Professionelle Distanz
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Es ist ein gutes Zeichen, wenn du die Gefühle als Belastung empfindest. Ich hoffe, dass dich das schützt. (Ich kann leider noch nicht auf deine nachricht antworten, muss erst drei Beiträge verfasst haben, ups...)
Was meinst du wie oft es in Therapien zu einem Triggern von kindlichen Zuneigungs- oder erotischen Gefühlen kommt...Griselda hat geschrieben: Wenn es so ist, dass du ihm erotische Gefühle entgegenbringst, warum ist es dir wichtig, dass er professionelle Distanz wahrt? Wäre es dann nicht zielführend für dich, wenn er mal schwach werden würde und nicht auf Arzt/Patient machen würde?
Hast du schon mal versucht irgendwie auf die Frau-Mann-Ebene zu kommen mit ihm? Also flirten und so ähnlich?
Nach so langer Zeit, bin ich der Meinung solltet ihr auch mal was ausleben und nicht wie die Katze um den heißen Brei herumschleichen. .
Mal provokant in den Raum geworfen, der Therapeut kann ja einfach unreflektiert bei jeder Klientin mit Ausleben reagieren, wofür denn die mehrjährige Ausbildung. ... Klingt doch für die Partnerinnen total attraktiv, oder nicht? einfach mal ein paar Nebenklientinnen zu haben beim Ausleben... Und für den Therapeuten doch auch total attraktiv aus dem Patientinnenstamm zukünftige Lebensabschnittsgefährtinnen auswählen und filtern zu können...
Es ist eben kein Ausleben auf Augenhöhe sondern das bewusste Ausnutzen eines emotionalen Abhängigkeitsverhältnisses und übrigens nach deutschen Gesetz eine Straftat.
Keine Ahnung wie der Gesetzgeber darauf kommt. Wahrscheinlich nichts dabei gedacht....
Ich stell jetzt mal die in Dtl. gesetzliche Regelung rein zum Thema Professionalität in/als HEILbehandlung - Sex als Heilbehandlung was für ne absurde Vorstellung
§ 174c Strafgesetzbuch
Sexueller Mißbrauch unter Ausnutzung eines Beratungs-, Behandlungs- oder Betreuungsverhältnisses
(1) Wer sexuelle Handlungen an einer Person, die ihm wegen einer geistigen oder seelischen Krankheit oder Behinderung einschließlich einer Suchtkrankheit oder wegen einer körperlichen Krankheit oder Behinderung zur Beratung, Behandlung oder Betreuung anvertraut ist, unter Mißbrauch des Beratungs-, Behandlungs- oder Betreuungsverhältnisses vornimmt oder an sich von ihr vornehmen läßt oder diese Person zur Vornahme oder Duldung sexueller Handlungen an oder von einer dritten Person bestimmt, wird mit Freiheitsstrafe von drei Monaten bis zu fünf Jahren bestraft.
(2) Ebenso wird bestraft, wer sexuelle Handlungen an einer Person, die ihm zur psychotherapeutischen Behandlung anvertraut ist, unter Mißbrauch des Behandlungsverhältnisses vornimmt oder an sich von ihr vornehmen läßt oder diese Person zur Vornahme oder Duldung sexueller Handlungen an oder von einer dritten Person bestimmt.
(3) Der Versuch ist strafbar.
In Kraft seit 01.07.2021
§ 174c Strafgesetzbuch
Sexueller Mißbrauch unter Ausnutzung eines Beratungs-, Behandlungs- oder Betreuungsverhältnisses
(1) Wer sexuelle Handlungen an einer Person, die ihm wegen einer geistigen oder seelischen Krankheit oder Behinderung einschließlich einer Suchtkrankheit oder wegen einer körperlichen Krankheit oder Behinderung zur Beratung, Behandlung oder Betreuung anvertraut ist, unter Mißbrauch des Beratungs-, Behandlungs- oder Betreuungsverhältnisses vornimmt oder an sich von ihr vornehmen läßt oder diese Person zur Vornahme oder Duldung sexueller Handlungen an oder von einer dritten Person bestimmt, wird mit Freiheitsstrafe von drei Monaten bis zu fünf Jahren bestraft.
