Therapeut denkt auf einmal ich manipuliere

Haben Sie bereits Erfahrungen mit Psychotherapie (von der es ja eine Vielzahl von Methoden gibt) gesammelt? Dieses Forum dient zum Austausch über die diversen Psychotherapieformen sowie Ihre Erfahrungen und Erlebnisse in der Therapie.

mio
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Beitrag Sa., 23.03.2019, 22:32

Lies einfach noch mal genau was ich geschrieben habe Krümmelmonster.

Ich habe geschrieben wenn die Therapeutin DAS denken würde dass sie Kristina es dann gesagt hätte und sie nicht hätte weitervermitteln wollen.

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diesoderdas
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Beitrag Sa., 23.03.2019, 23:18

Unter Manipulation verstehe ich, dass jemand anderes so reagieren soll, wie ich das möchte. Und das versuche ich dann indirekt / "hinten rum", und vielleicht unehrlich.
Nichts davon kann ich hier erkennen.

Depression usw vorgespielt? Kann ich mir so gar nicht vorstellen.
Gedrängelt weil in Panik geraten, weil vom Amt unter Druck gesetzt - ja, ok, das ist wohl passiert. Aber was ist so schlimm dran? Welcher Mensch in Therapie (oder ohne Therapie) reagiert den immer perfekt?
Die Therapeutin hätte einfach sagen können: "Verstehe ich, dass Sie das schnellstmöglich von mir haben wollen, weil sie das unter Druck setzt. Das geht so aber nicht. So schnell kann ich das nicht erledigen." Und gut wäre es wahrscheinlich gewesen.
Ich find einfach, dass die Reaktion der Therapeutin im Bezug zu dem was passierte ziemlich unpassend war. Und halt auch nicht hilfreich, sondern schadend.

Kristina: Der Ethikverein ist nicht schlimm. kannst ja auch anonym dort anfragen und musst auch keinen Therapeutennamen sagen. Glaube schon, das könnte hilfreich für dich sein.

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Kristina1974
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Beitrag Sa., 23.03.2019, 23:24

Mio, warum werde ich verantwortlich gemacht wie sie mich behandeln sollte. Ich kam mit schwerer Depression zu ihr und das hat sie in meinen Augen extrem gut hinbekommen. Wenn sie jetzt was anderes bzw. tieferes noch erkennt ist es doch nur umso besser. Ich wiederhole nochmal, warum mich fertig machen? Warum mir das alles vorwerfen. Ich hatte nie verheimlicht, dass es mir besser geht. Ich spüre, dass ich noch nicht arbeits und leistungsfähig bin und bin in Druck und panische Angst geraten, die sie bewusst verstärkt hat. Um sich zu schützen und sich abzugrenzen. Macht mich für etwas verantwortlich, das ich nicht getan habe. Eine Depression ist ja meistens eine Folge von etwas Tieferem.

Bin ich verantwortlich dafür, dass sie evtl erstmal nicht erkannt hat wohin die Reise geht? Wie hätte es auch sein können, wenn die Depri alles andere bedeckt. Ich hab das Gefühl sie macht sich Vorwürfe, welche sie auf mich projiziert. Unnötig und traurig. Wie soll ich ihr wieder vertrauen. Warum misstraut sie mir. Vor allem selbst wenn sie es früher erkannt hätte, haette das nichts geändert, da ich ja immer noch zu tief in der Depri war. Ich hab doch nichts dagegen tiefer meine Problematik zu betrachten.
Das einzige worum es mir geht, ist eben dieses mich anzweifeln, beschuldigen, entwerten, und in meinen Augen abschießen. Das sind meine Gefühle, die dadurch entstanden sind. Ob nun von mir auf sie übertragen oder nicht ist doch völlig wurscht erstmal. Meine einzige Vertrauensperson hat sich gegen mich gewandt und ist jetzt kalt. Ihr sagt ich soll Verantwortung dafür übernehmen. Ich übernehme Verantwortung, dass ich per WhatsApp mögliche Grenzen überschritten habe. Ich übernehme Verantwortung dafür, dass meine Angst und der Druck mich schräg oder was auch immer gemacht hat. Mehr habe ich aber nicht getan.
Ich versuche mich so weit wie möglich zu reflektieren und analysieren. Aber sorry, wenn mir das nicht gänzlich gelingt. Ist es meine Aufgabe zu sagen, hey die Depri geht weg, jetzt kuemmer dich mal um dieses oder jenes Problem? Wenn ich selber aber noch dabei bin die Depri abzuschuetteln bzw. erstmal wieder entdecke und auslote was wieder geht und was noch nicht. Wie soll ich das bitte schaffen. Ja jetzt im Austausch mit euch wird mir das eine oder andere wieder bewusster. Aber ich hab da doch vorher nie im Leben bewusst darüber nachgedacht. Seit Monaten bestand meine Existenz aus zu überleben. Aus Kampf mir und meinen Katzen Nahrung zu verschaffen. Verhindern, dass ich nur noch in dreckiger Wäsche herumlaufe, verhindern, dass ich hier in der Wohnung in Dreck versinke, es schaffe diverse Termine einzuhalten. Mehr war es nicht.

