Verwirrt und ungeduldig?

Haben Sie bereits Erfahrungen mit Psychotherapie (von der es ja eine Vielzahl von Methoden gibt) gesammelt? Dieses Forum dient zum Austausch über die diversen Psychotherapieformen sowie Ihre Erfahrungen und Erlebnisse in der Therapie.
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sebi
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Beitrag So., 18.06.2023, 16:04

@ wildeskeks, m i r kommen Tränen, wenn ich lese, was dir als Kind angetan wurde.
"Jeder Mensch sucht nach Halt. Dabei liegt der einzige Halt im Loslassen." Hape Kerkeling

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wildeskeks
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Beitrag So., 18.06.2023, 21:20

sebi hat geschrieben: So., 18.06.2023, 16:04 @ wildeskeks, m i r kommen Tränen, wenn ich lese, was dir als Kind angetan wurde.
Vielen Dank für dein Mitgefühl :heart:
Ich hatte so lange Zweifel, da mir immer nur gesagt wurde, dass das "normal" sei und "gute Erziehung". Ich bekam Ohrfeigen fürs Weinen oder auch weil ich nicht "Sch" aussprechen könnte und sagen wollte "Schau ein Flugzeug" - ich kam bis "Sau" und dann klatschte es schon. Auch in meiner Schulzeit, als ich Opfer von Mobbing wurde, kam von allen Seiten (Lehrer, Eltern), dass man sich einfach wehren und das durchstehen muss. Einen das härter macht. Damals dachte ich mir schon, wie man sich gegen 5 Schüler wehren soll, die einen verprügeln und für eine halbe Stunde in einen kleinen Spind einsperren. Ich wüsste nicht einmal als Erwachsene wie ich mich gegen 5 Erwachsene wehren sollte, würden sie das heute mit mir versuchen.
Ich habe die Schieflage erstmals wirklich als solche erkannt, als ich einmal mit einem Arbeitskollegen scherzhaft darüber gesprochen habe und er meinte, dass das nicht normal sei. Ich fühlte mich zwar bloß gestellt in dem Moment und stritt natürlich alles ab, aber irgendwo war ich erleichtert, dass ich doch nicht einfach nur ein "verweichlichter Looser" bin, der einfach nicht "hart" genug fürs Leben ist. Aber gleichzeitig habe ich die Befürchtung, dass das Spuren hinterlassen hat.
Misstrauen ist die schwarze Sucht der Seele, welche oft ins Totenreich der Lebenden führt.

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wildeskeks
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Beitrag Di., 20.06.2023, 18:40

Ich habe mir Gedanken gemacht, wie ich mit meiner Therapeutin die Probleme, die ich mit ihr habe, ansprechen könnte. Direkt Ansprechen ging nie. Ich hatte bereits zwei Mal einen Zettel mit - einmal Stichworte und letztes Mal sogar ein fertig ausformulierter Brief. Ich konnte beides nicht verwenden, da es mir die Kehle zuschnürte nur daran zu denken, wie das jetzt ablaufen wird. Ich dachte an eine Mail, aber ich habe gelesen, dass man sich sowas normalerweise im Vorhinein ausmacht (also das man sich telefonisch/schriftlich melden darf) und sowas gibt es zwischen uns nicht.
Hat jemand einen Tipp für mich, wie ich das irgendwie schaffen kann? Oder wie ich mich wenigstens dafür wappnen kann, falls sie enttäuscht/verärgert reagiert? Ich will nicht zusammenbrechen vor ihr, falls es so weit kommt.
Zuletzt geändert von wildeskeks am Di., 20.06.2023, 19:11, insgesamt 1-mal geändert.
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Shukria
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Beitrag Di., 20.06.2023, 18:53

Brief per Post schicke bzw in Briefkasten einwerfen

Ohne Absprache Mail schreiben und dazu das sie es bitte in der Stunde liest und du es nur schickst weil du’s schon mithattest und dich nicht traust

….

Das sind die Sachen die ich schon mal genutzt habe bei unterschiedlichen Therapeutinnen und die funktioniert haben

Gehen deine Ängste wie das sie wütend werden könnte hilft, zu diese Gedanken wirklich mal Ende denken

Sie wird wütend und dann ,…?

