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Mi., 10.04.2024, 20:43
Hallo,
nach fast 6-wöchiger Pause habe ich nun nächste Woche wieder die erste Therapiestunde nach der im Eingangsthread beschriebenen letzten Sitzung mit meinem Therapeuten. Ich merke jetzt schon, wie nervös mich das macht.
Die letzten Wochen konnte ich meiner Meinung nach Abstand gewinnen von meinem Therapeuten, die Dinge klarer sehen und den Abschied akzeptieren. Ich hatte ein paar "Einbrüche", es hat aber mit der Regulation der Gefühle schon viel besser geklappt und es gab längere Zeiten, in denen es mir gut ging mit dem Gedanken an das Therapieende. Allerdings kommen mir beim Gedanken an genau die aller letzte Stunde vor Therapieende immer noch starke Gefühle hoch.
Ich fühle mich nun etwas planlos, wie ich in der Therapie weiter machen soll. Ist es besser, mehr an der Oberfläche zu bleiben, um keine Gefühlsstürme mehr zu provozieren? Und um nicht wieder in diese Situation zu geraten, dass mein Therapeut zu viel Angst vor meiner Reaktion hat? Also quasi schon der Beginn vom Ende der Therapie, ohne die enge Beziehung zum Therapeuten aufrecht zu erhalten und ohne tiefere Themen ?
Oder soll ich meine Gefühle weiterhin thematisieren, damit ich weiter daran arbeiten und besser mit ihnen umgehen kann? Ich möchte ihm auf jeden Fall sagen, dass ich seine "Drohung" nicht hilfreich fand und sie mich unter Druck gesetzt hat. Und ich habe bemerkt, dass mich die Missverständnisse und sein Verhalten vor Weihnachten immer noch sehr beschäftigen und mehr verletzt haben, als ich mir eingestanden habe, wenn ich daran zurück denke, empfinde ich Schmerz. Es macht mich traurig, dass dies trotz Aufklärung und Besprechen unsere Beziehung, die davor sehr gut war, negativ beeinflusst hat. Außerdem kann ich nun auch kritisch auf das Verhalten meines Therapeuten blicken, was anfangs nicht so war, da gab ich nur mir selbst die Schuld.
Ich weiß aber nicht, ob ich das nochmal zum Thema machen oder lieber abhaken sollte. Bringt es noch etwas, dies zum Ende hin wieder aufzuwärmen?
Was mir auch Sorge bzgl. der nächsten Stunde macht ist, dass ich häufig sehr stark in den Kind- Modus gerate, wenn ich meinem Therapeuten gegenüber sitze. Diese Regression hindert mich dann daran, meine Themen vernünftig rüber zu bringen, ich sprachlos werde... und mein Therapeut hat dann vielleicht wieder den Eindruck, dass ich mich nicht unter Kontrolle habe. Genau das möchte ich eben nicht, sonst gerate ich nochmal in die gleiche Situation wie in der letzten Stunde.
Manchmal denke ich, mein Therapeut triggert mich. Er weiß auch, dass sich bei mir dann ein Schalter umlegt. Eigentlich müsste ich das doch noch nutzen während dieser Therapie, um zu lernen, damit umzugehen. Dieses Problem habe ich nämlich auch bei Autoritätspersonen.
Ich habe irgendwie keinen Durchblick mehr. Einerseits würde ich gerne noch so viel zu bearbeiten, so dass ich Angst habe, dass die Zeit nicht reicht (realistisch wird sie nicht reichen). Und andererseits ist da der Gedanke, ob ich nicht lieber auf Rückzug gehen sollte, sozusagen um mich langsam zu verabschieden.
Ich spüre, dass das Vertrauen zwar angeknackst, aber nicht weg ist. Und ich würde ihm am liebsten alles erzählen, was ich auch hier geschrieben habe. Aber ich weiß nicht, ob ich das sollte....