Freunden von den Depressionen erzählen?
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Schöner und passender Vergleich. Danke dafür.
Im Moment bin ich... wie ich heute sehr deutlich spüre... nun doch etwas sagen-wir-mal...angesäuert. Okay, eher: stinksauer.
Ich erwarte ja gar keine Hilfe "gegen" die Depression. Oder allumfassendes Verständnis. Aber in Anbetracht des Lockdown und da sie ja EIGENTLICH(?!) genau wissen, dass ich alleine bin und an Einsamkeit kranke, würde es sich allein aus diesem Grund schon gehören, dass man wenigstens mal NACH-fragte, wie es einem geht oder sich unverbindlich zu einem Plausch oder ein paar Whatsappen meldet. Statt einen komplett links liegen lassen. Auch UNABHÄNGIG von einer Depression.
Ist wohl so, wie einige hier schon im Thread schrieben: an so was erkennt man halt "echte" Freunde.
Die Pille werde ich wohl schlucken müssen. Das zieht einen halt leider eher runter statt hoch.
Wenn "die" nicht mal so viel Anstand haben, aus naheliegenden Gründen sich mal zu melden bzw. meine Kontaktgesuche VOR dem Lockdown lapidar ablehnten (weil wohl nicht wichtig genug, wenn man keinen konkretes Notfallsignal sendet)...
...dann brauch ich es auch nicht mit der "Depressionskeule" zu versuchen. Und, was wäre, wenn sie sich dann... und nur dann... melden, wenn ich ihnen das (ungefragt, sie fragen ja nicht)... aufs Auge drücken? Aus Mitleid? Bah! Nee, dann lieber gar nicht.
Die eine oder andere Bekannte fragt ja mal nach. Aber nun ja. Offensichtlich kann man es mir nicht recht machen?!
Die eine Freundin, die nun nachbohrte, tat dies meiner Meinung nach ja auch nur, weil es in FB gerade Trend zu sein scheint, an die Leute zu erinnern, die niemanden sonst haben. Aber meine Güte, das weiß sie doch seit MONATEN!!!!! Und trotzdem hatte sie nicht mal Zeit für ein Telefonat oder einen Tasse Kaffee zum ganz normalen Plaudern. Wer nicht mal DAS fertig bringt, über Wochen und Monate, der soll sein soziales schlechtes Gewissen an jemanden anderem abreagieren, nicht an mir!
Worauf ich gerade hinaus möchte: wenn ihnen das, was sie bereits über mich und die Situation wissen im LockdownLight nicht Grund genug ist, sich "von sich aus zu melden", dann kann man sich den Rest auch schenken.
Sorry, bin heute nicht gut drauf und alles andere als rational unterwegs. Hmmpf.
Im Moment bin ich... wie ich heute sehr deutlich spüre... nun doch etwas sagen-wir-mal...angesäuert. Okay, eher: stinksauer.
Ich erwarte ja gar keine Hilfe "gegen" die Depression. Oder allumfassendes Verständnis. Aber in Anbetracht des Lockdown und da sie ja EIGENTLICH(?!) genau wissen, dass ich alleine bin und an Einsamkeit kranke, würde es sich allein aus diesem Grund schon gehören, dass man wenigstens mal NACH-fragte, wie es einem geht oder sich unverbindlich zu einem Plausch oder ein paar Whatsappen meldet. Statt einen komplett links liegen lassen. Auch UNABHÄNGIG von einer Depression.
Ist wohl so, wie einige hier schon im Thread schrieben: an so was erkennt man halt "echte" Freunde.
Die Pille werde ich wohl schlucken müssen. Das zieht einen halt leider eher runter statt hoch.
Wenn "die" nicht mal so viel Anstand haben, aus naheliegenden Gründen sich mal zu melden bzw. meine Kontaktgesuche VOR dem Lockdown lapidar ablehnten (weil wohl nicht wichtig genug, wenn man keinen konkretes Notfallsignal sendet)...
...dann brauch ich es auch nicht mit der "Depressionskeule" zu versuchen. Und, was wäre, wenn sie sich dann... und nur dann... melden, wenn ich ihnen das (ungefragt, sie fragen ja nicht)... aufs Auge drücken? Aus Mitleid? Bah! Nee, dann lieber gar nicht.
Die eine oder andere Bekannte fragt ja mal nach. Aber nun ja. Offensichtlich kann man es mir nicht recht machen?!