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SinnIch
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Beitrag Di., 20.06.2023, 19:28

Hmm, ich würde es per Mail probieren und deine Bedenken und Ängste dazu auch direkt dabei schildern und dass es gerne erst in der Stunde gelesen werden darf. Oder wenn du noch sicherer gehen willst, ihr erst eine kurze Mail schreiben, ob es okay wäre, wenn du...
So hab ich es auch schon mal gemacht, als ich es nicht wusste, ob es in Ordnung ist. Wobei letztlich bei allen mailen okay war, nur der Umgang damit unterschiedlich - also ob und wie beantwortet.

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wildeskeks
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Beitrag Mi., 21.06.2023, 12:08

Shukria hat geschrieben: Di., 20.06.2023, 18:53 Gehen deine Ängste wie das sie wütend werden könnte hilft, zu diese Gedanken wirklich mal Ende denken

Sie wird wütend und dann ,…?
... dann wird sie es beim nächsten Mal ansprechen und mich fragen, was mit mir eigentlich falsch läuft und das ich mir die Erwartungen sonst wohin stecken kann. Zwar wahrscheinlich etwas förmlicher, aber im Sinne dessen. Da ich mich mit sowas extrem überwinden mus, wird mich das massiv kränken, sodass ich womöglich anfange zu weinen und dann strafe ich mich erst Recht wieder selbst dafür zugelassen zu haben, dass die Tränen aus mir herausbrechen. Mein Gesicht hab ich an der Stelle dann auch komplett verloren.

Und davor habe ich wirklich Angst. Mir ist schon klar, dass es nicht so kommen muss, aber ich tue mir so schwer mit dem Einschätzen, wie sie reagieren wird. Aber am Ende muss ich es wohl einfach machen und hoffen, dass es kein totales Fiasko wird.
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lisbeth
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Beitrag Mi., 21.06.2023, 14:30

Ja, natürlich werdet ihr beim nächsten Mal darüber sprechen. Das wird sich nicht umgehen lassen.
Sie wird Rückfragen haben, du wirst ihr vielleicht das eine oder andere nochmal genauer erläutern.
Das kann ja auch eine Chance sein, dass ihr darüber ins Gespräch kommt.

Ich glaube nicht, dass sie fragt, was bei dir "falsch" läuft. Ich glaube, das ist deine eigene kritische Instanz mit der du dich selbst kleinhältst, vermutlich auch früher (zum Selbstschutz) kleinhalten musstest.

Und was wäre so schlimm daran, wenn du in Tränen ausbrichst? Sie ist Therapeutin, das ist Teil ihrer Jobbeschreibung, dass Menschen bei ihr im Praxisraum sitzen und (eventuell) weinen. Warum ist Weinen ein Gesichtsverlust?
War/Ist das in deiner Familie so, dass nicht geweint werden darf?
Du zeigst durch Weinen deine Gefühle und was in dir vorgeht. Und Therapeuten/innen sollten damit adäquat umgehen können. Das heißt nicht, dass sie auf alle deine Wünsche eigehen muss, aber dass sie dir trotzdem wohlwollend und respektvoll begegnet und dich für dein Weinen nicht verurteilt.

Und selbst wenn das ein "totales Fiasko" werden sollte, wie du schreibst, dann wäre auch das nicht das Ende der Welt. Im Laufe von Therapien wird es meistens auch zwangsläufig zu Meinungsverschiedenenheiten oder Konflikten kommen. Und es kann ja auch eine Chance sein, dass du die Erfahrung machst, dass Konflikte auch konstruktiv geklärt werden können, dass das NICHT das Ende der Beziehung bedeuten muss. Macht das Angst? Ja, und ob! Muss das so bleiben? Nö. Aber dafür musst du die Erfahrung machen, ganz konkret durchlaufen, dass es auch anders möglich ist. Und ja, das muss und will auch gelernt werden, das passiert nicht von heute auf morgen, sondern ist ein Prozess. Und aus eigener Erfahrung kann ich dir sagen, dass das mit der Zeit auch besser wird, je mehr Vertrauen du in dich und in deine Fähigkeiten entwickelst.

