Therapieraum und Sitzanordnung

Haben Sie bereits Erfahrungen mit Psychotherapie (von der es ja eine Vielzahl von Methoden gibt) gesammelt? Dieses Forum dient zum Austausch über die diversen Psychotherapieformen sowie Ihre Erfahrungen und Erlebnisse in der Therapie.
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Montana
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Beitrag So., 25.12.2022, 19:02

Ich finde halt, Gesundheitssektor ist nicht gleich Gesundheitssektor. Eine Arztpraxis ist wie ein Bienenstock, da sind viele Leute gleichzeitig und hocken im Wartezimmer oder stehen in der Schlange am Tresen. Aber mein Therapeut sieht, hm, sechs bis acht Patienten am Tag? Und die begegnen sich höchstens für 5 Sekunden im Hausflur. Damit hat er auf der Arbeit weniger Kontakte als mein Mann in seinem normalen Bürojob. Nur, dass mein Mann keine Leute dazu verpflichten kann, in seiner Nähe eine FFP2-Maske zu tragen oder sich die Hände zu desinfizieren.

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Philosophia
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Beitrag So., 25.12.2022, 19:49

Nun, ich seh es so - der Therapeut/die Therapeutin hat Hausrecht - zumindest in der eigenen Praxis. Sie müssen so arbeiten können, dass sie sich wohl fühlen, sonst wird das nichts. Die Analytikerin von mir war da sogar noch strenger als dein Probetherapeut, Candy ;-). Für mich hat das allerdings gepasst, weil ich selbst superstark darauf achte, niemanden anzustecken.
"Das einzig Wichtige im Leben sind die Spuren der Liebe, die wir hinterlassen, wenn wir gehen." - Albert Schweitzer

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Montana
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Beitrag So., 25.12.2022, 22:39

Das ist aber schon eine Grauzone. Hausrecht heißt nicht, dass man alles machen kann wie man will. Das ist sogar in der freien Wirtschaft eingeschränkt. Im Gesundheitswesen, wo Kassensitze verteilt werden und es ein öffentliches Interesse daran gibt, dass es eine Versorgung gibt, ist das noch strenger. Aktuell kann man durchaus noch für Maßnahmen argumentieren, aber es wird schon auch irgendwann aufhören. Einfach deshalb, weil es ja nicht nur Vorteile hat. Therapie per Video ist ja z.B. auch nur ausnahmsweise erlaubt worden und ist aus gutem Grund kein Standard. Besser als nichts in einer Pandemie: ganz sicher. Besser als Therapie vor Ort: nein.
Würde ein Therapeut mit seinem Hausrecht argumentieren, damit jeder eine rote Pappnase aufsetzen muss, dann ist das natürlich völlig absurd. In einer Welt ohne Pandemie ist das Ansinnen, die Gesichter hinter einer Maske zu verstecken, aber auch absurd, gerade in einer Therapie. Es war auch mal verboten, vermummt eine Tankstelle zu betreten, aus Sicherheitsgründen (Tankstellenüberfälle). Bis aufgrund der Pandemie diese Regel geändert wurde.

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Philosophia
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Beitrag So., 25.12.2022, 22:53

Ja, stimme ich dir zu. Die Analytikerin wollte keine Masken, aber beim Reinkommen gabs kein Händeschütten mehr, Händewaschen war nötig und phasenweise gabs auch die 2G-Regel oder Test vorzeigen. Sie hat sich ein modernes Luftreinigungssystem geholt, den Abstand zwischen den Stühlen stark vergrößert und an jedem Platz Desinfektionsmittel platziert. Bei jeglichen Symptomen oder Risikokontakt wurde auf online umgestellt. Sie hat es so zumindest zu meiner Zeit geschafft, sich nicht anzustecken oder Patienten zu gefährden, obwohl mehrere Patienten von ihr Corona bekommen haben (natürlich von außerhalb). Anders hätte sie sich nicht wohlgefühlt, das habe ich respektiert und fühlte mich zudem bei ihr sehr sicher.
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chrysokoll
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Beitrag So., 25.12.2022, 22:57

Ich bin heilfroh dass ich jetzt seit einer Weile keine Maske mehr in der Therapie tragen muss. Nur noch beim Rein- und Rausgehen mehr pro forma, das ist wohl noch Vorschrift, es ist eine größere Gemeinschaftspraxis und Lehrpraxis.
Trotzdem begegne ich eigentlich nie jemand und sehe echt einen Unterschied zum proppevollen Wartezimmer eines Hausarztes mit vielen körperlich kranken Menschen.

