Vom Therapeuten leihen

Haben Sie bereits Erfahrungen mit Psychotherapie (von der es ja eine Vielzahl von Methoden gibt) gesammelt? Dieses Forum dient zum Austausch über die diversen Psychotherapieformen sowie Ihre Erfahrungen und Erlebnisse in der Therapie.
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Anna-Luisa
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Beitrag So., 24.02.2019, 14:05

Federchen hat geschrieben: So., 24.02.2019, 13:25 Darum geht es doch auch nicht, oder? Ich finde, dass das Forum eine gute Möglichkeit bietet, sich auszutauschen und sich selbst über seine Reaktion mithilfe von Input schon mal Gedanken zu machen. Natürlich sollte man es dann in der Therapie ansprechen.
Doch, ich finde schon, dass es auch darum geht. Ich sehe es als kritisch an, wenn jemanden bereits in den Mund gelegt wird, es würde sich um eine "lange Zeit" handeln, aber es gäbe ja die Möglichkeit ein "Übergangsobjekt" aus der Praxis mitzunehmen. Damit räumt sich derjenige, der es anbietet einen höheren Stellenwert ein, als er aus Sicht des Patienten vielleicht hat. Immerhin fragte die Patientin nicht einmal danach, es war einfach so "im Angebot".

Ich finde auch nicht, dass andere darüber zu entscheiden haben, dass "natürlich" etwas in der Therapie besprochen werden sollte.

Würde meine Therapeutin mir ein solches Objekt anbieten, würde ich keine Zeit dafür aufwenden, dass zu besprechen, sondern mitteilen, dass ich kein Kleinkind bin.
Fordere viel von dir selbst und erwarte wenig von den anderen. So wird dir Ärger erspart bleiben.
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mio
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Beitrag So., 24.02.2019, 14:34

Was im Grunde ein "Kleinkindverhalten" wäre... Denn ein Erwachsener kann so ein Angebot einfach ablehnen ohne sich "verkleinert" zu fühlen durch das Angebot. ;-)

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Federchen
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Beitrag So., 24.02.2019, 14:38

stern
Das kann man ja aber nie, oder?


Anna-Luisa hat geschrieben: So., 24.02.2019, 14:05 Doch, ich finde schon, dass es auch darum geht.
Mein Beitrag war nicht auf dich bezogen, sondern auf den Beitrag von stern..ihr schreibt mir zu schnell. :-D

Mit "natürlich" besprochen werden bezog ich mich auch auf den Beitrag von stern. Ich finde schon, dass sowas in der Therapie besprochen werden soll (oder etwas, das einen eben beschäftigt). Dazu zwingen will ich niemanden und kann ich natürlich nicht und will ich nicht entscheiden. Also.. manchmal werden einem auch die Worte im Mund rumgedreht. :anonym: Auch dein "mitteilen" ist für mich ein "besprechen". Wenn es einen nicht beschäftigt, muss man nicht drüber reden. Aber das hab ich mal als vorausgesetzt angenommen.. die TE hat es offensichtlich beschäftigt. Und wenn man das in einem Forum bespricht, dann beschäftigt es einen und dann ist es doch in der Therapie auch richtig. Wenn man das nicht will, auch okay. Ich dachte nicht, dass man das so missverstehen kann..

Naja, jedenfalls ging es um was ganz anderes, als du draus gemacht hast. Vermutlich weil du meinen Beitrag auf dich bezogen hast oder so..
Zuletzt geändert von Federchen am So., 24.02.2019, 14:46, insgesamt 1-mal geändert.

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Anna-Luisa
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Beitrag So., 24.02.2019, 14:46

Ah. ..okay. Ich wollte dir keinesfalls die Worte verdrehen. Aber du hast dich ja trotzdem nett ausgedrückt.