Die eine Freundin, die nun nachbohrte, tat dies meiner Meinung nach ja auch nur, weil es in FB gerade Trend zu sein scheint, an die Leute zu erinnern, die niemanden sonst haben. Aber meine Güte, das weiß sie doch seit MONATEN!!!!! Und trotzdem hatte sie nicht mal Zeit für ein Telefonat oder einen Tasse Kaffee zum ganz normalen Plaudern. Wer nicht mal DAS fertig bringt, über Wochen und Monate, der soll sein soziales schlechtes Gewissen an jemanden anderem abreagieren, nicht an mir!
Worauf ich gerade hinaus möchte: wenn ihnen das, was sie bereits über mich und die Situation wissen im LockdownLight nicht Grund genug ist, sich "von sich aus zu melden", dann kann man sich den Rest auch schenken.
Sorry, bin heute nicht gut drauf und alles andere als rational unterwegs. Hmmpf.
"Auch andere Wege haben schöne Steine. "
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ich finde, du erwartest arg viel von den Leuten.
Sie sollen sich bei dir melden, weil du dich einsam fühlst. Aber du kommunizierst kaum, dass du dich einsam fühlst.
Sie sollen sich bei dir melden, aber bitte nicht aus diesen und jenen Gründen. Hmmm.
Sie sollen ahnen, dass dich der Lockdown light belastet. Aber du kommunizierst es nicht.
Wie sollen andere denn wissen, wie es tatsächlich in dir aussieht?
Vll haben auch "die anderen" Probleme momentan, beruflich, gesundheitlich, privat?
Ich finde deine Erwartungen sehr schwierig, wenn ich ehrlich bin.
Sie sollen sich bei dir melden, weil du dich einsam fühlst. Aber du kommunizierst kaum, dass du dich einsam fühlst.
Sie sollen sich bei dir melden, aber bitte nicht aus diesen und jenen Gründen. Hmmm.
Sie sollen ahnen, dass dich der Lockdown light belastet. Aber du kommunizierst es nicht.
Wie sollen andere denn wissen, wie es tatsächlich in dir aussieht?
Vll haben auch "die anderen" Probleme momentan, beruflich, gesundheitlich, privat?
Ich finde deine Erwartungen sehr schwierig, wenn ich ehrlich bin.
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Hi Leuchtturm,
das mag sein. Deswegen ja dieser Thread. Ist das nicht genau DIE Kernfrage, nur eben in deinen Worten statt in meinen?
Auf der einen Seiten wissen sie zu wenig. Auf der anderen Seite würde ich mir mehr von ihnen wünschen. Aber OHNE auf die Depri-Schiene gehen zu müssen.
Ich weiß, was hier schon alles dazu gesagt wurde. Dass es keine Schande ist, es zuzugeben. Und echte Freunde würden dies oder das. Und dass es keine Belastung für das Umfeld sei... (wovon ich noch nicht ganz überzeugt bin). Und so weiter.
Trotzdem kränkt es mich, dass man sich erst mal erniedrigen/outen/schwach zeigen muss, um ganz normale-banale Freundschaftsaspekte einzufordern. Weiß es gerade nicht besser zu formulieren. Meiner Meinung nach IST es ein Einfordern. Oder wie du es nennst: eine Erwartung. Wobei die für mich eben beinhaltet, dass das eine oder andere VON ALLEINE kommen sollte, man nicht erst darum bitten müssen sollte, und dass es auch NICHT nötig sein sollte, sich schwach und krank zu zeigen, nur damit "die" was kapieren.
Zum Beispiel eben, wenn ich öfters als bisher mit ihnen einen Kaffee trinken oder plaudern will. Weshalb ist es dafür denn bitte-schön nötig, ihnen davon zu erzählen, wie schlecht es mir geht? Muss ich mich erst "klein" machen und auf ihr Mitgefühl setzen? Wenn sie es so nicht wollen, dann kann ich auf das andere auch verzichten.
Im besten Fall kann ich im Moment sagen: ja, sie sind gedankenverloren. Sie leben wie gewohnt IHR Leben mit IHREN eigenen Problemen, Familien Partnern. Sei ihnen auch vergönnt. Ich sitze auch selten da und frage mich, wem oder wie oder was könnte es gerade schlecht gehe, sondern gehe davon aus, dass schon alles normal/okay sei wird. Aber das ist nun mal "unachtsam" und "gedankenverloren".
