Bin ich von meiner Therapeutin besessen?

Haben Sie bereits Erfahrungen mit Psychotherapie (von der es ja eine Vielzahl von Methoden gibt) gesammelt? Dieses Forum dient zum Austausch über die diversen Psychotherapieformen sowie Ihre Erfahrungen und Erlebnisse in der Therapie.
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Arakakadu
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Beitrag Mo., 04.05.2020, 12:32

Wow spannend 3 Jahre? :) ich kann mich oft nicht ausdrücken, ich lache viel und mir sind Themen in Bezug aus Sexualität extrem peinlich gewesen obwohl ich offen damit umgehen kann. Jetzt kann ich schon ganz andere Dinge ansprechen (auch die Vorstellungen die ich mit ihm habe werde ich ihm erzählen). Ich finde eben schon dass es grenzwertig ist. Wenn ich fühle ich muss es abladen dann tue ich es und dann fühle ich mich schlecht. Aber zum Glück war es eben erst 3x ich denke das ist ok.

Ich glaube schon dass ich es einstecken kann auch wenn es hart ist. Er sagt auch zu mir dass ich eine Verlustangst und das eigentlich nicht viel mit ihm zu tun hat. Er deutet dann immer wieder in die Richtung!

Ich muss aber sagen, dass ich anfangs immer extrem die Grenzen gewahrt habe. Ich habe mich ein Jahr lang nie anrufen getraut obwohl es mir sehr schlecht ging! Ich bin sofort aufgestanden als der pieps nach 50 Minuten losgegangen ist. Er hat mich immer drauf aufmerksam gemacht dass es ok ist wenn wir den Satz beenden und es war für mich unaushaltbar 3 Minuten länger drin zu sitzen. Es verwandelt sich eben extrem

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Hasenmaus123
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Beitrag Mo., 04.05.2020, 12:43

Marlena, ich bin ja auch so eine Abhängige.
Ich fühle mich auch wie ein kleines Kind und wenn es erlaubt wäre und meine Thera mich endlich als ihre Tochter annehmen würde, dann würde ich bei ihr einziehen und ihr den ganzen Tag nicht von der Seite weichen. Kuscheln wäre auch toll.

Ich denke, für eine therapieunerfahrene Person klingt das extrem lächerlich, aber in der Therapie gelten einfach andere Regeln.

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Arakakadu
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Beitrag Mo., 04.05.2020, 12:44

Hasenmaus123 hat geschrieben: Mo., 04.05.2020, 12:43 Marlena, ich bin ja auch so eine Abhängige.
Ich fühle mich auch wie ein kleines Kind und wenn es erlaubt wäre und meine Thera mich endlich als ihre Tochter annehmen würde, dann würde ich bei ihr einziehen und ihr den ganzen Tag nicht von der Seite weichen. Kuscheln wäre auch toll.

Ich denke, für eine therapieunerfahrene Person klingt das extrem lächerlich, aber in der Therapie gelten einfach andere Regeln.
Oh ja! Das hast du schon geschrieben! Es ist einfach extrem schräg was da für eine seltsame Beziehung entsteht. Aber das wird und ein erfahrener therapeut kann sicher mit sowas umgehen

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Philosophia
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Beitrag Mo., 04.05.2020, 12:47

Na, er wird da schon gut drauf gucken - es ist ja schon wichtig, die Bedürfnisse zu erkennen und nicht komplett abzulehnen. Vermutlich lässt er dich jetzt mal machen, damit du für dich rausfinden kannst, was du brauchst. Das ist ja auch wichtig, das für sich zu wissen, um später für sich selbst gut zu sorgen.
Das mit dem Kuschelwunsch ist sicher ok, nur irgendwann sollte dann auch wieder eine andere Ebene reinkommen. Das können Therapeuten durchaus mitbeeinflussen. Ich finds wichtig, dass ich mal symbolisch Kind sein durfte in der Analyse, aber eben dort auch groß werden konnte. Kein kleines Kind möchte später aus dem Nest geschubst werden und sich in die Welt wagen, dafür muss es erst eine gewisse innere Größe und Festigkeit haben.
"Das einzig Wichtige im Leben sind die Spuren der Liebe, die wir hinterlassen, wenn wir gehen." - Albert Schweitzer