Also: nur zu!
When hope is not pinned wriggling onto a shiny image or expectation, it sometimes floats forth and opens.
― Anne Lamott

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wildeskeks
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Beitrag Mo., 26.06.2023, 22:39

Ich habe es wieder nicht geschafft und jetzt ist sie zwei Wochen auf Urlaub. Fühl mich echt wie der letzte Feigling. Ich schaffe das einfach nicht.
lisbeth hat geschrieben: Mi., 21.06.2023, 14:30 Und was wäre so schlimm daran, wenn du in Tränen ausbrichst? Sie ist Therapeutin, das ist Teil ihrer Jobbeschreibung, dass Menschen bei ihr im Praxisraum sitzen und (eventuell) weinen. Warum ist Weinen ein Gesichtsverlust?
War/Ist das in deiner Familie so, dass nicht geweint werden darf?
Es wurde nie geweint und wenn, dann bekam ich als Kind so lange Ohrfeigen dafür, bis es mir verging oder ich wurde ohne Essen ins Zimmer geschickt. Und habe ich dort weiter geheult (oder gar gegen den Missstand getobt) und es öffnete sich die Tür, dann verging es mir meist sehr schnell ...
Erwachsene, die zu viele Gefühle zeigten, wurden "herab gestuft" - waren also irgendwie "weniger wert" und "schwach". Mit denen gab man sich über lange Sicht nicht mehr ab. Also ja, ich hab eine immense innere Furcht davor, vor anderen zu weinen. Ich tue mir sehr schwer damit, "schwache Gefühle" zuzulassen. Ich muss immer hart, taff und abgebrüht sein und darf niemals Schwäche zeigen. Ich muss immer alles hinbekommen und mir darf nichts zu viel werden - ich muss einfach immer alles schaffen. Glücklicherweise bin ich nur mir selbst gegenüber so und glücklicherweise kann ich mittlerweile ein bisschen mehr "Menschlichkeit" zeigen, aber ich falle leider oft in dieses Muster zurück.
lisbeth hat geschrieben: Mi., 21.06.2023, 14:30 Du zeigst durch Weinen deine Gefühle und was in dir vorgeht. Und Therapeuten/innen sollten damit adäquat umgehen können. Das heißt nicht, dass sie auf alle deine Wünsche eigehen muss, aber dass sie dir trotzdem wohlwollend und respektvoll begegnet und dich für dein Weinen nicht verurteilt.
Ich will nicht, dass sie denkt, ich wäre schwach und hilflos auch wenn ich mich so fühle. Ich will nicht, dass sie mich so sieht. Ich weiß nicht, wieso. Vor allem warum das so wichtig ist, dass ich vor ihr gut da stehe. ich weiß nur, dass ich das meist auch bei anderen mache, also dass ich in so einem Fall kurz vorher die Reißleine ziehe und mich vom Acker mache, bevor jemand merkt, wie angreifbar ich in so einem Moment bin.
lisbeth hat geschrieben: Mi., 21.06.2023, 14:30 Muss das so bleiben? Nö. Aber dafür musst du die Erfahrung machen, ganz konkret durchlaufen, dass es auch anders möglich ist. Und ja, das muss und will auch gelernt werden, das passiert nicht von heute auf morgen, sondern ist ein Prozess. Und aus eigener Erfahrung kann ich dir sagen, dass das mit der Zeit auch besser wird, je mehr Vertrauen du in dich und in deine Fähigkeiten entwickelst.

Also: nur zu!
Ich weiß, wie sehr du damit recht hast. Aber ich verstehe mich nicht, warum ich es nicht umsetzen kann, wenn ich es ja weiß. Es macht ja alles Sinn und ich müsste es ja nur umsetzen. Ich komme mir vor, wie eine Platte, die hängen geblieben ist und immer den selben Mist von sich gibt. Ich fühl mich so dumm, weil ich es ja mit dem Verstand weiß und alles nachvollziehen kann. Und dann bin ich so blockiert. Das macht mich wütend auf mich selbst, wie ich nur so unfähig und bescheuert sein kann und mir selbst so im Weg stehe und mir nicht zu helfen weiß ...