Anders gesagt: Dass sie es von sich aus nicht bemerken: eine Sache, aber es beißt sie fömrlich in die Nase. Fast schon ein gezielt Weg-Schauen, wenn ich es böse auslege.
das mag sein. Deswegen ja dieser Thread. Ist das nicht genau DIE Kernfrage, nur eben in deinen Worten statt in meinen?
Auf der einen Seiten wissen sie zu wenig. Auf der anderen Seite würde ich mir mehr von ihnen wünschen. Aber OHNE auf die Depri-Schiene gehen zu müssen.
Ich weiß, was hier schon alles dazu gesagt wurde. Dass es keine Schande ist, es zuzugeben. Und echte Freunde würden dies oder das. Und dass es keine Belastung für das Umfeld sei... (wovon ich noch nicht ganz überzeugt bin). Und so weiter.
Trotzdem kränkt es mich, dass man sich erst mal erniedrigen/outen/schwach zeigen muss, um ganz normale-banale Freundschaftsaspekte einzufordern. Weiß es gerade nicht besser zu formulieren. Meiner Meinung nach IST es ein Einfordern. Oder wie du es nennst: eine Erwartung. Wobei die für mich eben beinhaltet, dass das eine oder andere VON ALLEINE kommen sollte, man nicht erst darum bitten müssen sollte, und dass es auch NICHT nötig sein sollte, sich schwach und krank zu zeigen, nur damit "die" was kapieren.
Zum Beispiel eben, wenn ich öfters als bisher mit ihnen einen Kaffee trinken oder plaudern will. Weshalb ist es dafür denn bitte-schön nötig, ihnen davon zu erzählen, wie schlecht es mir geht? Muss ich mich erst "klein" machen und auf ihr Mitgefühl setzen? Wenn sie es so nicht wollen, dann kann ich auf das andere auch verzichten.
Im besten Fall kann ich im Moment sagen: ja, sie sind gedankenverloren. Sie leben wie gewohnt IHR Leben mit IHREN eigenen Problemen, Familien Partnern. Sei ihnen auch vergönnt. Ich sitze auch selten da und frage mich, wem oder wie oder was könnte es gerade schlecht gehe, sondern gehe davon aus, dass schon alles normal/okay sei wird. Aber das ist nun mal "unachtsam" und "gedankenverloren".
Anders gesagt: Dass sie es von sich aus nicht bemerken: eine Sache, aber es beißt sie fömrlich in die Nase. Fast schon ein gezielt Weg-Schauen, wenn ich es böse auslege.
"Auch andere Wege haben schöne Steine. "
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Kommunikation ist das Zauberwort, wie so oft in zwischenmenschlichen Bereichen.
Fragen, ob jmd Zeit oder Lust auf einen Kaffee hat, kann man auch ohne die Depression zu Felde zu führen. Nur muss man wie bei jeder solchen Anfrage auch mit einem "Nein, passt nicht" rechnen.
Auch Einsamkeitsgefühle kann man kommunizieren. Das hat auch mit Betteln nicht zu tun.
Es gibt so viele Zwischenstufen wzischen "ich möchte Gesellschaft" und "bitte kümmert euch, denn ich habe eine Depression": Letzeres würde ich wohl so auch nicht kommunizieren.
Bedürfnisse muss man mitteilen, denn sie können Andere nicht ahnen.
Nur eins funktioniert nicht:"wasch mich, aber mach mich nicht nass"
Liebe Grüße!
Fragen, ob jmd Zeit oder Lust auf einen Kaffee hat, kann man auch ohne die Depression zu Felde zu führen. Nur muss man wie bei jeder solchen Anfrage auch mit einem "Nein, passt nicht" rechnen.
Auch Einsamkeitsgefühle kann man kommunizieren. Das hat auch mit Betteln nicht zu tun.
Es gibt so viele Zwischenstufen wzischen "ich möchte Gesellschaft" und "bitte kümmert euch, denn ich habe eine Depression": Letzeres würde ich wohl so auch nicht kommunizieren.
Bedürfnisse muss man mitteilen, denn sie können Andere nicht ahnen.
Nur eins funktioniert nicht:"wasch mich, aber mach mich nicht nass"
Liebe Grüße!
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Möchte den Thread mal wieder reaktivieren und das Forumskollektiv nach seiner Meinung fragen:
Ich habe eine Freundin, die ist sehr glücklich.Behauptet sie zumindest auffällig oft. Wer weiß, vielleicht will sie sich ja selbst überzeugen?