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Arakakadu
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Beitrag Mo., 04.05.2020, 12:51

Ja da hast du recht! Ich muss ehrlich sagen, dass ich mir vorstelle ich lehne mich an seine Schulter aber kuscheln oder das sowieso in die Tat umsetzen würde ich NIE wollen 😂 nie nie nie

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Philosophia
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Beitrag Mo., 04.05.2020, 12:54

Das ist doch ok - deswegen schrieb ich vorhin von 'symbolisch'. Ich hab mir auch vorgestellt, dass sie mir die Hand gehalten hat, als ich gefühlt 3 Jahre war und habs ihr gesagt - das war sehr schön.
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Sansa
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Beitrag Mo., 04.05.2020, 13:28

Ich kann hier vieles Nachvollziehen.
Ich habe auch eine extreme Verlust- und ein "es ist zu schön um wahr zu sein" Angst.
Bei mir ist es mit dem Mailen viel öfter. Die Therapeutin hat aber gesagt, dass es für Sie ok ist. Ich schreibe auch nicht ellenlange, sondern eher als Rückversicherung dass sie noch da ist. Sie schreibt dann zurück, wenn sie Zeit hat.
Ich habe immer ein schlechtes Gewissen dabei, gleichzeitig kann ich es nicht lassen. Würde Sie das aber jetzt fordern, würde ich es machen, fände es aber furchtbar. Denn übers schreiben habe ich mehr das Gefühl Sie wahrnehmen zu können. Wenn ich ihr gegenübersitze verschwimme ich in Gedanken und wirkt Sie so weit weg. Das habe ich ihr aber auch noch nicht gesagt.
Der Kontakt generell zu ihr ist mir sehr wichtig.

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Arakakadu
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Beitrag Mo., 04.05.2020, 13:45

Genau so geht's mir auch Sansa!

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Philosophia
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Beitrag Mo., 04.05.2020, 13:52

Ja, ich glaube euch das auch... es ist trotzdem wichtig, dass ihr das jeweils besprecht, denn es fühlt sich ja offenbar eben nicht lockerflockig bei euch beiden an, also sollte das IN der Therapie auch reflektiert werden. Im Übrigen - wie die Therapeutin mit der Nachmittagsstunde von dir, Sansa, umgegangen ist, ist wirklich nicht cool - das hätte mein Vertrauen auch gestört... habt ihr darüber geredet, was das mit dir gemacht hat?
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Arakakadu
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Beitrag Mo., 04.05.2020, 13:59

Ich habe die abhängigkeit immer wieder mal betont manchmal fragt er wies mir damit geht. Aber wirkich viel sagt er nicht. Erst als ich ihn vor kurzem gefragt habe ob er denkt dass ich sehr abhängig bin und wie er darüber denkt. Er sagt jeder ist in einer Form voneinander abhängig. Durch das erzählen von intimsten Dingen entsteht auch nähe und durch Nähe entsteht abhängigkeit. Das ist aber ein gutes Zeichen und gut für den Verlauf. Das wars. Aber auch dass ich immer wieder sage ich würde am liebsten aufhören zu reden jetzt oder immer Gedanken an das beenden der Therapie habe, ist für ihn scheinbar völlig normal, weil es eben ein Selbstschutz ist

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Sansa
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Beitrag Mo., 04.05.2020, 14:21