Ich wünschte mir wirklich, dass meine Therapeutin einfach in mich hinein schauen könnte.
Misstrauen ist die schwarze Sucht der Seele, welche oft ins Totenreich der Lebenden führt.

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SinnIch
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Beitrag Di., 27.06.2023, 06:28

Hallo,

Sei nachsichtiger mit dir. Du bist doch noch gar nicht lange in Therapie. Und selbst wenn. Vielleicht war noch nicht der Zeitpunkt oder es muss erst mehr Vertrauen entstehen. Vielleicht ist es ja auch eine Art Selbstschutz, der bei deinen Erlebnissen ja total nachvollziehbar ist.
Vielleicht wäre es daher eine Idee, deine Blockaden selber erstmal zum Thema zu machen? Vielleicht kann sie dir da ja dann helfen, diese abzubauen und dann kannst du vielleicht erzählen.
Kommst du denn jetzt ansich gut mit ihr klar, dass du das Gefühl hast es passt mit euch?

P.S.: Um Irritationen vorzubeugen: Mein Username wurde auf meinen Wunsch von WahnSinnIch in SinnIch umbenannt.

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wildeskeks
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Beitrag So., 16.07.2023, 18:49

Es ist zwar viel Zeit vergangen, aber ich habe es nun getan - ich habe ihr eine Mail geschrieben und sie ihr tatsächlich gesendet. Das war am Donnerstag. Am Mittwoch hatte ich die letzte Sitzung und fühlte mich wieder so alleine gelassen und unverstanden, dass ich fast die ganze Nacht an der Mail schrieb. Am Donnerstag habe ich mich durch den Arbeitstag geschleppt und habe am Abend die Mail vervollständigt und abgesendet. Daraufhin war ich dann komplett fertig mit den Nerven, als ich realisierte, was ich gerade getan habe. Nur um es nicht falsch zu verstehen: ich habe ihr sehr respektvoll geschrieben, aber schon auch mit Formulierungen, die verständlich machen sollen, wie es mir bei ihr/mit ihr ergeht. Aber mich durchfuhr so eine derartig starke Angst, die unbeschreiblich groß war bzw. immer noch ist, vergleichbar mit existenziellen Ängsten. Ich kann das kaum erklären und nur mit einigen wenigen Situationen im Leben vergleichen (beispielsweise damals als Kind, als mir meine Mutter damit drohte, mich ins Kinderheim zu bringen, wenn ich nicht tue, was sie sagt). Ich habe ziemlich starke Angst vor ihrer Reaktion und davor, was sie sagen wird. Als ich dann die kurze Antwort "Danke für Ihr Mail. Gerne können wir nächste Woche darüber sprechen" bekam, blieb mein Herz fast stehen. Ja, objektiv betrachtet ist es ist nicht negativ konnotiert, aber - warum auch immer - lese ich das sehr abwertend. So als würde sie mir damit sagen "puh, jetzt schreib ich ihr halt 'aha okay Danke' und dann werde ich ihr nächste Woche so richtig die Meinung geigen und ihr reindrücken, was ich von der Aktion halte!". Ich habe wirklich riesen Angst, dass sie mich beim nächsten Termin in Stücke reißt. Ich glaube ich schaffe es nicht, in die nächste Sitzung zu gehen. Ich weiß mit dem Verstand auch, dass sich hier womöglich meine Angst vor dem Verlassenwerden meldet, aber ich bekomme dieses Gefühl nicht weg. Es schnürt mir den Hals zu und mir ist fast dauernd schlecht. Ich hatte auch Donnerstag Nacht einen derartigen Migräneanfall, dass ich mich bereits in der Nacht mehrmals übergeben und mich am Freitag krank melden musste deshalb.

Ich glaube ich schaffe das einfach nicht. Die nächsten Terminanfragen werde ich einfach absagen, weil ich ihr so nicht unter die Augen treten kann. Ich schäme mich so derart für mein Verhalten und für meine Bedürfnisse. Ich halte den Gedanken kaum aus, was ich hier getan habe und würde am liebsten alles ungeschehen machen. Kann das jemand nachvollziehen? Hatte solche starken Emotionen in dem Zusammenhang schon mal jemand und kann mir vielleicht aus seiner Erfahrung sagen, wie er/sie damit umgegangen ist? Vielleicht hilft es mir ja irgendwie, meine Gefühle oder Gedanken zu ordnen ...
Misstrauen ist die schwarze Sucht der Seele, welche oft ins Totenreich der Lebenden führt.

