Stimmung des Therapeuten
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Hallo ihr Lieben, bin bis jetzt stille Mitleserin dieses Threads und wollte Euch nur sagen, dass es mir in ganz vielen Bereichen genau so geht wie Dir, Annica. Ich bin relativ am Anfang meiner Analyse, Stunde 27 oder so. Das ständige Reden oder vermeintliche Abdriten auf Nebenschauplätze und vermeintliche Kleinigkeiten kenne ich nur zu gut. Um so erstaunter und verwunderter bin ich dann, wenn meine Therapeutin es schafft, am Ende der Stunde oder manchmal auch später alles miteinander in Verbindung zu stellen. Ich glaube also auch langsam, dass alles miteinander in Verbindung steht, aber bis ich da genau durchblicke, wird es noch eine Weile dauern, fürchte ich.
Auch ich habe immer wieder diese Momente, wo ich mich frage: "So, jetzt habe ich das alles erzählt...und was konkret bringt mir das dann!?" Dann bin ich frustriert. Ich habe das auch schon mal angesprochen, aber habe es eher so gedreht, dass mich es einfach interessiert, quasi aus Neugier. Konkret ging es um ein Trauma, von dem ich berichtet hatte. Sie hat total lieb reagiert und ich glaube so was gesagt wie, dass durch das Erzählen und dann auch das Erzählen in ihrer Gegenwart und ihre Reaktion darauf, also durch unsere Beziehung, das Thema bearbeitet werden könnte. Das dauert aber. So in der Art....ich habe immer starke Schwierigkeiten mir zu merken was sie sagt, wenn ich sehr emotional bin.
Manchmal, und ich kann auch gar nicht so genau erklären wie und warum, habe ich Phasen, wo ich quasi auf emotionaler Ebene verstehen kann, wie diese Therapie funktionieren wird... und mit diesem Gefühl fühle ich mich dann irgendwie sicher und geborgen. Dieses emotionale Verstehen ist aber bisher immer nur kurz aufgetaucht. Ich hoffe, dass ich es irgendwann länger halten können werde.
Auch ich habe immer wieder diese Momente, wo ich mich frage: "So, jetzt habe ich das alles erzählt...und was konkret bringt mir das dann!?" Dann bin ich frustriert. Ich habe das auch schon mal angesprochen, aber habe es eher so gedreht, dass mich es einfach interessiert, quasi aus Neugier. Konkret ging es um ein Trauma, von dem ich berichtet hatte. Sie hat total lieb reagiert und ich glaube so was gesagt wie, dass durch das Erzählen und dann auch das Erzählen in ihrer Gegenwart und ihre Reaktion darauf, also durch unsere Beziehung, das Thema bearbeitet werden könnte. Das dauert aber. So in der Art....ich habe immer starke Schwierigkeiten mir zu merken was sie sagt, wenn ich sehr emotional bin.
Manchmal, und ich kann auch gar nicht so genau erklären wie und warum, habe ich Phasen, wo ich quasi auf emotionaler Ebene verstehen kann, wie diese Therapie funktionieren wird... und mit diesem Gefühl fühle ich mich dann irgendwie sicher und geborgen. Dieses emotionale Verstehen ist aber bisher immer nur kurz aufgetaucht. Ich hoffe, dass ich es irgendwann länger halten können werde.
I try to take one day at a time...but lately several days have been attacking me at once!
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Vielleicht ist es ein bisschen, wie wenn man einen Film mehrfach sieht. Es fallen einem immer wieder Details auf, die einem vorher entgangen sind. Und wenn man eine Begebenheit mehrfach erzählt, dann ist das auch so. Auch abhängig davon, durch welche "Brille" man das Ganze gerade betrachtet. Einmal erzählen reicht nach meiner Erfahrung bei Weitem nicht. Da kommt man kaum über die Ebene der reinen Fakten hinaus.
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Hmmm ja, kann schon sein. Hast du dann Themen bewusst mehrfach erzählt oder bist du dann im Zuge anderer Sachen quasi von alleine immer wieder darauf zurückgekommen? So geht es mir nämlich gerade mit einem anderen Thema.
I try to take one day at a time...but lately several days have been attacking me at once!
Ich habe erst gedacht, ich darf nicht nochmal über die Themen sprechen, weil ich das ja schon mal erzählt habe. Irgendwann hat mein Therapeut gefragt, warum da nichts mehr kommt. Und wir haben darüber gesprochen, dass ich Angst hatte, ihn würde es nerven, wenn ich ein Thema immer wieder durchkaue. Denn für mich war oder wurde es wieder total aktuell und beschäftigte mich die ganze Zeit. Ich wollte sehr gerne drüber reden.
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Hallo Annica.
Nun bin ich bis jetzt tatsächlich nicht dazu gekommen, hier zu schreiben. Und nun ist meine Antwort auch etwas „alt“ weil du heute ja schon wieder Termin hattest
Egal, Thema bzw meine Frage ich ja nochj aktuell:
Das hier hatte ich begonnen zu schreiben:
Ich habe es auch so erfahren/gelesen, dass die Übertragungen zentrale Aspekte sind. Irgendwo hab ich sogar kürzlich gelesen, dass die entstehen „muss“, weil man aus dieser heraus dann arbeitet und verändert. Also schrieben erfahrene Analytiker.