Wie dem auch sei, sie ist die, die am EHSTEN von meinem Depressionen weiß, weil sie mich am längsten kennt, noch aus der Zeit, als meine schwere Phase gerade am Abklingen, aber eben noch nicht überstanden war.
Damals waren wir beide neu an diesen Wohnort und neu in der Firma, freundeten uns an. Mittlerweile hat sie ihren jetzigen Ehemann kennengelernt, geheiratet und ist frisch gebackene stolze Mama. So weit, so gut. Seit 3 Jahren reibt sie mir ihr Glück permanent unter die Nase. Vor Corona, vor meiner Trennung und vor ihrer Schwangerschaft war das auch noch einigermaßen ertragbar, als sie erst bei der Hochzeit erst zu Brautzilla wurde, jetzt zu einer dieser klischeehaftigen nervigen Mamis, die nur noch das Baby im Kopf haben.
Ja, okay, manche Bräute können anstrengend sein, und manche frisch gebackene Eltern wirklich sehr nervig. Auf einer Klischee-Skala von 1 bis 10 bekäme sie eine glatte 11. So weit, so gut. Kann ich akzeptieren. Auch, dass sie "anderes" im Kopf hat.Kein Problem.Aber sie ist die, die am ehsten weiß, dass und wie ich unter Depressionen leide bzw. immer dagegen ankämpfen musse, und bei jedem Gespräch, bei jedem Chat reibt sie mir ungefragt unter die Nase, wie ach so glücklich sie ist. Ich rede schon seit 1,5 Jahren nicht mehr über MEINE Gefühle, sie hatte mit der Frühgeburt genug andere Sorgen und sie ist eh nicht der Typ für "solche" Gespräche. War okay für mich.Aber muss sie es mir wirklich JEDESMAL derart unter die Nase reiben, wie ach so happy sie ist? Ab und zu fragt sie mal, wie es mir geht. Dann schreibe ich EINEN Satz, wohl dosiert, und bekomme dann eine sehr knappe Antwort darauf, und dann ungefragt 10 Whatsapp inklusive Fotos wie ach sooooooooooo glücklich sie ist mit ihrer Familie.
Ich weiß nicht, was ich davon halten soll.Deswegen reiche ich die Frage weiter an die Schwarmintelligenz, da ich ganz kurz davor bin, die Freundschaft endgültig zu beenden. Wenn man doch weiß, dass der Gegenüber mit Depressionen und/oder Trennung zu kämpfen hat, würde es dann nicht reichen, wenn man EINMAL sagt, wie toll es einem geht, muss man es dann ZEHNMAL ungefragt betonen?!
Wenn man Ratgeber liest für Depressive oder Angehörige für Depressive stände das meiner Meinung nach auf der Liste der No-Gos. Oder was meint ihr? - Ich weiß auch nicht, wie ich auf so was reagieren soll. Ich starre dann immer den Chatverlauf an, und denk mir: WTF?!
Ich habe eine Freundin, die ist sehr glücklich.Behauptet sie zumindest auffällig oft. Wer weiß, vielleicht will sie sich ja selbst überzeugen?
Wie dem auch sei, sie ist die, die am EHSTEN von meinem Depressionen weiß, weil sie mich am längsten kennt, noch aus der Zeit, als meine schwere Phase gerade am Abklingen, aber eben noch nicht überstanden war.
Damals waren wir beide neu an diesen Wohnort und neu in der Firma, freundeten uns an. Mittlerweile hat sie ihren jetzigen Ehemann kennengelernt, geheiratet und ist frisch gebackene stolze Mama. So weit, so gut. Seit 3 Jahren reibt sie mir ihr Glück permanent unter die Nase. Vor Corona, vor meiner Trennung und vor ihrer Schwangerschaft war das auch noch einigermaßen ertragbar, als sie erst bei der Hochzeit erst zu Brautzilla wurde, jetzt zu einer dieser klischeehaftigen nervigen Mamis, die nur noch das Baby im Kopf haben.