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SinnIch
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Beitrag So., 16.07.2023, 19:03

Wow erstmal sei stolz auf dich, dass du das gemacht hast, ganz unabhängig von ihrer Reaktion.
Ich hab tatsächlich schon desöfteren ähnliche Situationen gehabt und bin halb gestorben vorm nächsten Termin.
Bisher ist noch nie was wirklich passiert danach, mein Drama war immer völlig umsonst.
Am Ende hab ich mich meistens eher geschämt, dass es mir so peinlich war und ich da so eine Sache raus gemacht habe.
Aber wie auch immer sie reagiert- du hast nichts falsch gemacht! An dir ist alles richtig! Aber ich versteh dich total.
Aber für was ist Therapie da, wenn man sowas nicht erzählen könnte?
Ich hab da aber leider auch keine Patentlösung wie man bei sowas gelassener wird. Vielleicht machst du dir bewusst, dass, wenn sie gut und professionell ist, sie damit umzugehen weiß . Und wenn nicht, spricht das gegen sie und nicht gegen dich.
Aber nimm den nächsten Termin wahr!

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caduta
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Beitrag So., 16.07.2023, 20:31

Ich bin da ganz bei Sinnich. Du kannst wirklich stolz sein, dass du die Email geschrieben und abgeschickt hast!

Ihre Email würde ich eigentlich erst mal als positiv bewerten. Sie hat sehr schnell reagiert und sie hat dich ernst genommen! Versuch es mal so zu sehen. :trost:

Und ich glaube die wenigsten Therapeuten würden in so einer Email inhaltlich antworten. Die Gefahr von Missverständnissen ist viel zu groß. So etwas kann man doch nur im direkten Gespräch klären. Und sie hat gesagt, dass sie dazu bereit ist!

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Just_Me
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Beitrag So., 16.07.2023, 20:35

Ich weiß nicht ob es dir hilft, aber ich habe immer mal wieder Konflikte mit meinem Therapeut. Letzte Sitzung haben wir uns gestritten (nach meinem Empfinden). Nächste Woche habe ich einen Termin mit ihm, um das zu klären.
Natürlich geht bei mir auch das Kopfkino los, wie die Sitzung verlaufen wird. Was ist, wenn er mir sagt, dass es besser ist wenn wir getrennte Wege gehen? Ist er einsichtig und sieht auch, was er (in meinen Augen) nicht richtig gemacht hat?
Aber wenn ich nicht hingehe, dann weiß ich nicht, wie es geworden wäre und mache mir noch mehr Gedanken.
Daher kann ich dir auch nur raten, die Sitzung auf jeden Fall wahrzunehmen.

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wildeskeks
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Beitrag Mo., 17.07.2023, 19:22

SinnIch hat geschrieben: So., 16.07.2023, 19:03 Wow erstmal sei stolz auf dich, dass du das gemacht hast, ganz unabhängig von ihrer Reaktion.
Ich hab tatsächlich schon desöfteren ähnliche Situationen gehabt und bin halb gestorben vorm nächsten Termin.
Bisher ist noch nie was wirklich passiert danach, mein Drama war immer völlig umsonst.
Am Ende hab ich mich meistens eher geschämt, dass es mir so peinlich war und ich da so eine Sache raus gemacht habe.
Aber wie auch immer sie reagiert- du hast nichts falsch gemacht! An dir ist alles richtig! Aber ich versteh dich total.
Aber für was ist Therapie da, wenn man sowas nicht erzählen könnte?
Ich hab da aber leider auch keine Patentlösung wie man bei sowas gelassener wird. Vielleicht machst du dir bewusst, dass, wenn sie gut und professionell ist, sie damit umzugehen weiß . Und wenn nicht, spricht das gegen sie und nicht gegen dich.
Aber nimm den nächsten Termin wahr!
Danke für die Aufmunterung! Es hilft mir zu lesen, dass ich mit der Angst nicht alleine bin :)
Und ich hoffe eben auch, dass ich in ihr endlich einen Menschen finde, dem ich alles anvertrauen kann und mit dem ich über die tiefsten und auch dunkelsten Gedanken reden kann, ohne mich fürchten zu müssen, bewertet oder nicht ernst genommen zu werden.
Ich habe heute eine Terminanfrage bekommen und zugesagt. Das war vor 3 Stunden. Mein Herz steckt mir immer noch im Hals. Aber ich versuche, das durchzuziehen. Ich hoffe nur, ich bekomme nicht direkt vor der Praxis weiche Knie.
caduta hat geschrieben: So., 16.07.2023, 20:31 Ich bin da ganz bei Sinnich. Du kannst wirklich stolz sein, dass du die Email geschrieben und abgeschickt hast!

