Liya hat doch aber bereits mit der Kunsttherapie begonnen - bevor sie mit der Psychotherapie begann.
Parallele Psychotherapie
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Fordere viel von dir selbst und erwarte wenig von den anderen. So wird dir Ärger erspart bleiben.
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Wie siehst Du diesen Punkt Anna. Meine Therapeutin hat das angemerkt, weil ich noch in der Probatortik bin. Und dass eine weitere Therapeutin etwas mit unserer Beziehung machen kann. Wir wissen es aber nicht, hat sie gesagt. Das müssen wir im Blick haben. Ich werde mit beiden Therapeutinnen nochmal sprechen. Eine Kunsttherapie ist ja keine Gesprächstherapie. Das ist unterschiedlich. Ich denke, negative Auswirkungen wird es nicht unbedingt haben, wenn beide professionell arbeiten.Anna-Luisa hat geschrieben: ↑Fr., 16.10.2020, 10:11
Liya hat doch aber bereits mit der Kunsttherapie begonnen - bevor sie mit der Psychotherapie begann.
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das heisst ja nicht dass sie jetzt parallel beide fortführen muss
Sie hat bei beiden erst ein oder zwei Stunden gemacht, da ist noch nichts aufgebaut oder gewachsen oder entschieden
Einen Platz in einer privat bezalten Kunsttherapie zu finden ist auch später kein Problem
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du willst das unbedingt und hast das offenbar auch schon beschlossen und blendest Gefahren aus.
Es wäre aber grade mit deiner Vorgeschichte wichtig dich auf eine Beziehung einzulassen, den Verlust aufzuarbeiten und nicht zwischen zwei Therapeutinnen zu pendeln und eine in "Reserve" zu halten.
Und was Traumabearbeitung anbelangt sehe ich da sehr wohl große Gefahren
Wenn die eine stabilisiert, dir aber in der Kunsttherapie ungefiltert die Bilder, Gefühle dazu raus kommen
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chrysokoll hat geschrieben: ↑Fr., 16.10.2020, 10:25 [quote=Liya1997 post_id=1156337
Ja, natürlich kann man es im vornherein nicht ausblenden. Das weiß man nicht. Mit beiden Therapeutinnen werde ich nochmal sprechen.
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Und was sollte das mit der Beziehung machen?
(Außer weniger Abhängigkeit von einer Person?)
Die Kunsttherapeutin wird wohl auch einige Möglichkeiten haben einiges abzufangen, ansonsten kann die andere Therapeutin übernehmen.
Ich denke man sollte therapeutische Beziehungen nicht zu sehr überschätzen.
Außerdem ist Kunsttherapie keine Traumatherapie und es sollte nicht allzuviel hervorkommen.
(Außer weniger Abhängigkeit von einer Person?)
Die Kunsttherapeutin wird wohl auch einige Möglichkeiten haben einiges abzufangen, ansonsten kann die andere Therapeutin übernehmen.
Ich denke man sollte therapeutische Beziehungen nicht zu sehr überschätzen.
Außerdem ist Kunsttherapie keine Traumatherapie und es sollte nicht allzuviel hervorkommen.
Der erste Punkt ist für mich fraglich. Denn eine Psychotherapie ist ja gar keine "Behandlung" im wörtlichen Sinne. Der Begriff ist aus der somatischen Medizin übernommen und eigentlich nicht ganz passend. Behandlung ist etwas, was ein anderer aktiv tut, während der Behandelte passiv ist. Der Therapeut ist aber normalerweise nicht der aktivere Part. Er hält quasi nur den Steigbügel. Und da dein letzter Satz absolut korrekt ist: ja, natürlich muss man sich auf die Therapie "einlassen", aber nicht "mit Haut und Haaren". Machen manche zwar, aber wie förderlich das ist, darf auch diskutiert werden. Eine etwas distanzierte Beobachterrolle darf man als Patient behalten, wie ich finde, sofern man das kann. Therapie ist nicht Lebensinhalt und der Therapeut nur ein Mensch von vielen. Beziehung findet IMMER auch außerhalb der Therapie statt, ganz ganz viel sogar, und ob da jetzt eine Kunsttherapeutin mitmischt, ja meine Güte, das ist doch nicht weltbewegend. Ich kenne auch eine Anästhesistin privat und habe die um ihre Meinung bzgl. meiner Schmerzmedis gefragt. War wieder eine neue, andere Meinung. Sehr interessant.Sadako hat geschrieben: ↑Fr., 16.10.2020, 10:02 und da wäre jetzt vielleicht erstmal ein Einlassen auf die Behandlung wichtig.
Ich bin unbedingt dafür, dass Patienten für sich einstehen und ihre Bedürfnisse und Wünsche, wie sie unterstützt werden möchten klar formulieren sollten. Der Therapeut weiß es nicht immer besser.
