Ehefrau fühlt sich verfolgt

In diesem Forumsbereich können Sie sich über Schwierigkeiten austauschen, die Sie als Angehörige(r) oder Freund(in) von psychisch Erkrankten bzw. leidenden Personen konfrontiert sind.
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peppermint patty
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Beitrag Sa., 02.10.2021, 07:57

Für mich liest sich das auch so, als ob ihr nicht wirklich offen miteinander kommuniziert, beschreibt wie es euch alleine als auch miteinander ergeht. Ihr agiert es aus. Das führt vermutlich immer zu Problemen, oder genauer geschrieben, zu einer Verschlimmerung vorhandener Probleme.
Mir fällt auch auf, dass du sehr auf deine Frau fixiert zu sein scheinst. Hast du Freunde, eigene Interessen und Hobbies? Unternimmst du auch regelmäßig Dinge außerhalb der Familie?
Ich finde es total wichtig neben der Familie sein „eigenes“ zu behalten, weil man sich sonst verliert. Du klingst sehr verloren für mich.
Darüberhinaus kollidiert es natürlich auch mit den Wünschen deiner Frau, wenn sie gerade Freiheit braucht und du klammerst.
Für mich würde das meine Freiheitswünsche stark untermauern. Menschen die Klammern, nicht böse gemeint, bedrängen nicht nur, sie werden als Partner*In auch uninteressanter. Das meine ich nicht als Spielchen, sondern als innerlichen Prozess. Zu wissen, der andere hat etwas eigenes, etwas was ihm wichtig ist, ermöglicht erst diesen „Nähe-Distanz-Tanz“, der so wichtig für Beziehungen ist.

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Noenergetik
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Beitrag Sa., 02.10.2021, 08:45

Manchmal passt es auch einfach nicht, einer ist mehr Familienmensch, der Andere nicht.
Keiner macht irgendetwas verkehrt.

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ogni
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Beitrag Sa., 02.10.2021, 08:46

Korrekt - wir haben wirklich falsch oder nicht kommuniziert. Das hat sich nun im Stress geändert.
Ja auch korrekt - seit diesen "Vorfällen" bin ich wirklich sehr auf sie fixiert. Enorm sozusagen. Entsprechend klammere ich dann auch. Ist schwierig sich daraus zu lösen. Allerdings muss ich sagen dass dies zuvor NICHT war.
Natürlich habe ich Freunde, Hobbies - allerdings habe ich immer ungern etwas alleine gemacht. Das lag daran, dass Sie sowie ich arbeitstechnisch sehr eingebunden sind. Wenn dann mal Zeit war, würde ich dann lieber was mit ihr oder der Familie machen statt alleine. Ich hatte auch immer ein schlechtes Gewissen wenn ich alleine Spaß hatte und meine Frau zu Hause sitzt und Kinderdienst schiebt - mal böse ausgedrückt.

Da bin ich gerade dran dass ich einfach sage "Schwachsinn, mach was alleine, genieße die Zeit - dafür bist du dann in den nächsten Tagen wieder alleine zu Hause".
Ich gebe dir auch Recht dass es uninteressant macht wenn man stetig klammert - das sehe ich total ein. Der Spagat zwischen "deine Frau will mehr Freiraum" und "ich liebe sie doch und will ihr das zeigen" ist schwierig. Aber auch hier arbeite ich dran.

Ich muss wieder zurückfinden zur alten Stärke - also vor 1,5 Jahren bevor das alles passiert ist. Ich muss wieder ich sein - meinen Weg gehen und ihr die Freiheiten lassen. Aktuell hilft mir etwas folgender Gedanke:

Selbst WENN sie eine Affäre hätte/hatte - was kann ich daran ändern? Das Klammern macht es nicht ungeschehen und verletzt mich nur mehr. Geh deinen Weg, zeig ihr dass du nicht abhängig bist.

Die Spirale muss sich aufhören zu drehen und genau da bin ich nun dran.

Vorhin auch noch die Meinung gehört dass ich nen Stalker wäre, das ginge gar nicht. Selbst bei den ganzen Indizien berechtigt das nicht so zu kontrollieren... Kann ich mit um - jede Meinung willkommen.
Zuletzt geändert von Pauline am So., 03.10.2021, 05:34, insgesamt 1-mal geändert.
Grund: Fullquote entfernt. Bitte keine Komplettzitate verwenden.

