PT-Blog: Auf dem Weg in die soziale Kontrollgesellschaft?

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stern
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Beitrag Sa., 18.07.2020, 14:44

Maybe.
mio hat geschrieben: Sa., 18.07.2020, 13:32
Wenn ich sage: In meinem Raum lasse ich nur die und die Meinungen zu! dann darf ich das. Nur sollte dann eben auch ganz klar sein: Hier habe ich das Sagen! Und nicht Du. Was DU sagst interessiert mich im Zweifel also gar nicht wirklich und Du hast auch kein Recht darauf das sagen zu dürfen.
Mir ging es darum, dass man als Privater (im Zuge der Privatautonomie ) verschiedene Vereinbarungen treffen kann. Wer AGB oder Nutzungsbedingungen ablehnt, für den gelten sie dann gewiss nicht. Allerdings kommt es dann idR auch zu keiner Verbindung.

Aber wer welche Rechte hat, kann man auch nur in bestimmten Grenzen als Privatperson bestimmen. Das legen teils einzuhaltenden Gesetze fest (über deren Einhaltung ggf. Richter entscheiden müssen. Bzw. wie zu priorisieren ist, wenn die Parteien verschiedene Rechte anmelden).

"Machtgefälle" ist eine Sichtweise... aus Sicht von z.B. Facebook geht es dabei eben auch z.B. um FREIHEITEN, hier dann eher mit Berufung auf die Privatautonomie oder Berufsausübungsfreiheit... während die andere Seite sagt: Meinungsfreiheit.

Des einen Freiheit kann des anderen Reglulierung sein. In jedem Fall ein komplexes Feld. Aus meiner Sicht.
Liebe Grüße
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mio
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Beitrag Sa., 18.07.2020, 14:56

Mir geht es nicht um "Rechte" sondern um "die Haltung".


mio
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Beitrag Sa., 18.07.2020, 19:46

Interessanter Artikel dazu:

"Nur die, die wissen, dass sie über Macht verfügen, können sich überhaupt die Frage stellen, ob sie andere tolerieren, das heißt: aushalten, erdulden möchten – oder eben nicht. Hieraus folgt: Die neopuritanische Linke muss sich darüber ehrlich machen, dass ihre Adepten in vielen politisch-kulturellen Konstellationen mittlerweile zu nichts anderem als Figuren der Macht geworden sind. Bislang versuchen sie es wortreich zu vermeiden, doch gerade sie hätten es nötig, sich ein Mantra von Adorno, einem maßgeblichen Vertreter der lesenden Linken, in Erinnerung zu rufen: "Wer innerhalb der Demokratie Erziehungsideale verficht" – mahnte dieser nämlich streng – "ist antidemokratisch, auch wenn er seine Wunschvorstellungen im formalen Rahmen der Demokratie propagiert.""

(Quelle: https://www.zeit.de/kultur/2020-07/iden ... it/seite-3)

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Solage
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Beitrag Sa., 18.07.2020, 22:23

R.L.Fellner hat geschrieben: Mi., 15.07.2020, 09:14 @Solage

es tut mir leid… ich vertrete hier und auch überall sonst, wo ich moderierend tätig bin, das Prinzip freien Gedankenaustausches, und zwar wann immer ich das für nötig halte, auch "intern" in den betreffenden Teams.
Es tut Ihnen leid... Das kann ich gut annehmen.
Manchen Leuten fällt es einfach schwer, in sachlichem oder konstruktivem Ton zu diskutieren, oder sie sind ständig so polemisch oder zyninsch, dass der Austausch von - im Falle dieses Forums sogar als ganz wichtig betrachteten, wie Sie auch in der "Netiquette" (=Benutzungsregeln/-bedingungen!) nachlesen können - Hilfesuchenden beeinträchtigt oder regelrecht verunmöglicht wird.


Solche Leute gibt es natürlich auch und ich kann mit solchen Leuten auch nicht gut in einen Austausch gehen.

Insofern gilt für mich in diesem Forum der Grundsatz: wem es in erster Linie darum geht, sich selbst zu inszenieren, andere abschätzig zu belehren, "auseinanderzunehmen" oder an sich konstruktive Diskussionen zu stören, soll sich lieber eine andere Spielwiese suchen.

Da erkenne ich mich Gott sei Dank nicht wieder.
Ich bin seit 2013 in diesem Forum und bis auf diese Löschung wurde ich nicht weiter beschnitten, auch noch nie gesperrt.
Bin bodenständig, pragmatisch, nicht unsachlich . Dabei selbstverständlich nicht unfehlbar!

