Beschwerde Psychotherapeutenkammer

Haben Sie bereits Erfahrungen mit Psychotherapie (von der es ja eine Vielzahl von Methoden gibt) gesammelt? Dieses Forum dient zum Austausch über die diversen Psychotherapieformen sowie Ihre Erfahrungen und Erlebnisse in der Therapie.
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Anna-Luisa
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Beitrag Sa., 25.01.2020, 17:22

Na ja, was ist schon ein Anwalt, der als "Staranwalt" bezeichnet wird? Er erhält in der Regel viel mediale Beachtung, weshalb er in der Regel eher spektakuläre Fälle übernimmt.
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spirit-cologne
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Beitrag Sa., 25.01.2020, 18:39

Wow, da schaut man einen Tag später in den Thread und liest jede Menge Beiträge, in denen aus dem eigenen Beitrag Satzteile oder teilweise nur einzelne Wörter aus dem Zusammenhang gerissen und uminterpretiert werden - echt krass...

Ich habe mittlerweile den Eindruck, es gibt bestimmte Reizwörter, bei deren Erwähnung manche User direkt loswettern, ohne sich überhaupt die Mühe zu machen, zu lesen oder zu verstehen, was da eigentlich steht. Da werden einem Aussagen oder Meinungen unterstellt, die man so nie gemacht hat.

Also noch mal zum mitschreiben:
- ich habe nie geschrieben, Therapeuten würden keine Fehler machen.
- ich habe ebenfalls nie geschrieben, Therapie - egal ob fachgerecht durchgeführt oder nicht - könne bei Patienten keine Schäden verursachen
- vor allem aber habe ich nie behauptet, Patienten könnten nicht beurteilen, ob sie in einer Therapie Schaden nehmen oder sollten das gar einfach hinnehmen.

Das sind nur die wichtigsten der Behauptungen, die mir hier zu unrecht unterstellt werden.

Wer sich die Mühe gemacht hat, etwas mehr vom thread zu lesen, sollte bemerkt haben, dass ich der TE bereits zu einigen Fragen, u.a. wie man sich am besten gegen unsachgemäß arbeitenden Therapeuten wehren kann, geantwortet und dafür auch die Rückmeldung erhalten, dass die Antworten hilfreich für sie waren. Ich habe mit keinem Wort angezweifelt, dass ihr da Schaden zugefügt worden ist. Ich habe das in keiner Weise irgendwie bagatellisiert und sie darin bestätigt, sich da zur Wehr zu setzen.

Ich mag es nur nicht, wenn irgendwelche anderen User solche persönlichen Threads nutzen, um irgendwelche nicht belegten Behauptungen (z.B. über die "Unterwefung des Patienten unter die Autorität") über Therapie und deren Schädlichkeit und/oder mangelnde Wirksamkeit aufstellen, die dann noch versuchen, als "Fakten" zu verkaufen und dabei noch so tun, als wenn die überwiegende Mehrheit der Therapeuten missbräuchlich wäre. Das führt dann dazu, das die nachfolgenden User dann auf unterschiedliche Themen antworten (die einen auf das Thema der TE, die anderen auf das Grundsatzthema) und man dann wie in so vielen Threads irgendwann den Überblick verliert und keiner mehr weiß, welche Äußerungen sich gerade auf welches Thema beziehen. Es wird dann munter aneinander vorbei diskutiert und interpretiert.

In diesem Zusammenhang habe ich auch besagten Satz geschrieben
Auch das habe ich nie in Frage gestellt. Mich würde mal interessieren, wo du das zu lesen geglaubt hast. Natürlich ist es wichtig, dass Therapiegeschädigte hier einen Raum haben, über ihre Erfahrungen zu berichten. Ich sage ja nur, dass man als Therapiegeschädigter vielleicht nicht gerade objektiv ist, wenn es um die allgemeine Beurteilung von Funktionsweise und Nutzen fachgerecht durchgeführter Therapie geht.