Ja, okay, manche Bräute können anstrengend sein, und manche frisch gebackene Eltern wirklich sehr nervig. Auf einer Klischee-Skala von 1 bis 10 bekäme sie eine glatte 11. So weit, so gut. Kann ich akzeptieren. Auch, dass sie "anderes" im Kopf hat.Kein Problem.Aber sie ist die, die am ehsten weiß, dass und wie ich unter Depressionen leide bzw. immer dagegen ankämpfen musse, und bei jedem Gespräch, bei jedem Chat reibt sie mir ungefragt unter die Nase, wie ach so glücklich sie ist. Ich rede schon seit 1,5 Jahren nicht mehr über MEINE Gefühle, sie hatte mit der Frühgeburt genug andere Sorgen und sie ist eh nicht der Typ für "solche" Gespräche. War okay für mich.Aber muss sie es mir wirklich JEDESMAL derart unter die Nase reiben, wie ach so happy sie ist? Ab und zu fragt sie mal, wie es mir geht. Dann schreibe ich EINEN Satz, wohl dosiert, und bekomme dann eine sehr knappe Antwort darauf, und dann ungefragt 10 Whatsapp inklusive Fotos wie ach sooooooooooo glücklich sie ist mit ihrer Familie.
Ich weiß nicht, was ich davon halten soll.Deswegen reiche ich die Frage weiter an die Schwarmintelligenz, da ich ganz kurz davor bin, die Freundschaft endgültig zu beenden. Wenn man doch weiß, dass der Gegenüber mit Depressionen und/oder Trennung zu kämpfen hat, würde es dann nicht reichen, wenn man EINMAL sagt, wie toll es einem geht, muss man es dann ZEHNMAL ungefragt betonen?!
Wenn man Ratgeber liest für Depressive oder Angehörige für Depressive stände das meiner Meinung nach auf der Liste der No-Gos. Oder was meint ihr? - Ich weiß auch nicht, wie ich auf so was reagieren soll. Ich starre dann immer den Chatverlauf an, und denk mir: WTF?!
"Auch andere Wege haben schöne Steine. "
Also mir persönlich ist aufgefallen, dass viele Freundschaften einfach gar nicht zu mir passen. Und hier sehe ich das bei dir ähnlich, dass ihr einfach gar nicht zusammen paßt.
LG candle
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Teil 2.
Mittlerweile hat sich für mich bestätigt, was ich zuvor nur geahnt habe:
Scheinbar jeder meiner Bekannten und Freunde scheint zu glauben, dass die jeweils anderen für mich da seien. Keinem davon ist bewusst, wie ALLEINE ich v.a. während des Lockdowns bin. Auch sonst, nun aber ganz besonders.
Der springende Punkt ist: sie WOLLEN es auch gar nicht wissen. Jeder hat mit sich selbst zu kämpfen, der Lockdown ist für niemanden leicht. Jeder schiebt da so ein bisschen die Verantwortung zum anderen bzw. ist zu sehr in seiner eigenen Welt gefangen. Einerseits kann ich er ja verstehen, anderseits fühlt es sich für mich natürlich echt blöd an.
Selber Thread, selbes Thema. Quasi drittens.
Eine andere gute Bekannte ist im Oktober Mutter geworden.Wohnt direkt um die Ecke. Ich gab dem ganzen erst mal Zeit, klar, Mutti muss sich auch erst mal eingewöhnen an die neue Situation. Da es sich um eine Ausländerin handelt, die keine Familie vor Ort hat, glaube ich, dass sie auf ihre Weise relativ einsam ist. Neuerdings habe ich sie zwei, dreimal angeschrieben, ob wir nicht am WE mit Kinderwagen... nur sie, ich, das Kleine... spazieren gehen wollen. Sie wohnt um die Ecke. Und freut sich auffällig, wenn ich sie mal kontaktierte, kommt aber nie von sich aus an. Leider spielte uns das Wetter mehrmals einen Streich. Ich habe nun insgesamt 4 mal nachgefragt, ich weiß ja, dass sie eh mit Kinderwagen spazieren geht. Komme mir aber blöd vor, ein 5tes Mal zu fragen. - Ich weiß nicht, was ich davon halten soll. Sie antwortete bisher positiv, aber es hat halt nie geklappt, und bei mir bricht dann das Misstrauen aus, ob es evtl. nur geheuchelt ist?
Warum muss ICH mich auch andauernd so bemühen? Irgendwo verstehe ich es echt nicht. Siehe den bisherigen Thread-Verlauf. Muss ich mich erst überall outen als jemand, der zu Depressionen neigt und einsam ist, damit man sich "gnädigerweise" meiner annimmt? Was ist so schwer daran, wenn ich OHNE großes Drama Bekannte und Freunde nach Treffen frage? Liegt es an mir? An der Pandemie?