Was wird von mir verlangt? Mehr als aufrichtig das wieder zu geben und zu erzählen, was ich mache oder wie es mir geht kann ich doch nicht. Woher auch. Ich habe nichts verschleiert oder sonst was.
Zuletzt geändert von Pauline am So., 24.03.2019, 05:54, insgesamt 1-mal geändert.
Grund: Absätze zur besseren Lesbarkeit eingefügt.Bitte an die Netiquette halten. Danke.

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Kristina1974
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Beitrag Sa., 23.03.2019, 23:30

Diesoderdas.. Absolut so sehe ich das auch. Ich räume sogar die Möglichkeit ein, dass die Panik und der Druck dazu geführt hätten, dass der Beruhigungseffekt erstmal nicht durchdringt. Aber ich weiß von mir, dass wenn ich mal durchdrehe sowas auf jeden Fall auf irgendeine Art hilft. Und dass dieses sich nicht mehr melden, mich ignorieren total wahnsinnig macht. Was sie auch wusste. Hätte sie meinetwegen gesagt, hey ich kann das nicht so schnell erledigen, aber keine Angst, ich lasse sie nicht im Stich, wäre alles in Ordnung gewesen. Sie weiß, dass man mich meistens schnell wieder beruhigen kann.

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mio
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Beitrag Sa., 23.03.2019, 23:36

diesoderdas hat geschrieben: Sa., 23.03.2019, 23:18 Unter Manipulation verstehe ich, dass jemand anderes so reagieren soll, wie ich das möchte.
Das war aber doch der Fall.

Als die Bitte klar abgelehnt wurde wurden andere "Strategien" aufgefahren. Es wurde die angebliche Dringlichkeit betont und so Druck aufgebaut (Ich brauche das aber gleich...), es wurde "bestochen" (Ich zahle auch, koste es was es wolle...), es wurde gefleht (Versuch emotional zu erpressen).

Also ich seh da schon auch einen Manipulationsversuch im Sinne von: Machen Sie was ich will und nicht was Sie wollen oder für richtig halten.


mio
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Beitrag Sa., 23.03.2019, 23:39

Kristina1974 hat geschrieben: Sa., 23.03.2019, 23:24 Wenn sie jetzt was anderes bzw. tieferes noch erkennt ist es doch nur umso besser.
Ganz ehrlich:

Wenn Du das wirklich "umso besser" findest je schwerer Du krank bist, dann frage ich mich schon auch, ob es Dir nicht am Ende um ganz was anderes geht.

Jeder normale Mensch wäre erst mal geschockt und nicht "erfreut" wenn man ihm sagen würde: Sorry, aber ich befürchte Sie sind noch kränker als ich es ursprünglich vermutet habe.

