danke für diese offene Schilderung, jenny.Jenny Doe hat geschrieben: ↑Mi., 26.08.2020, 17:49
Du fragstest nach Erfahrungen anderer. Ja, ich bin eine Freundschaft mit zwei Therapeuten nach Therapieede eingegangen. Ich würde es nicht wieder tun, weil die Freundschaft mit Enttäuschungen einherging. Therapeuten sind halt privat doch anders als in der Therapeutenrolle. Ich hatte diese Therapeuten ja nur in der Therapeutenrolle kennengelernt und somit ein "falsches" Bild von ihnen bekommen, halt das Bild vom Therapeuten-Ich. Mit der Erwartung, diese nette Frau auch privat vor mir zu haben, ging ich die Freundschaft ein. Doch sie war privat ganz anders, als in der Praxis. Was ich privat kennenlernte, gefiel mir so ganz und gar nicht.
Bitter daran war, dass vieles von dem, was sie mir in der Therapie gab, durch den privaten Kontakt nach Therapieende zerstört wurde. Ich hatte das Gefühl belogen und betrogen worden zu sein, eben weil das Therapeuten-Ich nicht gleich dem wahren Ich war.
Das sehe ich tatsächlich auch als Gefahr - dass dann mehr kaputt ist als nur eine Freundschaft.
Ich hatte ja einen missbrauchenden Therapeuten und bin da natürlich voreingenommen, aber auch so halte ich diese Vermischung für keine gute Idee.
Ich hab mal im Bekanntenkreis jemand kennen gelernt, Psychoanalytiker von Beruf, wie sich raus stellte.
Und ich war heftig erstaunt, dachte was, DER soll Therapeut sein?
Privat war der nämlich so gar nicht verständnisvoll, einfühlsam oder zugewandt.