Leider muss ich ja nun wieder einen neuen Therapeuten suchen und hoffe auch dort gehen die Gespräche dann ohne Maske. Die Maskenpflicht fand ich schon sehr belastend.
Eine Weile musste man in der früheren Praxis meiner Therapeutin dann vorab Hände waschen, das ist mir aber egal. Und klar, wir schütteln keine Hände mehr.

Videotherapie fand ich gar nicht gut. Nur besser als nichts, so ganz am Anfang der Pandemie und mal als Ersatz wenn jemand krank ist. Aber so richtig arbeiten kann man da nicht und ich mag auch nicht wenn der Therapeut sozusagen in meine Wohnung kommt, wenn auch nur online

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Montana
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Beitrag So., 25.12.2022, 23:20

Wir hatten ja nie Masken während der Therapie und mein Therapeut hatte Corona, ich selbst bisher nicht, soweit ich weiß, obwohl es unwahrscheinlich erscheint.

Der Grund war aber auch letztendlich eine individuelle Sache. Er hat recht viele Kinder, die mehrere verschiedene Schulen besuchen und die Frau ist Lehrerin. Es war nur eine Frage der Zeit, dass es ihm einer mitbringt. Vermeiden unmöglich, es sei denn, er wäre in der Praxis eingezogen. Ansonsten war er sehr umsichtig und hat einmal sogar morgens bei mir angerufen, er hätte Symptome und wisse nicht, ob er vor unserem Termin noch ein offenes Testzentrum findet. Ich solle entscheiden, ob ich kommen wolle. Ich bin hin, und er hatte eine Testmöglichkeit gefunden und war negativ.

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Symlink
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Beitrag Mo., 26.12.2022, 02:39

Ich bin beim dialog (Suchtbetreuungseinrichtung in Wien, nennt sich selbst "Krankenanstalt", ev. gelten da drum auch strengere Wiener Regeln) sowohl bei einem Psychologen, als auch einem Psychiater. Da ist FFP2 im Innenraum Vorschrift (bis vor paar Monaten gabs auch noch die [völlig sinnlosen] Plexiglasscheiben), auch wird jedes Mal abgefragt, ob ma etwaige Symptome in der letzten Zeit hatte.
Ja mei, ich hab mich dran gewoehnt. Und in den Spitaelern (Kliniken) in den letzten 1-2 Jahren wars grossteils aehnlich (wenngleich wir in Aufenthaltsraeumen oder so natuerlich nicht staendig die Masken auf hatten..)

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Tobe
Forums-Gruftie
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Beitrag Mo., 26.12.2022, 10:57

Der Therapieraum bei meinem Therapeuten ist sehr groß und hell. Dadurch bietet der Raum auch einiges an Möglichkeiten. Jedoch wäre mir auch ein wesentlich kleinerer Raum recht. Mir kommt es da eher auf den Therapeuten an. Vor allem, daß ich mich in seiner Gegenwart sicher fühle.
Für mich ist jedoch hilfreich, daß der Weg zur Türe frei ist und ich diesen im Blick habe.

Wir sitzen uns leicht abgewinkelt gegenüber und seitlich steht noch ein kleiner runder Tisch. Die Sessel sind eigentlich sehr bequem und geben einem guten Halt im Rücken. Ich nutze diesen Sessel aber nicht richtig, sondern sitze ebenfalls mehr auf der Vorderkante. Dies gibt mir irgendwie die Sicherheit schnell aufstehen und flüchten zu können.

Anfangs habe ich auch immer meine Jacke angelassen, egal ob es mir zu warm wurde. Auch wegen dem vorhin genannten Grund, ggf. bei Bedarf schnell flüchten zu können. Aber auch das Bedürfnis sich mit der Jacke ein wenig verhüllen zu können. Schuhe ausziehen, war nie ein Thema.