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Solage
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Beitrag Sa., 18.07.2020, 22:35

Ergänzend möchte ich anmerken, dass ich es damals so empfunden habe, dass in diesem Forum Kritik an Therapeuten nicht erwünscht ist. Und zwar von beiden Seiten.
Vom Klientel und vom Forumsbetreiber.
Allerdings erlebte ich in den folgenden Jahren, dass Beiträge, die destruktive Therapieerlebnisse beschrieben, zunehmend stehen gelassen wurden und dadurch ein fruchtbarer Austausch entstanden ist.

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Solage
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Beitrag Sa., 18.07.2020, 22:57

hawi hat geschrieben: Sa., 18.07.2020, 09:37
Sollte vielleicht bei jedem Anmelden, Einloggen deutlich als „Warnung“ zu sehen sein: „Achtung private space. Aufenthalt und Benutzung nur, soweit und solange es dem Betreiber gefällt“.

LG hawi
Ist ja eh klar. Ob Youtube, Facebook etc.
Derjenige, der eine Plattform zum Austausch zur Verfügung stellt, hat das Hausrecht.
Und wer das Hausrecht hat, kann seine Gäste einladen, aber auch rausschmeißen.
Dabei ist egal, ob diese Gäste recht haben!!!


mio
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Beitrag Sa., 18.07.2020, 23:13

Solage hat geschrieben: Sa., 18.07.2020, 22:57 Ist ja eh klar. Ob Youtube, Facebook etc.
Na ja, die Realität zeigt mitunter etwas anderes, leider. Also dass das bei Weitem nicht so klar zu sein scheint wie man meinen könnte dass es ist.

Und: Es gibt ja auch noch den "Umkehrschluss". Also die Forderung nach "Meinungsbegrenzung" durch die Verantwortlichen von Seiten der User.

Letzten Endes geht es hier doch um die Frage der Macht und ob es "integer" ist Macht faktisch innezuhaben diese aber im gleichen Atemzug von sich zu weisen weil man Macht per se eigentlich eher "ablehnt".

So nach dem Motto: Ich will zwar führen, aber die Führungsperson will ich nicht sein.

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Solage
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Beitrag Sa., 18.07.2020, 23:21

Jenny Doe hat geschrieben: Sa., 18.07.2020, 11:41 Gelöscht werden in diesem Forum nicht Meinungen, sondern Beiträge von Usern, die nicht akzeptieren können, dass auch andere User ein Recht auf Meinungsfreiheit haben. Gelöscht werden jene Postings, in denen User rechthaberisch auf ihrer Meinung beharren und mit allen Mitteln versuchen ihre Meinung anderen aufzudrängen, sei es mittels rechthaberischem Auftreten, andere angreifen, andere abwerten, Andersdenkende psychologisieren, mittels spöttischer und sarkastischer Äußerungen, ständiges und unaufhörliches Wiederholen der eigenen Meinung, ...
Gelöscht wird hier, was in die Meinung des Löschenden nicht passt.

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Beitrag Sa., 18.07.2020, 23:25

mio hat geschrieben: Sa., 18.07.2020, 23:13

Letzten Endes geht es hier doch um die Frage der Macht und ob es "integer" ist Macht faktisch innezuhaben diese aber im gleichen Atemzug von sich zu weisen weil man Macht per se eigentlich eher "ablehnt".

So nach dem Motto: Ich will zwar führen, aber die Führungsperson will ich nicht sein.
Ja!

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hawi
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Beitrag So., 19.07.2020, 07:38

Admin hat geschrieben: Sa., 11.07.2020, 10:15 Die freie Meinungsäußerung ist extrem wichtig für den gesellschaftlichen Frieden und die Fortentwicklung einer Kultur und der Menschen, die in ihr leben. Unsere Ideen und Gedanken müssen frei sein, aneinanderzugeraten, sich zu duellieren und Konflikte aufzulösen. Nur über diese Kanalisierungsmöglichkeit der Sprache ist es möglich, bewaffnete Konflikte zu vermeiden. Leider werden die Freiräume zum sprachlichen Diskurs jedoch zunehmend beschnitten und eingeengt.

https://www.psychotherapiepraxis.at/pt- ... ellschaft/
Alles klar? Nein, finde ich.
Ich geh mal zum Anfang zurück.

Zur freien Meinungsäußerung: Zumindest in diesem Thread fordert niemand „unbeschnittenen“ Diskurs, fordert niemand absolute Freiheit. Diskurs gibt es darüber, wer wo wann wen aus welchem Grund wie „beschneiden“ darf. Es geht hier um Art und Maß der Kontrolle, es wird nicht verlangt, dass Kontrolle ganz zu unterbleiben hat, es wird auch nicht behauptet, es gäbe keine Kontrolle.

