: Wofür ist der Klient denn mal nicht verantwortlich, wenn schief läuft?
In meinen Augen ist hier nichts schief gelaufe und wie will man auch nach 2 Sitzungen ein Urteil abgeben. Les doch mal die vielen Threads wo sich Menschen auch Gedanken machen welches für sie die richtige Theapiemethode ist. Ich wußte es bei mir zu Anfang auch nicht bis ich es dann irgendwann rausgefunden habe, ja ich habe sogar herausgefunden, dass nun im Moment wieder eine andere Methode für mich besser zu sein scheint. Und wer weiß das besser als ich selbst? Deshalb muß man anderen ja nun nicht weiß machen, dass der therapeut oder die Methode schlecht ist.

Wenn wir zu einem Internisten mit Spezialgebiet für Nierenuntersuchungen gehen, wird der auch sehr auf die Nieren achten. So ist das nun mal. Wenn Du in einen Schuhladen gehst, erwartest Du da ja auch keine Erdbeeren.

Bei totaler Unkenntnis muß man sich informieren. Dafür gibt es genug Möglichkiten. Es kann aber auch sein, dass man selber noch gar nicht offen ist für eine Therapie. So gibt es doch viele Aspekte, die im eigenen Verantwortungsbereich liegen.

candle
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MinaM
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Beiträge: 461

Beitrag Di., 16.12.2008, 10:29

@candle
Wenn wir zu einem Internisten mit Spezialgebiet für Nierenuntersuchungen gehen, wird der auch sehr auf die Nieren achten
Ja, das mit dem Internisten ist ein gutes Beispiel. Er wird sicher nicht an deinen Nieren "herumdoktorn", wenn dir da nichts fehlt. Sondern dich an den entsprechenden Facharzt verweisen. Das liegt in seiner Verantwortung, kein Mensch käme auf die Idee die Verantwortung auf den Patienten zu verlagern, nicht einmal eine Teilverantwortung.

lg
MinaM
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candle
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Beitrag Di., 16.12.2008, 10:31

Das kenne ich hier aber anders! Es herrscht ja freie Arztwahl. Wer wählt dann nun falsch aus? Ärzte dürfen ja keine Empfehlung an Kollegen geben.

candle
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Jenny Doe
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Beitrag Di., 16.12.2008, 10:37

Hallo Candle,
Bei totaler Unkenntnis muß man sich informieren. Dafür gibt es genug Möglichkiten.
Na ja, ... soviele Informationsmöglichkeiten, wie es gibt, so viele unterschiedlichen Therapieformen gibt es auch. Und selbst wenn man weiß, was was ist, heißt das nicht, dass man auch schon weiß, ob das für einen das richtige ist. Abgesehen davon, jemandem, dem es total dreckig geht, der wird kaum die Kraft und den enormen Zeitaufwand aufbringen können, sich vors Internet oder in die Bibliothek zu setzen und sich mit den zahlreichen Therapieformen auseinander setzen - das meiste (an Fachvokabular) würde er als Laie ohnehin nicht verstehen. Doch das alles setzt voraus, dass man überhaupt weiß, dass es verschiedene Therapierichtungen gibt, über dei man sich informieren kann. Das war mir damals als Laie nicht bekannt.

Ich denke: Es gibt ein Therapeutengesetz, das (eigentlich) alles regelt und wenn man sich in Therapie begibt, dann geht man davon aus, dass der Therapeut, der von der Kasse bezahlt wird, auch seriös ist und dass er weiß, was er tut.
Es kann nicht Aufgabe das klienten sein, dass dieser erst ein Psychologiestudium absolvieren muss, um dann für sich den richtigen Therapeuten und die richtige Therapierichtung finden zu können.

Viele Grüße
Jenny
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münchnerkindl
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Beitrag Di., 16.12.2008, 10:40