Mittlerweile hat sich bei mir bezüglich meines übertriebenen Sicherheitsbedürfnisses aber einiges getan. Ich bin aber auch schon bald 2 Jahre bei meinem Therapeuten und somit hat es auch sehr lange bei mir gedauert.
Jetzt würde ich mich auch in einem sehr kleinen Raum mit ihm sicher fühlen. Einzig der Weg zur Türe, daß dieser für mich frei und erreichbar bleibt ist für mich noch wichtig. Ob dann auf Socken und ohne Jacke spielt keine Rolle.
Dies liegt jedoch nicht an ihm, sondern an ein traumatisches Erlebnis meinerseits. Mir wurde damals durch einem Täter der Fluchtweg durch die Türe versperrt.

Wesentlich größere Probleme habe ich bei der Therapie mit meiner sehr ausgeprägten Scham und meinem Peinlichkeitsempfinden. Dieses zu erkennen und zu überwinden, kostet mich unglaublich viel Kraft und blockiert mich in vielem.

Masken werden bei meinem Therapeuten nur beim Betreten und Verlassen des Therapieraumes getragen. Als die Inzidenzen im Sommer sehr niedrig waren, wurde darauf auch zeitweise verzichtet. Hände werden auch unmittelbar nach dem Betreten der Praxis desinfiziert.
Eine Therapie mit Maske würde bei uns nicht funktionieren. Zum einen ist das Hörvermögen meines Therapeuten eingeschränkt, weshalb er auch Hörgeräte braucht und zum anderen spreche ich oft sehr gedrückt und recht leise. Eine Maske würde dabei die Kommunikation extrem erschweren.
Hinzu kommt, daß mein Therapeut sehr viel in meinem Gesicht wahrnimmt. Auch dieses wäre mit einer Maske massiv eingeschränkt bis unmöglich.

Angst vor einer Ansteckung durch ihn oder auch umgekehrt, habe ich nicht
Dafür sitzen wir zu weit auseinander und wie ich schon schrieb, ist der Raum sehr groß und wird zwischen den Sitzungen auch ausgiebig gelüftet.

L.G. Tobe
Haltet die Welt an, ich will aussteigen.
Wenn du den Tag wie die Nacht empfindest,
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StillesMeer
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Beitrag Mo., 26.12.2022, 11:13

Eigentlich hat das Thema „Maske“ nicht mit dem Ursprungsthema „Therapieraum und Sitzanordnung“ zu tun ;) . Mich wundert es auch gerade, dass es für viele so ein Problem ist. Ich arbeite beruflich mit sehr kranken, auch verhaltensauffälligen und kognitiv eingeschränkten Menschen und Verhaltensbeobachtung gehört zu meiner täglichen Arbeit hinzu, da ich auch Prognosen hinsichtlich z.B. einer Eigengefährdung / Schmerzzuständen etc. abgeben muss. Maske war hier lange für alle Pflicht, jetzt nur noch für das Personal. Die einzige Einschränkung, die ich durch die Maske wahrgenommen habe, ist, dass man damit etwas akustisch gedämpfter wahrgenommen wird. Ich kann aber auch bei Maskenträgern sehr gut die Stimmung und Anspannung erfassen. Meine Orientierungspunkte sind die Augenpartie/ Blickkontakt, Körperspannung sowie insbesondere die Hände. Ja, die Hände! Sie sind für mich ein guter Indikator für den Anspannungsgrad eines Menschen. Die Mundpartie gibt für mich emotional nicht so viel preis. Anspannung, die sich dort zeigt, wird sich auch nicht am Blick, Körperspannung verbergen lassen.

Es ist zwar ein anderes Thema trotzdem würde mich mal interessieren, was ihr an der Mundpartie mehr an Informationen ablesen könnt als an anderen Stellen des Körpers?

Oder ist es eigentlich etwas anderes, das euch am Masketragen stört - gegängelt zu werden durch eine Vorschrift und sich dadurch getriggert zu fühlen (Bevormundung / Gefühl der Ablehnung durch Autoritätspersonen/Gegenüber/ erlebtes Machtgefälle )?

