Da er immer mit der Krankheit begründet was er nicht kann, fühle ich mich am Ende irgendwie schuldig, wenn ich diese Erwartungen habe. Als würde ich vom Querschnittsgelähmten verlangen er soll laufen. Da ist dann das Mitgefühl größer als die Vernunft.Philosophia hat geschrieben: ↑Mo., 21.02.2022, 13:19 Du kannst das erwarten. Du darfst Ansprüche an eine Beziehung haben, in der du dich befindest! Er kann das natürlich verweigern. Aber wenn du keine Erwartungen an ihn hast, was willst du dann überhaupt von ihm. Immer nur für ihn da sein und warten? Es ist ok, wenn es mal zu Schieflagen bei der Augenhöhe kommt, aber nicht dauerhaft. Das ist ungesund bei erwachsenen Beziehungen.
Partner hat Depression, ich weiss nicht weiter
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Das ist emotionale Erpressung! Es ist ja nicht so, dass man gar nichts machen kann, eine Depression ist behandelbar, eine Depression ist auch keine Querschnittslähmung.
"Das einzig Wichtige im Leben sind die Spuren der Liebe, die wir hinterlassen, wenn wir gehen." - Albert Schweitzer
Bei mir hat sich im Laufe von Jahrzehnten eine Stabilisierung auf niedrigem Niveau eingestellt. Therapie war bei mir schwierig, damit bin ich nicht gut klargekommen, was an einer zusätzlichen psychischen Symptomatik liegt.Erika123 hat geschrieben: ↑Mo., 21.02.2022, 12:45 Geht es dir denn dauerhaft schlecht, ohne bessere Phasen? Trotz Behandlung? Ich hatte einfach gehofft, dass wenn er es schafft sich Hilfe zu holen, es irgendwann zu einer Stabilisation seines Zustandes kommen kann und er einen Weg findet damit umzugehen - also mehr gute Phasen ( oder überhaupt mal gute Phasen) dann da sind. Es wird nie weg gehen, das ist mir klar, aber das er immer in diesem Tief bleibt, das schaffe ich nicht an seiner Seite. Da ist ja dann keine Perspektive für eine Zukunft, für Partnerschaft für Ziele und Kinder usw. - Wochenlanges Schweigen lässt das alles nicht mit sich vereinbaren. Das sehe ich als völlig unmöglich an.
Sein Verhalten lässt mich machtlos fühlen, pure Verzweiflung weil ich nichts machen kann. Von der Trennung hält mich der Mensch zurück, den ich vor den Krankheit kannte. Die Hoffnung das ein Teil von ihm wieder kommt.
Vielleicht hilft es dir, wenn du dich mal unter Co-Abhängigkeit einliest. Auch bei Depressionen kann es dazu kommen, daß man gedanklich nur noch um den kranken Partner kreist. Letztlich bist du machtlos und kannst nur für dein eigenes Wohl sorgen. Hast du denn Angst vor einer Trennung?
Ich frage mich ob er das in seinem Tunnel auch so sieht.Philosophia hat geschrieben: ↑Mo., 21.02.2022, 14:15 Das ist emotionale Erpressung! Es ist ja nicht so, dass man gar nichts machen kann, eine Depression ist behandelbar, eine Depression ist auch keine Querschnittslähmung.
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die Frage ob er das auch so sieht ist sekundär und vor allem nicht DEIN Problem.
Es geht um dich, um dein Leben, deine Gefühle und deine Zukunft.
Er möchte aus freier Entscheidung heraus mit dir eine Beziehung führen, als erwachsener Mensch. Du bist nicht seine Krankenschwester, nicht seine Therapeutin. Du kannst ihm keine Sicht aufzwingen oder ihn therapieren.
Du kannst und solltest nur vermitteln wie es dir geht und dann Entscheidungen für dich treffen. Und das kann auch eine Trennung sein, nicht um ihn zu zwingen doch noch was zu tun, sondern wirklich für deinen Weg.
Es geht um dich, um dein Leben, deine Gefühle und deine Zukunft.
Er möchte aus freier Entscheidung heraus mit dir eine Beziehung führen, als erwachsener Mensch. Du bist nicht seine Krankenschwester, nicht seine Therapeutin. Du kannst ihm keine Sicht aufzwingen oder ihn therapieren.
