Sympathie in der Psychotherapie

Haben Sie bereits Erfahrungen mit Psychotherapie (von der es ja eine Vielzahl von Methoden gibt) gesammelt? Dieses Forum dient zum Austausch über die diversen Psychotherapieformen sowie Ihre Erfahrungen und Erlebnisse in der Therapie.
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chrysokoll
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Beitrag Mi., 26.08.2020, 18:04

Jenny Doe hat geschrieben: Mi., 26.08.2020, 17:49
Du fragstest nach Erfahrungen anderer. Ja, ich bin eine Freundschaft mit zwei Therapeuten nach Therapieede eingegangen. Ich würde es nicht wieder tun, weil die Freundschaft mit Enttäuschungen einherging. Therapeuten sind halt privat doch anders als in der Therapeutenrolle. Ich hatte diese Therapeuten ja nur in der Therapeutenrolle kennengelernt und somit ein "falsches" Bild von ihnen bekommen, halt das Bild vom Therapeuten-Ich. Mit der Erwartung, diese nette Frau auch privat vor mir zu haben, ging ich die Freundschaft ein. Doch sie war privat ganz anders, als in der Praxis. Was ich privat kennenlernte, gefiel mir so ganz und gar nicht.
Bitter daran war, dass vieles von dem, was sie mir in der Therapie gab, durch den privaten Kontakt nach Therapieende zerstört wurde. Ich hatte das Gefühl belogen und betrogen worden zu sein, eben weil das Therapeuten-Ich nicht gleich dem wahren Ich war.
danke für diese offene Schilderung, jenny.
Das sehe ich tatsächlich auch als Gefahr - dass dann mehr kaputt ist als nur eine Freundschaft.

Ich hatte ja einen missbrauchenden Therapeuten und bin da natürlich voreingenommen, aber auch so halte ich diese Vermischung für keine gute Idee.

Ich hab mal im Bekanntenkreis jemand kennen gelernt, Psychoanalytiker von Beruf, wie sich raus stellte.
Und ich war heftig erstaunt, dachte was, DER soll Therapeut sein?
Privat war der nämlich so gar nicht verständnisvoll, einfühlsam oder zugewandt.

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Schneeflocke123
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Beitrag Mi., 26.08.2020, 18:42

Hallo nochmal,

@Jenny Doe:
Das ich dann nicht mehr von ihr abhängig wäre, sollte ja Grundvoraussetzung werden. Eine Freundschaft sollte immer auf gleicher Augenhöhe stattfinden. Das ist mir absolut bewusst.

Na ja, gut, die aktuelle Lage ist halt, dass ich mir aufgrund aufgrund ihrer Aussage mehr Gedanken darüber mache, als ich es vorher getan hab. Ich habe schon bei Beginn der Therapie gemerkt, dass ich sie mag und sie gern näher kennenlernen würde. Durch ihre Aussage ist das natürlich momentan schon verstärkt bei mir, aber ich will mich daran auch nicht festbeissen. Wichtig ist mir erstmal gut durch die Therapie zu kommen.

Sie hat ja gesagt, dass dieses Kaffee trinken nicht möglich ist. Wobei ich natürlich auch überrascht war, dass sie es ähnlich empfindet. Ich hätte auch eher gedacht, dass da eine klarere Aussage kommt. Aber nun gut, sie ist auch nur ein Mensch.

Danke für die Schilderung Deiner Erfahrung. Es ist schön zu wissen, dass man nicht alleine diese Gefühle der Sympathie dem Behandler/der Behandlerin gegenüber hat.

@Chrysokoll:
Aber eine gute Freundschaft macht ja auch aus, dass man sich in Krisen beisteht. Also jetzt auf die Freunde bezogen. Wenn nicht mit Freunden, mit wem sonst bespricht man solche Dinge (außer natürlich, wenn es wirklich schwierige psy. Probleme sind)?

Und ja, ich würde mich mit meiner Thera auch gerne über Gott und die Welt unterhalten. Ihre Ansichten hören, ihre Wünsche und Gedanken hören. Gemeinsam lachen.

@Somnia:
Man weiß ja nie, wo man, wie Du es nennst, einen Herzensmenschen kennenlernt. Das kann in einem Cafe sein, bei der Arbeit oder sonstwo. Ich habe es mir ja auch nicht ausgesucht, dass sie mir etwas bedeutet. Die Gefühle waren einfach da.

