Ende der Therapie spüren?

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candle.
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Beitrag Sa., 22.04.2023, 15:29

Saly hat geschrieben: Sa., 22.04.2023, 13:39 sollte man da nicht schauen woran das liegt?
Ich denke, das weißt du eigentlich seit Jahren woran es liegt. Das Rad läßt sich eben doch nicht dauernd neu erfinden.
Und ich meine, dass du auch mal geschrieben hast, dass du dich den Auslösern nicht stellen magst.
Sollte eine Stundenreduktion oder ein Ende nicht eher vom Patienten kommen?
Ich weiß gar nicht woher diese "Erwartungshaltung" kommt. Formal ist das Ende nach Ende des Kontingents immer, also immer begrenzt, es sei denn du finanzierst die Therapie selber.

Dass man sich nicht gut fühlt mit so einer Aussage ist normal. Ich hatte das auch erlebt und ich habe mich berappelt und es lief dann wirklich gut mit der weiteren Therapie.
Ich persönlich denke allerdings das bestimmte Dinge Zeit brauchen.
Naja, Therapiezeit ist nun mal begrenzt und wenn du es nicht mit diesem Therapeuten oder Methode hinbekommst, dann ist es wirklich ratsam etwas Neues zu probieren.

LG candle
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Saly
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Beitrag Sa., 22.04.2023, 15:51

@scars: ja genau DAS ist das Problem. Ich traue sehr schwer meine Wahrnehmung und bin immer unsicher ob das nun ein Muster oder ein echtes „ungutes“ Gefühl ist.

@candle: das ist eben meine Befürchtung: ich stelle mich an, es ist nur natürlich, dass er das Ende bespricht, wenn ich nicht ENDLICH zum Ziel komme. Ich müsste schon viel weiter sein. Mein Gefühl spricht dagegen. Ich bin erst 1,5 Jahre bei ihm. Ich nehme aus jeder Stunde was wertvolles für mich mit. Aber wer weiß, s.o., meine Wahrnehmung ist ein ganz schwieriges Thema.

Das Ding ist ja, wie wir schon besprochen haben: es gibt eigentlich keinen Zeitdruck von regulatorischen Seite.

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Arakakadu
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Beitrag Sa., 22.04.2023, 16:14

Es gibt ja keinen Zeitdruck, da deine Stunden ungmbegrenzt sind. Ich finde es schon viel verlangt, wenn der Therapeut nach 1.5 Jahren mehrmals das Ende in Erwägung zieht, denn es ist nicht so dass der Verlauf ins stocken geraten ist, sondern du tolle Fortschritte machst. Du hast das erbrechen in den 1.5 Jahren stark reduziert obwohl du vor noch einem halben Jahr starke Probleme mit dem vertrauen hattest udn er dich als Person an sich sehr getriggert hat.

Und warum nicht den Hintergrund aufbrösln? Ist es nicht normal, dass man als Therapeut den Widerstand (fehlende Motivation aus unterschiedlichen Gründen, evtl ansgt) nach und nach aufbröselt? So steht es zumindest im Lehrbuch, aber vl ist es echt bei VT ganz ganz anders.....

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candle.
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Beitrag Sa., 22.04.2023, 16:20

Saly hat geschrieben: Sa., 22.04.2023, 15:51 @candle: das ist eben meine Befürchtung: ich stelle mich an, es ist nur natürlich, dass er das Ende bespricht, wenn ich nicht ENDLICH zum Ziel komme.
Und das hier:
Und er hat mir sogar eine andere Therapeutin genannt, die auf ES spezialisiert ist.
ist bei dir nun völlig untergegangen?

Fokussiere dein Ziel und gebe dich besser nicht all deinen Gefühlen hin, denn das bringt ja nichts. Da hilft wirklich nur mal mit dem Verstand ranzugehen.

Und ich weiß nicht wie ich das ausdrücken soll? Ehrgefühl? Wenn mich jemand schon beim ersten Mal auf "sowas" anspricht, dann würde mich mein "Ehrgefühl" auch unterstützen mich zu entscheiden. So ein Gebettele um die Therapie ginge mir gegen die "Ehre".

Ich würde erwachsen die Entscheidung treffen dort aufzuhören und die Therapeutin, die auf ES spezialisiert ist, kontaktieren. Vielleicht hilft dir dein Therapeut dabei?!