Womit der Thread, würden alle die Überschrift ganz direkt wörtlich nehmen, beendet sein könnte.

Diskurs hier zum „Weg der sozialen Kontrollgesellschaft“, zur Kontrolle u.a. von Meinungs- und Redefreiheit gestern, heute, morgen.
Überspitzt formuliert: Jeder hier verteidigt seine Sicht auf Redefreiheit, sein Freiheitsgefühl.
Die Kontrolle, die ihn nach seinem Empfinden nicht beschneidet, beschneidet auch allgemein „Redefreiheit“ nicht. Kontrolle XYZ wird entweder gar nicht erst als Beschneidung gesehen oder ist aus welch Grund heraus auch immer gerechtfertigt.

Menschlich sehr verständlich. Aber etwas mehr ….. Sensibilität? Problembewusstsein? Wünschte ich mir schon. Schlicht etwas mehr Problembewusstsein in Sachen Kontrolle. Nicht allein auf z.B. staatliche Kontrolle, Beschneidung bezogen, auch auf „Kontrollmächtige“ bezogen, und auf soziale Kontrolle bezogen, also die Kontrolle, die die Gemeinschaft, die Gemeinschaften selbst ausüben.

Können sich wirklich alle Gruppen frei äußern? Wird so „kontrolliert“, dass die Kontrolle vielleicht sogar insgesamt für mehr Freiheiten des Diskurses sorgt, für Freiräume, die ohne Kontrolle, Beschneidung gar nicht da wären?
Oft wird grad aus Fürsorge kontrolliert, aus vermeintlich guten Gründen, aus Schutzsichten.
Soweit da dann z.B. Minderheiten, (vermeintlich) schwächere Gruppen geschützt werden (sollen)?
Wollen diese Gruppen überhaupt, dass wegen ihnen womöglich andere beschnitten werden? Werden, wurden diese Gruppen einbezogen, gefragt?
Am wichtigsten vielleicht: Geht es, und wenn ja, wie geht es, alte Unfreiheiten, Begrenzungen, zu beseitigen, ohne stattdessen dann neue Unfreiheiten, Begrenzungen zu schaffen?

LG hawi
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stern
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Beitrag So., 19.07.2020, 08:51

Es gehören halt mehrere dazu... was wenn sich durch eine Meinungsäußerung ein Dritter in seinen Rechten oder Freiheiten betroffen sieht. Dann auch noch der, der die Plattform bereit stellt (und eine gewisse Verantwortung hat). Meinungsfreiheit ist ein wichtiges, aber eben kein absolutes Recht. Pauschal kannn man nicht sagen, dies oder jenes wiegt mehr. Bei jemanden kann z.B die (berufliche) Existenz davon abhängen, dass z.B. dessen Persönlichkeitsrechte gewahrt werden, usw. Wenn jemand z.B. einem Passanten, den Mittelfinger Zeit, betrifft es nicht die Gaffer, also das ist auch zu berücksichtigen, ob es einen direkten Betroffenen gibt (der auch derjenige wäre, der anzeigen könnte, im Fall von Antragsdelikten).
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Beitrag So., 19.07.2020, 09:19

hawi hat geschrieben: So., 19.07.2020, 07:38 Können sich wirklich alle Gruppen frei äußern?
Wieso nur Gruppen? Ist es nicht vielmehr kontraproduktiv in "andersdenkenden Gruppen" zu denken? Geschieht nicht genau das gerade in einem zu starken Maße?

Individuen werden automatisch einer Gruppe zugeordnet wenn sie eine abweichende Meinung vertreten und dann aufgrund dieser Zuordnung (die gar nicht zutreffend sein muss) "bekämpft".

Gerade wenn es um die politische "links-rechts" Frage geht kann man das doch beobachten.

So nach dem Motto: Wer nicht UNEINGESCHRÄNKT für uns ist ist gegen uns. Dh. wer nicht alle "linken Ideen" vollumfänglich teilt wird automatisch in die Nazi-Ecke geschoben, dem wird teils gar nicht mehr zu gehört. Stempel drauf und ab in die "mit sowas wie Dir diskutiere ich erst gar nicht" Schublade.

Wenn Einzelne dies tun, ok. Wenn es allerdings zu einem gesamtgesellschaftlichen Phänomen wird dann wird es kritisch weil es dann eben zu jener Spaltung von Gesellschaften kommt die wir gerade vielerorts beobachten können.