Wer des Lesens mächtig ist, stellt fest, dass es um die allgemeine Beurteilung von Therapie geht, nicht um die Berurteilung der jeweils eigenen Therapie, die man natürlich selbst am besten beurteilen kann - wer sonst?. Das ist ein riesengroßen Unterschied. Deshalb habe ich auch den 2. Satz noch nachgeschoben:
Erstens weil man ja als Therapiegeschädigter meist gar keine eigenen Erfahrungen zu korrekt durchgeführter Therapie hat und zweitens aufgrund der selektiven Wahrnehmung die aus derart negativen Erfahrungen entsteht.
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spirit-cologne
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Beitrag Sa., 25.01.2020, 18:46

Vielleicht muss ich diesen Satz noch etwas näher erläutern und würde dafür ein Beispiel nutzen, dass nichts mit Therapie zu tun hat um zu vermeiden, dass da direkt wieder jeder sein eigenes reininterpretiert.

Angenommen man will ein Haus bauen, beauftragt einen Bauträger und muss hinterher feststellen, dass dieser Bauträger unseriös arbeitet. Er veruntreut einen Teil der Gelder und stellt unqualifizierte Hilfskräfte statt der vertraglich vereinbarten Fachkräfte zur Verfügung. Das Ergebnis ist, dass das Haus nicht zu Ende gebaut wurde, das was steht, mit zahlreichen Mängeln behaftet ist und der Bauträger mit dem Rest des Geldes verschwunden ist. Es ist ohne Frage ein riesiger Schaden bei den Bauherrn entstanden unter dem die Bauherrn sicherlich noch lange erheblich leiden werden. Trotzdem kann dieser Bauherr keinerlei fundierte Aussagen dazu machen, wie es ist, mit einem seriösen Bauträger ein Haus zu bauen. Auch da wird es sicherlich mal Dinge geben, die man anders erwartet hat, Kosten, mit denen man vorher nicht gerechnet hat, vielleicht auch einzelne Handwerkerleistungen, die nicht so ausgefallen sind, wie man sich das gewünscht hat. Auch dort wird es Risiken geben, aber die haben rein gar nichts mit denen tun, denen der Bauherr mit dem unseriösen Bauträger ausgesetzt war, auch die auftauchenden Probleme sind ganz andere.

Und letztlich glaube ich auch nicht, dass der Bauherr mit dem unseriösen Bauträger in der Lage wäre, objektiv die Frage zu beurteilen, ob es Sinn macht, als junge Familie ein Haus zu bauen, weil er eben durch die eigenen Erlebnisse selektiv das Negative und die Risiken eines Hausbaus deutlich stärker wahrnehmen wird, als die Chancen und die schönen Seiten. Das hat übrigens nichts damit zu tun, dass der Bauherr weniger klug, oder erfahren ist. Auch lässt das keinen Rückschluss darüber zu, ob der Bauherr hätte erkennen können, dass der Bauträger unseriös war und in wie weit er selbst Verantwortung trägt (weil er vielleicht die Angebote verschiedener Bauträger hätte gründlicher vergleichen und prüfen und sich Referenzen hätte einholen können). Die fehlende Objektivität liegt einfach in der Natur der Sache und ist unabhängig von der jeweiligen Person.

Ich hoffe, durch dieses "branchenfremde" Beispiel wird etwas klarer, was ich gemeint habe. So wie es keinen Sinn machen würde, als Bauherr, der auf einen unseriösen Bauträger reingefallen ist, jeden Menschen davon überzeugen zu wollen, dass er auf keinen Fall ein Haus bauen soll und dass es absolut sinnlos sei, ein Haus zu bauen, weil es einen nur in den Ruin stürze, genauso sinnfrei ist es, wenn man schlechte Erfahrungen mit einem nicht fachgerecht arbeitenden Therapeuten (oder gar einem,der sogar strafrechtlich relevante Handlungen begeht!) gemacht hat, jetzt alle Menschen davor warnen zu wollen, sich ja nicht in Therapie zu begeben, weil man da nur ins Verderben gestürzt würde. Das heißt aber jetzt nicht, dass diese geschädigten Menschen jetzt den Mund halten sollen, sondern sie sollten m.M.n. ihre Erfahrungen nutzen um gegen die Stümper und Straftäter vorzugehen und andere vor solchen unseriösen Zeitgenossen zu warnen. Und um da auch keine Unklarheit aufkommen zu lassen: Wer Therapie wirklich nachweisbar unsachgemäß durchführt, gehört nach meiner Auffassung sanktioniert und bei besonders schwerwiegenden oder anhaltenden Verstößen auch als Therapeut aus dem Verkehr gezogen. Nicht nur im Interesse der jeweils Geschädigten, sondern auch im Interesse aller Patienten und auch aller Therapeuten, da deren Berufsstand durch solche Menschen ernsthaften Schaden nimmt.