Warum an jemanden Klammern, der dir nicht mehr helfen kann?
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Beitrag Sa., 22.04.2023, 16:22

Marlena hat geschrieben: Sa., 22.04.2023, 16:14 Und warum nicht den Hintergrund aufbrösln? Ist es nicht normal, dass man als Therapeut den Widerstand (fehlende Motivation aus unterschiedlichen Gründen, evtl ansgt) nach und nach aufbröselt? So steht es zumindest im Lehrbuch, aber vl ist es echt bei VT ganz ganz anders.....
Wenn jemand nicht will, dann will er nicht.

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Arakakadu
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Beitrag Sa., 22.04.2023, 16:28

Candle aber sie WILL JA!!

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Saly
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Beitrag Sa., 22.04.2023, 16:29

@candle: ja damit setzt du ja voraus dass er nicht mehr will und damit bin ich mir eben nicht sicher.

Aber ja womit du recht hast: es geht um mein Ziel und um mich. Ich weiß ich tu mir schwer mit solchen Neuanfängen. Das kostet mich viel Kraft, wieder von vorne die „Hosen runter zu lassen“.
Einfacher wäre es natürlich bei ihm zu bleiben, da gibt’s nichts Neues oder eben die Therapie zu beenden und nichts Neues anzufangen. Aber da ist viel Vermeidung dabei. Therapie ist eine Kaffee-Fahrt und das gehört dazu.

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Beitrag Sa., 22.04.2023, 16:33

Marlena hat geschrieben: Sa., 22.04.2023, 16:28 Candle aber sie WILL JA!!
Nun wollen wir mal nicht weiter über den Kopf von Saly diskutieren. Ich habe mich eh schon vertan und dachte ich wäre im Blog. :anonym:
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Beitrag Sa., 22.04.2023, 16:36

Saly hat geschrieben: Sa., 22.04.2023, 16:29 @candle: ja damit setzt du ja voraus dass er nicht mehr will und damit bin ich mir eben nicht sicher.
Das ist ein ganz normales Prozedere und meine es letztens auch in der Berufsordnung gelesen zu haben. Das hat mit ihm persönlich rein gar nichts zu tun.
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Saly
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Beitrag Sa., 22.04.2023, 16:43

::? Was ist ein ganz normales Prozedere? Dass er Therapeut mit seinem Latein am Ende ist? :lol:

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Beitrag Sa., 22.04.2023, 16:49

Saly hat geschrieben: Sa., 22.04.2023, 16:43 ::? Was ist ein ganz normales Prozedere? Dass er Therapeut mit seinem Latein am Ende ist? :lol:
Ich finde es ja gut, dass er das sagt und dich für die Bulimie auch weiterschicken möchte. Das heißt, er hat sich darauf nicht spezialisiert oder behandelt dies nicht so intensiv oder was auch immer.
Essstörungen brauchen ganz lange und es ist ja auch ok, wenn du sagst du willst pause und für dich passt es, dass du 1x pro woche kotzt. Ist angenehm die Sucht aufrecht zu erhalten und gibt Sicherheit und Kontrolle. Aber du bist noch nicht am Kern angekommen und laut deiner letzten Beiträge von vor ein paar Monaten hattest du massive flashbacks in der Therapie. Die Aufgabe wäre es, zu schaun warum du einen Widerstand hast, obwohl ich tatsächlich nciht finde dass du einen Widerstand hast, sondern du eben so viele Fortschritte machst. Er fährt hier halt sein Programm, wenn die essstörung sich bessert, muss man nciht gleich sofort Stunden reduzieren oder aufhören man darf auch weiterhin zur Stabilität weitermachen.... Wenn es eh nicht um die Stunden geht. Mir ist dad echt nicht klar.

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Beitrag Sa., 22.04.2023, 16:54

Saly hat geschrieben: Sa., 22.04.2023, 16:43 ::? Was ist ein ganz normales Prozedere? Dass er Therapeut mit seinem Latein am Ende ist? :lol:
Ja. Und dass er alles tun muß was der Heilung des Klienten gilt, also auch abgeben, wenn es nötig ist.

Was ist daran eigentlich so witzig? Ich finde es traurig, dass du sowas nicht weißt.
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Saly
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Beitrag Sa., 22.04.2023, 17:00

Irgendwie setzt du hier Dinge voraus von denen ich nichts weiß. Ich bin mir nicht sicher, was er damit mein, dass er mit seinem Latein am Ende ist. Aber dass das nur seine Sicht ist und ich auch eine andere haben kann. Daran ist für mich einfach nichts klar. Deshalb sehe ich da noch kein normales Prozedere am laufen.