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Anna-Luisa
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Beitrag Mi., 26.08.2020, 18:55

Jenny Doe hat geschrieben: Mi., 26.08.2020, 17:49 Sorge bereitet mir zudem auch das Verhalten deiner Therapeutin. Klare Grenzen setzen wäre meiner Auffassung nach während einer laufenden Therapie besser gewesen, als Dir Hoffnungen zu machen.
Aber die Therapeutin macht ihr doch gar keine Hoffnungen, Jenny Doe. Oder wo liest du das heraus?
Fordere viel von dir selbst und erwarte wenig von den anderen. So wird dir Ärger erspart bleiben.
(Konfuzius)


Jenny Doe
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Beitrag Mi., 26.08.2020, 19:12

Aber die Therapeutin macht ihr doch gar keine Hoffnungen, Jenny Doe. Oder wo liest du das heraus?
Aus dem, was Schneeflocke selbst geschrieben hat:
sie meinte aber, dass sie selber "persönlich" auch so empfindet. Ausserdem hat sie mal die ein oder andere Aussage gemacht, die schon zweideutig war. Müsste sie nicht nicht anders oder klarer reagieren, wenn ich mich so äussere?
Lerne aus der Vergangenheit, aber mache sie nicht zu deinem Leben. Wut festhalten ist wie Gift trinken und darauf warten, dass der Andere stirbt. Das Gegenstück zum äußeren Lärm ist der innere Lärm des Denkens.

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Anna-Luisa
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Beitrag Mi., 26.08.2020, 19:24

Na ja, es waren Aussagen, die Schneeflocke zweideutig empfunden (oder vielleicht erhofft) hat. Die Aussagen wurden hier aber nicht genannt.

Die Aussage, dass die Therapeutin persönlich "auch so" (?) empfindet ist ebenfalls sehr vage.
Fordere viel von dir selbst und erwarte wenig von den anderen. So wird dir Ärger erspart bleiben.
(Konfuzius)


Waldschratin
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Beitrag Mi., 26.08.2020, 19:25

Schneeflocke hat geschrieben:Sie hat ja gesagt, dass dieses Kaffee trinken nicht möglich ist. Wobei ich natürlich auch überrascht war, dass sie es ähnlich empfindet. Ich hätte auch eher gedacht, dass da eine klarere Aussage kommt. Aber nun gut, sie ist auch nur ein Mensch.
Ja, ist sie. Und macht natürlich auch ihre Fehler.

Wobei ich da aber wieder mal mehr bei dir bin : Wenn ihre "Uneindeutigkeit" und Klarheit dir da zuwenig Halt gibt und dich nur zusätzlich in Verwirrung bringt, dann sag ihr das doch mal ganz klar. Und bitte sie, da eindeutig Stellung zu beziehen.
Damit du weiterhin so gut trennen kannst zwischen den Gefühlen, die halt auftauchen und die du auf sie überträgst.
Und einem sinnvollen Umgang mit ihnen, so dass du bei dir bleiben kannst und nicht mit ihr, Eventualitäten mit ihr etc. zu kämpfen hast noch zusätzlich. (Oder dich dahinein flüchtest etc.)

Ich kenne das aus meiner eigenen Therapie, dass ich öfter dachte "Ich rede doch klar", war dabei aber wegen Scham, Schuldgefühlen und dem ganzen Verkorksten in mir so dermaßen "gebremst" im Ausdruck, dass mein Thera Mühe hatte, überhaupt nur nen Hauch der Bedeutung davon mitzubekommen, die es tatsächlich für mich hatte. (Da gings nicht um "Privatkontaktwünsche", aber Thema ist dann egal, der Ablauf ist ähnlich).

Mich hat die Scham oft dermaßen ausgebremst, dass ich sie per se zum Thema machen musste, um endlich mal ein paar Knoten gelöst zu bekommen.

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Schneeflocke123
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Beitrag Mi., 26.08.2020, 19:33

@Anna-Luisa:
Ich habe diese Aussage nicht erhofft. Und nein, ich muss auch nicht die zwei-deutigkeiten hier nennen. Und vage war die Aussage der Thera auch nicht. Ich möchte Dich nochmal bitten, hier nicht zu schreiben. Auch wenn es Dir vielleicht schwer fällt.

@Waldschratin:
Nein, es hat mich ja nur anfangs verwirrt, dass sie sich so geäußert hat. Mir ist schon klar, dass da während der Therapie eine eindeutige Grenze besteht und dass das auch gut ist. Ich bleibe ja weiterhin im Ausstausch mit ihr darüber.

Klar, hab ich mich geschämt, ihr zu sagen, dass ich sie mag. Aber es war gut das zu tun. Das hat mich entlastet.