Das Problem der Beweisbarkeit von Fehlverhalten ist ein anderes Thema und stellt sich nicht anders, als in vielen anderen Lebensbereichen auch, wo es im Zweifelsfall keine unbeteiligten Zeugen gibt. Das ist halt die Kröte, die wir alle zu schlucken haben, wenn wir in einem Rechtssystem leben, wo jemand so lange als unschuldig gilt, bis die Schuld erwiesen ist. Aber das ist ja hier im Fall der TE auch gar nicht das Thema. Sie hat ja schon die offizielle Bestätigung bekommen, dass es sich um Fehlverhalten handelt. Insofern macht es an dieser Stelle keinen Sinn, über Risiken von fachgerecht durchgeführten Therapien zu diskutieren (die es auf jeden Fall gibt), wenn bereits klar ist, dass es hier keine fachgerecht durchgeführte Therapie war. Über die Höhe der Strafen lässt sich wie eigentlich immer diskutieren. Ich kann verstehen, dass die TE da sauer oder unzufrieden mit dem Ergebnis ist. Das ist auch in vielen anderen Straf- oder Schadenersatzprozessen ein schwieriges Thema und kein therapiespezifisches Problem.
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Mondmann
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Beitrag Sa., 25.01.2020, 21:57

Ich mag es nur nicht
Es geht doch aber nicht darum, was du magst, sondern um die Realität.

Du hast irgendwo geschrieben, Therapeuten seien nicht perfekt. Das ist ein Totschlagargument, das man immer verwenden kann, wenn jemand auf Fehler aufmerksam machen möchte, die nun einmal unterschiedliche Auswirkungen haben.

Abgesehen davon, dass du auf meinen Beitrag nicht eingegangen bist, möchte ich noch was zum vermeintlichen Anspruch an die Perfektion des Therapeuten schreiben:

Ich mache darauf aufmerksam (und das wissen z. B. viele Menschen, die eine Zweittherapie vor Ablauf der "Sperrfrist" machen wollen), dass sehr viele Therapeuten sich vermeintlichen Regeln unterwerfen, ohne sie zu hinterfragen und ohne die Autorität herauszufordern, indem sie z. B. aus Bequemlichkeit lieber Patienten nehmen, bei denen sie entweder wg. Reststunden gar keine Anträge schreiben müssen oder bei denen sie keine großartigen Hürden bei der Antragsstellung vermuten. Sie geben das ja auch offen zu. Von der Trickserei bei der Antragstellung selbst hab ich ja schon geschrieben.

Nun ist es nicht verboten, bequem zu sein und zu sagen: "Wenn ich Sie jetzt annehme, sitze ich ein ganzes Wochenende am Antrag, und die Wahrscheinlichkeit ist groß, dass der wg. der Sperrfrist nicht durchgeht. Das ist mir zu viel Aufwand, aber klar, ich sehe ein, dass Sie Therapiebedarf haben. Das tut mir auch sehr leid für Sie, aber ich kann Ihnen nur raten, selbst zu zahlen oder 1-2 Jahre (weiter) zu warten. Vielleicht finden Sie auch noch einen Therapeuten, der motivierter ist als ich". Nehmen wir an, der Betroffene könnte sich das Selbstzahlen sogar leisten: Was aber sagt das über den Therapeuten und seine Anstrengungsbereitschaft aus? Und welches Vorbild stellt das dar für den Patienten, der oft genug ähnlich bequem ist: Müsste ich nicht längst mit meinen Eltern ein ernstes Wort geredet haben? Müsste ich nicht längst mit den Kollegen Tacheles geredet haben? Müsste ich mir nicht einen befriedigenderen Job suchen? Müsste ich nicht mal den inneren Schweinehund überwinden und regelmäßig Sport treiben? - Ach, lohnt sich alles eh nicht, zu viel Aufwand.

Wie will ein Therapeut ernsthaft verkörpern, dass es sich lohnt, Anstrengungen auf sich zu nehmen, selbst wenn der Ausgang ungewiss ist?