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candle.
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Beitrag Sa., 22.04.2023, 17:05

Saly hat geschrieben: Sa., 22.04.2023, 17:00 Ich bin mir nicht sicher, was er damit mein, dass er mit seinem Latein am Ende ist.
Was ist daran nicht zu verstehen? Das ist doch ein glasklarer "alter" Spruch. Er kann dir nicht mehr hilfreich sein.
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lisbeth
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Beitrag Sa., 22.04.2023, 17:11

Saly hat geschrieben: Sa., 22.04.2023, 15:51
das ist eben meine Befürchtung: ich stelle mich an, es ist nur natürlich, dass er das Ende bespricht, wenn ich nicht ENDLICH zum Ziel komme. Ich müsste schon viel weiter sein. Mein Gefühl spricht dagegen. Ich bin erst 1,5 Jahre bei ihm. Ich nehme aus jeder Stunde was wertvolles für mich mit. Aber wer weiß, s.o., meine Wahrnehmung ist ein ganz schwieriges Thema.
Es ist DEINE Therapie. Veränderungen lassen sich nicht auf Knopfdruck herbeizaubern. Und du bist nicht in dieser Therapie, um deinen Therapeuten glücklich zu machen und zufrieden zu stellen.

Du versuchst grade, diese elementare Frage, ob und wie es mit ihm weitergehen kannsoll ganz abstrakt zu klären, hier im Forum. Da gehört diese Frage aber nur bedingt hin. Klar kannst du dir hier input holen. Aber: Du solltest es MIT ihm, im Kontakt mit ihm klären. Und nicht hier, mit theoretischen Annahmen, von denen keiner der hier Schreibenden weiß, ob und wie sie zutreffen.

So wie ich es lese, hat er einfach mal seine Zweifel in den Raum gestellt. Und jetzt ist es an dir, dazu Stellung zu beziehen. Du schreibst hier sehr deutlich, dass du für dich aus jeder Stunde etwas mitnimmst. Aber hinterfragst deine Wahrnehmung weil sie im Widerspruch zu seinen Zweifeln zu stehen scheint. "Darfst" du überhaupt eine andere Meinung und Wahrnehmung haben als er? Wenn dir die Therapie bei ihm wichtig ist und dich weiter bringt, dann kämpfe darum. Du hast den Luxus, dass du keine begrenzten Stunden hast. Dann nutze diesen Raum und gehe mit ihm in die Auseinandersetzung, bis du das für dich (!) klar hast. Das muss kein Kampf sein. Aber ein gemeinsamens Hin- und Draufschauen. Ein Abgleichen eurer Wahrnehmungen, was ihr seht und fühlt und wahrnehmt.

Und, ich frage mich auch: Bist du nicht wütend auf ihn, dass er (scheinbar?) hinschmeißt, weil du nicht schnelle Ergebnisse "lieferst"? Ich war damals auf die Analytikerin stocksauer, weil sie mich gefühlt vor die Türe gesetzt hatte. Und ich hab es ihr auch mit Schwung vor die Füße geknallt, weil ich dachte, ich habe jetzt eh nix mehr zu verlieren. Im Nachhinein stellte sich heraus, dass das alles ganz anders von ihr gemeint war. Und ich hatte mir diesen Schnipsel rausgesucht, und mich da festgekrallt weil das eh meinem Muster entsprach. Ich könnte mir auch vorstellen, dass dein Therapeut nur mal rausfinden möchte, wie du das siehst, aber nicht dass er schon beschlossen hat, dass das das Ende sein muss. Du scheinst lieber vorauseilend aus der Türe zu huschen, nach dem Motto: "Bloß nicht zur Last fallen usw." - Vielleicht wäre das der Moment, wo du mal innehalten solltest und nicht aus Kränkung die Türe zuziehst, sondern mal nachfragst: Wie meinen Sie das, wie muss ich das verstehen und ihm auch erklärst wie das bei dir ankommt. Und ich bin mir sicher, aus den Gesprächen, die daraus hervorgehen, merkst du dann auch ganz deutlich, ob dort noch dein Platz ist und dich die Therapie dort weiterbringt oder nicht.
When hope is not pinned wriggling onto a shiny image or expectation, it sometimes floats forth and opens.
― Anne Lamott

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