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Ich glaube, dass die Therapeutin sich irrt. Oder auch nicht. Alles was du tust, kann Einfluss auf die Therapie haben. Ich würde mir da aber keinen Maulkorb verpassen lassen - und damit aufzuhören authentisch zu sein. Hier wurde ja bereits kritisiert, dass du dich an ein Forum gewandt hast. Ich finde, und ich weiß, dass ich auch damit eine Außenseitermeinung vertrete, die Therapeutin maßt sich ganz schön etwas an, wenn sie quasi die Hauptrolle in deinem Leben spielen will.Liya1997 hat geschrieben: ↑Fr., 16.10.2020, 10:22Wie siehst Du diesen Punkt Anna. Meine Therapeutin hat das angemerkt, weil ich noch in der Probatortik bin. Und dass eine weitere Therapeutin etwas mit unserer Beziehung machen kann.Anna-Luisa hat geschrieben: ↑Fr., 16.10.2020, 10:11 Liya hat doch aber bereits mit der Kunsttherapie begonnen - bevor sie mit der Psychotherapie begann.
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Ja, so ist das Leben. Vollkasko gibt es sowieso nicht. Ich schnalle mich an beim Autofahren, aber ich verzichte nicht aufs Fahren.
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Ich konnte nirgends lesen, dass Liya vorhat, sich eine Therapeutin "in Reserve" zu halten. Und es könnte auch ein Vorteil sein, noch "ein Eisen im Feuer" zu haben, falls es mit einer Therapie (oder Therapeutin) nicht so klappen sollte...chrysokoll hat geschrieben: ↑Fr., 16.10.2020, 10:25 du willst das unbedingt und hast das offenbar auch schon beschlossen und blendest Gefahren aus.
Es wäre aber grade mit deiner Vorgeschichte wichtig dich auf eine Beziehung einzulassen, den Verlust aufzuarbeiten und nicht zwischen zwei Therapeutinnen zu pendeln und eine in "Reserve" zu halten.
Sicher bin ICH mir darin, dass User dieses Forum Liya nicht sagen können, was "bei ihrer Vorgeschichte wichtig für sie wäre".
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Puh, die Frage ist für mich immer wie man denn nun wirklich ein Trauma aufarbeitet. Ich habe es bis heute nicht wirklich begriffen. Und ja ich kenne das mit dem Stabilisieren, das war auch nötig, aber dann hatte ich immer das Gefühl ich komme aus der Stabilisierung nicht mehr raus wie ein Stabilisierungszwang, der ebenso furchtbar anstrengend ist. ich weiß nicht, ob man damit auch stark in die Selbstbeobachtung fallen kann. Dazu greift ja nicht bei jedem alles. Und ja, das ist schon mein Eindruck, dass man so stabil gehalten wird für eine gewisse Zeit, aber der Zusammenbruch immer wieder unausweichlich ist.Montana hat geschrieben: ↑Fr., 16.10.2020, 09:05
Und das ist richtig ätzend. Da sagen ambulante Therapeuten "Nein, im ambulanten Setting ist das nicht möglich" und Kliniken "Nein, wir machen grundsätzlich nur Stabilisierung, denn die Zeit hier ist so stark begrenzt". Und damit darf man dann Jahre(!!!) zubringen. Obwohl man eine Therapie (egal ob ambulant oder stationär) mit einem bestimmten Ziel angetreten hat, hingeschickt immer vom jeweils anderen.
Immer wird ein Redeverbot über bestimmte Themen ausgesprochen, was genau den gleichen Effekt hat wie während des bisherigen Lebens, wo es IMMER ein Redeverbot gab. Das ist doch das Standard-Vorgehen von Tätern: Redeverbot. Und was passiert in Therapie? Redeverbot. Alles andere macht zu viel Arbeit.
Das ist schon eine merkwürdige Sache.
Meinst du, dass du ohne Redeverbot sehr viel Zeit benötigen würdest das Trauma in den Griff zu bekommen?
LG candle
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Mein Eindruck ist eben, dass quasi an den Schiefen Turm von Pisa immer mehr Gerüste zum Halten drangebaut werden und man vor lauter Gerüsten irgendwann den Turm nicht mehr sieht.
Dabei ist der Boden immer noch aus Sand.
Das bringt doch nichts, wenn Menschen am Funktionieren gehalten werden. Das schiebt den Zusammenbruch nur nach hinten. Ich bin auch unter Therapie abgekackt in die EM-Rente. Auf eine stationäre Therapie wartend, die dann auch wieder nur stabilisieren sollte, wo es auch ein Redeverbot gab, und wo zwar generell Intervalltherapie angeboten wird, aber nicht für mich. Ein zweiter Aufenthalt wurde abgelehnt, weil sie keine komplex Traumatisierten wollen. Die sind zu viel Arbeit.
Und das war der zweite solche Klinikversuch.
Ich weiß nicht, wie man ein Trauma "aufarbeitet". Wirklich nicht. Nur eines weiß ich sicher: ich habe alle eigenen Ressourcen aufgebraucht bei dem Versuch, ein normales Leben aufrecht zu erhalten. Das hat über 30 Jahre funktioniert. Ich war richtig gut darin. Aber als ich Hilfe bekam, da war der Turm schon zu schief, die alten Gerüste selbst im Sandboden eingesunken. Das alles festzuhalten erforderte all meine Kraft. Eine Hand mehr zum Halten macht dann da keinen Unterschied mehr.
