Therapie wurde vorzeitig beendet

Haben Sie bereits Erfahrungen mit Psychotherapie (von der es ja eine Vielzahl von Methoden gibt) gesammelt? Dieses Forum dient zum Austausch über die diversen Psychotherapieformen sowie Ihre Erfahrungen und Erlebnisse in der Therapie.
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Shukria
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Beitrag Mi., 11.01.2023, 16:54

Ehrlich, ich versteh wirklich nicht was du mit deinem Mann konkret klären willst.

Inhaltlich ist relativ klar das du noch eine Therapie benötigst.

Was möchtest du also mit ihm klären, das er dich nicht verlässt wenn du für dich sorgst und dir eine neue suchst … das ihr gemeinsam Warnzeichen vereinbart wo ihr beide drüber sprechen könnt wenn es dir mit der neuen Therapie nicht gut gehen sollte … das er dir (als erwachsene Frau!) die Erlaubnis erteilt ?

Was brauchst du von ihm das du dir nicht selber geben kannst bzw in welcher Abhängigkeit zu ihm steckst du?

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StillesMeer
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Beitrag Mi., 11.01.2023, 21:53

Ich finde es richtig, richtig schlimm, welche Beziehungsabbrüche ihr teilweise in euren Therapien bereits erleben musstet und das sehr wahrscheinlich auf dem Boden bereits bestehender Beziehungstraumatisierungen!

Ich frage mich dann immer wieder, ob vor der Therapeutenausbildung nicht mal erst geschaut und selektiert werden sollte, wer überhaupt von seiner Persönlichkeit für diese verantwortungsvolle Tätigkeit geeignet erscheint. Die bisherigen Qualifikationen gutes Abi als Eintrittskarte ins Psychologiestudium und anschließend eine Therapeutenausbildung für diejenigen, die es sich nach ihrem Studium noch leisten können, erscheinen mir vor diesem Hintergrund jedenfalls höchst zweifelhaft.

Shukria hat geschrieben: Mo., 09.01.2023, 17:14
Alicorn hat geschrieben: Mo., 09.01.2023, 15:57 Nein, sie hat kein Tipp, keinen Rat, nichts.
Sie wusste nicht mal wieviele Stunden noch übrig sind. Ich fühlte mich selten so egal.
Das macht es mir so schwer, es zu verarbeiten.
Das es ihr plötzlich so egal schien, was jetzt aus mir wird. Wo sie doch vorher so eine enge Beziehung zu mir aufgebaut hat.
Bei meiner wars genauso mit Abbruch, vorher ne ganz enge Beziehung aufgebaut und dann von jetzt auf gleich beendet ohne weiteren Rat oder Anschiedsstund. Und es wirkte als sei ich ihr von heute auf morgen völlig egal geworden, auch was jetzt mit mir passiert.

Versuch dich davon abzulösen. Sie schaut gerade nur auf sich selbst. Schon das Verweigetn das du in der Praxis zum Kollegen gehen könntest.. das wäre ja deine und seine Entscheidung, nicht ihre. Sie wirkt nicht professionell.

Versuch diese gefühlte Zurückweisung von deiner Suche nach weiterer Unterstützung zu trennen. Das eine hat mit dem anderen nichts zu tun.

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Shukria
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Beitrag Do., 12.01.2023, 07:01

Meine war gar keine ausgebildete Therapeutin, das hab ich aber erst hinterher erfahren.

Also sie war schon psychologische PsychoTherapeutin ABER es gab für Psychologen die in der DDR das studiert hatten so 1999/2000 die Möglichkeit diese Berufsbezeichnung sich anerkennen zu lassen wenn sie eine bestimmte Anzahl an Stunden in einem psychologischen Beruf gearbeitet hatten.

Meine war bis kurz davor im Jugendamt tätig gewesen, und erst 2-3 Jahre selbständig. Das sie keine wirkliche therapeutische Ausbildung hatte. keine supervidierte, keine Selbsterfahrungsstunden etc. das merkte ich erst nach dem Abbruch im Vergleich mit der aktuellen was das für einen Unterschied im Umgang und der Arbeitsreflexion für mich ausmacht

Die hatte damals zu mir gesagt ich wäre ihre bis Dato jüngste Patientin (21 Jahre) und warum ich nicht zu einer Kinder und Jugendlichentherapeutin gehen wolle. Ja klar mit 2-3 Jahren Berufserfahrung hatte sie vorher sicher noch niemanden so jungen aber alleine schon der Ansatz mich nicht als erwachsene Person anzuerkennen. Ihr ist auch immer wieder das du rausgerutscht mir gegenüber und sie hat von Beginn an Mutter/Beschützergefühle auf mich übertragen also alles in allem, alles andere als optimal

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Alicorn
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Beitrag Do., 12.01.2023, 08:25

Die Angst mein Mann könnte mich verlassen, spielt da mit rein. Abhängigkeit insofern das wir verheiratet sind und ich in Liebe. Er ist mir wichtig und auch, dass es ihm mit mir gut geht.