Das ist eben, anders als du vermutest, nichts "Persönliches" oder "Eigenes", sondern das ist ein flächendeckendes Phänomen. Wenn nun aber der Therapeut meinte, der Betroffene hätte keinen Therapiebedarf, wäre das was anderes. Oder wenn der Therapeut aufrichtig sagte: "Ich selbst kann Sie nicht annehmen, aber vielleicht ein Kollege". Aber nein: Man würde denjenigen ja annehmen, man sieht ja, dass er eine Therapie braucht, man weiß ja, dass die Kasse verpflichtet ist, diese zu zahlen - aber nein, man scheut die Anstrengung.

Das ist es, was ich mit Unterwerfen meine. Und das gibt es häufig (natürlich nicht bei allen Therapeuten!).

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mio
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Beitrag Sa., 25.01.2020, 22:28

Mondmann hat geschrieben: Sa., 25.01.2020, 21:57 nichts "Persönliches" oder "Eigenes", sondern das ist ein flächendeckendes Phänomen.
Flächendeckendes Problem? Oder verständliches Problem? Oder eigenes Problem?

Warum sollte sich ein Therapeut denn sinnlos "aufopfern"? Hmmm...? WARUM? Weil der "arme Patient" ja ach so arm dran ist? Seiner eigenen Wahrnehmung nach, weil sich eben NIEMAND für ihn aufopfert? (Im Gegensatz zu ihm der sich ja IMMER aufopfert...schön blöd wahrscheinlich und noch dazu vollkommen daneben...)

Da stimmt doch was nicht. Und ja: Da stimmt was grundsätzlich nicht, aber in dem Fall/in Bezug auf diese Erwartung wohl eher auf Patientenseite nicht.

MONDmann.

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spirit-cologne
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Beitrag So., 26.01.2020, 04:07

@ Mondmann: Du bestätigst gerade meine Worte aus meinem Beitrag. Was hat bitte schön die Problematik bei der Beantragung von Psychotherapie deutscher Kassenpatienten mit der Frage von Beschwerden bei der Therapeutenkammer aufgrund nachweislich falscher Behandlung zu tun? Mach doch deinen eigenen Thread auf, wenn du dich über die Praxis deutscher Therapeuten bei der Beantragung von Psychotherapie austauschen willst.

Auf deine Ausführungen will ich deshalb hier auch nicht mehr näher eingehen. Nur 3 Gegenfragen: Was für ein Vorbild ist ein Psychotherapeut, der sich regelmäßig freiwillig jede Menge unbezahlte Arbeit mit ungewissem Erfolg aufhalst, nur um den "Retter" für einen Patienten zu spielen in dem Glauben, ihm als Einziger helfen zu können? Wie soll der denn einem Patienten beibringen, dass er auf seine Grenzen achten muss? Unterwerfe ich mich auch meinem Klempner, wenn der mir sagt, dass er in den nächsten Monaten ausgelastet ist und ich mir deshalb einen anderen suchen muss?
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stern
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Beitrag So., 26.01.2020, 09:10

In diesem Zusammenhang habe ich auch besagten Satz geschrieben
Auch das habe ich nie in Frage gestellt. Mich würde mal interessieren, wo du das zu lesen geglaubt hast. Natürlich ist es wichtig, dass Therapiegeschädigte hier einen Raum haben, über ihre Erfahrungen zu berichten. Ich sage ja nur, dass man als Therapiegeschädigter vielleicht nicht gerade objektiv ist, wenn es um die allgemeine Beurteilung von Funktionsweise und Nutzen fachgerecht durchgeführter Therapie geht.

Wer des Lesens mächtig ist, stellt fest, dass es um die allgemeine Beurteilung von Therapie geht, nicht um die Berurteilung der jeweils eigenen Therapie, die man natürlich selbst am besten beurteilen kann - wer sonst?. Das ist ein riesengroßen Unterschied. Deshalb habe ich auch den 2. Satz noch nachgeschoben:
Erstens weil man ja als Therapiegeschädigter meist gar keine eigenen Erfahrungen zu korrekt durchgeführter Therapie hat und zweitens aufgrund der selektiven Wahrnehmung die aus derart negativen Erfahrungen entsteht.
Wird nicht besser...