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ogni
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Beitrag Sa., 02.10.2021, 08:48

Noenergetik hat geschrieben: Sa., 02.10.2021, 08:45 Manchmal passt es auch einfach nicht, einer ist mehr Familienmensch, der Andere nicht.
Keiner macht irgendetwas verkehrt.
Korrekt. Allerdings war sie das vorher ja. Ich will nicht dass meine Frau wird wie vorher - im Gegenteil, die Frau mit Eiern gefällt mir ganz gut. Ich muss nur den Gedanken unter Kontrolle bekommen, dass da eine Affäre ist. Das muss ich einfach wegschieben und mich ein bisschen mehr auf mich fixieren.

Ich hatte hierzu aufgeschrieben und mit ihr diskutiert, dass wir die Woche immer gerecht aufteilen. Also keiner ist 7 Tage weg so dass der andere nichts machen kann. Gerecht aufteilen und am Wochenende einen Familientag.

Vielleicht spicken wir das hier und da mal mit nem Date zu zweit. Mal gucken.

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peppermint patty
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Beitrag Sa., 02.10.2021, 09:57

ogni hat geschrieben: Sa., 02.10.2021, 08:46 Aktuell hilft mir etwas folgender Gedanke:

Selbst WENN sie eine Affäre hätte/hatte - was kann ich daran ändern? Das Klammern macht es nicht ungeschehen und verletzt mich nur mehr. Geh deinen Weg, zeig ihr dass du nicht abhängig bist.
Ich finde vieles von dem was du geschrieben hast gut, du machst dich auf den (deinen) Weg.

Aber, das ihr würde ich durch ein ich mir austauschen. Ihr brauchst du gar nichts zu beweisen. Das wäre dann ja nur ein Beweis für sie und nicht du selbst. Und darum, um dein wahres Ich, sollte es doch gehen, oder?

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ogni
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Beitrag Sa., 02.10.2021, 10:13

peppermint patty hat geschrieben: Sa., 02.10.2021, 09:57

Ich finde vieles von dem was du geschrieben hast gut, du machst dich auf den (deinen) Weg.

Aber, das ihr würde ich durch ein ich mir austauschen. Ihr brauchst du gar nichts zu beweisen. Das wäre dann ja nur ein Beweis für sie und nicht du selbst. Und darum, um dein wahres Ich, sollte es doch gehen, oder?
Stimmt. Ich muss mir das beweisen - aber ihr vielleicht einfach nur zeigen um so Interesse wieder zu wecken.
Bis vor kurzem dachte ich wirklich dass wir eigentlich perfekt sind. Seit der Schulzeit zusammen, mitte 20 geheiratet, 2 wunderschöne und klasse Kinder, Haus zur richtigen Zeit gekauft, finanziell unabhängig - und dann muss ich einsehen dass man doch Leichen im Keller hat :)

Probleme habe ich noch beim Abschalten. Gestern war ich unterwegs - immer und immer wieder kommen mir diese Gedanken hoch, ich bin dann völlig abgelenkt. Auch erstmal den Arsch hoch zu bekommen ist schwer - zumindest aktuell. Aber hier herumvegetieren und zu warten bis sie wieder zu Hause ist macht meinen Geist auch nicht heile - deswegen raus raus raus. Was ist sexier als nen Alleinerziehender Vater mitte 30 :D (Nur Spaß).

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Fairness
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Beitrag Sa., 02.10.2021, 10:27

ogni hat geschrieben: Sa., 02.10.2021, 07:55 Ich denke sie hatte Angst darüber zu sprechen, weil ich schlecht reagiert hätte. Ich hätte wieder eine Gefahr gesehen und nicht begriffen warum der Typ aus der Reha so viel Zuneigung von ihr bekommt. Sozusagen hatte sie Angst vor meiner Reaktion.
Die Reaktion, das wäre dann Eifersucht... ich habe den Eindruck, dass diese Veränderung bei dir auch Selbstwertzweifel ausgelöst hat... dass du dich weniger liebenswert beziehungsweise nicht mehr gut genug fühlst, kann das sein?
Sometimes your heart needs more time to accept what your mind already knows.