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Anna-Luisa
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Beitrag Mi., 26.08.2020, 19:39

Schneeflocke123 hat geschrieben: Mi., 26.08.2020, 19:33 @Anna-Luisa:
Ich habe diese Aussage nicht erhofft. Und nein, ich muss auch nicht die zwei-deutigkeiten hier nennen. Und vage war die Aussage der Thera auch nicht. Ich möchte Dich nochmal bitten, hier nicht zu schreiben. Auch wenn es Dir vielleicht schwer fällt.
Schneeflocke, ich nehme mir die Freiheit hier zu schreiben, wann immer ich möchte. (Es gibt die Möglichkeit unliebsame User auf Ignore zu setzen.) Und nein, natürlich musst du hier nicht schreiben, welche Aussagen du als zweideutig empfindest. Ob die Therapeutin sich vage ausdrückt, weiß ich nicht. Du tust es. Was dein gutes Recht ist.
Fordere viel von dir selbst und erwarte wenig von den anderen. So wird dir Ärger erspart bleiben.
(Konfuzius)

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Schneeflocke123
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Beitrag Mi., 26.08.2020, 19:42

Ich drücke mich nicht vage aus. Du hinterfragst alles nur sehr und ich frage mich warum?

Wenn es Dir nicht passt, was bei mir vorgeht, dann lass mich doch einfach in Ruhe.

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Anna-Luisa
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Beitrag Mi., 26.08.2020, 19:48

Schneeflocke123 hat geschrieben: Mi., 26.08.2020, 19:42 Ich drücke mich nicht vage aus. Du hinterfragst alles nur sehr und ich frage mich warum?

Wenn es Dir nicht passt, was bei mir vorgeht, dann lass mich doch einfach in Ruhe.
Deine Aussagen sind vage. Sie dürfen es auch sein. Was sollte mir daran nicht passen?

(Wenn du meine Beiträge nicht lesen möchtest, setz mich doch auf Ignore. Es gibt doch keine Verpflichtung sie zu lesen. )
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Schneeflocke123
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Beitrag Mi., 26.08.2020, 19:51

Du empfindest meine Aussagen vage.

Ich bitte Dich nochmals nicht in diesem Thread zu schreiben. Halte Dich bitte an die Foren-netiquette. Danke.

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Mondmann
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Beitrag Mi., 26.08.2020, 19:51

Wenn man sich mit jemandem anfreunden möchte, dann deshalb, weil der Andere einem auch was geben kann: eine Schulter zum Anlehnen, Spaß usw.

Nimmst du aufrichtig an, dieser Frau etwas geben zu können, was über das Patientsein hinausgeht? Patienten geben ihren Therapeuten durchaus etwas: Sie schenken Vertrauen, sie bringen zum Nachdenken - aber sie geben einem (hoffentlich) niemals das Gefühl, ein guter Freund zu sein oder sein zu können.

Und ich würde mich auch nicht mit jemandem anfreunden wollen, der mir gegenüber so überträgt. Das ist eine Übertragungsbeziehung, keine private Beziehung.

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Mondmann
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Beitrag Mi., 26.08.2020, 19:53

...schon die Wahl des Unterforums sagt ja aus, dass du auf dem falschen Dampfer bist, entschuldige die deutlichen Worte.

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Anna-Luisa
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Beitrag Mi., 26.08.2020, 19:55

Schneeflocke123 hat geschrieben: Mi., 26.08.2020, 19:51 Ich bitte Dich nochmals nicht in diesem Thread zu schreiben. Halte Dich bitte an die Foren-netiquette. Danke.
Ich verstoße nicht gegen die Netiquette. Ein "Hausrecht" hast du in deinem eigenen Blog, sofern du einen eröffnen möchtest. Dort kannst du dir Beiträge einzelner (oder mehrerer User ) verbitten. Aber eben nur dort.
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Schneeflocke123
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Beitrag Mi., 26.08.2020, 19:57

Ich nehme noch gar nichts an, was ich ihr geben kann. Ich würde sie gerne kennenlernen, um zu sehen, ob sich eine Freundschaft entwickeln könnte. Das weiss man ja nie vorher.

Und sorry, ich war mir nicht bewusst, welches Unterforum ich gewählt habe. Ich habe einen neuen Beitrag erstellt und der ist dann hier gelandet. Ich bin ganz neu hier und kenne mich noch nicht so gut mit den Foren aus.

Aber danke, dass Du mir das Gefühl gibst, nichts geben zu können. :-(

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