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chrysokoll
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Beiträge: 3984

Beitrag Mo., 26.12.2022, 11:26

Ich möchte jetzt hier wirklich keine Maskendiskussion führen, aber ich habe es so satt wenn andere Leute mir erklären das würde sie ja gar nicht stören. Ja, dann ist das so, aber MICH stört und beeinträchtigt eine Maske ernorm, erst recht in der Therapie. Warum kann das nicht akzeptiert werden?

Ich bin froh dass ich schon früh die Maske wieder abnehmen durfte in der Therapie, erst recht bei ganz schwierigen Themen, z.B. in der Konfrontation.
Ja, die Maske beeinträchtigt die Atmung, sie macht leise gesprochene Worte gänzlich unverständlich.

Und ich will den Mund meines Gegenübers sehen, meine Therapeutin wollte da auch meinen sehen. Nein, Hände reichen da nicht. Therapie besteht nunmal aus Sprechen und nicht aus Handzeichen.


Truemmerlotte
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Beitrag Mo., 26.12.2022, 11:45

Hallo StillesMeer,
du hast Recht,gerade weicht es von deinem Ursprungsthema ab...aber manchmal ergeben sich so ganz spannende weitere Themen so wie es nun der Fall ist😊😅

Ich finde es spannend, was "geschulte" oder erfahrene Personen so am Gegenüber ablesen können. Was du eben ansprichst; Augenpartie, Körperspannung und die Hände.
Tatsächlich bemerke ich teilweise (mal mehr, mal weniger) selber bei mir, dass wenn es in der Therapie sehr intensiv wird, ich komplett versteife. Stellenweise, wenn es ganz arg ist, fange ich leicht an zu zucken, beispielsweise mit der Schulter die immer mal wieder nach vorne zuckt.
Meine Hände sind so gut wie immer am machen. Entweder drehe ich meine Finger mit der anderen Hand, ich fange an zu knibbeln oder, dass habe ich in meiner ersten ambulanten Therapie gemacht( bisher nicht mehr), ich habe mir auf der Handgelenksinnenseite in die Haut gekniffen, bzw.sie gepackt und dann gedreht.
Meine Therapeutin beobachtet sehr oft, dass ich nicht mehr richtig atme, wenn es gerade bei mir brodelt, bemerkt aber auch die anderen Sachen.

Im Gesicht könnte man bei mir die Anspannung eventuell auch sehen, da ich bei Stress und Angst Ober- und Unterkiefer, immer wieder, stark aufeinander presse. Das sieht man mit Maske vermutlich eher weniger. Auch muss ich vermehrt schlucken, was man vielleicht durch Maske auch nicht gut sieht...

Ansonsten finde ich die Maske halt einfach nur "lästig"? Ich trage sie, wenn es verlangt wird und auch begründet und in einigen Situationen ziehe ich sie auch von selbst an, weil es mir vernünftig vorkommt. Aber wohler fühle ich mich halt ohne Maske, vor allem in der Therapie.
Ich habe sonst irgendwie das Gefühl, nicht ganz gesehen zu werden, was vielleicht Quatsch ist. Mich nicht ganz zeigen zu können...

Bevormundet oder ähnliches, fühle ich mich aber nicht.

Viele Grüße

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Winni
Helferlein
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Beiträge: 129

Beitrag Mo., 26.12.2022, 12:44

StillesMeer hat geschrieben: Mo., 26.12.2022, 11:13 […] Meine Orientierungspunkte sind die Augenpartie/ Blickkontakt, Körperspannung sowie insbesondere die Hände […]

[…] Es ist zwar ein anderes Thema trotzdem würde mich mal interessieren, was ihr an der Mundpartie mehr an Informationen ablesen könnt als an anderen Stellen des Körpers?[…]
Für mich selbst ist Masketragen an sich auch kein Problem und nicht negativ besetzt. Ich „lese“ Maskenträger über ihre vielfältige Körpersprache und Intonation.