Du kannst und solltest nur vermitteln wie es dir geht und dann Entscheidungen für dich treffen. Und das kann auch eine Trennung sein, nicht um ihn zu zwingen doch noch was zu tun, sondern wirklich für deinen Weg.
Du hast es versucht, ist ja eben kein Patentrezept. Vielleicht wird etwas eine Steigerung bringen, dass dir in der jetzigen Situation noch nicht bewusst ist, vielleicht auch nicht. Im besten Fall Entwickeln wir uns aber ein Leben lang, wenn wir nicht aufgeben.
Das werde ich machen, danke.Takli hat geschrieben: ↑Mo., 21.02.2022, 14:23 Vielleicht hilft es dir, wenn du dich mal unter Co-Abhängigkeit einliest. Auch bei Depressionen kann es dazu kommen, dass man gedanklich nur noch um den kranken Partner kreist. Letztlich bist du machtlos und kannst nur für dein eigenes Wohl sorgen. Hast du denn Angst vor einer Trennung?
Ich weiß nicht ob es Angst ist, eher eine tiefe Traurigkeit wenn ich daran denke. Ich glaube ich konnte die Situation einfach noch nicht akzeptieren, oder realisieren. Eure Reflektionen haben da viel beleuchtet die Tage.
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Der Vergleich mit körperlichen Einschränkungen / Behinderungen ist immer schwierig.
Weil dann die Sachen eindeutiger sind.
Klar kann man von einem Querschnittgelähmten nicht verlangen zu laufen und niemand würde da eine Bergtour verlangen oder sowas.
Aber man kann von so jemand in einer Partnerschaft oder Freundschaft sehr wohl erwarten und verlangen sich zu benehmen, sich nicht laufend gehen zu lassen, sich behandeln zu lassen. Ob derjenige das dann tut ist wiederum dessen Entscheidung, aber natürlich kann man dann auch eine Beziehung, eine Freundschaft beenden. Auch da bist du frei und nicht die Sozialarbeiterin.
Versuch von deinen Schuldgefühlen wegzukommen, auch mit Hilfe. Du bist auch dir selber gegenüber verantwortlich und ein erster Schritt könnte eine richtige Wohnung sein, kein Provisorium, angehen eigener Interessen statt immer nur um ihn zu kreisen.
Ich habe übrigens eine körperbehinderte Bekannte, die höchstens ein paar Schritte gehen kann und meist auf den Rollstuhl angewiesen ist. Klar kann die nicht beim Umzug mit anpacken. Aber sie macht dann z.B. die Verpflegung wenn Freunde umziehen. Und sie benimmt sich genauso wie andere, es ist ein geben und nehmen!
Das "uns" hatte ich mehr vor Augen als mich selbst. Ich hab mich eben voll in die Beziehung gegeben und schneller mich in den Hintergrund gestellt, als die Beziehung. Darum konnte ich den Schritt mit der Trennung auf Zeit auch nicht guten Gewissens machen, weil ich im Grunde damit nur erreichen wollte, das er was ändert, nicht meinet willen. Das sehe ich nach den heutigen Beiträgen anders.chrysokoll hat geschrieben: ↑Mo., 21.02.2022, 15:19 die Frage ob er das auch so sieht ist sekundär und vor allem nicht DEIN Problem.
Es geht um dich, um dein Leben, deine Gefühle und deine Zukunft.
Er möchte aus freier Entscheidung heraus mit dir eine Beziehung führen, als erwachsener Mensch. Du bist nicht seine Krankenschwester, nicht seine Therapeutin. Du kannst ihm keine Sicht aufzwingen oder ihn therapieren.
Du kannst und solltest nur vermitteln wie es dir geht und dann Entscheidungen für dich treffen. Und das kann auch eine Trennung sein, nicht um ihn zu zwingen doch noch was zu tun, sondern wirklich für deinen Weg.
Ich hab das Gefühl ich gewinne ein bisschen Abstand im Moment und versuche mich wieder in den Fokus zu bringen.
Danke dir!
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Ich hab dich da, denke ich, schon richtig verstanden.Erika hat geschrieben:Kann ich aber von jemand auf Kompromisse (er)warten der Depressionen hat? Kann ich von ihm in der jetzigen Situation überhaupt erwarten das er auf Augenhöhe ist? Bei ihm ist ja auf alles die Erklärung das er einfach nicht kann. Er leidet und fühlt sich zu nichts in der Lage, auch nicht zum sich Hilfe zu suchen. Da laufe ich immer gegen eine Wand.