Also es kommt vielleicht auch drauf an, was man damit meint?!
In Übertragungen rutschen wir ja immerzu im Leben bei fast allen menschen, denen wir begegnen.
Ich persönlich tue mich damit schwer (zumindest bei mir selbst) von einer Übertragung bzgl Mutter/Vater zu sprechen.
Aber vielleicht spüre ich das auch nur nicht, ist mir nicht bewusst?
Also bei mir ist da ja seit Sommer schon ne Menge passiert zur Therapeutin. Aber nie, nicht im geringsten hatte ich das Gefühl oder Gedanken wie: so eine Mutter hätte ich mir gewünscht.
Ich sehe in ihr keine (für mich) bessere Mutter. Den Gedanken finde ich auch ganz merkwürdig. Vielleicht auch, weil ich grundsätzlich inzwischen eine relativ gute Beziehung zu meiner Mutter führe und auch (noch) nicht erkenne, was da in der Vergangenheit so prägend schief lief.
Und ich glaube: auf sowas ist sie auch überhaupt nicht aus.
Ich fand es sehr spannend, wo sie mir letztes Mal sagte, ich scheine irgendwie die Befürchtung zu haben, sie könne sich wie ein trotziges Kleinkind mir ggü verhalten
Und ich sagte: das ist witzig. Gerade gestern hat meine Mutter sich so verhalten.
Und ich dachte, das müsste voll der Stoff für sie sein und sie würde sich darauf stürzen. Aber gar nicht. Sie hat das total ignoriert.
Sie hat selbst noch nie irgendwas von Übertragungen geredet. Das hab ich mir alles selbst zusammen recherchiert. Irgendwie hat sie mich n bisschen ins offene Messer laufen lassen, was die Therapie angeht. Manchmal weiß ich nicht, wie ich das finden soll. Gibt da aber definitiv den Teil dem das Recht ist, dass sie sowas wie Übertragungen nicht thematisiert sondern vielleicht einfach geschehen lässt. Vielleicht ist es nicht wichtig darüber zu sprechen, das Kind beim Namen zu nennen.
Was ich glaube, zu wissen: ihr ist die Beziehung und die Begegnung und das Geschehen innerhalb wichtig. Und nicht das kategorisieren (zumindest nicht mir gegenüber, was sie für sich selbst tut, weiß ich ja nicht) der Prozesse.
Irgendwie hat das für mich auch etwas „befreiendes“. Einfach geschehen lassen.
Ich kann dir hier in vielem zustimmen. Wie oft hab ich das gedacht, was soll das alles bringen. Ich hatte einige Phasen, wo ich dachte es bringt mir gar nix. Ich geh da hin, rede, krieg vielleicht mal ne Erkenntnis und gehe wieder ohne dass sich was verändert. Na, da kann ich auch mit ner Freundin reden. Konnte ihr das so aber auch nicht sagen, da ihre Arbeit nicht abwerten wollte...
Tja aber im Verlauf kommen dann die Dinge innerhalb der Beziehung. Ja, tatsächlich.
Komische innerliche Vorgänge, Gedanken, Gefühle, Ängste.
Daran arbeite ich mich grad ab und denke: hm, da geht’s jetzt um sie. Zusätzliches, künstliches Problem geschaffen, was ich vorher nicht hatte.
Soll aber ja hilfreich sein. Ich glaube noch nicht ganz dran.
Ich bin übrigens bei etwa 70-80 Stunden bisher. Seit September bin ich 2 mal die Woche da, zuvor seit Februar 1 man wöxhentlich. Und erst im August zeichnete sich erstmals was ab bzgl ihr (Gefühle, Sehnsüchte, Übertragung). Dann war ne Weile Ruhe und ich dachte wieder: naja, ob ich da nun hin gehe oder nicht... und dann ereignete sich ein für mich sehr heftiger Konflikt mit meinen Eltern und seitdem bin ich da mittendrin Prozess und auch nicht wieder raus gerudert wie im Sommer.
Was ich auf jeden Fall gelernt habe bisher: es ist, sofern es aufkommt, essentiell wichtig über alles, was an Gedanken, Gefühlen und sorgen zum Therapeuten in Dir aufkommt, zu reden. Das zu thematisieren. Jeder Scham zum Trotz. Dann beginnt die Arbeit und ich war jetzt in den letzten Wochen sehr mutig und wurde immer mutiger und darüber zu sprechen, das nahm schon mal einige Belastung irgendwie.
Wie das am Ende alles helfen soll - ich bin gespannt.
Wie war denn dein Termin heute?
Nun bin ich bis jetzt tatsächlich nicht dazu gekommen, hier zu schreiben. Und nun ist meine Antwort auch etwas „alt“ weil du heute ja schon wieder Termin hattest
Egal, Thema bzw meine Frage ich ja nochj aktuell:
Das hier hatte ich begonnen zu schreiben:
Das fänd ich sehr spannend zu erfahren, was er dazu sagt.Annica hat geschrieben: ↑Sa., 02.03.2019, 20:40 dann meinte er irgendwas zu Übertragungen und Gegenübertragungen und in meiner Erinnerung hat er diese Konzepte als nicht so relevant betrachtet?! Kann das sein? Weil dann fahre ich hier ja die ganze Zeit Dinge auf, von denen er nix hält mit meinen Übertragungen. Irgendwie würde es aber ja wenig Sinn machen, wenn er von diesen doch sehr zentralen Konzepten nix hält. Naja, ich frag ihn am Mittwoch. Bis dahin hirne ich mal weiter rum...