Du verhält Dich ausgesprochen seltsam für meine Begriffe. :neutral:

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diesoderdas
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Beitrag Sa., 23.03.2019, 23:39

Kristina:

Und selbst wenn du dich nicht beruhigt hättest...
Dann hättest du das halt ausgehalten/aushalten müssen. Glaube, das hätte dir zwar nicht gepasst, aber glaube auch, dass du der Therapeutin es nicht vorgehalten hättest.
Wenn ich es richtig verstehe, wirfst du ihr ja so richtig nur vor: Manipulationvorwurf an dich, raushauen der Info von gedachtem Therapeutenwechsel usw.
Und genau da hakt es bei mir. Ich verstehe gar nicht, wie es aus eurer Situation heraus zu so einer Reaktion von ihr kam.
Für mich klingts schon so, als hätte sie selbst an was zu knabbern. Finds einfach unpassend dir gegenüber.

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Kristina1974
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Beitrag Sa., 23.03.2019, 23:42

Stichwort Aufrichtigkeit. Wie soll ich jetzt das bei ihr hinbekommen. Will ich das überhaupt wieder. Die Gefahr besteht ja jetzt, dass sowas wieder passiert. Bei dem Gedanken mit ihr zu reden, ihr zu erzählen wie es mir geht, was ich denke schnürt sich mir alles zusammen. Zum einen aus Vorsicht, zum anderen auch aus.. Tja was.. Vielleicht Wut, Trotz, oder einfach auch aus dem Gefühl, dass eine Person, die mich so behandelt hat, es nicht mehr verdient auch nur einen Hauch weiter von mir zu erfahren? Ja, ich höre euch sagen, dass ich mir damit nur selber schaden würde. Ist mir auch klar. Aber so fühle ich halt auch. Und wieder denke ich, daß war alles so verdammt unnötig und falsch. Und ich bin überzeugt davon, dass sie das nicht im Geringsten so sieht. Jmd der sich schützen und abgrenzen muss ist hart und zieht eine Mauer hoch. Da hab ich doch gar keine Chance, alles was ich sage oder tue wird erstmal angezweifelt. Unter solchen Voraussetzungen kommt doch bei mir nichts mehr raus.

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Kristina1974
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Beitrag Sa., 23.03.2019, 23:45

Stichwort Aufrichtigkeit. Wie soll ich jetzt das bei ihr hinbekommen. Will ich das überhaupt wieder. Die Gefahr besteht ja jetzt, dass sowas wieder passiert. Bei dem Gedanken mit ihr zu reden, ihr zu erzählen wie es mir geht, was ich denke schnürt sich mir alles zusammen. Zum einen aus Vorsicht, zum anderen auch aus.. Tja was.. Vielleicht Wut, Trotz, oder einfach auch aus dem Gefühl, dass eine Person, die mich so behandelt hat, es nicht mehr verdient auch nur einen Hauch weiter von mir zu erfahren? Ja, ich höre euch sagen, dass ich mir damit nur selber schaden würde. Ist mir auch klar. Aber so fühle ich halt auch. Und wieder denke ich, daß war alles so verdammt unnötig und falsch. Und ich bin überzeugt davon, dass sie das nicht im Geringsten so sieht. Jmd der sich schützen und abgrenzen muss ist hart und zieht eine Mauer hoch. Da hab ich doch gar keine Chance, alles was ich sage oder tue wird erstmal angezweifelt. Unter solchen Voraussetzungen kommt doch bei mir nichts mehr raus.

Mio, das ist doch Quatsch was du da sagst bei allem Respekt. Mir ist seit vielen Jahren bewusst, dass bei mir einiges nicht richtig läuft. Natürlich ist mir daran gelegen das zu ändern. Ich bin nicht glücklich in meinem Leben. Und das ich dafür einen grossen Anteil dran habe ist doch klar.

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diesoderdas
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Beitrag Sa., 23.03.2019, 23:45

mio hat geschrieben: Sa., 23.03.2019, 23:39
Wenn Du das wirklich "umso besser" findest je schwerer Du krank bist, dann frage ich mich schon auch, ob es Dir nicht am Ende um ganz was anderes geht.

Jeder normale Mensch wäre erst mal geschockt und nicht "erfreut" wenn man ihm sagen würde: Sorry, aber ich befürchte Sie sind noch kränker als ich es ursprünglich vermutet habe.

