Neue Leitlinie zur Gesundheits­versorgung von transsexuellen Menschen

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Pinguin Pit
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Beitrag Sa., 01.12.2018, 23:21

Hormone, Chromosomen, Anatomie, Geschlechtsorgane oder unser Gehirn. Dabei gibt es Variationen – so häufig, dass immer mehr Forscher das Geschlecht als Kontinuum betrachten, auf dem "weiblich" und "männlich" nur die Endpole sind.
Das war doch schon immer so, nur dass heute durch bessere oder überhaupt vorhandene Untersuchungsmethoden das auch festgestellt werden kann.
Die Vergangenheit ist nicht tot - sie ist nicht einmal vorbei. (William Faulkner)

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Eremit
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Beitrag So., 02.12.2018, 18:01

Nur ist es eben so, dass Abstufungen zwischen den "Endpolen" keine neuen Geschlechter schaffen. Gäbe es mehr als zwei Geschlechter beim Menschen, gäbe es auch mehr als eine Art der Reproduktion …

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Pinguin Pit
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Beitrag Di., 04.12.2018, 00:31

Ja, wenn Du Geschlecht nur auf (natürliche, nicht künstliche) Reproduktion reduzieren magst, eben das biologische Geschlecht, wobei es dort schon auch genetische Abweichungen gibt, aber die spielen von der Größenordnung her wohl eher keine Rolle.
Aber zur Geschlechterrolle gehört schon mehr.
Ich könnte mir vorstellen, dass allen Beteiligten damit geholfen werden könnte, wenn man statt oder zusätzlich zum biologischen Geschlecht eine andere Bezeichnung finden könnte, die alle Bedürfnisse befriedigt.
Die Vergangenheit ist nicht tot - sie ist nicht einmal vorbei. (William Faulkner)


Eremit
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Beitrag Di., 04.12.2018, 02:08

Pinguin Pit hat geschrieben:Aber zur Geschlechterrolle gehört schon mehr.
Die Geschlechterrolle bzw. Geschlechtsidentität ist wieder etwas ganz anderes bzw. eigenes. Aus dieser erwächst allerdings kein biologisches Geschlecht, auch negiert die Geschlechtsidentität nicht das biologische Geschlecht. Sonst müsste man nur durch die Kraft der eigenen Gedanken in der Lage sein, das eigene biologische Geschlecht vollständig zu ändern. Das geht nicht einmal mit unserer heutigen medizinischen Technologie.
Pinguin Pit hat geschrieben:Ich könnte mir vorstellen, dass allen Beteiligten damit geholfen werden könnte, wenn man statt oder zusätzlich zum biologischen Geschlecht eine andere Bezeichnung finden könnte, die alle Bedürfnisse befriedigt.
Das ist unmöglich. Es kann keine Bezeichnung geben, die alle Bedürfnisse befriedigt, nicht nur, weil es so viele verschiedene Interessensgruppen gibt mit vielen verschiedenen, sich gegenseitig oft vollständig widersprechenden Bedürfnissen – sondern auch, weil sich die Bedürfnisse von Individuen selbst, eben auf individueller Ebene, oft genug widersprechen.

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stern
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Beitrag Di., 04.12.2018, 06:52

Im Englischen unterscheidet man zB sex (biologisches Geschlecht) und gender und weitere Bezeichnungen. Die Geschlechtsidentität umfasst auch eine emotionale Dimension bzw. eben die der eigenen Identität (die sich idR aus verschiedenem speist). Das sind unterschiedliche Dimensionen. Das sieht man besondes bei der Transsexualität, wenn die Identität vom biologischen Geschlecht abweicht. Wer jedoch alles an der Biologie festmacht, wird andere Dimensionen eher nicht anerkennen.

Vor allem eine Nichtanerkennung der emotionalen Ebene oder einer geschlechtlichen Identität finde ich persönlich befremdlich... Menschen treffen auch viele emotionale Entscheidungen und nicht nur rational-durchdachte (teilweise sagt man sogar, erstere überwiegen deutlich). Aber ausgerechnet beim innersten Erleben (zB der Geschlechtlichkeit oder der sexuellen Orientierung) sollen Emotionen, Empfindungen keine Rolle spielen?