Ich habe es auch so erfahren/gelesen, dass die Übertragungen zentrale Aspekte sind. Irgendwo hab ich sogar kürzlich gelesen, dass die entstehen „muss“, weil man aus dieser heraus dann arbeitet und verändert. Also schrieben erfahrene Analytiker.
Also es kommt vielleicht auch drauf an, was man damit meint?!
In Übertragungen rutschen wir ja immerzu im Leben bei fast allen menschen, denen wir begegnen.
Ich persönlich tue mich damit schwer (zumindest bei mir selbst) von einer Übertragung bzgl Mutter/Vater zu sprechen.
Aber vielleicht spüre ich das auch nur nicht, ist mir nicht bewusst?
Also bei mir ist da ja seit Sommer schon ne Menge passiert zur Therapeutin. Aber nie, nicht im geringsten hatte ich das Gefühl oder Gedanken wie: so eine Mutter hätte ich mir gewünscht.
Ich sehe in ihr keine (für mich) bessere Mutter. Den Gedanken finde ich auch ganz merkwürdig. Vielleicht auch, weil ich grundsätzlich inzwischen eine relativ gute Beziehung zu meiner Mutter führe und auch (noch) nicht erkenne, was da in der Vergangenheit so prägend schief lief.
Und ich glaube: auf sowas ist sie auch überhaupt nicht aus.
Ich fand es sehr spannend, wo sie mir letztes Mal sagte, ich scheine irgendwie die Befürchtung zu haben, sie könne sich wie ein trotziges Kleinkind mir ggü verhalten
Und ich sagte: das ist witzig. Gerade gestern hat meine Mutter sich so verhalten.
Und ich dachte, das müsste voll der Stoff für sie sein und sie würde sich darauf stürzen. Aber gar nicht. Sie hat das total ignoriert.
Sie hat selbst noch nie irgendwas von Übertragungen geredet. Das hab ich mir alles selbst zusammen recherchiert. Irgendwie hat sie mich n bisschen ins offene Messer laufen lassen, was die Therapie angeht. Manchmal weiß ich nicht, wie ich das finden soll. Gibt da aber definitiv den Teil dem das Recht ist, dass sie sowas wie Übertragungen nicht thematisiert sondern vielleicht einfach geschehen lässt. Vielleicht ist es nicht wichtig darüber zu sprechen, das Kind beim Namen zu nennen.
Was ich glaube, zu wissen: ihr ist die Beziehung und die Begegnung und das Geschehen innerhalb wichtig. Und nicht das kategorisieren (zumindest nicht mir gegenüber, was sie für sich selbst tut, weiß ich ja nicht) der Prozesse.
Irgendwie hat das für mich auch etwas „befreiendes“. Einfach geschehen lassen.
Ich kann dir hier in vielem zustimmen. Wie oft hab ich das gedacht, was soll das alles bringen. Ich hatte einige Phasen, wo ich dachte es bringt mir gar nix. Ich geh da hin, rede, krieg vielleicht mal ne Erkenntnis und gehe wieder ohne dass sich was verändert. Na, da kann ich auch mit ner Freundin reden. Konnte ihr das so aber auch nicht sagen, da ihre Arbeit nicht abwerten wollte...
Tja aber im Verlauf kommen dann die Dinge innerhalb der Beziehung. Ja, tatsächlich.
Komische innerliche Vorgänge, Gedanken, Gefühle, Ängste.
Daran arbeite ich mich grad ab und denke: hm, da geht’s jetzt um sie. Zusätzliches, künstliches Problem geschaffen, was ich vorher nicht hatte.
Soll aber ja hilfreich sein. Ich glaube noch nicht ganz dran.
Ich bin übrigens bei etwa 70-80 Stunden bisher. Seit September bin ich 2 mal die Woche da, zuvor seit Februar 1 man wöxhentlich. Und erst im August zeichnete sich erstmals was ab bzgl ihr (Gefühle, Sehnsüchte, Übertragung). Dann war ne Weile Ruhe und ich dachte wieder: naja, ob ich da nun hin gehe oder nicht... und dann ereignete sich ein für mich sehr heftiger Konflikt mit meinen Eltern und seitdem bin ich da mittendrin Prozess und auch nicht wieder raus gerudert wie im Sommer.
Was ich auf jeden Fall gelernt habe bisher: es ist, sofern es aufkommt, essentiell wichtig über alles, was an Gedanken, Gefühlen und sorgen zum Therapeuten in Dir aufkommt, zu reden. Das zu thematisieren. Jeder Scham zum Trotz. Dann beginnt die Arbeit und ich war jetzt in den letzten Wochen sehr mutig und wurde immer mutiger und darüber zu sprechen, das nahm schon mal einige Belastung irgendwie.
Wie das am Ende alles helfen soll - ich bin gespannt.
Wie war denn dein Termin heute?