candle hat geschrieben:
münchnerkindl hat geschrieben: "ich denke sie benötigen eine andere Therapieform und ich kann ihnen da nicht das bieten was sie brauchen"
Ich finde das wäre Deine Aufgabe ebenso gewesen.
Das habe ich auch getan. NUR: Ich hab mittlerweile genug Erfahrung mit Therpeuten und hab mir genug Gedanken zu dem Thema gemacht. Das ist aber bei jemandem der mit dem Thema Therapie noch nie was zu tun hatte und ganz akuten Leidensdruck hat natürlich so nicht vorhanden. Das ist nämlich eigentlich NICHT die Aufgabe des Klienten alleine .Weil wenn ich mein Knie operieren lasse muss ich mich auch auf das Urteil des Chirurgen über das Vorgehen im grossen und ganzen verlassen können, ohne mich erst aufwendig in die Materie einarbeiten zu müssen. Bei den Vorgesprächen zur Knieoperation bin ich übrigens erheblich besser und umfassender informiert worden wie bei Therapievorgesprächen. Bis auf einen einzigen gab es da absolut keinerlei Abklärung was der Therapeut bietet, was im Moment für mich angemessen und nötig ist und wie eine Therapie bei ihm in etwa verlaufen wird.
candle hat geschrieben:wie Du ihm das womöglich um die Ohren gehauen hast
Das sind ganz alleine deine Projektionen und Vorstellungen. Abgesehen daß ich das hätte tun können und auch schon teilweise "in Notwehr" mal einen Zynischen Kommentar zum Abschied von mir gegeben habe, haben wir in diesem Fall einfach vereinbart vorläufig keine neuen Stunden mehr zu vereinbaren "bis ich mir klar bin ob ich überhaupt bereit bin eine Therapie zu machen"
Es war klar daß ich das unter diesen Voraussetzungen nicht tun werde und hab mich jetzt in einer psychosomatischen Klinik angemeldet wo ich ein recht gutes Gefühl hatte beim Vorgespräch..
Zuletzt geändert von münchnerkindl am Di., 16.12.2008, 10:46, insgesamt 1-mal geändert.


Jenny Doe
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Beitrag Di., 16.12.2008, 10:42

Wer wählt dann nun falsch aus?
Das Branchenbuch, das ich als Laie aufschlagen würde, um nach einem Internisten (oder einem anderen Arzt) zu suchen.
Und erst nachdem ich diesen Arzt aufgesucht habe, kann ich sagen, ob der mir hilft oder nicht. Doch um das sagen zu können, muss ich mich erst mal auf die Behandlung einlassen. Und genauso ist es beim Therapeuten.

Gruß
Jenny
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candle
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Beitrag Di., 16.12.2008, 10:46

münchnerkindl hat geschrieben: haben wir in diesem Fall einfach vereinbart vorläufig keine neuen Stunden mehr zu vereinbaren "bis ich mir klar bin ob ich überhaupt bereit bin eine Therapie zu machen"
Es war klar daß ich das unter diesen Voraussetzungen nicht tun werde und hab mich jetzt in einer psychosomatischen Klinik angemeldet wo ich ein recht gutes Gefühl hatte beim Vorgespräch..
Ja, aber wo ist dann das Problem? Warum ärgert Dich das so maßlos? Ich finde das ist eine ganz alltägliche Sache,die auch überall sonst in allen aneren Situationen entstehen kann. Vielleicht fällt Dir da was anderes auf was Dich dann so explosiv macht?

candle
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candle
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Beitrag Di., 16.12.2008, 10:47

Jenny Doe hat geschrieben: Das Branchenbuch, das ich als Laie aufschlagen würde, um nach einem Internisten (oder einem anderen Arzt) zu suchen.
Nun ist noch das arme Branchenbuch Schuld!

candle
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Jenny Doe
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Beitrag Di., 16.12.2008, 11:00

Hallo Candle,
Aber wer das nicht hören will hört nicht und das Verstehen scheint hier ein ganz seltenes Gewächs zu sein.
Das Problem ist, ... also, wenn man mir das hier vor ca 4 Jahren erklärt hätte, also erklärt hätte, dass z.b. VT wissenschaftlich fundiert ist, ich hätte euch damals ein Vögelchen gezeigt. Denn nach all meinen Therapieerfahrungen hätte ich das nicht bestätigen können.
Ich kann das heute diferenzierter sehen, weil ich meine letzte Therapie (in den letzten drei Jahren) für mich als einen Erfolg bewerten kann und ich zudem auch festgestellt habe, dass es tatsächlich Therapeuten gibt, die nicht ideologisch arbeiten, sondern den verhaltenstherapeutischen Methoden entsprechend.

Was ich damit sagen will: Wenn die eigene Erfahrung einem was anderes lehrt, als das, was ihr hier erzählt, ... logisch, dass das nicht ankommt.
Dann bringt es nichts auf den anderen einzureden und dann sauer reagieren (meine nicht Dich), wenn der das nicht so sehen kann, wie man selbst.
Da hilft nur zuhören und nachfragen und auf den anderen eingehen. aber wie du schon richtig festgestellt hast, Verstehen ist hier oft eine Mangelware, weil viele hier nur von sich selbst ausgehen und denken, dass müsste bei allen anderen auch so sein, und wenn es beim anderen nicht so ist, dann ist er es selber schuld, dann wird die Schuld bei demjenigen gesucht, der die Welt nicht so sehen kann, wie man selbst.

Viele Grüße
Jenny

PS: Ich schaue erst Ende der Woche/Anfang nächster woche wieder ins Forum, habe übermorgen meine erste Prüfung und muss dafür jetzt noch was tun.
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