Allerdings ist mir bewusst, dass viele nur mit dem Blick auf das unverhüllte Gesicht etwas anfangen können. Gerade alte und eingeschränkte Personen sind im Umgang mit Maskenträgern hilflos und ziehen sich erst recht zurück. Maske im Gesicht des Gegenübers kann Angst - und aggressiv - machen.

Daher setze ich die Maske inzwischen immer ab, wenn sie nicht zwingend erforderlich ist.
"An Ärger festhalten ist wie wenn Du an einem Stück
Kohle festhältst mit der Absicht, es nach jemandem zu werfen -
derjenige, der sich dabei verbrennt, bist Du selbst" (Buddha)

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Hasenmaus123
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Beitrag Mo., 26.12.2022, 13:11

Masketragen, beim Allgemeinmediziner oder im Supermarkt ist kein Problem für mich. In meiner Therapie schon, aus folgendem Grund:

In meiner Kindheit fand sMB statt. Deshalb fühle ich mich in den Sitzungen schmutzig. Wenn ich Maske tragen müsste (ein Mal musste ich das), spüre ich, dass mich meine Thera auch schmutzig findet und ich fühle mich abgelehnt…

Sicher crazy, aber das ist meine Geschichte.

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Zephyr
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Beitrag Mo., 26.12.2022, 16:41

Ich finde Maske tragen auch einschränkend.
Ich selbst kann Menschen nicht gut in die Augen sehen, vor allem, wenn mich Situationen emotional fordern ( Therapie z.B.). Und wenn man die Augen als Indikator nicht zur Verfügung hat, ist der Mund, Kiefer, Hals schon sehr, sehr wichtig um Nuancen mitzubekommen. Und gerade wenn ich angespannt bin, möchte ich das natürlich. Mir macht das dann schnell Angst, und ich komme auch aus negativen Übertragungen schlechter wieder raus.

Auf der Arbeit muss ich Zustände von Menschengruppen auch schnell einschätzen und MIR fällt das ohne Masken sehr viel leichter, gerade wenn es nicht nur um Anspannung ja oder nein geht. Ich finde es außerdem sehr viel einfacher Beziehungen aufzubauen, wenn keine Masken im Weg sind.

Ich bin deshalb sehr froh, dass meine Therapeutin die Maske auch gerne weglässt, wenn wir beide das für sinnvoll halten.
In einer Stunde bin ich Mal von einem in den nächsten Trigger gestolpert und kam aus meiner Angst/ meinem Misstrauen ihr gegenüber nicht mehr raus, das Absetzen der Maske hat dann tatsächlich geholfen.

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Montana
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Beitrag Di., 27.12.2022, 09:02

Als Brillenträger habe ich mit Maske ständig eine beschlagene Brille, besonders mit FFP2-Maske. Meine Gesichtsform entspricht schon nicht dem Standard, es ist kleiner, so dass die Einheitsgröße aus Apotheke, Supermarkt oder Drogerie viel zu groß ist. Ich habe hier noch in keinem einzigen Laden eine Auswahl an verschiedenen Größen gesehen. Senke ich den Kopf (die beschlagene Brille abgenommen), dann habe ich den oberen Rand der Maske in den Augen. Und, ich habe es bereits erwähnt, ich muss mir ständig die Augen abwischen und die Nase putzen. Das geht mit Maske nicht. Die muss dafür jedesmal runter.

In der Therapie ist nicht immer gut zu erkennen, was gerade in mir passiert. Wie ein offenes Buch zu sein, das wurde mir in der Kindheit gründlich abtrainiert. Letztens hat der Therapeut etwas erkannt, was ich nie gedacht hätte, und ich habe ihn gefragt, wie er das gemacht hat. Und er hat es im Gesicht gesehen. Ich habe gefragt, wie. Und es war ein Wechsel der Farbe, und das auch noch im oberen Bereich anders als im unteren. Mit Maske hätte er das natürlich nicht gesehen, denn die lässt ja wirklich nur Augen und Stirn frei.

Und zu guter Letzt habe ich Schwierigkeiten, Menschen wiederzuerkennen. In einer Gemeinschaftspraxis mit zwei Ärzten ging das schon ohne Maske schlecht. Mit Maske laufen da anonyme Gestalten herum.

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