Lass immer ein wenig Platz im Herzen für das Unvorstellbare
Liebe Wirbel-Uschi , danke für diesen ausführlichen Beitrag. Und nein, er kommt auf jeden Fall nicht zu spät, so schnell sind solche Themen ja meist nicht "abgearbeitet".
Also der Termin heute war so solala, weil ich irgendwie nicht so richtig da war bzw. nicht so viel reden konnte. Keine Ahnung was da los war, aber naja. Steht in meinem anderen Thread beim Spaghettikopf genauer, falls es dich interessiert
Aber: ja, die Übertragung habe ich angesprochen. Vielleicht hat sich mein Kopf deswegen so eingeigelt, dass ich nichts mehr sagen und fühlen konnte, um das überhaupt ansprechen zu können. Ich meinte halt, dass ich erst Sorge hatte, dass er sauer ist und dann Sorge hatte, dass er die Therapie abbricht, weil er Übertragungen doof findet oder damit nicht arbeitet. Und habe ihn gefragt, ob er mir das nochmal erklären kann, weil ich da vielleicht auch was falsch verstanden habe. Und er meinte, dass er ja schon mit Übertragungen arbeitet, wäre ja bei mir gerade viel der Fall. Er würde sich darauf einstellen, was der Gegenüber bringt. Er sei halt niemand, der das forciert und meint, ohne das Abarbeiten an der Übertragung ginge nichts. Das hängt dann halt von der Person ab, die ihm gegenüber sitzt. Und bei mir sei das gerade wichtig. Und es kann auch passieren, dass solche Übertragungen in weniger hilfreiche Richtungen gehen, aber erstmal schauen wir, was da jetzt so kommt.
So ungefähr wars glaube ich. Also: Übertragungen ja, er ist nur nicht derjenige, der sie benennt und ich bin diejenige, die entscheidet, inwiefern drüber gesprochen wird. Klingt erstmal ganz logisch und auch gut für mich.
Also der Termin heute war so solala, weil ich irgendwie nicht so richtig da war bzw. nicht so viel reden konnte. Keine Ahnung was da los war, aber naja. Steht in meinem anderen Thread beim Spaghettikopf genauer, falls es dich interessiert
Aber: ja, die Übertragung habe ich angesprochen. Vielleicht hat sich mein Kopf deswegen so eingeigelt, dass ich nichts mehr sagen und fühlen konnte, um das überhaupt ansprechen zu können. Ich meinte halt, dass ich erst Sorge hatte, dass er sauer ist und dann Sorge hatte, dass er die Therapie abbricht, weil er Übertragungen doof findet oder damit nicht arbeitet. Und habe ihn gefragt, ob er mir das nochmal erklären kann, weil ich da vielleicht auch was falsch verstanden habe. Und er meinte, dass er ja schon mit Übertragungen arbeitet, wäre ja bei mir gerade viel der Fall. Er würde sich darauf einstellen, was der Gegenüber bringt. Er sei halt niemand, der das forciert und meint, ohne das Abarbeiten an der Übertragung ginge nichts. Das hängt dann halt von der Person ab, die ihm gegenüber sitzt. Und bei mir sei das gerade wichtig. Und es kann auch passieren, dass solche Übertragungen in weniger hilfreiche Richtungen gehen, aber erstmal schauen wir, was da jetzt so kommt.
So ungefähr wars glaube ich. Also: Übertragungen ja, er ist nur nicht derjenige, der sie benennt und ich bin diejenige, die entscheidet, inwiefern drüber gesprochen wird. Klingt erstmal ganz logisch und auch gut für mich.
Ja ne, das ist bei mir auch überhaupt nicht der Fall. Irgendwie ist er wichtig, irgendwie will ich gerade viel von ihm, am liebsten immer mehr, aber weder denke ich an einen Vater noch an einen Liebhaber, sondern einfach an eine Person, die mir zuhört, für mich da ist, mich ernst nimmt, mit mir meine Mauern bearbeitet. Und letztens hatte ich auch ein extremes Hochgefühl nach der Therapie, weil sich das plötzlich so überwältigend gut angefühlt hat, dass da eben jemand ist, der für mich da ist. Das war so ein Ertrinken im positiven Sinne. Aber ohne dass ich das mit der Sehnsucht nach einem sorgenden, kümmernden Vater verbunden hätte.Wirbel-Uschi hat geschrieben: ↑Mi., 06.03.2019, 20:55 Ich persönlich tue mich damit schwer (zumindest bei mir selbst) von einer Übertragung bzgl Mutter/Vater zu sprechen.
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Ah du hast jetzt auch einen Blog. Hätte ich noch nicht entdeckt, einfach grad wenig Zeit fürs Forum bzw wenn ich hier dann was lese, will ich mich damit auch auseinandersetzen können und nicht nur überfliegen.
Vielleicht schaffe ich es heut nochmal rein zu schauen, ansonsten bin ich ab nach meinem Urlaub mit dabei
Vielleicht schaffe ich es heut nochmal rein zu schauen, ansonsten bin ich ab nach meinem Urlaub mit dabei
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Ich glaube, es hat auch zuvor niemand angenommen, dass Therapeuten Außerirdische wären.Furriskey hat geschrieben: ↑Di., 05.03.2019, 15:42 Danach kam ein kurzes Gespräch darüber und ich wollte sie an diesem Tag nicht mit meinen Problemen behelligen und bin nach einer halben Stunde gegangen.