Oft lese ich hier nämlich auch:"Das musst du in der Therapie ansprechen!" ;)
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Federchen
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Beitrag So., 24.02.2019, 14:47

Anna-Luisa hat geschrieben: So., 24.02.2019, 14:46 Oft lese ich hier nämlich auch:"Das musst du in der Therapie ansprechen!" ;)
Ist oft auch sinnvoll, aber niemand "muss" irgendwas (naja, manches schon..). ;-)


mio
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Beitrag So., 24.02.2019, 14:48

Federchen hat geschrieben: So., 24.02.2019, 14:47 naja, manches schon
Aber ziemlich wenig, bei Licht betrachtet. Eigentlich nur "Konsequenzen tragen" und "sterben". :)

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Anna-Luisa
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Beitrag So., 24.02.2019, 14:53

Federchen hat geschrieben: So., 24.02.2019, 14:38 Mit "natürli Auch dein "mitteilen" ist für mich ein "besprechen".
Das sehe ich anders. Wenn ich beim Bäcker mitteile, dass ich ein Vollkornbrot und ein helles Baguette wünsche, "bespreche" ich dort ebensowenig, als wenn ich einer Therapeutin mitteile, dass ich kein kleines Kind bin.
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Federchen
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Beitrag So., 24.02.2019, 15:14

Naja, aber du reagierst eben drauf und weil es dich nicht beschäftigt, musst du (für dein Gefühl) nicht näher drauf eingehen. Die TE vielleicht schon. Aber wir sind uns ja einig und das ist jetzt nur Wortklauberei und am Thema vorbei, denke ich.. :-)

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stern
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Beitrag So., 24.02.2019, 15:29

Anna-Luisa hat geschrieben: So., 24.02.2019, 14:46
Oft lese ich hier nämlich auch:"Das musst du in der Therapie ansprechen!" ;)
In einer analytischen Therapie ist es zumindest gängiger Konsens und evtl. vereinbart, dass ein Forum die Therapie nicht ersetzt... sonst kann man sich die Therapie nämlich gleich ersparen und stattdessen ein Forum analysieren lassen, was sich die Therapeutin dabei dachte und wieso das ein Unbehagen (bzw. eine Ambivalenz) auslöst.
Liebe Grüße
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stern
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Beitrag So., 24.02.2019, 15:48

Ein vernünftiger Therapeut würde dabei auch die Realebene nicht ausblenden. Also wenn ein Therapeut jemandem (einem erwachsenen Menschen) einen Schnuller anbieten würden oder angedeihen lässt (damit jemand besser schläft bzw. unbegründet - und das ist der Punkt: obwohl jemand gar keine Schlafstörungen äußerte), dann macht das mit einem üblicherweise etwas... und das ist der Punkt: ohne dass eine Therapiebedürftigkeit gegeben sein muss.

Und das ist uU auch wichtig, dass ein Therapeut das weiß... nicht dass völlig unbedenkliche Probleme als Problem behandelt werden (und man als schwächer behandelt wird als man ist).
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Buntstift
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Beitrag So., 24.02.2019, 18:46

Danke für eure Anteilnahme und rege Diskussion :-).

Also ich sehe die Therapeutin 2 mal die Woche. Nächste Woche, nur 1 mal und dann fast 3 Wochen nicht.
Dass das lange ist, hat die Therapeutin paar mal angesprochen. Darauf konnte ich nichts erwidern. Was auch? Es ist, wie es ist. Vielleicht macht sie es zum Thema, weil es wichtig ist? Und da etwas von mir hören will. Klar ist es lange, aber da muss ich doch so oder so durch. Darum möchte ich darüber nicht reden.
Das mit dem Ausleihen kam auch von ihr. Mir ist das selbst gar nicht in den Sinn gekommen.
Schwierig für mich ist jetzt, dass da dieser innere Konflikt bei mir entstanden ist.
Weil etwas in mir, sich davon angesprochen fühlt. Ich mich aber gleichzeitig zu erwachsen dafür fühle. Dieses andere "ich würde gern" Gefühl ist mir total unangenehm, weil es so präsent ist und dass würde ich gerne weghaben.
Es als Übergangsobjekt zu sehen, macht es noch schwieriger. Es hat was kindliches, wie ein Schnuffeltuch von der Mama, wenn die nicht zuhause ist. Argh, da stehen mir die Haare zu Berge.
Da fühle ich mich klein, obwohl ich dass für mich nicht leiden kann.
Vielleicht schaffe ich es anzusprechen. Aber wenn sie es dann auch Übergangsobjekt nennt, oh ich glaube damit hätte ich ein Problem.
Ich bin ein Buntstift, schrieb der Buntstift schwarz auf weiss.... ;) :lol:


mio
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Beitrag So., 24.02.2019, 19:31

Buntstift hat geschrieben: So., 24.02.2019, 18:46 Es hat was kindliches
Du könntest es auch so sehen:

Es ist erwachsen und verantwortungsbewusst sich das Leben nicht schwerer als unbedingt nötig zu machen.