a) aus negativen Erfahrung muss mitnichten eine selektive Wahrnehmung entstehen. ("aufgrund der selektiven Wahrnehmung die aus derart negativen Erfahrungen entsteht.) So spricht man jemandem, der negative Erfahrungen machte bestenfalls die Wahrnehmung bzw. Beurteilungsfähigkeit ab.

b) auch Leute, die allgemein den Nutzen von Therapien beurteilen müssen (zB weil das deren Aufgabe ist) müssen dazu nicht eigene (korrekt durchgeführte) durchlaufen haben. So spricht man dem Therapiegeschädigten vielmehr eine objektive Betrachtungsweise ab:
Ich sage ja nur, dass man als Therapiegeschädigter vielleicht nicht gerade objektiv ist, wenn es um die allgemeine Beurteilung von Funktionsweise und Nutzen fachgerecht durchgeführter Therapie geht. Erstens weil man ja als Therapiegeschädigter meist gar keine eigenen Erfahrungen zu korrekt durchgeführter Therapie hat und zweitens...
Oder für wieviele Therapiegeschädigte maßt du dir an, mit solchen Behauptungen sprechen zu können?

Ferner: Was du nicht magst ist unerheblich. Es wird mitunter tatsächlich eine ",Unterwerfung unter eine Autorität" auch in der Fachwelt begründet und vertreten. Habe ich jedenfalls auch schon manches dazu gelesen. Du hast nicht die objektive Wahrheit gepachtet.
Zuletzt geändert von stern am So., 26.01.2020, 10:10, insgesamt 1-mal geändert.
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Anna-Luisa
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Beitrag So., 26.01.2020, 09:18

Mondmann, du zitierst folgende Worte von spirit-cologne:"Ich mag nur nicht", und antwortest Folgendes:
Mondmann hat geschrieben: Sa., 25.01.2020, 21:57 Es geht doch aber nicht darum, was du magst, sondern um die Realität.
Findest du ein Zitat gelungen, mondmann, wenn du drei Wörter aus dem Zusammenhang reißt und ihnen so eine neue Bedeutung verpasst? Dieser Beitrag ist doch auch nicht unrealistisch, oder?
spirit-cologne hat geschrieben: Sa., 25.01.2020, 18:39 Ich mag es nur nicht, wenn irgendwelche anderen User solche persönlichen Threads nutzen, um irgendwelche nicht belegten Behauptungen (z.B. über die "Unterwefung des Patienten unter die Autorität") über Therapie und deren Schädlichkeit und/oder mangelnde Wirksamkeit aufstellen, die dann noch versuchen, als "Fakten" zu verkaufen und dabei noch so tun, als wenn die überwiegende Mehrheit der Therapeuten missbräuchlich wäre.
Fordere viel von dir selbst und erwarte wenig von den anderen. So wird dir Ärger erspart bleiben.
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stern
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Beitrag So., 26.01.2020, 09:41


Das Problem der Beweisbarkeit von Fehlverhalten ist ein anderes Thema und stellt sich nicht anders, als in vielen anderen Lebensbereichen auch, wo es im Zweifelsfall keine unbeteiligten Zeugen gibt. Das ist halt die Kröte, die wir alle zu schlucken haben, wenn wir in einem Rechtssystem leben, wo jemand so lange als unschuldig gilt, bis die Schuld erwiesen ist.
Es gibt in manchen Fällen auch eine sog. Beweislastumkehr bzw. Beweiserleichterungen. Ich meine insbes. bei groben Behandlungsfehlern, unterlassener Befunderhebung, usw. Die Regierung stellte sich bisher gegen Vorstöße, die Beweisbarkeit angemessener zu gestalten, die es durchaus gab (Grüne und Linke? glaube ich). An dem Grundsatz "in dubio pro reo" ändert das nichts", sondern eher daran, wer best. Beweise bzw. Nachweise erbringen muss. Und hier ist die Position der Patienten (somit offensichtlich auch politisch gewollt) nicht gerade die beste. Dies könnte man leicht ändern - wenn es denn gewollt wäre. Edit: Auch die Lobby der Ärzte bzw. PT wird entsprechende Vorstöße eher nicht begrüßen.