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ogni
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Beitrag Sa., 02.10.2021, 10:52

Fairness hat geschrieben: Sa., 02.10.2021, 10:27
Die Reaktion, das wäre dann Eifersucht... ich habe den Eindruck, dass diese Veränderung bei dir auch Selbstwertzweifel ausgelöst hat... dass du dich weniger liebenswert beziehungsweise nicht mehr gut genug fühlst, kann das sein?
Hmmm. Also ich habe schon ein gesundes Ego, ich weiß was ich kann - stehe aber auch zu meinen Schwächen. Ich bin kein männliches Model, aber muss mich auch nicht verstecken. Ich gehe auf Leute zu, habe Selbstvertrauen. Ich habe eine große Klappe, immer einen Spruch auf den Lippen und bin sehr kompatibel zu anderen Menschen.

Selbstzweifel würde ich also ausschließen. Verlustängste ja - denn ich weiß was ich an ihr habe. Sie ist einfach die Frau meines Lebens, wir haben so viel durchgemacht, haben uns von ganz unten nach oben gearbeitet.

Man könnte jetzt sagen "joa gut - ich weiß wer ich bin, was ich kann - du musst entscheiden ob du auf MICH verzichten willst". Aber dafür bin ich dann doch zu gefühlsvoll.

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Kreativus50
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Beitrag Sa., 02.10.2021, 16:23

Ich habe Deinen Thread auch mitverfolgt und möchte dazu einige Gedanken äußern:

Du schriebst:
" Ich bleibe jetzt zunächst mal bei dem Fahrplan:
- Sie bei ihrer Findung unterstützen
- Sie bei Ihren Ängsten unterstützen
- dennoch Grenzen festlegen und daran festhalten

Macht mir etwas "Bauchschmerzen". Will und braucht sie denn überhaupt aktuell Unterstützung? Hast Du sie genau danach gefragt, was sie sich jetzt von Dir wünscht? Aus ihrem Verhalten, was Du hier beschrieben hast, scheint es mir so, dass sie Deine Hilfe eher weniger will und Abstand sucht.
Unerbetene Hilfe, die einem einfach übergestülpt wird, kann sehr belastend, zu viel, übergriffig sein.
Und " sich finden " kann sie nur selber.
Ich empfinde es, dass Du viel glaubst, zu wissen, was "gut" für sie ist. Aber das kann nur sie selber. Und in so einem
Umbruch im Leben hat auch jeder/ jede das Recht, phasenweise nicht zu wissen, was gerade wichtig ist, was man will. Das ist normal. Entwicklung braucht auch Zeit.
Hast Du evtl. auch Ängste Deinerseits, dass sie Dich nicht (mehr) als Helfer/ Macher braucht?

Irgendwo hatte ich auch gelesen, Du " lässt ihr ihre Freiheiten " . Weißt'e, da möchte ich Dir entgegnen: Du bist nicht der, der ihr Freiheiten lassen kann. Das kommt mir zu sehr von oben herab.
Sie hat alle Freiheiten, einfach aufgrund ihres Daseins. Wie viel sie auslebt/ sich nimmt oder was sie zugunsten Eurer Partnerschaft zurückstellen mag, das ist ihre Entscheidung. Sie braucht dafür keine Erlaubnis von irgendwem.
Dies gilt natürlich ebenso für Dich und für jeden Menschen.

Eine Partnerschaft lebt vom Austausch: Ich bin der und der, fühle dies und jenes, wünsche mir das und das. Und ich interessiere mich, wer Du bist, was Du fühlst.
Sich dem anderen mit SEINEM zeigen. Dem anderen aufmerksam zuhören, ihn wahrnehmen. Und dann gemeinsam aushandeln.
Partnerschaft sehe ich als FREIWILLIGES "Aufgeben" von Freiheiten, die man als Single beliebig ausleben kann, zugunsten der gelebten Paarbeziehung. Das kann aber nur jeder für sich selbst. Also sich die Frage beantworten: Was und wie viel bin ich bereit, von meiner Freiheit zurückzustellen zugunsten der Zweisamkeit.

Und dies alles ist ein lebenslanger (partnerschaftslanger) Prozess. Weil wir uns beständig verändern. Also Partnerschaft ist immer wieder neu aushandeln. Phasen von Hinwendung und Abwendung, Krisen, Brüche, ganz viel Nähe, ganz viel Distanz - das wechselt sich - nach meiner Erfahrung - wellenförmig ab.

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Kreativus50
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Beitrag Sa., 02.10.2021, 17:00

Nachtrag:. Das alles bedeutet nicht, dass ich nicht mit Dir bin. Ich kann Deine Seite, Deine Verzweiflung sehr gut nachvollziehen und fühle mit Dir.