Philosophia hat geschrieben: Mo., 04.05.2020, 13:52 Im Übrigen - wie die Therapeutin mit der Nachmittagsstunde von dir, Sansa, umgegangen ist, ist wirklich nicht cool - das hätte mein Vertrauen auch gestört... habt ihr darüber geredet, was das mit dir gemacht hat?
Wir haben darüber geredet, dass ich das nicht toll fand. Und dass ich darüber traurig bin, wie es gelaufen ist. Aber da meinte Sie, ich solle doch nach vorne schauen. Dann war das von ihrer Seite gegessen. Da fühlte ich mich machtlos.
Und das ist auch meine große Angst.
Ich habe diese starken Gefühle für Sie, die Sie umgekehrt ja nicht hat. Wenn Sie dann wieder etwas entscheidet, dann kann ich es nur hinnehmen. Ich habe das Gefühl, wenn ich es ihr nicht sage, dass es dann auch weniger weh tut, wenn Sie dann etwas macht. Sollte ich ihr sagen, wie wichtig mir das Schreiben zb. wäre, dann würde Sie da näher draufschauen und könnte die Idee haben, dass es besser wäre es nicht mehr zu machen. Würde ich ihr zb. sagen wie stark meine Gefühle sind, könnte Sie sich von mir abwenden. Spreche ich allerdings nichts an, kommt Sie auch vielleicht nicht auf solche Gedanken.

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Sansa
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Beitrag Mo., 04.05.2020, 14:24

Ich fühle mich von ihr abhängig. In dem Maße, dass ich Angst habe etwas falsch zu machen und dass Sie sich von mir abwendet.
Und auch das habe ich ihr nicht gesagt.
Über Abhängigkeit haben wir bisher nicht gesprochen.

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Arakakadu
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Beitrag Mo., 04.05.2020, 14:28

Du musst unbedingt mit ihr über die abhängig reden! Welche Therapieform ist das?

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Philosophia
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Beitrag Mo., 04.05.2020, 14:31

Sansa hat geschrieben: Mo., 04.05.2020, 14:21 Aber da meinte Sie, ich solle doch nach vorne schauen. Dann war das von ihrer Seite gegessen. Da fühlte ich mich machtlos.
Und das ist auch meine große Angst.
Das ist das HInterletzte, dass sie das gesagt hat - für mich wäre da keine Basis der Zusammenarbeit mehr da. Nach vorne schauen - gehts noch?! Ich verstehe deine Angst... aber eine Therapie auf dieser Basis ist problematisch. Mir fehlt da eindeutig das Wohlwollen und wirkliche Auseinandersetzung mit dir. Sprich mit ihr... so wie jetzt bringt das doch nix. Ich war 2 Jahre in solch einer vertrackten Therapie (TfP) und die war nicht hilfreich für mich... nur ich habe mich nicht getraut zu gehen. Fühlte mich auch abhängig, weil ich so krank war. Das ist ja das Schlimme - gerade wenns einem so dreckig geht, dann ist man auf ein ehrliches, wohlwollendes Gegenüber angewiesen.
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Sansa
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Beitrag Mo., 04.05.2020, 14:50

Es hat tatsächlich ziemlich an mein eh schon große Schwierigkeit zu vertrauen gerüttelt, aber ich fühle mich eigentlich gut bei ihr und habe auch wieder mehr halt durch Sie gefunden. Daher kam es für micht nicht in Frage aufzuhören bei ihr. Zumal Sie ja sagte, dass ich in der Opferhaltung bleiben könnte oder wir jetzt das Beste draus machen. Daher habe ich in den Saueren nicht mehr ändern könnenden Apfel gebissen und mache es so.
Aber wenn ich darüber jetzt schreibe, macht es mich wieder traurig.
Ich fühle mich ein bisschen, wie wenn man eine Putzfrau hätte (was ich nicht habe) und bevor die zum Putzen kommt, putzt man selber noch, damit es nicht allzu furchtbar aussieht. Wer weiß ob die dann sonst nochmal kommen würde.

Es ist einfach schön, wenn wir Beide gut drauf sind, dann fühle ich mich wohl und dass trägt mich für ne Weile. Wenn ich keinen so guten Tag habe, ist auch Sie irgendwie nicht so gut drauf und das mag ich nicht. Vielleicht spiegelt Sie mich in dem Moment nur, aber dass finde ich sehr unangenehm.

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