Solche aus Patientensicht ungünstigen allgemeines Rahmenbedingungen können natürlich abschreckend wirken im Hinblick auf ein Beschwerdeverfahren bzw. auf eine Klage. Edit: Das soll sogar ein nicht unerheblicher Aspekt sein weswegen Patienten ein Verfahren gar nicht erst anstreben. Das erscheint dann auch in keiner Statistik. Ergo: Die Weste kann weiterhin blütenweiß bleiben...
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Mondmann
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Beitrag So., 26.01.2020, 12:26

spirit-cologne hat geschrieben: So., 26.01.2020, 04:07 Was hat bitte schön die Problematik bei der Beantragung von Psychotherapie deutscher Kassenpatienten mit der Frage von Beschwerden bei der Therapeutenkammer aufgrund nachweislich falscher Behandlung zu tun?

Immer noch nicht verstanden? Oder möchtest du es nur nicht verstehen? Ich gehe von Letzterem aus; deshalb ist es auch wenig sinnvoll, dir mehr als 2x dasselbe zu antworten.
Mach doch deinen eigenen Thread auf, wenn du dich über die Praxis deutscher Therapeuten bei der Beantragung von Psychotherapie austauschen willst.
Da ich einen Zusammenhang sehe, ist es nicht nötig, einen eigenen Thread aufzumachen.
Auf deine Ausführungen will ich deshalb hier auch nicht mehr näher eingehen. Nur 3 Gegenfragen
Na, was denn nun? Selbst nicht auf Andere eingehen wollen, aber wollen, dass jemand anders auf dich eingeht? Funktioniert leider nicht.

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Mondmann
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Beitrag So., 26.01.2020, 12:28

Anna-Luisa hat geschrieben: So., 26.01.2020, 09:18 Findest du ein Zitat gelungen
Offensichtlich. Sonst hätte ich es wohl nicht gewählt.

Es geht darum, die Deutungshoheit von jemandem anzuzweifeln, der meint, mit einem "ich mag es nicht, wenn..." den Diskussionsverlauf beeinflussen zu können.

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Beitrag Di., 28.01.2020, 20:30

Hallo Mondmann,

ich habe auch einige Therapeuten kennengelernt, die schlichtweg zu faul waren, mich anzunehmen, weil sie dafür einen ausführlichen Bericht für die Krankenkasse hätten schreiben müssen... das hat mich ziemlich entsetzt und auch wütend gemacht. Man sucht als Patient verzweifelt nach einem Psychotherapeuten, findet endlich einen, der Kapazitäten hat und dann wird man abgelehnt, weil es sich um eine Folgetherapie handelt oder ein Antrag auf Langzeittherapie gestellt werden muss. Das kann auch ich beim besten Willen nicht nachvollziehen.
Dennoch sehe ich darin keine "Grenzverletzung" und auch keinen Behandlungsfehler, sondern eher einen Therapeuten, der den Weg des geringsten Widerstands wählt. Menschen mit so einer Einstellung finden sich leider in jeder Berufsgruppe wieder.

LG LSeneca

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Mondmann
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Beitrag Di., 28.01.2020, 20:42

Dennoch sehe ich darin keine "Grenzverletzung" und auch keinen Behandlungsfehler, sondern eher einen Therapeuten, der den Weg des geringsten Widerstands wählt.
Nein, darin selbst liegt kein Behandlungsfehler; es gibt ja noch keine Behandlung.

Zwei Aspekte sind dabei aber für mich relevant:

1. Wie geht die Institution "Therapie" damit um, dass einige / viele Therapeuten zu bequem sind, Patienten anzunehmen, für deren Antragstellung man mehr Aufwand betreiben müsste und die nicht einfach so bei den Gutachtern "durchrutschen" wie andere Patienten? Tatsächlich ist das nicht das vorgesehene Procedere; die sog. Sperrfrist gibt es nicht. Man möchte nur vermeiden, dass Patienten die Therapien wie Ketten aneinander reihen, ohne dass mal jemand genauer guckt, ob das sinnvoll ist. Das heißt aber nicht, dass nötige Therapien nicht bewilligt werden. Das sind zwei verschiedene Dinge, und die Tatsache, dass Gutachter dann genauer hinschauen, heißt ja eigentlich auch: "Bei Therapien nach Ablauf der zwei Jahre gucken wir nicht so genau", und das ist genaus Murks. Natürlich gibt es viele mögliche Gründe, weshalb es nötig sein kann, eine Therapie vor Ablauf der zwei Jahre zu machen, und einer davon ist ein Behandlungsfehler des Vorgängers.