Meiner Therapie hat das gar nicht geschadet, im Gegenteil. Therapeuten sind auch Menschen und das ist gut so.
Fordere viel von dir selbst und erwarte wenig von den anderen. So wird dir Ärger erspart bleiben.
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Außerirdische eher nicht - aber wenn man sich im Forum mal umguckt, erwarten einige unterschwellig oder zum Teil auch offensichtlich, dass ihr Therapeut eine Maschine ist, die niemals krank wird/kaputt geht und vorallen Dingen kein Eigenleben zu führen hat. Am besten auf Knopfdruck vor der eigenen Tür steht und Gedanken lesen kann.Anna-Luisa hat geschrieben: ↑Do., 07.03.2019, 11:35 Ich glaube, es hat auch zuvor niemand angenommen, dass Therapeuten Außerirdische wären.
Da bleibt dann nicht viel Raum für Menschsein
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Können sie ja gerne erwarten. Therapeuten sind ja nicht gezwungen, diesen Erwartungen zu entsprechen. Von daher bleibt ihnen viel Raum zum Menschsein.Fighter1993 hat geschrieben: ↑Do., 07.03.2019, 12:10Außerirdische eher nicht - aber wenn man sich im Forum mal umguckt, erwarten einige unterschwellig oder zum Teil auch offensichtlich, dass ihr Therapeut eine Maschine ist, die niemals krank wird/kaputt geht und vorallen Dingen kein Eigenleben zu führen hat. Am besten auf Knopfdruck vor der eigenen Tür steht und Gedanken lesen kann.Anna-Luisa hat geschrieben: ↑Do., 07.03.2019, 11:35 Ich glaube, es hat auch zuvor niemand angenommen, dass Therapeuten Außerirdische wären.
Da bleibt dann nicht viel Raum für Menschsein
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Ich denke ja mittlerweile, dass Menschen die selbst "Maschinen" sind (oder zumindest gerne wären) das eben auch von anderen erwarten. Oder aber es wird halt "altbekannt" mit zweierlei Maß gemessen. Ich "Mensch", Du "Maschine". Ich "Subjekt", Du "Objekt".
Und letztlich "leiden" am Ende immer die am meisten, die so "maschinell" denken, weil sie sich von Enttäuschung zu Enttäuschung hangeln aber nicht erkennen woher diese rührt. Von daher?
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Nun, falls das so ankam, die Maschinensicht ist nicht meine persönliche Sicht. Es ist eher das, was ich hier im Forum häufig aufnehme.
Meine Therapeutin darf und soll Mensch sein wenn sie Zeit mit mir verbringt. Und das ist sie auch. Sie muss für mich nicht 24Std erreichbar sein, ich erwarte außerhalb meiner 100Minuten kein Lebenszeichen oder irgendeine Art der Aufmerksamkeit von ihr. Auch gestehe ich ihr ihre Freizeit und Erholung zu und würde nicht auf die Idee kommen, sie müsse springen wenn ich sie rufe - mal überspitzt ausgedrückt. Ich hab sie 100Minuten in der Woche, die restliche Zeit lebe ich mein Leben.
Was ich allerdings erwarten würde, wäre dass sie mir die Stunde absagt wenn sie merkt es geht ihr - aus welchem Grund auch immer - nicht gut. Ich gehe da mit der Erwartung "Sie ist in der Lage, für sich zu entscheiden ob sie arbeitsfähig ist oder nicht und wenn sie zum Termin auftaucht, ist sie arbeitsfähig" ran.
Meine Therapeutin darf und soll Mensch sein wenn sie Zeit mit mir verbringt. Und das ist sie auch. Sie muss für mich nicht 24Std erreichbar sein, ich erwarte außerhalb meiner 100Minuten kein Lebenszeichen oder irgendeine Art der Aufmerksamkeit von ihr. Auch gestehe ich ihr ihre Freizeit und Erholung zu und würde nicht auf die Idee kommen, sie müsse springen wenn ich sie rufe - mal überspitzt ausgedrückt. Ich hab sie 100Minuten in der Woche, die restliche Zeit lebe ich mein Leben.
Was ich allerdings erwarten würde, wäre dass sie mir die Stunde absagt wenn sie merkt es geht ihr - aus welchem Grund auch immer - nicht gut. Ich gehe da mit der Erwartung "Sie ist in der Lage, für sich zu entscheiden ob sie arbeitsfähig ist oder nicht und wenn sie zum Termin auftaucht, ist sie arbeitsfähig" ran.
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Das würde ich auch erwarten.Fighter1993 hat geschrieben: ↑Do., 07.03.2019, 17:51 Was ich allerdings erwarten würde, wäre dass sie mir die Stunde absagt wenn sie merkt es geht ihr - aus welchem Grund auch immer - nicht gut. Ich gehe da mit der Erwartung "Sie ist in der Lage, für sich zu entscheiden ob sie arbeitsfähig ist oder nicht und wenn sie zum Termin auftaucht, ist sie arbeitsfähig" ran.