Vielleicht differenziere ich nur ein paar Zwischenschritte/Zwischengedanken mehr.
Doch, natürlich kannst du in einer Beziehung erwarten, dass der Partner Kompromisse eingeht und sich drum bemüht, sich und seine Möglichkeiten und Unmöglichkeiten mitzuteilen, und zwar verständlich!
Sonst wäre das, wie schon mal gesagt, eine Pflegschaft, die du da übernommen hast.
Ich seh da einerseits deine Erwartungen an ihn : Sehr berechtigt und oft "gegen die Wand" bei ihm kommuniziert von dir.
Deshalb seh ich auf der Seite deines Partners eben das : Sein Unvermögen bzw. sein Nicht-Wollen und sich hängenlassen und die Erwartung wiederum an dich und die ganze Welt, dass jemand ihn doch endlich mal "retten" soll.
Das steht jetzt "gleichberechtigt" nebeneinander an gegenseitigen Erwartungen.
Jetzt folgerst du, weil er krank ist, müsstest du dich zurücknehmen und ihn "schonen".
An sich ja richtig, sowas macht man, wenn man sich liebt.
Aber das hast du jetzt schon gemacht und gemacht. Und merkst ja deutlich, dass deine Grenzen nun erreicht sind.
Und das find ich wichtig.
Das, was du bisher von deiner Seite aus getan hast, ist "verpufft" an seiner passiven Haltung und du hast dich dran aufgerieben.
Ich bin da übrigens ganz bei Philosophia : Egal, ob er sich jetzt behandeln lässt, Fortschritte macht oder nicht, du wirst nie mehr ihm, wie du ihn kennst, begegnen. Therapie kann sehr verändern und ist praktisch immer ein "Beziehungstest", weil der Partner sehr gefordert ist, manchmal schnelle und gravierende Veränderungen beim Klienten mittragen zu sollen, ohne in den Prozess an sich wirklich involviert zu sein.
Du setzt da so "blind" jede Menge Hoffnung rein - So lese ich dich wenigstens hier - dass dann allerhand machbar wäre, wenn er sich nur behandeln lassen und die Depri angehen würde.
Aber genau deshalb hab ich all das "Unbequeme" dazu geschrieben, weil das nicht unbedingt so sein muss.
Du kennst ihn jetzt lange genug, kennst seine Strukturen und seine bevorzugten Reaktionsmuster, die bestimmt schon auch "vor" der Erkrankung da waren. (Woran machst du eigentlich fest, dass er mal "anders" war? Vielleicht hatte er sich auch nur besser rausnehmen können oder, was ich eher annehme, du hast ihn wiederum "genug" stabilisiert, weil er sich gut über dich kompensieren konnte).
Ich glaub nicht, dass sich da grundsätzlich was ändern wird bei ihm.
Dadurch seh ich eigentlich nur einen Weg, wenn du tatsächlich immer noch versuchen willst, eure Beziehung zu retten:
Ganz bei dir bleiben, immer nur und nur von dir und deinem Empfinden reden , was DU kannst, was DU nicht mehr kannst, wie am Ende DU bist etc.
Keine Erwartungen mehr an ihn stellen - was ich persönlich nicht könnte, nicht jemanden gegenüber, der mein Lebenspartner sein soll - , weil du damit sein destruktives System "fütterst".
Und so ne Trennung auf Zeit, um selber Abstand zu bekommen, den Anderen aber nicht gleich gänzlich "hängen zu lassen" , fände ich auch ne gute "Probezeit". Für ihn jetzt.
Wenn er tatsächlich so dermaßen gelähmt in der Depression festsitzt, dann muss auch ER mal Konsequenzen ziehen und dazu stehen, dass er nicht kann und von seiner Seite aus mal Nägel mit Köpfen machen.
Und wenn er tatsächlich nur bis aufs Letzte ausreizen will, dass er von "irgendjemand" mal gerettet wird, ohne sich selber mit sich auseinandersetzen zu müssen, muss er ebenfalls die Konsequenzen tragen lernen, dass da nicht immer nur Mitleid und Erbarmen zieht und mit Krankheit Druck zu machen ist, sondern sich da durchaus auch das Gegenüber aus der Beziehung verabschiedet und "im Stich lässt".
Schuldgefühle "bräuchtest" du eigentlich keine haben, aber ich weiß das aus eigener Erfahrung, das geht einfach nicht in so nem Fall.