Du verhält Dich ausgesprochen seltsam für meine Begriffe. :neutral:
??? Warum soll man es denn nicht gut finden, wenn man meint, dass der Therapeut einen "ganz sieht"? Dass noch Sachen auftauchen, die bisher übersehen wurden, die aber vielleicht wichtig sind? Auch um sie zu bearbeiten?

Ich finds ein bisschen schade, dass Kristina selbst hier mehr oder weniger angedeutet wird, sie würde nur nicht arbeiten wollen.
Manchmal finde ich, klingt das so , als reagierten andere da genervt im Sinne von "ich muss doch selbst auch kämpfen, warum soll jemand anderes dann einfach EU Rente bekommen?"

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Kristina1974
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Beitrag Sa., 23.03.2019, 23:47

Diesoderdas, da kann ich gerade nur danke sagen. Ja so sehe ich es

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Kristina1974
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Beitrag Sa., 23.03.2019, 23:54

Mio, also ehrlich was für eine schreckliche Person ich doch bin, wie manipulariv ich bewusst alle Register ziehe.. Sorry, aber echt. Das ist ja als wenn du einem hungerndem vorhaelst, dass er um Essen fleht. Oder keine Ahnung einen Vater verurteilst, dass er versucht mit allen Mitteln seine kranke Tochter retten will und den Arzt anfleht und ihm Geld bieten will.. Pathetisch veranschaulicht. Sorry das ist lächerlich. Da muss ich mich mal selber verteidigen und in Schutz nehmen.. (oha.. Wow ich bin gerade ganz baff zu spüren dass das geht)


mio
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Beitrag Sa., 23.03.2019, 23:56

diesoderdas hat geschrieben: Sa., 23.03.2019, 23:45 ??? Warum soll man es denn nicht gut finden, wenn man meint, dass der Therapeut einen "ganz sieht"? Dass noch Sachen auftauchen, die bisher übersehen wurden, die aber vielleicht wichtig sind? Auch um sie zu bearbeiten?
Weil es eigentlich eher ein Schock ist zu erfahren, dass man NOCH kränker ist als man bisher angenommen hat? Was ist daran schwer zu verstehen?

Oder würdest Du Dich freuen wenn der Arzt Dich wegen schwerer allgemeiner Erschöpfung krankgeschrieben hat und dann plötzlich Leukämie als Ursache vermutet?

Eine schwerere Diagnose würde unter Umständen auch schlechtere Aussichten auf Heilung bedeuten.

Also nur FALLS sie das überhaupt vermutet, ich kann ja auch nur spekulieren und versuchen zu verstehen was da unter Umständen gerade laufen könnte zwischen Kristina und ihrer Therapeutin.

Eure Reaktion erschließt sich MIR echt null. Super! Ich bin vielleicht noch kränker als gedacht, dann kann ich mich ja freuen... :roll: :kopfschuettel:


mio
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Beitrag Sa., 23.03.2019, 23:59

Kristina1974 hat geschrieben: Sa., 23.03.2019, 23:54 (oha.. Wow ich bin gerade ganz baff zu spüren dass das geht)
Aha, das ging dann ja schnell. Da hat Deine Therapeutin wohl einen VOLLTREFFER gelandet. :lol:

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diesoderdas
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Beitrag So., 24.03.2019, 00:03

mio hat geschrieben: Sa., 23.03.2019, 23:56
Oder würdest Du Dich freuen wenn der Arzt Dich wegen schwerer allgemeiner Erschöpfung krankgeschrieben hat und dann plötzlich Leukämie als Ursache vermutet?

[/quote]

Freuen nicht. Aber falls zufällig ein bis dahin unbekanntes Krebsgeschwür entdeckt würde, dass man wegschnippeln kann und dann keine Gefahr mehr davon ausgeht, dann fände ich das im Endeffekt besser, als hätte ich es nicht erfahren und nach ein paar Monaten würden die Metastasen wüten.

Glaube aber, so dramatisch hat Kristina das gar nicht gemeint. Vielleicht gar nicht im Sinne von "kränker" sondern im Sinne von da ist "noch etwas".

Nun aber wirklich gute Nacht

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