2. Wie genau sieht der Zusammenhang aus zwischen "bequemer Therapeut, der keinen Antrag stellen will, wenn es komplizierter ist" und "missbrauchender Therapeut" aus? Ist das nicht ein ähnliches Problem, insofern als diese Therapeuten nicht aufrichtig sind in dem Auftrag, den sie in Bezug auf psychisch kranke Menschen haben und den sie in dem Moment angenommen haben, als sie eine Kassenzulassung bekommen haben? Damit ist nicht gemeint, dass jeder jeden nehmen muss; das ginge ja auch gar nicht. Aber damit ist gemeint, dass man sich aufrichtig fragen muss, warum man jemanden ablehnt und eben auch, warum man nicht zu seinen Fehlern - die letztlich alle Menschen machen - stehen kann. Ist nicht beiden gemein die Haltung "ich mach das, weil es mein Job ist, aber wenn es schwierig wird, interessiert mich der Mensch, der sich mir anvertraut, nicht weiter"?

Mit anderen Worten: Dass Therapeuten bequem sein können, faul sein können, Fehler machen usw., ist alles vielleicht noch "menschlich", aber unprofessionell. Die Frage ist dann, wer darüber wacht, dass das möglichst wenig passiert, vor allem dann, wenn der Therapeut - doof sind sie ja nicht - es jederzeit so darstellen kann, als hätte sein Verhalten keine Gründe in ihm selbst, sondern im Patienten.

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Beitrag Di., 28.01.2020, 20:47

Zurzeit warte ich auf eine Stellungnahme der Gegenseite. Das führt mich manchmal von der Sachebene weg und lässt unsinnige Hoffnungen aufkommen, die Therapeutin möge sich vielleicht doch noch entschuldigen... wenn sie nur sieht, wie schwer mich ihre Fehler belasten, welche Folgen mir daraus entstanden sind usw..

Ich weiß, dass das mein Wunschdenken ist, aber kann es trotzdem nicht abstellen. Nichts weist daraufhin, dass sich die Therapeutin doch noch entschuldigen wird, Mitgefühl oder Einsicht zeigen wird und ein offizielles Verfahren umgangen werden könnte.

In der Stellungnahme für das Gutachten hatte die Therapeutin zum Teil völlig offensichtlich gelogen- bestehende Beweise einfach übergangen, als gäbe es sie nicht.

Manchmal wundere ich mich, trotz allem immer noch die irrationale Hoffnung zu empfinden, es könne einen friedlichen und schnellen Abschluss geben.

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Beitrag Di., 28.01.2020, 20:57

Mondmann hat geschrieben: Di., 28.01.2020, 20:42
Natürlich gibt es viele mögliche Gründe, weshalb es nötig sein kann, eine Therapie vor Ablauf der zwei Jahre zu machen, und einer davon ist ein Behandlungsfehler des Vorgängers.
Lieber Mondmann, das kann sein, wird aber eher die Ausnahme sein. Zudem war ich durch die Grenzverletzungen in meiner Therapie so re-traumatisiert, dass ich mir nicht vorstellen konnte (und auch weiterhin nicht vorstellen kann), noch einmal eine Therapie im selben Verfahren zu beginnen. Anfangs konnte ich nicht mal mit einem Therapeuten allein in einem Raum sitzen.

Darüber hinaus kann die Sperrfrist auch schützen, nicht jahrelang in ein und demselben Therapieverfahren stecken zu bleiben- das ja nicht besonders wirkungsvoll gewesen sein wird, wenn man vor Ablauf der Sperrfrist meint, wieder eine solche Therapie zu benötigen.
Mondmann hat geschrieben: Di., 28.01.2020, 20:42
2. Wie genau sieht der Zusammenhang aus zwischen "bequemer Therapeut, der keinen Antrag stellen will, wenn es komplizierter ist" und "missbrauchender Therapeut" aus? Ist das nicht ein ähnliches Problem, insofern als diese Therapeuten nicht aufrichtig...
Nein, das ist aus meiner Sicht definitiv nicht in einen Topf zu werfen! Träge Therapeuten zeichnen sich und ihre Berufsgruppe nicht gerade aus, aber sie sind nicht automatisch mit Therapeuten gleichzustellen, die die Tendenz zum Missbrauch haben.

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