Ihre Email würde ich eigentlich erst mal als positiv bewerten. Sie hat sehr schnell reagiert und sie hat dich ernst genommen! Versuch es mal so zu sehen. :trost:

Und ich glaube die wenigsten Therapeuten würden in so einer Email inhaltlich antworten. Die Gefahr von Missverständnissen ist viel zu groß. So etwas kann man doch nur im direkten Gespräch klären. Und sie hat gesagt, dass sie dazu bereit ist!
Auch dir Danke für deine aufmunternden Worte! Ihr seid echt eine sehr nette Community :->
Daran, was du in deinem letzten Satz geschrieben hast, hatte ich auch noch nicht gedacht. Ich fand es wirklich zuerst sehr befremdlich, wie man darauf nicht mehr als ein „Danke, reden wir halt darüber“ antworten kann, wenn einem jemand das Herz ausschüttet. Aber du hast recht. Vermutlich wäre es eine dumme Idee per Mail mehr zu antworten.
Just_Me hat geschrieben: So., 16.07.2023, 20:35 Ich weiß nicht ob es dir hilft, aber ich habe immer mal wieder Konflikte mit meinem Therapeut. Letzte Sitzung haben wir uns gestritten (nach meinem Empfinden). Nächste Woche habe ich einen Termin mit ihm, um das zu klären.
Natürlich geht bei mir auch das Kopfkino los, wie die Sitzung verlaufen wird. Was ist, wenn er mir sagt, dass es besser ist wenn wir getrennte Wege gehen? Ist er einsichtig und sieht auch, was er (in meinen Augen) nicht richtig gemacht hat?
Aber wenn ich nicht hingehe, dann weiß ich nicht, wie es geworden wäre und mache mir noch mehr Gedanken.
Daher kann ich dir auch nur raten, die Sitzung auf jeden Fall wahrzunehmen.
Oha, das klingt heftig. Ich würde mich auflösen, wenn ich mit ihr zu streiten beginnen würde. Dein Kopfkino kann ich wirklich verdammt gut nachvollziehen … es hilft mir aber sehr zu wissen, dass dieses Gefühl offenbar mehrere Menschen kennen und du sogar eine Streitsituation durchstehst. Das bewundere ich wirklich!
Ich wünsche dir, dass sich das für dich klären wird und er so verständnisvoll reagiert, wie du es dir wünschst und brauchst!
Misstrauen ist die schwarze Sucht der Seele, welche oft ins Totenreich der Lebenden führt.

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Just_Me
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Beitrag Di., 18.07.2023, 18:19

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Oha, das klingt heftig. Ich würde mich auflösen, wenn ich mit ihr zu streiten beginnen würde. Dein Kopfkino kann ich wirklich verdammt gut nachvollziehen … es hilft mir aber sehr zu wissen, dass dieses Gefühl offenbar mehrere Menschen kennen und du sogar eine Streitsituation durchstehst. Das bewundere ich wirklich!
Ich wünsche dir, dass sich das für dich klären wird und er so verständnisvoll reagiert, wie du es dir wünschst und brauchst!
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Vielen Dank für deine lieben Worte. Die Sitzung war sehr herausfordernd, aber ich bin froh, dass ich einiges klären konnte (wenn auch nicht alles).

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