Ist das verständlich ausgedrückt?
Da muss eine Sanierung passieren, vielleicht auch ein Abriss und Neubau? Aber das traut sich keiner. Lieber nochmal ein bisschen nachlackieren, dann geht es noch ein Weilchen länger. Dann ist der Klinikaufenthalt vorbei und die Zuständigkeit auch.
Dabei ist der Boden immer noch aus Sand.
Das bringt doch nichts, wenn Menschen am Funktionieren gehalten werden. Das schiebt den Zusammenbruch nur nach hinten. Ich bin auch unter Therapie abgekackt in die EM-Rente. Auf eine stationäre Therapie wartend, die dann auch wieder nur stabilisieren sollte, wo es auch ein Redeverbot gab, und wo zwar generell Intervalltherapie angeboten wird, aber nicht für mich. Ein zweiter Aufenthalt wurde abgelehnt, weil sie keine komplex Traumatisierten wollen. Die sind zu viel Arbeit.
Und das war der zweite solche Klinikversuch.
Ich weiß nicht, wie man ein Trauma "aufarbeitet". Wirklich nicht. Nur eines weiß ich sicher: ich habe alle eigenen Ressourcen aufgebraucht bei dem Versuch, ein normales Leben aufrecht zu erhalten. Das hat über 30 Jahre funktioniert. Ich war richtig gut darin. Aber als ich Hilfe bekam, da war der Turm schon zu schief, die alten Gerüste selbst im Sandboden eingesunken. Das alles festzuhalten erforderte all meine Kraft. Eine Hand mehr zum Halten macht dann da keinen Unterschied mehr.
Ist das verständlich ausgedrückt?
Da muss eine Sanierung passieren, vielleicht auch ein Abriss und Neubau? Aber das traut sich keiner. Lieber nochmal ein bisschen nachlackieren, dann geht es noch ein Weilchen länger. Dann ist der Klinikaufenthalt vorbei und die Zuständigkeit auch.
Ich bin gerade echt erschrocken, dass da so gearbeitet wird. Ich habe (naiverweise?) bis jetzt angenommen, dass Stabilisierung gemacht wird, um mit den Einbrüchen, die Traumaarbeit mit sich bringt umgehen zu können.Montana hat geschrieben: ↑Fr., 16.10.2020, 12:35 Mein Eindruck ist eben, dass quasi an den Schiefen Turm von Pisa immer mehr Gerüste zum Halten drangebaut werden und man vor lauter Gerüsten irgendwann den Turm nicht mehr sieht.
Dabei ist der Boden immer noch aus Sand.
Das bringt doch nichts, wenn Menschen am Funktionieren gehalten werden.
Ich kann dass verd* gut nachvollziehen, ich habe auch lange lange sehr gut funktioniert. (Allerdings nicht, weil das als ein therapeutisch richtiger Weg gesehen wurde, ich hatte zu viel Schiss)
Ich mache in meiner Therapie aktuell echt eine andere Erfahrung. Meine Therapeutin macht mir schon deutlich, dass wir uns gerade gefährlichen Gewässern nähern und sie fragt nach, ob ich da weiter machen will, aber sie hat mich nicht einmal wirklich ausgebremst. Wir hatten vor einer Weile eine Diskussion, als ich nach einer Burnoutsituation relativ schnell wieder in einen neuen Job wollte, wo sie mir eher geraten hat eine längere Weile gar nichts zu machen, um in der Therapie auch Sachen bearbeiten zu können, die dann destabilisierend sind. Ich hab auch nicht ne wirkliche Antwort, wie es gehen kann, aber es ist mir wichtig, dass ich mitentscheiden kann, wie wir arbeiten. Ich muss ja letztlich die Konsequenzen tragen.
Ich habe auf einer Traumastation mitbekommen, wie einer Patientin zwischen Tür und Angel das Konzept der Klinik erklärt wurde. Ihre Vorstellungen über Traumabehandlung seien falsch, Ziel sei eine Verstärkung der Verdrängung, damit Funktionieren im Alltag gewährleistet ist.
An dem Punkt habe ich mich gefragt, warum ich dort war, war ich doch ein lebendes Beispiel dafür, dass Verdrängung nicht endlos funktioniert und irgendwann der Punkt kommt, wo es einen wieder einholt.
An dem Punkt habe ich mich gefragt, warum ich dort war, war ich doch ein lebendes Beispiel dafür, dass Verdrängung nicht endlos funktioniert und irgendwann der Punkt kommt, wo es einen wieder einholt.
Montana, ich habe das schon verstanden.
Ich frage mich auch dauernd wie es manche Leute gelöst haben, die in der Öffentlichkeit stehen. Ich kann mir nicht wirklich vorstellen, dass irgendwie jemand als neuer freier Mensch irgendwann aus der Therapie geht.
LG candle
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