(2) Ebenso wird bestraft, wer sexuelle Handlungen an einer Person, die ihm zur psychotherapeutischen Behandlung anvertraut ist, unter Mißbrauch des Behandlungsverhältnisses vornimmt oder an sich von ihr vornehmen läßt oder diese Person zur Vornahme oder Duldung sexueller Handlungen an oder von einer dritten Person bestimmt.
(3) Der Versuch ist strafbar.
In Kraft seit 01.07.2021
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Ja also ich traue meinem alten Therapeuten ja einiges zu aber diese Grenze würde er nie überschreiten. Er meinte mal, dass alles gefühlt werden darf aber nichts ausagiert werden darf. Obwohl ich mich da frage was das dann für die Ausflüge bedeutet aber egal.
Ich kann mir auch nicht erklären, wo auf einmal diese heftigen erotischen Gefühle herkommen. Das werde ich in meiner neuen Therapie bearbeiten…
Ich kann mir auch nicht erklären, wo auf einmal diese heftigen erotischen Gefühle herkommen. Das werde ich in meiner neuen Therapie bearbeiten…
Solche "privaten" Ausflüge ohne therapeutisches Ziel bedeutet auch schon "ausagieren".
When hope is not pinned wriggling onto a shiny image or expectation, it sometimes floats forth and opens.
― Anne Lamott
― Anne Lamott
Was hier überwiegend vorgeschlagen wird, sowas wie "trenn dich" oder "geh nicht mehr hin" ist total realitätsfern. Könnte da auch zu einem Alkoholiker sagen "trink nicht mehr".
@Shukria
Man könnte jetzt jede Beziehung analysieren und irgendwelche kindlichen Bedürfnisse finden.
Tatsache ist, der Therapeut ist auch nur ein Mensch und beide befeuern sich gegenseitig. Im Moment tut er auch nix verbotenes. Er wandelt da auf einem schmalen Grat. Natürlich wäre es besser, beide würden sich nie mehr wieder sehen.
Aber aus meiner Lebenserfahrung heraus (nicht auf Therapiesituation bezogen) weiß ich auch, dass ein Ende mit Schrecken besser ist, als gar keins. Und auf letzteres wird es hinauslaufen, wenn keiner eine Entscheidung zum Beziehungsabbruch fällt oder zum Abstinenzbruch.
Deshalb meine Meinung: das Arzt-Patient-Geschwurbel lassen und konkret zur Tat schreiten. Ich wette dann hat es sich ganz schnell erledigt, und der Mann wird entzaubert. Entweder weil er impotent ist oder doch nicht der starke attraktive sexuell Begehrenswerte ist oder weil er einfach jämmerlich wirken wird, wenn er über seinen Ehebruch winselt.
@Shukria
Man könnte jetzt jede Beziehung analysieren und irgendwelche kindlichen Bedürfnisse finden.
Tatsache ist, der Therapeut ist auch nur ein Mensch und beide befeuern sich gegenseitig. Im Moment tut er auch nix verbotenes. Er wandelt da auf einem schmalen Grat. Natürlich wäre es besser, beide würden sich nie mehr wieder sehen.
Aber aus meiner Lebenserfahrung heraus (nicht auf Therapiesituation bezogen) weiß ich auch, dass ein Ende mit Schrecken besser ist, als gar keins. Und auf letzteres wird es hinauslaufen, wenn keiner eine Entscheidung zum Beziehungsabbruch fällt oder zum Abstinenzbruch.
Deshalb meine Meinung: das Arzt-Patient-Geschwurbel lassen und konkret zur Tat schreiten. Ich wette dann hat es sich ganz schnell erledigt, und der Mann wird entzaubert. Entweder weil er impotent ist oder doch nicht der starke attraktive sexuell Begehrenswerte ist oder weil er einfach jämmerlich wirken wird, wenn er über seinen Ehebruch winselt.
Nana, mit einem Alkoholiker würde ich das nicht vergleichen. Außerdem hat sie einen weiteren Therapeuten, der sie unterstützen könnte. Es mangelt nur sehr an Aufrichtigkeit, wenn dem einem nur die Hälfte mitgeteilt wird. Man muß sich auch nicht in Phantasien vertiefen... Es gibt schon einige Möglichkeiten um "schneller" aus diesem Dreieck zu kommen, aber dafür braucht man "Butter bei die Fische".