Absolut inakzeptabel fände ich es jedoch, wenn sie mir ihre Probleme berichten würde.
"Es hat mir nicht geschadet", oder "Es tat mir sogar gut", kann ich im Forum hier oft lesen. "Er war wie ein Freund", "Er war kein Therapeut, sondern Mensch", "Er ließ mich auch im Urlaub nicht im Stich", "Wir stehen auch im regelmäßigen WhatsApp-Kontakt" sind nur einige Beispielsätze.
Und wie oft lässt sich später lesen, dass die Patienten später verzweifeln, weil der Therapeut nach Verlängerungen noch und nöcher keine Zeit mehr für sie hat. Da frage ich mich manchmal, was mit meinen Kassenbeiträgen eigentlich finanziert wird...
Fordere viel von dir selbst und erwarte wenig von den anderen. So wird dir Ärger erspart bleiben.
(Konfuzius)
(Konfuzius)
Hallo Annica,
mir gefällt sehr was Du über Dein Verhalten in Deiner analytischen Therapie schreibst.
Wow, Du bleibst dran, bestimmst Deine Themen und traust Dich Deinem Therapeuten zu sagen, was Dich in den Sitzungen irritiert. DAS ist für mein Verständnis Psychoanalyse.
Eben, dass Du Deine Ängste in Bezug auf Deinen Therapeuten nicht verdrängst und ausblendest, sondern benennst!
Das nach wenigen Stunden schon. Finde ich super!
Diese ganzen Ängste, dass er Dich nicht mehr behandeln möchte, weil Du so bist wie Du bist; Dich auch zeigst, kann ich sehr gut nachempfinden. In meinem Fall arbeiten wir gerade am falschen Selbst, das ich wohl entwickelt habe um gefällig zu sein. Wie befreiend ist es, nicht mehr gefällig zu sein, nicht die gute Patientin zu sein verbunden mit dem Risiko als nicht geeignet für die Psychoanalyse befunden zu werden. In diesen Gedanken steckt ordentlich Abhängigkeit: Du Therapeut hast die Macht mir Deine Wertschätzung oder aber auch Deine Verachtung zu zeigen! Ich glaube mittlerweile, dass genau das für eine gelungene Therapie wichtig ist: Dass TherapeutInnen einen wertschätzenden Umgang mit ihrem Klientel finden und dadurch den Patienten entlasten, sich für alles verantwortlich zu fühlen. Diese gefühlte Verantwortung des Klienten, dass er verantwortlich ist, wie der Therapeut reagiert ist sehr anstrengend für den Klienten und wie befreiend kann es sein, wenn der Therapeut signalisiert: Hey, kümmere Dich nicht um mich, sondern um DICH! Da dürfen dann alle Gefühle gezeigt und benannt werden.
Gut finde ich, dass Dein Therapeut sich nicht auf Übertragung und Gegenübertragung festbeißt und schaut, was da kommt. Es ist meiner Meinung nach auch sehr wichtig, aus welcher Schule der Analytiker kommt, welche Theorien er vertritt: Z. B. Triebtheorie, Objektbeziehungstheorie (nach Melanie Klein, Winnicott, Ferenczi etc.) oder intersubjektiv unterwegs ist. Weil das ist dann SEINS und beeinflusst auch wiederum DEINS. Womit identifizierst Du Dich?
Es gibt Analytiker, für die gibt es keine Gegenübertragung, weil das ja was Eigenes wäre.
Dann gibt es Analytiker, die sagen, doch Gegenübertragung gibt es, aber die wird durch projektive Identifizierung im Therapeuten ausgelöst! Heißt, es geht nur vom Patienten aus.
Dann gibt es Analytiker, die sagen: Nööö, die Gegenübertragung ist teilweise vom Patienten und vom Analytiker bestimmt.
Dann gibt es Stimmen: Es gibt keine Gegenübertragung, sondern der Therapeut überträgt genauso wie der Patient: Sieht die Patientin in SEINER Übertragung als Mutter, Schwester usw. Ist Eigenübertragung!
Oder auch: Die Gegenübertragung geht der Übertragung voraus usw.
Zu Freuds Zeiten war Übertragung gleich Übertragungsliebe und Gegenübertragung gleich Gegenübertragungsliebe. Ganz schlimm, langes großes Schweigen. Dann Erklärung von Paula Heinemann, doch Gegenübertragung gibt es, aber nur als vom Patienten projektiv in den Analytiker hineingelegt.
Hey, da schwurbeln einem die Sinne.
Was denn jetzt?
Mein Analytiker denkt so, dass die Ängste, die in mir durch sein Verhalten ausgelöst werden, nicht nur reine Fantasie sind, sondern eben auch durch sein reales Verhalten ausgelöst werden. Ich bezeichne es als Mischung. Es gibt einen (Übertragungs-)Auslöser, der sehr real sein kann und den die feinen Antennen auch spüren und es gibt dadurch die überzogene Angst vielleicht verlassen zu werden, dass der Therapeut nicht mehr will usw. DAS sind für mich sehr wichtige analytische Themen, die nicht Nebenschauplätze sind, sondern die Hauptsache. Mir hat mein Analytiker 4 Sitzungen in der Woche angeboten und tatsächlich, obwohl ich sehr gerne hingehe, ist mir das zu viel. Zuerst dachte ich, da sind die bewilligten Stunden zu schnell weg, dann kamen Gedanken wie: Ich muss das jetzt annehmen, wenn es mir schon angeboten wird. Das wird dann viel enger und dichter und das ist dann doch bestimmt gut. Hach, jetzt bin ich in Abwehr und will ihn bloß nicht an mich ranlassen....usw. Ich war wieder in dem alten Muster, in der Schleife, dass ich doch dankbar sein muss, wenn....wenn mich jemand will!