Ich finde es auch erschreckend, wie viele mit ihren Theras Pech haben.
Shukria dass deine damalige Thera so schlecht auf dich als Patientin vorbereitet war, finde ich furchtbar.
Da begibt man sich "vertrauensvoll" in Hände, wo man glaubt, die wissen was sie tun und dann ist man am Ende die Leittragende.
Meine ehemalige Therapeutin ist eigentlich berufserfahren und hat einige Fortbildungen absolviert, war regelmäßig in Supervision und schreibt auch Fachartikel. Also nichts deutete daraufhin, dass es am Ende so kommt. Zumindest nicht von der Kompetenz auf Papier.
Daher frage ich mich auch, was ich dazu beigetragen habe. Hätte ich anders reden/mich verhalten sollen. Hätte ich offener sein sollen. Wo habe ich versagt. Fragen die mir durch den Kopf gehen, damit sowas nicht nochmal passiert.

Vor allem aber die Frage, warum habe ich nicht selbst viel früher die Reißleine gezogen? Warum bin ich solange geblieben? Vielleicht wäre es dann bei weitem nicht so schmerzhaft. Der Wechsel wäre für mein Mann auch verständlicher gewesen.

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Shukria
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Beitrag Do., 12.01.2023, 09:09

Alicorn hat geschrieben: Do., 12.01.2023, 08:25 Daher frage ich mich auch, was ich dazu beigetragen habe. Hätte ich anders reden/mich verhalten sollen. Hätte ich offener sein sollen. Wo habe ich versagt. Fragen die mir durch den Kopf gehen, damit sowas nicht nochmal passiert.

Vor allem aber die Frage, warum habe ich nicht selbst viel früher die Reißleine gezogen? Warum bin ich solange geblieben? Vielleicht wäre es dann bei weitem nicht so schmerzhaft.
Ich hab über genau diese Fragen immer wieder mit meiner aktuellen Therapeutin gesprochen. Ihre Antwort war: “sie konnten die Reisleine gar nicht ziehen, sie waren in einer emotionalen Abhängigkeit und diese hat ihre Therapeutin forciert. Es gab für sie nicht die Möglichkeit da alleine und ohne professionelle Unterstützung raus zu kommen“

Inzwischen sehe ich das auch so. Du suchst die ächzend bei dir weil das einfacher ist auszuhalten als die Erkenntnis das man da durch die Verstrickung ausgeliefert war und das Gegenüber seinen Job eben nicht gut gemacht hat, nicht gut mit einem umgegangen ist.

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candle.
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Beitrag Do., 12.01.2023, 09:15

Alicorn hat geschrieben: Do., 12.01.2023, 08:25 Abhängigkeit insofern das wir verheiratet sind und ich in Liebe. Er ist mir wichtig und auch, dass es ihm mit mir gut geht.
Hoffentlich ist es dir ebenso wichtig, dass es DIR mit ihm gut geht.
Abhängigkeit- nein das ist die Ehe nicht unbedingt, jeder für sich hat ja auch ein Leben.

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Alicorn
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Beitrag Do., 12.01.2023, 11:37

Und davor habe ich, wie auch mein Mann Angst. Das ich auch bei der nächsten Thera emotional abhängig werde.
Die Probethera meinte, ich wiederhole da was, was ich früher erlebt habe. Ich wüsste nur gerne was das war und wie ich das vermeiden kann. Ich stelle mir vor, dass das ein Weg zum heilen sein könnte.

Mir geht es mit meinem Mann gut. Außer, dass er einer neuen Therapie nicht offen gegenüber steht. Und das, aus Angst und um mich zu schützen.
Mir geht's mit mir selbst einfach nicht so gut.

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Charlie Foxtrott
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Beitrag Do., 12.01.2023, 12:03

StillesMeer hat geschrieben: Mi., 11.01.2023, 21:53 Ich finde es richtig, richtig schlimm, welche Beziehungsabbrüche ihr teilweise in euren Therapien bereits erleben musstet und das sehr wahrscheinlich auf dem Boden bereits bestehender Beziehungstraumatisierungen!
Ja, schlimm zu hören, gibt mir aber auch ein Gefühl von Solidarität, nicht allein damit zu stehen. Wobei meiner am Anfang sagte, wir müssen das aushalten, wenn das auftritt. Hat er aber nicht.
..ich wiederhole da was, was ich früher erlebt habe. Ich wüsste nur gerne was das war und wie ich das vermeiden kann. Ich stelle mir vor, dass das ein Weg zum heilen sein könnte.
Ja, auch, aber nicht nur für Traumapatienten soll das wohl recht typisch sein. Bei mir wars bspw. das Redeverbot nach sex. Gewalt. Und dann habe ich mich brav und unterwürfig an das Redeverbot des Therapeuten gehalten, wohl aus Angst, da er gleichzeitig ein sehr impulsiver Typ war. Nur, um dann rausgeworfen zu werden, weil ich mich dran gehalten habe und er hätte mir das nie erteilt. Helfen kann Dir da sicher nur ein*e Thera, die da neutraler ist. Auch wenn Du denkst, es geht nichts mehr, einfach weitermachen, hinterher fühlst Du Dich stärker. Hatte mir damals auch geschworen, nie wieder einem Thera zu vertrauen, zack, mit dem nächsten gings ganz unkompliziert.
sie konnten die Reisleine gar nicht ziehen, sie waren in einer emotionalen Abhängigkeit und diese hat ihre Therapeutin forciert. Es gab für sie nicht die Möglichkeit da alleine und ohne professionelle Unterstützung raus zu kommen
Stimmt, wir sind gefangen und übertragen da die Muster von Eltern etc. Selbst habe ich zum Schluss im Thera nur noch die damals mobbenden Mitschüler und Lehrer gesehen und dachte, das ist jetzt ein Streßtest, er will die Gefühle von damals wieder hervorrufen. Nö, war gar nicht so. Zumal er abgebrochen hat, statt mir zu zeigen, wie ich rauskomme. Es gibt auch andere. Vielleicht jemand älteres/erfahreneres suchen?