Mich wundert auch, dass der erste Therapeut da keine Bedenken hat gegenüber seinen Kollegen, dass da was "ans Licht kommt".
candle
Now I know how the bunny runs!
Mit einem Therapeuten, der nicht in der Lage ist, sich selbst und sein Handeln zu reflektieren und ím Zuge dessen sich und der Ex-Patientin was vormacht (dass die "professionelle Distanz" wieder hergestellt sei...) - selten so gelacht
Klar kann man zur Tat schreiten, aber angesichts der Fakten, die hier beschrieben werden, ist das für mich eher Selbstverletzung.
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― Anne Lamott
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In dieser Konstellation ist sie doch die Stärkere. Der Therapeut läuft ihr hinterher, wahrscheinlich weil er sich wieder begehrt und jung fühlen kann dadurch.
Oder umgekehrt.
candle
Now I know how the bunny runs!
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Na, ich denke mal, beide laufen sich irgendwie hinterher und der Ex-Therapeut begeht für mich MB, weil er grundsätzlich derjenige ist, der für Klarheit (von seiner Seite aus) Sorgen müsste.
Ich kann aber auch Dich, Griselda, gut verstehen, weil es keinen Sinn macht, dass sich beide irgendetwas von einer "geklärten Patient-Therapeut-Beziehung" vormachen und man diese Ebene nach dem Geschriebenen längst verlassen hat.
Bloß ist das nicht so einfach und läuft eben auch nicht so einfach im Leben.
Ich denke, Lisa ist nicht ehrlich sich selbst gegenüber, aber das ist verzeihlich, weil das ein emotionaler Ausnahmezustand ist.
Eigentlich finde ich auch, dass es wesentlich wäre, dass der aktuelle Therapeut Klarheit darüber hat, was wirklich ist, das kann ich mir nämlich so nicht vorstellen. Sonst MÜSSTE dieser dazu eine Position und Haltung haben.
Ich kann aber auch Dich, Griselda, gut verstehen, weil es keinen Sinn macht, dass sich beide irgendetwas von einer "geklärten Patient-Therapeut-Beziehung" vormachen und man diese Ebene nach dem Geschriebenen längst verlassen hat.
Bloß ist das nicht so einfach und läuft eben auch nicht so einfach im Leben.
Ich denke, Lisa ist nicht ehrlich sich selbst gegenüber, aber das ist verzeihlich, weil das ein emotionaler Ausnahmezustand ist.
Eigentlich finde ich auch, dass es wesentlich wäre, dass der aktuelle Therapeut Klarheit darüber hat, was wirklich ist, das kann ich mir nämlich so nicht vorstellen. Sonst MÜSSTE dieser dazu eine Position und Haltung haben.
Ich bin jetzt sehr verwirrt und muss mir wirklich über vieles klar werden.
Einen sofortigen Kontaktabbruch schaffe ich nicht. Ich weiß, dass wäre das beste und das einzig vernünftige aber das habe ich 3 mal versucht und es ist kläglich gescheitert. Ich hoffe, dass ich es mit meiner neuen Therapie schaffe meine Motive zu klären und einen Weg da raus zu finden. Und ich hoffe, dass ich nicht mehr ständig an mir zweifle weil ich merke, dass ich immer noch an meiner Wahrnehmung Zweifle und mir einrede, dass das alles schon in Ordnung ist und er den nötigen Abstand hat weil er ja Regeln aufgestellt hat. oh man
Einen sofortigen Kontaktabbruch schaffe ich nicht. Ich weiß, dass wäre das beste und das einzig vernünftige aber das habe ich 3 mal versucht und es ist kläglich gescheitert. Ich hoffe, dass ich es mit meiner neuen Therapie schaffe meine Motive zu klären und einen Weg da raus zu finden. Und ich hoffe, dass ich nicht mehr ständig an mir zweifle weil ich merke, dass ich immer noch an meiner Wahrnehmung Zweifle und mir einrede, dass das alles schon in Ordnung ist und er den nötigen Abstand hat weil er ja Regeln aufgestellt hat. oh man
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"ich schaffe das nicht" ist einerseits eine klare Einschätzung, andererseits wenig hilfreich
"ich will das schaffen" wäre eine andere Voraussetzung, ohne die du auch nicht weiter kommst.