Nööö, muss ich gar nicht und das ist für mich auch Weiterentwicklung. Ich kritisiere mittlerweile den Therapeuten, da wo es wichtig für mich ist verbunden mit dem Risiko, dass er mich verlässt. Und wenn? Dann war er nicht geeignet für mich!
mir gefällt sehr was Du über Dein Verhalten in Deiner analytischen Therapie schreibst.
Wow, Du bleibst dran, bestimmst Deine Themen und traust Dich Deinem Therapeuten zu sagen, was Dich in den Sitzungen irritiert. DAS ist für mein Verständnis Psychoanalyse.
Eben, dass Du Deine Ängste in Bezug auf Deinen Therapeuten nicht verdrängst und ausblendest, sondern benennst!
Das nach wenigen Stunden schon. Finde ich super!
Diese ganzen Ängste, dass er Dich nicht mehr behandeln möchte, weil Du so bist wie Du bist; Dich auch zeigst, kann ich sehr gut nachempfinden. In meinem Fall arbeiten wir gerade am falschen Selbst, das ich wohl entwickelt habe um gefällig zu sein. Wie befreiend ist es, nicht mehr gefällig zu sein, nicht die gute Patientin zu sein verbunden mit dem Risiko als nicht geeignet für die Psychoanalyse befunden zu werden. In diesen Gedanken steckt ordentlich Abhängigkeit: Du Therapeut hast die Macht mir Deine Wertschätzung oder aber auch Deine Verachtung zu zeigen! Ich glaube mittlerweile, dass genau das für eine gelungene Therapie wichtig ist: Dass TherapeutInnen einen wertschätzenden Umgang mit ihrem Klientel finden und dadurch den Patienten entlasten, sich für alles verantwortlich zu fühlen. Diese gefühlte Verantwortung des Klienten, dass er verantwortlich ist, wie der Therapeut reagiert ist sehr anstrengend für den Klienten und wie befreiend kann es sein, wenn der Therapeut signalisiert: Hey, kümmere Dich nicht um mich, sondern um DICH! Da dürfen dann alle Gefühle gezeigt und benannt werden.
Gut finde ich, dass Dein Therapeut sich nicht auf Übertragung und Gegenübertragung festbeißt und schaut, was da kommt. Es ist meiner Meinung nach auch sehr wichtig, aus welcher Schule der Analytiker kommt, welche Theorien er vertritt: Z. B. Triebtheorie, Objektbeziehungstheorie (nach Melanie Klein, Winnicott, Ferenczi etc.) oder intersubjektiv unterwegs ist. Weil das ist dann SEINS und beeinflusst auch wiederum DEINS. Womit identifizierst Du Dich?
Es gibt Analytiker, für die gibt es keine Gegenübertragung, weil das ja was Eigenes wäre.
Dann gibt es Analytiker, die sagen, doch Gegenübertragung gibt es, aber die wird durch projektive Identifizierung im Therapeuten ausgelöst! Heißt, es geht nur vom Patienten aus.
Dann gibt es Analytiker, die sagen: Nööö, die Gegenübertragung ist teilweise vom Patienten und vom Analytiker bestimmt.
Dann gibt es Stimmen: Es gibt keine Gegenübertragung, sondern der Therapeut überträgt genauso wie der Patient: Sieht die Patientin in SEINER Übertragung als Mutter, Schwester usw. Ist Eigenübertragung!
Oder auch: Die Gegenübertragung geht der Übertragung voraus usw.
Zu Freuds Zeiten war Übertragung gleich Übertragungsliebe und Gegenübertragung gleich Gegenübertragungsliebe. Ganz schlimm, langes großes Schweigen. Dann Erklärung von Paula Heinemann, doch Gegenübertragung gibt es, aber nur als vom Patienten projektiv in den Analytiker hineingelegt.
Hey, da schwurbeln einem die Sinne.
Was denn jetzt?
Mein Analytiker denkt so, dass die Ängste, die in mir durch sein Verhalten ausgelöst werden, nicht nur reine Fantasie sind, sondern eben auch durch sein reales Verhalten ausgelöst werden. Ich bezeichne es als Mischung. Es gibt einen (Übertragungs-)Auslöser, der sehr real sein kann und den die feinen Antennen auch spüren und es gibt dadurch die überzogene Angst vielleicht verlassen zu werden, dass der Therapeut nicht mehr will usw. DAS sind für mich sehr wichtige analytische Themen, die nicht Nebenschauplätze sind, sondern die Hauptsache. Mir hat mein Analytiker 4 Sitzungen in der Woche angeboten und tatsächlich, obwohl ich sehr gerne hingehe, ist mir das zu viel. Zuerst dachte ich, da sind die bewilligten Stunden zu schnell weg, dann kamen Gedanken wie: Ich muss das jetzt annehmen, wenn es mir schon angeboten wird. Das wird dann viel enger und dichter und das ist dann doch bestimmt gut. Hach, jetzt bin ich in Abwehr und will ihn bloß nicht an mich ranlassen....usw. Ich war wieder in dem alten Muster, in der Schleife, dass ich doch dankbar sein muss, wenn....wenn mich jemand will!
