Anna-Luisa hat geschrieben: ↑Sa., 05.12.2020, 09:28
Du widersprichst dir. Miese Kindheitserfahrungen als Vorteil zu deklarieren ist schräg.
Du findest es schräg, ist eben deine Ansicht.
Warum sollte es schräg sein, falls jemand durch eigene Vorerfahrungen vielleicht (!) sensibler und feinfühliger als (manche) andere reagieren kann? Ist doch schön, falls man aus miesen Erfahrungen wenigstens auch ein bisschen positives ziehen kann für sich . Und vielleicht sogar für andere.
Anna-Luisa hat geschrieben: ↑Sa., 05.12.2020, 09:28
Kein Träger würde eine Erzieherin einstellen, die beim Vorstellungsgespräch mitteilt, dass sie keine Elternabende machen kann.
Das ist gut möglich.
Vielleicht entwickeln sich bei jemandem aber Probleme auch erst, nachdem man den Job schon jahrelang (gut) machte. Dann kann man nur hoffen (tue ich zumindest), dass dann auch die Erzieherin aus dem Beispiel nicht gleich abgesäbelt werden würde.
Anna-Luisa hat geschrieben: ↑Sa., 05.12.2020, 09:28
Da sind vielleicht auch mal ein paar Eltern sauer, dass besagte Erzieherin zu viel / zu wenig mit den Kinder draußen ist / zu viel/zu wenig Ausflüge macht - oder das Kind sich ständig im Außengelände Blessuren zuzieht - ob man von der Aufsichtspflicht nichts halten würde?
Das hat nichts mit meinem Beispiel von sozialer Phobie und z.B. nicht-Abhalten-können von Elternabenden zu tun.
Anna-Luisa hat geschrieben: ↑Sa., 05.12.2020, 09:28
Miese Kindheitserfahrungen werden hier eindeutig als Vorteil deklariert.
Ich sagte, dass miese eigene Erfahrungen dazu beitragen können (können, nicht müssen!), dass man Qualitäten hat, die bei anderen vielleicht nicht so ausgeprägt sind und die daher auch von Arbeitgebern geschätzt werden können.
Du sprachst aber ursprünglich davon, ich würde "Beeinträchtigungen" als Vorteil deklarieren. Das tat ich nie und dem widersprach ich. Beeinträchtigungen (z.B. Elternabende nicht machen können) sind ja in dem Beispiel nicht gleichzusetzen mit miesen eigenen Kindheitserfahrungen (die beispielsweise zu mehr Sensibilität im Umgang geführt haben und ansonsten nicht einschränken). Da sprichst du nun von Unterschiedlichem, bzw vermischst das, was ich sagte und meinte.
Anna-Luisa hat geschrieben: ↑Sa., 05.12.2020, 09:28
Wenn sie auch keinen Nachteil darstellen müssen, werden sie von dir dennoch glorifiziert.
Ich habe nichts glorifiziert.
Nur gesagt, dass Mitarbeiter Qualitäten haben können, die ein Arbeitgeber vielleicht behalten will, und wofür er andere Einschränkungen in Kauf nimmt, weil er am Ende dennoch einen Zugewinn für sich empfindet oder zumindest keinen Schaden hat.
Mehr nicht. Glorifiziert ist da gar nichts. Auch wenn ich sage, dass einem eigene Vorerfahrungen auch andere Perspektiven, andere Sichtweisen, andere Arten mit Menschen umzugehen schenken können (nicht müssen), dann ist da auch nichts glorifiziert.
diesoderdas hat geschrieben: ↑Fr., 04.12.2020, 23:46
Dann würde man ihn aber in einem anderen Bereich als in der Chirugie einsetzen. Man kann ihm wohl kaum eine Zweitbesetzung zur Seite stellen, die im Fall einer Panikattacke für in einspringt.
Sag ich doch. Vielleicht (!) ist er anderweitig ein toller Arzt und man will ihn trotz seiner aktuellen Probleme behalten. Dann wird er eben anders eingesetzt.
Ob es in der Realität möglich ist, eine Zweitbesetzung zur Seite zu stellen, kann ich nicht beurteilen, sowas weiß ich nicht.
Anna-Luisa hat geschrieben: ↑Sa., 05.12.2020, 09:28
Seine Genialität scheint sich dann ja nicht mehr auf sein ursprüngliches Fachgebiet zu beziehen...
Naja, nur weil jemand etwas für kurze oder lange Zeit nicht mehr ausführen kann, wird die Fähigkeit an sich ja nicht verloren. Es hapert nur an der Umsetzung.
Du reagierst da so heftig abwertend und negativ finde ich, kann gar nicht nachvollzeihen wieso überhaupt.
Um mal bei diesem zugegebenermaßen extremen Beispiel zu bleiben:
Hätte ich einen Herzfehler und der besagte Arzt wäre einer der wenigen weltweit, die den Eingriff erfolgreich durchgeführt haben, dann würde ich zig mal lieber von diesem Arzt operiert werden (inklusive Zweitbesetzung, falls es zu einer Panikattacke kommt) als von einem anderen Arzt ohne Gefahr der Attacken, und der die OP erst 1 x erfolgreich hinbekommen hat.
Wie gesagt, extreme Beispiele.
Ich finde es arg, wir rigoros du dagegen hälst und meist nur von Zusatzbelastung für andere sprichst (von denen es scheinbar keine Ausnahmen gibt)