Ehrlich gesagt: ich verstehe es nicht. Okay, Corona-bedngt igeln sich alle ein wenig ein, man denkt nur an den engsten Kreis, nicht an lose Freunde oder Bekannte, aber trotzdem...? Wie oft muss man anfragen und sich in Erinnerung bringen, OHNE dass ein Anbiedern wird, OHNE dass man beichten muss, wie sehr einem die Einsamkeit im Lockdown zusetzt? OHNE dass dies ein Thema wird?
Mittlerweile hat sich für mich bestätigt, was ich zuvor nur geahnt habe:
Scheinbar jeder meiner Bekannten und Freunde scheint zu glauben, dass die jeweils anderen für mich da seien. Keinem davon ist bewusst, wie ALLEINE ich v.a. während des Lockdowns bin. Auch sonst, nun aber ganz besonders.
Der springende Punkt ist: sie WOLLEN es auch gar nicht wissen. Jeder hat mit sich selbst zu kämpfen, der Lockdown ist für niemanden leicht. Jeder schiebt da so ein bisschen die Verantwortung zum anderen bzw. ist zu sehr in seiner eigenen Welt gefangen. Einerseits kann ich er ja verstehen, anderseits fühlt es sich für mich natürlich echt blöd an.
Selber Thread, selbes Thema. Quasi drittens.
Eine andere gute Bekannte ist im Oktober Mutter geworden.Wohnt direkt um die Ecke. Ich gab dem ganzen erst mal Zeit, klar, Mutti muss sich auch erst mal eingewöhnen an die neue Situation. Da es sich um eine Ausländerin handelt, die keine Familie vor Ort hat, glaube ich, dass sie auf ihre Weise relativ einsam ist. Neuerdings habe ich sie zwei, dreimal angeschrieben, ob wir nicht am WE mit Kinderwagen... nur sie, ich, das Kleine... spazieren gehen wollen. Sie wohnt um die Ecke. Und freut sich auffällig, wenn ich sie mal kontaktierte, kommt aber nie von sich aus an. Leider spielte uns das Wetter mehrmals einen Streich. Ich habe nun insgesamt 4 mal nachgefragt, ich weiß ja, dass sie eh mit Kinderwagen spazieren geht. Komme mir aber blöd vor, ein 5tes Mal zu fragen. - Ich weiß nicht, was ich davon halten soll. Sie antwortete bisher positiv, aber es hat halt nie geklappt, und bei mir bricht dann das Misstrauen aus, ob es evtl. nur geheuchelt ist?
Warum muss ICH mich auch andauernd so bemühen? Irgendwo verstehe ich es echt nicht. Siehe den bisherigen Thread-Verlauf. Muss ich mich erst überall outen als jemand, der zu Depressionen neigt und einsam ist, damit man sich "gnädigerweise" meiner annimmt? Was ist so schwer daran, wenn ich OHNE großes Drama Bekannte und Freunde nach Treffen frage? Liegt es an mir? An der Pandemie?
Ehrlich gesagt: ich verstehe es nicht. Okay, Corona-bedngt igeln sich alle ein wenig ein, man denkt nur an den engsten Kreis, nicht an lose Freunde oder Bekannte, aber trotzdem...? Wie oft muss man anfragen und sich in Erinnerung bringen, OHNE dass ein Anbiedern wird, OHNE dass man beichten muss, wie sehr einem die Einsamkeit im Lockdown zusetzt? OHNE dass dies ein Thema wird?
"Auch andere Wege haben schöne Steine. "
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Thread-EröffnerIn - [nicht mehr wegzudenken]
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Hallo Candle,
womöglich ist das so. Es wäre NICHT die Freundin meiner Wahl, aber es hatte sich eben so ergeben, weil wir beide neu am Wohnort/in der Firma waren. Trotzdem bedauerlich, wenn man so was aufgeben muss. Ich versteh es auch nicht wirklich. Mit ein bisschen Menschenverstand sollte doch jedem (?!) klar sein, dass man einem "Depressiven" nicht DERART das eigene Glück so eklig-penetrant unter die Nase reibt? DUMM und NAIV ist die Dame zumindest nicht. Aber warum tut man so was?
womöglich ist das so. Es wäre NICHT die Freundin meiner Wahl, aber es hatte sich eben so ergeben, weil wir beide neu am Wohnort/in der Firma waren. Trotzdem bedauerlich, wenn man so was aufgeben muss. Ich versteh es auch nicht wirklich. Mit ein bisschen Menschenverstand sollte doch jedem (?!) klar sein, dass man einem "Depressiven" nicht DERART das eigene Glück so eklig-penetrant unter die Nase reibt? DUMM und NAIV ist die Dame zumindest nicht. Aber warum tut man so was?