Ein erster Schritt wäre wirklich absolute Offenheit gegenüber dem neuen Therapeuten. Nur so kann er dir helfen.
Die Selbstzweifel, die Zweifel an der Wahrnehmung sind leider normal und genau das was dein alter Therapeut sehr perfide in dir streut. Ich kann dir nur die Kraft wünschen das schnell zu beenden.
Und ich weiss leider sehr genau wovon ich spreche.
"ich will das schaffen" wäre eine andere Voraussetzung, ohne die du auch nicht weiter kommst.
Ein erster Schritt wäre wirklich absolute Offenheit gegenüber dem neuen Therapeuten. Nur so kann er dir helfen.
Die Selbstzweifel, die Zweifel an der Wahrnehmung sind leider normal und genau das was dein alter Therapeut sehr perfide in dir streut. Ich kann dir nur die Kraft wünschen das schnell zu beenden.
Und ich weiss leider sehr genau wovon ich spreche.
@Lisa
Hast Du denn hier auch unter dem Nutzernamen "AFI" geschrieben? Die Geschichten klingen wirklich ähnlich und nebenbei werden auch noch ähnliche Emoticons (die hier so gar nicht im Forum zu finden sind) verwendet. Das irritiert mich gerade ziemlich!
Ansonsten bin ich da ganz bei chrysokoll, Du sabotierst Dich damit selber! Es wäre ja vielleicht hilfreich für Dich (gemeinsam mit dem anderen Therapeuten) zu schauen, in welchen Momenten Dein Vorhaben, den Kontakt weiterhin zu unterbinden, ins Wanken geriet und was letztendlich die für Dich ausschlaggebenden Auslöser dafür gewesen sein könnten, Dich doch wieder auf ihn einzulassen. Eben, dass ihr noch einmal im Detail schaut, worauf Du achten solltest, nicht wieder in alte Muster zu verfallen.
Voraussetzung dafür ist natürlich, dass Du es wirklich unterbinden möchtest! Und das, denke ich, ist vielleicht auch des Pudels Kern!
Du schreibst hier zwar davon, dass es Dich Du Dir selbst einreden würdest, dass er Abstand halten und Regeln aufgestellt habe. Aber so ganz passt das ja nicht damit zusammen, dass Du Dir eigentlich mehr von ihm wünscht. Da würde ich es zumindest für "natürlicher" halten, dass mindestens ein Teil von Dir darauf hofft, dass er diese "Grauzone" endlich verlässt und aus Patientin und Therapeut, Frau und Mann (nicht im Sinne der Ehe), die einander begehren, wird.
Vielleicht belügst Du Dich selbst?
Hast Du denn hier auch unter dem Nutzernamen "AFI" geschrieben? Die Geschichten klingen wirklich ähnlich und nebenbei werden auch noch ähnliche Emoticons (die hier so gar nicht im Forum zu finden sind) verwendet. Das irritiert mich gerade ziemlich!
Ansonsten bin ich da ganz bei chrysokoll, Du sabotierst Dich damit selber! Es wäre ja vielleicht hilfreich für Dich (gemeinsam mit dem anderen Therapeuten) zu schauen, in welchen Momenten Dein Vorhaben, den Kontakt weiterhin zu unterbinden, ins Wanken geriet und was letztendlich die für Dich ausschlaggebenden Auslöser dafür gewesen sein könnten, Dich doch wieder auf ihn einzulassen. Eben, dass ihr noch einmal im Detail schaut, worauf Du achten solltest, nicht wieder in alte Muster zu verfallen.
Voraussetzung dafür ist natürlich, dass Du es wirklich unterbinden möchtest! Und das, denke ich, ist vielleicht auch des Pudels Kern!
Du schreibst hier zwar davon, dass es Dich Du Dir selbst einreden würdest, dass er Abstand halten und Regeln aufgestellt habe. Aber so ganz passt das ja nicht damit zusammen, dass Du Dir eigentlich mehr von ihm wünscht. Da würde ich es zumindest für "natürlicher" halten, dass mindestens ein Teil von Dir darauf hofft, dass er diese "Grauzone" endlich verlässt und aus Patientin und Therapeut, Frau und Mann (nicht im Sinne der Ehe), die einander begehren, wird.
Vielleicht belügst Du Dich selbst?
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