Wenn Du ahnst dass die Pause für Dich schwer wird, dann mache es Dir doch ruhig ein bisschen leichter durch den geliehenen Gegenstand, da spricht doch nichts dagegen. Es sollte nur halt dann auch wirklich hilfreich für Dich sein und Dich nicht statt dessen belasten (also zB. indem Du dann dauernd darauf "aufpassen" musst oder Dir das zuviel "Präsenz" ihrer Person in Deinem "Privatbereich" ist oder was auch immer noch alles belastend sein könnte daran).

Wenn Du Dir Hilfe nur aus einem falschen Schamgefühl heraus nicht "erlaubst" dann ist das wie gesagt ja auch nicht gerade selbstfürsorglich und erwachsen. ;-)

Ein - für Dich - interessantes Thema dürfte es allemal sein warum da so ein überraschender Konflikt in Dir dazu auftaucht und um so was zu "entdecken" macht man doch Therapie. :)

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Inga
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Beitrag So., 24.02.2019, 19:44

Buntstift hat geschrieben: So., 24.02.2019, 18:46
Schwierig für mich ist jetzt, dass da dieser innere Konflikt bei mir entstanden ist.
Weil etwas in mir, sich davon angesprochen fühlt. Ich mich aber gleichzeitig zu erwachsen dafür fühle. Dieses andere "ich würde gern" Gefühl ist mir total unangenehm, weil es so präsent ist und dass würde ich gerne weghaben.
Es als Übergangsobjekt zu sehen, macht es noch schwieriger. Es hat was kindliches, wie ein Schnuffeltuch von der Mama, wenn die nicht zuhause ist. Argh, da stehen mir die Haare zu Berge.
Also, mir kommt der Gedanke "das darf ich nicht, dafür bin ich zu erwachsen, da stehen mir die Haare zu Berge" überhaupt nicht so vor, als ob er von einer gesunden Erwachsenen kommen würde. Vielmehr halte ich den für typisch für den inneren Kritiker.
Als gesunde Erwachsene liegt mir am Herzen, dass auch mein inneres Kind sich wohlfühlen kann. Dazu gehört, dass ich den inneren Kritiker in seine Schranken weise. Und es gehört auch dazu, dass ich mir (bzw. dem inneren Kind) Sachen gönne, die gut tun. Zum Beispiel mal was Ausgeliehenes von der Therapeutin.

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Philosophia
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Beitrag So., 24.02.2019, 19:51

Und, mal davon abgesehen, gehört es in manchen Therapien einfach auch dazu, sich wie ein Kind zu fühlen, um an die alten Gefühle ranzukommen, und sie dann neu zu verarbeiten. Solltest du jetzt mal kindlich sein, wäre das jetzt kein Verbrechen.
"Das einzig Wichtige im Leben sind die Spuren der Liebe, die wir hinterlassen, wenn wir gehen." - Albert Schweitzer

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Anna-Luisa
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Beitrag So., 24.02.2019, 20:08

Buntstift hat geschrieben: So., 24.02.2019, 18:46 Dass das lange ist, hat die Therapeutin paar mal angesprochen. Darauf konnte ich nichts erwidern. Was auch? Es ist, wie es ist. Vielleicht macht sie es zum Thema, weil es wichtig ist? Und da etwas von mir hören will. Klar ist es lange, aber da muss ich doch so oder so durch. Darum möchte ich darüber nicht reden.
Das mit dem Ausleihen kam auch von ihr.

(...)
Es als Übergangsobjekt zu sehen, macht es noch schwieriger. Es hat was kindliches, wie ein Schnuffeltuch von der Mama, wenn die nicht zuhause ist. Argh, da stehen mir die Haare zu Berge.
Die Therapeutin hat also angesprochen, was IHR wichtig ist. Wiederholt. SIE bezeichnet den Zeitraum wiederholt als lang. Zumindest findet SIE das Thema wichtig. Wichtiger als dir, denn du hast zuvor keinen Gedanken daran verschwendet, geschweige denn, um ein Übergangsobjekt gebeten.

Ja, es hat etwas kindliches. Es war ja auch ein KINDERpsychiater der den Begriff aufbrachte.
Fordere viel von dir selbst und erwarte wenig von den anderen. So wird dir Ärger erspart bleiben.
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