Die "diverse Gesellschaft" darf also quasi nur solange "divers" sein solange sie voll und ganz und ohne Widerspruch an die eine "gute" Sache glaubt. Wer es hingegen wagt Kritik zu üben ist nicht "divers" sondern "der Feind des "Diversen"" der im Namen der Sache bekämpft - und damit mundtot gemacht - werden darf. Es dient ja dem "guten Zweck".

Und das ist in sich absurd weil es ebenso mit unterschiedlichem Mass misst wie die tatsächlichen Feinde der gleichberechtigten Diversität.

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hawi
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Beitrag So., 19.07.2020, 10:12

mio hat geschrieben: So., 19.07.2020, 09:19 Wieso nur Gruppen? Ist es nicht vielmehr kontraproduktiv in "andersdenkenden Gruppen" zu denken?
mag sei mio, aber egal wie herum ich es betrachte, ich lande immer wieder bei einer oder mehreren Gruppen. Pro/contra Gruppen, Geschlechtergruppen, ethnischen/religiösen Gruppen, Berufsgruppen, u.vm.
Ich seh auch nicht, dass jemand mit seiner Meinung ganz allein sein möchte.
Und vor allem seh ich den einzelnen nun bestimmt nicht als fähig an, am „Kontrollsystem“ was zum Negativen hin zu ändern. Über das System bestimmt nie ein einzelner, immer nur eine oder mehrere Gruppen.

LG hawi
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Beitrag So., 19.07.2020, 10:14

R.L.Fellner hat geschrieben: Mi., 15.07.2020, 09:14 ich vertrete hier und auch überall sonst, wo ich moderierend tätig bin, das Prinzip freien Gedankenaustausches, und zwar wann immer ich das für nötig halte, auch "intern" in den betreffenden Teams.
Das ist übrigens ein guter Beispielsatz für einen übersehenen Widerspruch.

Übersetzt steht da: Ich vertrete das Prinzip der Meinungsfreiheit, aber nur dann, wenn ich es für nötig halte.

Dh. wiederum übersetzt: Ich bestimme wem ich Meinungsfreiheit gewähre und wem nicht.

Nochmal übersetzt: Ein Recht auf Meinungsfreiheit hat nur der dem ich dieses Recht verleihe.

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stern
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Beitrag So., 19.07.2020, 10:17

Stichwort Gruppen(bildung)... ich hole etwas aus.:

Ich meine aus politikwissenschaftlichen Sicht, ist es völlig unbestritten, dass es einige Positionen gibt, die man eher im rechten oder linken Spektrum verorten würden (auch innerhalb des gleichen Spektrums gibt es nochmals eine Auffächerung in gemäßigtere bis radikalere Positionen). Das ist zunächst beschreibend, was man also auch benennen kann.

Was es auch gibt: Jemand sagt "DAS ist mir jetzt zu links!" Reaktion: "Was, du nennst MICH links?!! Du wertest mich ab... lerne doch erstmal mal zu differenzieren, denn bei dir ist jeder eine Kommunist, wenn dir die Meinung nicht passt!!" Völlig die Begründung missachtend, wie jemand zu seiner Sicht gelangte. Tja, was will man dazu dann noch sagen.

Verschiedene Positionen, die von teils unterschiedlichen Parteien verkörpert werden, gab es schon immer. Ich denke also nicht, dass das der Punkt ist. Was sich geändert hat... in D noch nicht soo stark, aber mindestens in Ländern Europas und manchen auf der Welt: Die äußeren Ränder des Spektrums sind stärker geworden. Ja, auch das kann man benennen. Die AfD in D ist in Teilen (insbes. Flügel) mittlerweile sogar offiziell als rechtsEXTREMISTISCH eingestuft (hinzukommt, dass nach dt. Recht Extremismus uU eine andere Bedeutung hat als in anderen Ländern).

Was ich lediglich für einen argumentativen Trick halte: Wenn man sagt, ich beziehe ich mich doch nur auf die Politik. Z.B. Familien- oder Flüchtlingspolitik. Das hat mit der Haltung zu Familien bzw. Flüchtlingen doch nichts zu tun.
Äh, es betrifft diese sogar in hohem Maße.

Ich würde sagen, es werden Haltungen zunehmend salonfähig, die (quantitativ) sonst nicht ins Gewicht fielen... bis dahin, dass gezielt Tabus gebrochen werden, die vorher ungeschriebenes Gesetz waren, aus provokativen Gründen. Es hat sich also schon auch faktisch etwas verändert.
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