Bei der sexuellen Orientierung gibt es mitunter einen ähnlichen biologischen Reduktionismus à la: Nur Mann und Frau sind auf Fortpflanzung angelegt (daher sei alles andere unnatürlich). Wie als ob bei der Partnerwahl Emotionen keinen Rolle spielen, sondern man sagt: Hauptsache Geschlechtsteile. :lol: Aber wer weiß, vllt. ticken manche Menschen tatsächlich so biologiegesteuert: Auf Geschlechtsteile (eigene und die des Partners) kommt es und Kopfentscheidungen.

Meist geht es wohl darum, die Geschlechtsidentität nicht anzuerkennen oder sexuelle Orientierungen, die von der heterosexuellen abweichen. Die Geschlechtsidentät ist idR schon mit ein paar Jahren unveränderlich fix.
Diese Pathologisierung einer vom biologischen Geschlecht abweichenden Geschlechtsidentität zeigt, wie stark der Glaube an eine Übereinstimmung zwischen körperlichem und gefühltem Geschlecht in der Gesellschaft verhaftet ist.
https://www.uni-due.de/genderportal/stu ... nder.shtml

So oft im Leben kann auch die Ratio von der Emotio abweichen (übrigens ohne dass das als Krankheit angesehen wird... es sind eben unterschiedliche Ebenen)... aber ausgerechnet bei den innersten Empfindungen sollen Emotionen keine Rolle mehr spielen... wer's glaubt...
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changnoi
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Beitrag Sa., 02.03.2019, 08:37

Das "innerste Erleben" ist jedem selbst vorbehalten, das will ich ja niemandem streitig machen!

Grenzwertig wird es dann, wenn von anderen verlangt wird, die eigenen Schwierigkeiten mit der Realität als völlig okay und normal hinzunehmen, oder sich sogar bei der Umdefinition der Realität aktiv zu beteiligen.

Wenn das "innerste Erleben" nicht zum biologischen Geschlecht passt, ist das nicht "normal" - ob dir oder den ideologischen Bewegungen innerhalb der WHO das passt oder nicht.

Die moralische oder sogar gesetzliche Verpflichtung zur Verwendung von Neusprech ändert nichts an der Realität. Selbst wenn Männer einmal wirklich Kinder gebären können sollten, sind sie deshalb noch keine Frauen, sondern bestenfalls "geschlechtsmodifizierte Männer". Es hat gute Gründe, dass es über Jahrtausende entwickelte wissenschaftliche Grundprinzipien und Kategorisierungen gibt, anders wären weder sinnvolle Untersuchungen noch sinnvolle Forschung möglich. Tatsächlich aber läuft derzeit ein Retro-Trend auf vollen Touren: wissenschaftliche Grundprinzipien werden wieder ideologischen Prinzipien untergeordnet, das ist ein bedenklicher Rückschritt in die Zeit der Voraufklärung. Und übrigens auch ein (angesichts der Sympathie vieler radikal Linker für ihn) vielleicht gar nicht so überraschender Schulterschluss mit dem Islam, der das ja seinerseits auch verfolgt.

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stern
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Beitrag Sa., 02.03.2019, 10:45

Schon arg, wenn Transexuelle das eigene Männlichkeitsideal ankratzen, gell.
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changnoi
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Beitrag Sa., 02.03.2019, 11:15

Warum, bist du denn transsexuell?

Ob ja oder nein, relativ primitiv (hinter zur Schau gestellter "Liberalität" und Offenheit) dürftest du schon sein.

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Annica
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Beitrag Sa., 02.03.2019, 12:57

Aye, ein stark polarisierendes Thema. Ich muss aber Changnoi in einem Punkt Recht geben:
changnoi hat geschrieben: Sa., 02.03.2019, 08:37 Tatsächlich aber läuft derzeit ein Retro-Trend auf vollen Touren: wissenschaftliche Grundprinzipien werden wieder ideologischen Prinzipien untergeordnet, das ist ein bedenklicher Rückschritt in die Zeit der Voraufklärung.
Ideologie spielt tatsächlich in vielen Debatten im Kontext Transsexualität eine große Rolle. Und was ich daran bedenklich finde: Dass schnell negiert wird, dass hinter Transsexualität vielleicht auch was anderes steckt, vielleicht Identitätsdiffusionen, die eben auf das Geschlecht projeziert werden. Die Ideologie von durchlässigen Geschlechterrollen wird stattdessen direkt als Wahrheit genommen. Es gibt ein gutes Buch zu dieser Ideologiekritik: "Beissreflexe" von Patsy l'amour, welches eben diese ideologischen Verwirrungen in queerfeministischen Kreisen kritisiert.