In einer sehr schweren Ehekrise (mit vorübergehender Trennung) habe ich viel für mich dazugelernt, mein Mann für sich auch.
Wir hatten viele intensive Paargespräche, zu Hause und auch beim Therapeuten. Das war wichtig. Es drehte sich aber nur noch um die Probleme im Miteinander. Und wir beide bis an die Zähne bewaffnet und am kämpfen ;)
Schließlich waren wir davon so erschöpft, dass wir aufgeben "mussten" - also das Kämpfen aufgeben.
Danach wurde plötzlich wieder Raum frei, um auf das zu schauen, was wir außer Problemen noch miteinander haben. Und das war ganz viel. Wir hatten es aus den Augen verloren. Dabei gab es beides, die ganze Zeit, in unterschiedlicher Balance.
Wir haben dann viel mehr ausprobiert, was wir gemeinsam als schön erleben können, trotz der noch immer anwesenden Probleme und Meinungsverschiedenheiten. Was wir miteinander leben wollen, was ohne den anderen nicht so schön wäre.
Mit der Zeit sind einige Problempunkte damit von selbst gegangen. Andere sind geblieben, haben aber nicht mehr so eine Wichtigkeit. Gegenseitige Akzeptanz ist dem " ich will aber, dass Du das und das änderst " gewichen.
Seither ist unsere Liebe füreinander gewachsen. Wir haben mehr Distanz, mehr eigene Bereiche UND dadurch ist mehr Nähe entstanden. Das gemeinsame Leben ist jetzt so viel reicher und entspannter. Auch mit dem Bewusstsein, dass auch diese überstandene Krise keine lebenslange Gelinggarantie bedeutet.

Ich wünsche Dir/ Euch alles, alles Gute!

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ogni
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Beitrag Sa., 02.10.2021, 20:12

Kreativus50 hat geschrieben: Sa., 02.10.2021, 16:23 Ich habe Deinen Thread auch mitverfolgt und möchte dazu einige Gedanken äußern:

Du schriebst:
" Ich bleibe jetzt zunächst mal bei dem Fahrplan:
- Sie bei ihrer Findung unterstützen
- Sie bei Ihren Ängsten unterstützen
- dennoch Grenzen festlegen und daran festhalten


Hi Kreativus50,

auch dir Danke für deine sehr hilfreiche Antwort. Vielleicht habe ich das mit dem Unterstützen falsch rübergebracht. Ich meine damit eher unterstützen wenn gewollt. Also ich zwinge ihr meine Hilfe nicht auf - sowas mache ich nicht. Als Unterstützung sehe ich eher dass ich ihr Aufgaben abnehme damit sie zB. ne Stunde früher irgendwo hin kann - also eine Stunde früher "Freizeit" hat. Es ist nicht so dass ich ihr jetzt die Woche plane :) Bei der Angst vor Überwachung kann ich ihr wenig helfen - das ist denke ich wie beim Vertrauen: Beweist du dem Partner dass nichts ist, Vertraut er dir irgendwann wieder. Aber ja - sie will Abstand, Ruhe - aber 10 Minuten später will sie auch gern mit mir eine Rauchen gehen. Für mich manchmal schwierig einzugrenzen.

Kreativus50 hat geschrieben: Sa., 02.10.2021, 16:23
Irgendwo hatte ich auch gelesen, Du " lässt ihr ihre Freiheiten " . Weißt'e, da möchte ich Dir entgegnen: Du bist nicht der, der ihr Freiheiten lassen kann. Das kommt mir zu sehr von oben herab.
Sie hat alle Freiheiten, einfach aufgrund ihres Daseins. Wie viel sie auslebt/ sich nimmt oder was sie zugunsten Eurer Partnerschaft zurückstellen mag, das ist ihre Entscheidung. Sie braucht dafür keine Erlaubnis von irgendwem.
Dies gilt natürlich ebenso für Dich und für jeden Menschen.
Jaein. Also ich denke es macht einen Unterschied ob man zu zweit ist oder eine Familie mit Verpflichtungen hat. Mit "ich gebe ihr die Freiheiten" waren eher 2 Sachen gemeint:

1. Wir sprechen die Tage ab wann wer wo ist, aber achten darauf dass der Andere nicht in der ganzen Arbeit hier versinkt (so ein Haus mit zwei Schulkindern und Hund nimmt halt auch Zeit in Anspruch - hier müssen wir als Team fungieren)

2. Sie kann tun und lassen was sie möchte (bis auf die herkömmlichen Spielregeln die es vermutlich in jeder Beziehung gibt)

Aber vom Grundsatz her hast du natürlich Recht: Jeder Mensch ist frei. Sie ist nicht mein Eigentum. Das habe ich auch nie so verstanden. Natürlich mache ich gern was mit ihr, ob Abends auf der Couch, oder zusammen weg - das sind halt meine persönlichen Grundbedürfnisse. Umso mehr schmerzt es, dass diese Bedürfnisse aktuell von ihrer Seite aus nicht existent sind.