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Sydney-b
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Beitrag Do., 12.01.2023, 12:24

Vielleicht solltest du erstmal für dich in Ruhe einen Entschluss fassen?
Dich Für oder Gegen eine weitere Therapie zu entscheiden?
(Auch wenn dieser Entschluss erstmal für sechs Monate oder so gelten soll)

Mit einem - für dich fest gefassten - Entschluss lebt es sich nämlich leichter und man kommt besser ins Handeln.
Auch ist es dann einfacher, mit deinem Mann darüber ins Gespräch zu kommen.
Dein Gegenüber spürt nämlich, ob du nun tatsächlich hinter diesem Entschluss stehst, weil du ihm gegenüber dann ganz anders auftrittst.
So ein Verhalten kann Sicherheit vermitteln und er kann diesen Schritt dann unbesorgter mitgehen.

So oder so: die Entscheidung trägst du, die kann dir niemand abnehmen!

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candle.
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Beitrag Do., 12.01.2023, 14:19

Alicorn hat geschrieben: Do., 12.01.2023, 11:37 Und davor habe ich, wie auch mein Mann Angst. Das ich auch bei der nächsten Thera emotional abhängig werde.
Der Schluß scheint mir logisch, dass du auch von deinem Mann emotional abhängig bist und da gegenan zu gehen wird nicht einfach werden.

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chrysokoll
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Beitrag Do., 12.01.2023, 14:29

es ist auch nicht immer ganz einfach die Anliegen von Angehörigen zu verstehen, die gegen eine Therapie sind.
Das KANN auch Sorge sein, aber natürlich auch die durchaus berechtigte Angst vor Veränderung.
Eine emotional abhängige Partnerin ist in jedem Fall einfacher und "praktischer" als eine die das hinterfragt und das Gefüge verändert

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Alicorn
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Beitrag Fr., 13.01.2023, 19:42

Mir kam der Gedanke, wie schade es ist, dass es nicht auch die Möglichkeit für eine Supervision für Patienten gibt. Oder eine gemeinsam mit dem Thera.

Ich bin mir sicher, dass es meinem Mann nur darum geht mich zu schützen. Und ja, da ist bestimmt eine emotionale Abhängigkeit zu meinem Mann, aber keine die mich im Alltag belastet.

Sydney-B da hast du womöglich recht, dass ich mir erstmal sicher sein muss, was ich will. Therapie oder keine Therapie, welche Vor/Nachteile hätte das eine, wie das andere. Und je nachdem müsste ich mir überlegen, wie ich mit meiner Entscheidung umgehe.

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candle.
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Beitrag Fr., 13.01.2023, 20:04

Alicorn hat geschrieben: Fr., 13.01.2023, 19:42 Ich bin mir sicher, dass es meinem Mann nur darum geht mich zu schützen. Und ja, da ist bestimmt eine emotionale Abhängigkeit zu meinem Mann, aber keine die mich im Alltag belastet.
Wo spielt es denn sonst eine Rolle? Wenn du das Problem in Therapie hast dann muß es ja auch irgendwo im Alltag stecken.

Immerhin hast du Angst, dass dein Mann dich verläßt und dafür scheinst du dich ja irgendwie "verbiegen" zu müssen. Das ist dann eben nicht ganz authentisch gelebt, aber wer kann das schon 100%?

Und dein Mann wird auch seine Gründe haben, wenn er meint dich schützen zu müssen wo du es doch selber tun "können müsstest". So ganz selbstlos ist nämlich nichts.

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Solage
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Beitrag Fr., 13.01.2023, 22:09

Also, mein Ehemann genauso wie ich gegenüber meinem Ehemann , wir wollen beide, dass uns kein Schaden entsteht.
Wir tauschen uns in unseren Problemen aus. Das habe ich auch in der übergriffigen Therapie getan.

Mein Lebenspartner ist doch normalerweise auf meiner Seite und will mich auch beschützen. Ebenso umgekehrt.

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Solage
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Beitrag Fr., 13.01.2023, 22:13

Eine Ehe, Partnerschaft ist für mich automatisch keine emotionale Abhängigkeit.

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