Nööö, muss ich gar nicht und das ist für mich auch Weiterentwicklung. Ich kritisiere mittlerweile den Therapeuten, da wo es wichtig für mich ist verbunden mit dem Risiko, dass er mich verlässt. Und wenn? Dann war er nicht geeignet für mich!
Hallo Solage , danke für deinen ausführlichen Beitrag und die netten Worte, es tut gut, zu hören, dass man auf dem richtigen Weg zu sein scheint (und das habe ich zwar jetzt auch schon oft gehört, aber jedes Mal ist es von Neuem eine Erleichterung).
Du scheinst dich wirklich ausführlich mit Psychoanalyse beschäftigt zu haben. So genau kenne ich mich nicht aus und steige daher bisher kaum durch durch den Dschungel an psychoanalytischen Begriffen und Konstrukten, auch weil ich das Ganze doch sehr komplex finde. Und weil mir bei dem Ganzen eine Sache Sorge macht: Ich habe das Gefühl, je mehr ich mich mit der Theorie dahinter beschäftige, desto mehr entferne ich mich irgendwie wieder von mir und meinen Gefühlen. Ich rationalisiere Dinge so schnell durch, dass mich die Beschäftigung damit wahrscheinlich blockieren würde. Mein Spaghettikopf würde bei jeder getätigten Aussage diese analysieren. Das war schon so, als ich meine Diagnose bekommen habe. Jede Aussage, jedes Gefühl (!) wurde von der kleinen beißenden Stimme meines Verstandes bewertet: "Das ist Quatsch, so fühlst du gar nicht. Das denkst du jetzt nur wegen der Diagnose." Die ganze ganze Zeit strafte ich mich ab. Und wusste nicht mehr, wer ich eigentlich bin und was ich eigentlich fühle. Seit ich das Ganze ruhen lasse, meine Diagnose wieder in den Hintergrund gerät und ich mich einfach auf meine konkreten Baustellen konzentriere, ist das Ganze wieder besser geworden. Aber das waren echt anstrengende Monate.
Und ähnlich wäre es wahrscheinlich, wenn ich mich mit psychoanalytischen Konstrukten beschäftige. Nur vielleicht mit weniger strafendem Charakter, aber ich würde vielleicht die ganze Zeit rumhirnen. Vielleicht irgendwann, aber ich glaube zurzeit würde ich damit eher alles weiter blockieren.
Solage hat geschrieben: ↑Do., 07.03.2019, 20:59 Gut finde ich, dass Dein Therapeut sich nicht auf Übertragung und Gegenübertragung festbeißt und schaut, was da kommt. Es ist meiner Meinung nach auch sehr wichtig, aus welcher Schule der Analytiker kommt, welche Theorien er vertritt: Z. B. Triebtheorie, Objektbeziehungstheorie (nach Melanie Klein, Winnicott, Ferenczi etc.) oder intersubjektiv unterwegs ist. Weil das ist dann SEINS und beeinflusst auch wiederum DEINS. Womit identifizierst Du Dich?
Du scheinst dich wirklich ausführlich mit Psychoanalyse beschäftigt zu haben. So genau kenne ich mich nicht aus und steige daher bisher kaum durch durch den Dschungel an psychoanalytischen Begriffen und Konstrukten, auch weil ich das Ganze doch sehr komplex finde. Und weil mir bei dem Ganzen eine Sache Sorge macht: Ich habe das Gefühl, je mehr ich mich mit der Theorie dahinter beschäftige, desto mehr entferne ich mich irgendwie wieder von mir und meinen Gefühlen. Ich rationalisiere Dinge so schnell durch, dass mich die Beschäftigung damit wahrscheinlich blockieren würde. Mein Spaghettikopf würde bei jeder getätigten Aussage diese analysieren. Das war schon so, als ich meine Diagnose bekommen habe. Jede Aussage, jedes Gefühl (!) wurde von der kleinen beißenden Stimme meines Verstandes bewertet: "Das ist Quatsch, so fühlst du gar nicht. Das denkst du jetzt nur wegen der Diagnose." Die ganze ganze Zeit strafte ich mich ab. Und wusste nicht mehr, wer ich eigentlich bin und was ich eigentlich fühle. Seit ich das Ganze ruhen lasse, meine Diagnose wieder in den Hintergrund gerät und ich mich einfach auf meine konkreten Baustellen konzentriere, ist das Ganze wieder besser geworden. Aber das waren echt anstrengende Monate.
Und ähnlich wäre es wahrscheinlich, wenn ich mich mit psychoanalytischen Konstrukten beschäftige. Nur vielleicht mit weniger strafendem Charakter, aber ich würde vielleicht die ganze Zeit rumhirnen. Vielleicht irgendwann, aber ich glaube zurzeit würde ich damit eher alles weiter blockieren.
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