[/quote]
Kreativus50 hat geschrieben: Sa., 02.10.2021, 16:23 Eine Partnerschaft lebt vom Austausch: Ich bin der und der, fühle dies und jenes, wünsche mir das und das. Und ich interessiere mich, wer Du bist, was Du fühlst.
Sich dem anderen mit SEINEM zeigen. Dem anderen aufmerksam zuhören, ihn wahrnehmen. Und dann gemeinsam aushandeln.
Partnerschaft sehe ich als FREIWILLIGES "Aufgeben" von Freiheiten, die man als Single beliebig ausleben kann, zugunsten der gelebten Paarbeziehung. Das kann aber nur jeder für sich selbst. Also sich die Frage beantworten: Was und wie viel bin ich bereit, von meiner Freiheit zurückzustellen zugunsten der Zweisamkeit.

Und dies alles ist ein lebenslanger (partnerschaftslanger) Prozess. Weil wir uns beständig verändern. Also Partnerschaft ist immer wieder neu aushandeln. Phasen von Hinwendung und Abwendung, Krisen, Brüche, ganz viel Nähe, ganz viel Distanz - das wechselt sich - nach meiner Erfahrung - wellenförmig ab.
Korrekt und diese Kommunikation die dringend notwendig gewesen wäre fand halt nicht statt. Nicht weil ich nicht zuhöre, sondern weil einfach nichts kam. Nun müssen wir halt durch die ernste Krise und gucken ob das Schiff noch auf dem Wasser bleibt - das Loch ist riesig...
Zuletzt geändert von Pauline am So., 03.10.2021, 05:36, insgesamt 1-mal geändert.
Grund: Bitte nur Relevante Textteile kopieren - siehe Netiquette. Danke.

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ogni
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Beitrag Sa., 02.10.2021, 20:20

Kreativus50 hat geschrieben: Sa., 02.10.2021, 17:00 Nachtrag:. Das alles bedeutet nicht, dass ich nicht mit Dir bin. Ich kann Deine Seite, Deine Verzweiflung sehr gut nachvollziehen und fühle mit Dir.
Selbst wenn du sagst "Hey, du idiot, du hast alles falsch gemacht" - mag sein - ist meine erste richtige Krise :)
Aber danke dass du meine Seite verstehst.
Kreativus50 hat geschrieben: Sa., 02.10.2021, 17:00 In einer sehr schweren Ehekrise (mit vorübergehender Trennung) habe ich viel für mich dazugelernt, mein Mann für sich auch.
Wir hatten viele intensive Paargespräche, zu Hause und auch beim Therapeuten. Das war wichtig. Es drehte sich aber nur noch um die Probleme im Miteinander. Und wir beide bis an die Zähne bewaffnet und am kämpfen ;)
Schließlich waren wir davon so erschöpft, dass wir aufgeben "mussten" - also das Kämpfen aufgeben.
Und genau diesen Kampf beende ich gerade. Nicht mit einer Trennung - sondern eher mit Blick nach vorne. Wir haben uns beide ausgekotzt, haben beide eingesehen dass wir Scheiße gebaut haben, haben beide Grenzen abgesteckt. Nun will ich diese Diskussion darüber ruhen lassen...aber leider fällt mir immer mal wieder was in die Finger. Wie Mittwoch die Klamotten die mich dann wieder auf 180 bringen... Ich hoffe das stoppt jetzt und ich kann endlich wieder zu meiner Frau finden und sie ggf. zu mir.