Ich hab mich da immer dafür entschieden, dann eben mit den Schuldgefühlen zu rechnen, einen Umgang damit zu finden und mir konsequent vor Augen zu halten, dass immer zwei dazu gehören, wenn ne Beziehung auseinander geht. Nicht nur ich alleine.
Mir ist immer noch nicht so klar was du eigentlich willst?
Mein Partner ist mit mir auch durchgegangen, tut es irgendwie noch immer. Leider mit Therapie ist es mässig besser geworden, aber das ist ein anderes Thema. Man kann ja auch anders für den Partner da sein als Druck auszuüben, dass er in Therapie gehen solle.
Dass du dich so schlecht fühlst ist noch etwas was oben drauf kommt, da kannst du dich natürlich abgrenzen lernen sich von ihm nicht runterziehen zu lassen.
Und da sind die täglichen Kleinigkeiten wo mir mein Mann geholfen hat. Er hat sich verstärkt um das Essen gekümmert, denn ich konnte das nicht mehr. Er hat mich rausgelockt mit kleinen Unternehmungen, die letztlich gut taten. Aber ich weiß nicht wie du das machen willst, wenn du nie da bist? Ich habe hier auch nicht entnommen wie ihr sonst miteinander umgeht? Eine Trennung fände ich unter diesem "Stern" auch irgendwie nicht passend.
Ich sehe ja wie es bei mir ist: Ich bin beschädigt, mein Mann nun auch und da nützt es nichts sich die Schwächen vorzuhalten, sondern das was man gemeinsam (noch) kann zu leben. Das Leben ist einfach zu kurz.
LG candle
Now I know how the bunny runs!
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dich selbst wieder mehr in den Fokus zu rücken ist gut und richtig!
Es muss auch nicht sofort der ganz große Schritt (Trennung) sein, es können kleinere wichtige Dinge sein, eine Wohnung, eigene Interessen etc.
Du willst ja glaub ich auch Kinder? Dafür hast du nun als Frau einfach nicht ewig Zeit, auch das ist eine Tatsache.
Und ich kann dir nur raten von dem ewigen Aufschieben und Hoffen wegzukommen.
Vielleicht ändert sich dein Freund nie. Oder er ändert sich und trennt sich, auch das ist nicht ausgeschlossen, und das ist dann für dich sicher der Supergau, da ewig zu ihm stehen und dann nichts.
Ich hab das bei einer Freundin, die hat ewig die Depressionen des Mannes mitgetragen, alles aufgefangen und gemacht und nach langen Jahren ging er endlich in eine Klinik zur Behandlung. Dort verliebte er sich in eine Mitpatientin und trennte sich, das ist nicht sooo selten.
Nach einer Weile weiss man gar nicht mehr was die Realität ist, wo man richtig oder falsch liegt, wo man eben Schuld hat oder nicht. Das hat mich ja in dieses Forum gebracht. Ich wusste einfach nicht mehr wie ich die Situation handhaben kann.chrysokoll hat geschrieben: ↑Mo., 21.02.2022, 15:25 Versuch von deinen Schuldgefühlen wegzukommen, auch mit Hilfe. Du bist auch dir selber gegenüber verantwortlich und ein erster Schritt könnte eine richtige Wohnung sein, kein Provisorium, angehen eigener Interessen statt immer nur um ihn zu kreisen.
Das stimmt, ich muss Stabilität rein bringen. Interessen versuche ich ja nach zu gehen, relativ schnell holt mich aber dann alles ein und dann hänge ich durch. Ist einfach an zu vielen Punkten unsicher alles. Los lassen muss ich wohl auch lernen, das klappt noch nicht so gut.
Die Einstellung zur Krankheit oder zu der Situation ist einfach eine andere. Klar ist die Einstellung maßgebend wie wir mit unserem Leben und Problemen umgehen. Wobei ich bei der Depression schlecht einschätzen kann wer "Schuld" ist, wenn die Person eben nicht in der Lage ist was zu tuen. Die Krankheit, oder die Person eben.. diese Frage überfordert mich völlig. Kann er sich nicht melden weil die Depression ihn umhaut, oder lässt er es zu, ist das mit seine Entscheidung usw. .chrysokoll hat geschrieben: ↑Mo., 21.02.2022, 15:25 Ich habe übrigens eine körperbehinderte Bekannte, die höchstens ein paar Schritte gehen kann und meist auf den Rollstuhl angewiesen ist. Klar kann die nicht beim Umzug mit anpacken. Aber sie macht dann z.B. die Verpflegung wenn Freunde umziehen. Und sie benimmt sich genauso wie andere, es ist ein geben und nehmen!