"Auch andere Wege haben schöne Steine. "
Sie hat offenbar keine Depression und ist da sehr freigiebig ihre Freude auszudrücken- ja das können Leute, aber es hat dann auch nichts mehr mit dir zu tun.
Ich kenne das auch, allerdings habe ich ja "überall" Freunde aufgegabelt, jedem etwas geholfen und als ich die Depression hatte, kam da nichts mehr. Gut, ich habe es keinem erzählt, aber ich war wohl meistens die Triebfeder der Kontakte und habe das in den guten Zeiten eben nicht bemerkt, dass da auch nicht mehr hintersteckt. Und ich konnte mich um diese Leute nicht mehr "kümmern" und hatten dann auch nur sich im Sinn und fragten dann, ob ich sie nicht mehr mögen würde.
Eines habe ich dann schon selber gemieden: Junge Frauen mit Familienplanung, da ist man einfach out. Paßt nicht! Und ich habe auch keine Lust gehabt mir die Stories anzuhören und als Babysitter zu enden, zumal ich ja keine Kinder habe, komme ich mir da eh vor wie ein Familiendieb, der sich etwas Familie von jemand anderen abschneidet.
Inzwischen habe ich aber jemand kennengelernt, der mir in Notsituationen nun mehrfach geholfen hat und denke, dass sich da eine beständige Beziehung draus entwickelt wo wirklich jeder von beiden für den anderen da ist. Das kenne ich so gar nicht.
LG candle
Ich kenne das auch, allerdings habe ich ja "überall" Freunde aufgegabelt, jedem etwas geholfen und als ich die Depression hatte, kam da nichts mehr. Gut, ich habe es keinem erzählt, aber ich war wohl meistens die Triebfeder der Kontakte und habe das in den guten Zeiten eben nicht bemerkt, dass da auch nicht mehr hintersteckt. Und ich konnte mich um diese Leute nicht mehr "kümmern" und hatten dann auch nur sich im Sinn und fragten dann, ob ich sie nicht mehr mögen würde.
Eines habe ich dann schon selber gemieden: Junge Frauen mit Familienplanung, da ist man einfach out. Paßt nicht! Und ich habe auch keine Lust gehabt mir die Stories anzuhören und als Babysitter zu enden, zumal ich ja keine Kinder habe, komme ich mir da eh vor wie ein Familiendieb, der sich etwas Familie von jemand anderen abschneidet.
Inzwischen habe ich aber jemand kennengelernt, der mir in Notsituationen nun mehrfach geholfen hat und denke, dass sich da eine beständige Beziehung draus entwickelt wo wirklich jeder von beiden für den anderen da ist. Das kenne ich so gar nicht.
LG candle
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Hast Du die beiden denn mal konkret darauf angesprochen? Ich habe das Gefühl dass du gerade sehr viel interpretierst, bevor du dich wagst, tatsächlich zu fragen.
Träume nicht Dein Leben, lebe Deinen Traum
Hallo Kellerkind,Kellerkind hat geschrieben: ↑Di., 16.02.2021, 23:06 Mit ein bisschen Menschenverstand sollte doch jedem (?!) klar sein, dass man einem "Depressiven" nicht DERART das eigene Glück so eklig-penetrant unter die Nase reibt? DUMM und NAIV ist die Dame zumindest nicht. Aber warum tut man so was?
Wäre es denkbar, dass du ihr das einfach mal sagst, wie du dich fühlst, wenn sie dir ihr perfektes Leben in epischer Breite unter die Nase reibt. Wenn du sagst, dass dir deine Isolation und deine bescheidene Situation noch viel klarer und unerträglicher wird im Kontrast?
Es gibt dann zwei Möglichkeiten:
Entweder versteht sie dann besser, wie es gerade in dir aussieht und eure Freundschaft gewinnt an Tiefe, oder sie wehrt das alles ab und reagiert negativ. Das wäre natürlich doof, aber wenn du eh schon überlegst endgültig mit ihr zu brechen, hast du nichts zu verlieren.
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