Kreativus50 hat geschrieben: Sa., 02.10.2021, 17:00 Danach wurde plötzlich wieder Raum frei, um auf das zu schauen, was wir außer Problemen noch miteinander haben....................................
Das wäre auch mein Ziel. Ich bin ehrlich: Ich leide wie ein Hund bei dem Gedanken dass Ihre Gefühle mir gegenüber durch die ganze Scheiße so abgesackt sind. Dass wir uns über Trennung, Scheidung unterhalten mussten. Dass wir uns richtig angesaut haben. Das hat richtig Spuren hinterlassen...(10 Kg bis dato bei mir, BMI passt also wieder :D)

DENNOCH will ich kämpfen und nicht aufgeben. Sie braucht Zeit, sie bekommt Zeit. Ich werde ihr jetzt nicht den Arsch hinterhertragen sondern an mich denken, meine Psyche schonen - mehr Zeit für mich nehmen. Aber ich versuche sie in Ruhe zu lassen oder nur ganz vorsichtig mal nach nem Date fragen oder sowas in der Art.
Zuletzt geändert von Pauline am So., 03.10.2021, 05:37, insgesamt 1-mal geändert.
Grund: Bitte nur Relevante Textteile kopieren - siehe Netiquette. Danke.

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Beitrag So., 03.10.2021, 09:57

Moin und Danke, ogni.
Finde das klasse, wie intensiv Du Dich mit allem ausseinandersetzt. Und für mich bist Du kein Idiot, der alles falsch macht.
Wer bin ich denn, dass ich über Dich urteilen darf? Und es geht auch nicht um richtig oder falsch machen.
Ich sehe das Leben als ganz schön holprigen Weg. Manchmal gehen wir straight über Stock und Stein, manchmal straucheln wir, manchmal stolpern wir so vor uns hin und auch über unsere eigenen Füße. Vielleicht ist es dann Zeit, öfters eine Rast einzulegen.
Ein Gedanke noch: Ihr seid als Familie mittendrin mit all den Verpflichtungen ( Kinder, Hund, Job, Haus ). Ihr habt Euch etwas aufgebaut, was aber zum Erhalt wieder viel Kraft benötigt.
Meine Beobachtungen: Wenn man als Familie/Paar diese Ziele dann erreicht hat, stellt man manchmal fest, dass es nicht automatisch glücklicher macht. Weißt'e wie ich meine. Meist sind Hausbau, kleine Kinder etc. auch mit weniger Zeit für sich und als Paar verknüpft. Und dann kommt oftmals eine Art Erschöpfung, Ernüchterung. Weil die Gefühlsdinge usw. auf der Strecke geblieben sind. Und nur noch - zu viel? - Müssen das Leben bestimmt.
Aber da guckst Du ja schon, wie ihr jeder für sich und als Paar wieder mehr "das andere" leben könnt.
Ich wünsche Dir ganz viel Glück, dass es so wird, wie Du es willst, und Ihr wieder zueinander findet. Und ja, das tut schweineweh, wenn man mittendrin steckt und alles steht Kopf.

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Beitrag Mo., 04.10.2021, 07:14

Das intensive Beschäftigen raubt ordentlich kraft, körperlich und geistig. Vor allem wenn nichts fruchtet und man irgendwie nur alleine versucht dadurch zu kommen. Gestern auch schon wieder nur Streit... Das war aber jetzt auch der letzte - ich hab die Schnauze voll davon. Bei jeder Diskussion verlasse ich nun sofort den Raum und blocke ab (zumindest wenn es um dieses Thema geht).

Das ist momentan kein Straucheln - das ist krabbeln, mit letzten Atemzügen...Aber ich für meinen Teil kann nach vorne gucken und das was alles passiert ist wegsperren. Sie aber anscheinend noch nicht...
Zuletzt geändert von Pauline am Mo., 04.10.2021, 14:39, insgesamt 1-mal geändert.
Grund: Fullquote gelöscht. Bei der nächsten werden Deine Beiträge komplett entfernt.

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Beitrag Mo., 04.10.2021, 12:41

Das alles liest sich so als würden wir nur noch 24 Stunden streiten. Das ist natürlich quatsch.
Wir haben auch noch schöne Momente wo wir lachen, zusammen normal sprechen, zusammen Serie gucken. Sogar auch mal knutschen wie die Teenager. Aber die Streits und Diskussionen machen es kaputt. Das wühlt immer wieder auf, immer wieder von vorne. Daher auch nun meine Entscheidung dass ich diesen aus dem Weg gehe. Ich muss mir nicht alles gefallen lassen, werde ich auch nicht, aber ich werde nicht mit den alten Themen anfangen.

@Kreativus50: Deine Erfahrungen, dass ihr schon in der Trennung wart und nun doch wieder so glücklich seid, das muntert mich auf und gibt letztendlich Kraft weiter zu kämpfen. Ich bin ehrlich - in manchen Situationen, wie gestern, hätte ich am liebsten alles hingeschmissen.

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