Hi Laura,
es tut mir wirklich Leid zu lesen, dass es dir gerade nicht gut geht. Aber ich denke es wird auch wieder besser gehen, es wurde ja schon mal besser. Vielleicht ist es immer ein auf und ab.
Wie ist das, muss man wirklich in allen Einzelheiten einen Missbrauch rekonstruieren, um ihn verarbeiten zu können? Mein Thera ist der Meinung, dass ich das in der Therapie versuchen sollte. Ich war ja bisher der Meinung, da ich ja auch ziemlich Lücken habe, was diese eine "Geschichte" angeht, ob ich es nicht einfach auf sich beruhen lassen sollte....ich meine, es ist eh alles ziemlich lückenhaft....belastet mich aber immer wieder.
Was meint ihr dazu? Wie war das bei euch in der Therapie? Wie intensiv muss man sich damit beschäftigen und wie hält man das aus,...die Angst und alles, was da womöglich sonst noch hochkommen könnte?
Es gibt wohl eine Meinung in der Literatur, die sagen, man KANN ein Traum in der Therapie detailliert durchsprechen, das würde vielen gut tun. Man MUSS aber NICHT. Es gäbe Klienten, die nicht drüber sprechen oder Lücken haben und wenn es nicht der ausdrückliche Wunsch des Klienten ist nachzubohren sollte man es auch nicht tun.
Dann gibt es Meinungen, die sagen, es reiche, die schlimmste Szene zu rekonstruieren oder wenn es mehrfache Taten gleicher Art waren eine beispielhafte.
Ich persönlich denke, man sollte sich selbst hinterfragen. Will man es wirklich nicht, braucht es nicht oder scheut man nur, vermeidet die Gefühle.
In der Literatur wird gesagt und ich denke das stimmt, ein Teil der Heilung kommt daher, das man Mitgefühl und Anerkennung des Leids findet. "Ja dir ist ganz schlimmes geschehen, du hast viel gelitten." Denn dieses negieren, was man von den bezugspersonen früher erlebt hat, ist ja eines der krank machenden Elemente.
Und man heilt aber auch über eine Standortbestimmung: "Ja früher war es so, es WAR so. Aber jetzt sind sie in Sicherheit. Der Täter/die Situation die sie geschädigt hat ist jetzt nicht mehr da. UND sie sind jetzt stark, sie können sich wehren, sie sind klug, sie sind kein hilfloses Kind mehr. Sie sind eine erwachsene rau, die ihr Leben meistert." Usw.
Und das geht ja nur, wenn man sich drauf einlässt, etwas davon zu erzählen. Und ich denke es kommt dabei weniger drauf an mit deutscher Gründlichkeit (pardon) alles zu rekonstruieren, sodnern es so lange durchzusprechen, bis man diese Aspekte emotional verinnerlicht hat. das man in Sichehreit ist, da sman stark ist und das da jemand ist, der das Leid sieht/gesehen hat. das jemand in dieser Welt ist, der davon weiß, ein Zeuge.
Ich persönlich habe ansatzweise die Erfahrung gemacht, das es mir sehr gut getan hat. Nicht immer, nicht gleich. Es gab auch Therapiesitzungen, da wurd eich ohne viel zu sagen von Gefühlen überschwemmt, ich bekam Panik, dachte ich könne es nicht mehr aushalten. Aber auch das war die Heilung das wärend dessen und auch danach jemand für mich da war, der mich dabei unterstützt hat, die Gefühle zu "haben". Kanns nicht anders ausdrücken. Ich habe gelernt sie zu haben ohne das sie mich ganz und gar überschwemmen und mir die zerstörung droht. (Meist zumindest, es ist ein ein gradueller Prozess. )
Und jetzt lerne ich gerade, das es mich stark macht und mir noch mehr Vetrrauen in die Welt und in andere Menschen schenkt, wenn ich detaillierter erzähle. Es ist bei mir noch ganz neu, deshlab kann ich es nicht so sagen was genau warum das gute ist. Aber ich merke es einfach, das sich etwas bewegt. ich fühle mich stärker, vertrauensvoller, bekomme mehr Selbstvertrauen und die Gefühle fließen. Ich stecke nicht mehr krisenhaft in irgendwelchen Horrorszenarien fest. Mein Empfinden, emine Wahrnehmung dazu wird irgendwie realistischer, natürlicher, mehr Flow.
Wahr ist aber auch, das es eine lange Zeit gab, wo mich Erinnerungen oder eher so Gefühle, sind ja weniger detaillierte Erinnerungen an schlimme Dinge emotional und körperlich echt niedergestreckt haben und ich nicht mehr war als ein Haufen Elend und das wiederholte sich ziemlich oft, bevor ich da raus kam, es war ein langer Weg für mich, owbohl ich erst am Anfang stehe.
Es hätte auch gut sein können und sah eine Weile auch so aus, als wolle und könne ich diesen Weg nicht gehen. Aber dann wäre ich eben einen anderen gegangen und es wäre sicher auch gut gewesen.
Ich denke das muss und sollte jeder für sichs elbst entscheiden, auch ein Therapeut kann einem diese Entscheidung nicht abnehmen oder sie einem bestimmen. Aber das gute ist, man kann sich jeder Zeit umentscheidne, jeder Zeit.