Der Vergleich hinkt: aber wenn er jetzt nicht Depressionen hätte, sondern alkoholsüchtig wäre, dann fehlt da unter Umständen auch die Krankheitseinsicht bei ihm, was ja auch Teil seiner Suchterkrankung wäre. Und trotzdem würdest du eine klare Grenze setzen und sagen: Das trage ich nicht (mehr) mit - hoffe ich jedenfalls für dich.
Irgendjemand erwähnte weiter oben was von Co-Abhängigkeit. Ich glaube auch, dass es nicht verkehrt wäre, wenn du dich da mal einliest, denn ich habe beim Lesen schon manchmal den Eindruck, dass du den Hang hast, dich fürs "große Ganze" (dh die Beziehung) aufzuopfern. Das kann aber so nicht funktionieren, selbst wenn es beiden Partnern gut geht.
Wer bist du, als eigenständige Person? Was sind deine Wünsche, Vorlieben, Ideen, jenseits der Beziehung? Kann es sein, dass das alles so für diese Beziehung in den Hintergrund gerutscht ist, dass du dich dabei verloren hast?
Und auch das: Du trägst eine Idealvorstellung von eurer Beziehung mit dir herum, Wünsche und Träume, was ihr zusammen machen und erreichen wollt. Aber den Beweis, dass eure Beziehung alltagstauglich ist bzw. mal war, den habe ich nicht entdecken können. Ihr habt über große Abstände eine Fernbeziehung geführt und euch da auch nur selten bzw. eher im Urlaub gesehen. Ich habe da auch eher den Eindruck, dass du da auch ganz schön idealisierst, und jetzt eher um das Ideal kämpfst. Vielleicht ist es auch an der Zeit, dass du dich da der Realität stellst? Weißt du überhaupt, ob ihr beide auf längere Zeit alltagskompatibel seid? Für 2 oder 3 Wochen kann man sich auch mal "zusammennehmen"....
Du schreibst auch irgendwo, du willst deinen Partner zurück so wie er mal war. Das finde ich ganz schön "übergriffig". Zum einen: Weißt du, dass es ihm damals wirklich "gut" ging - oder hatte er da einfach noch mehr Kraft um seine Fassade aufrecht zu erhalten? Und zum anderen: Ich glaube, wenn man sich auf so eine Reise zu sich selbst begibt, dann wird eher kein Stein auf dem anderen bleiben. Kann sein, dass er hinterher ganz anders ist, dass er andere Seiten an sich entdeckt, mit denen du nicht klar kommst. Am Ende kann herauskommen, dass alles ganz anders ist. Was wäre dann?
When hope is not pinned wriggling onto a shiny image or expectation, it sometimes floats forth and opens.
― Anne Lamott
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Ja, lisbeth - genau - das meinte ich weiter oben auch, dass er eben nicht so wie früher wird. Denn so ne Depression ist nicht einfach so da wie eine Infektion. Da war schon vorher was in ihm. Es ist also grundsätzlich ein Symptom, dass da was zu viel war, dass es da was aufzuarbeiten gilt. Aber dieses Aufarbeiten liegt in erster Linie an ihm. Aber wenn er das tut, dann wird er sich verändern. Das heißt aber, dass er höchstwahrscheinlich eben nie mehr der "Alte" sein wird, der er mal war. Und das ist vermutlich auch gut so. Ich fürchte auch, Erika123, dass du da in deinen Hoffnungen und Wünschen, die du auf ihn projezierst, feststeckst. Damit tust du euch beiden keinen Gefallen. Im Leben und Beziehungen passieren Dinge, die verändern. Überdies ist es nie gut in der Beziehung nur das UNS zu sehen, sondern immer auch genug Abstand zu haben, um sich selbst und den Partner als eigenständiges Individuum sehen zu können. Sonst gibts klebrige Verstrickungen.
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Das muss aber nicht passieren. Man muss den Partner nicht mitschädigen (auch wenn die Gefahr besteht). Aber klar, sich die Schwächen vorzuhalten, nützt nichts. Aber offen für sich selbst und den Partner zu sein, zu kommunizieren und Neues auszuprobieren, das schon.
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