changnoi hat geschrieben: Sa., 02.03.2019, 08:37 Wenn das "innerste Erleben" nicht zum biologischen Geschlecht passt, ist das nicht "normal" - ob dir oder den ideologischen Bewegungen innerhalb der WHO das passt oder nicht.
Irgendwie fehlt mir hier die Aussagekraft. Natürlich ist das nicht "normal" im Sinne einer statistischen Norm. Aber ich verstehe nicht, was mir das sagen soll. Natürlich hat Transsexualität trotzdem seine Berechtigung und ich bin mir auch sicher, dass es eben viele Menschen gibt, die sich mit ihrem biologischen Geschlecht nicht identifizieren können. Was ich jedoch absolut nicht unterstütze, ist, wenn Unsicherheiten mit dem eigenen Geschlecht eben direkt als Transsexualität bewertet werden und direkt alles in eine Richtung gedrängt wird, eben aus ideologischen Gründen.

stern hat geschrieben: Sa., 02.03.2019, 10:45 Schon arg, wenn Transexuelle das eigene Männlichkeitsideal ankratzen, gell.
Kritik an Ideologisierung von Transsexualität würde ich nicht per se als Spiegel für die Angst vorm Verlust der eigenen Männlichkeit betrachten. Ich finde es wichtig, da auch einen analytischen Blick drauf zu haben und dazu gehört auch, sich mit Kritik auseinanderzusetzen.

changnoi hat geschrieben: Sa., 02.03.2019, 11:15 Warum, bist du denn transsexuell?

Ob ja oder nein, relativ primitiv (hinter zur Schau gestellter "Liberalität" und Offenheit) dürftest du schon sein.
Völlig unnötig. Weil du damit auch jegliche Diskussion unterbindest und dich Kritik nicht stellen kannst (und dadurch auch selber in Ideologiegewässer driftest, weil du offensichtlich keine Argumente hast).

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stern
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Beitrag Sa., 02.03.2019, 15:23

Die WHO legt wissenschaftliche Kriterien zugrunde. Was chagnoi schreibt, wird auch nicht nach der 100sten Wiederholung nicht wahrer.

Und warum ist schwul ein Schimpfwort, insbes. unter Männern, während es eher anerkannt ist lesbisch zu sein oder dass Frauen sich zB umarmen oder freundschaftlich zärtlicher miteinander umgehen. Vermeintliche Verweiblichung bzw. Unmännlichkeit ist eben insbes. unter Männern verpönt.
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Annica
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Beitrag Sa., 02.03.2019, 16:02

stern hat geschrieben: Sa., 02.03.2019, 15:23 Und warum ist schwul ein Schimpfwort, insbes. unter Männern, während es eher anerkannt ist lesbisch zu sein oder dass Frauen sich zB umarmen oder freundschaftlich zärtlicher miteinander umgehen. Vermeintliche Verweiblichung bzw. Unmännlichkeit ist eben insbes. unter Männern verpönt.
Ich habe nie das Gegenteil behauptet und stimme dir da 100% zu. Aber: deswegen muss nicht das der Antrieb hinter der Kritik von changnoi sein.

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Beitrag Sa., 02.03.2019, 16:42

tja, es war chagnoi, der politische-religiöse Aktivisten und Ideologie verlinkte, was ja im Threadverlauf nachvollziehbar ist. Insofern...
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Annica
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Beitrag Sa., 02.03.2019, 17:02

Da liegt wohl mein Fehler: den habe ich nicht verfolgt weil ich irgendwie wegen der zeitlichen Diskrepanz zwischen den Einträgen diesen losgelöst gesehen habe. Ich werde mir den Thread vielleicht heute noch, wenn es weiterhin so ruhig auf der Arbeit bleibt, spätestens aber die Tage mal durchlesen. Habe gerade mal kurz in die Einträge von changnoi geschaut und distanziere mich da auf jeden Fall eindeutig von so einigem Vokabular! Aber ja, nächstes Mal werde ich mir den Thread Kontext besser anschauen bevor ich meinen Senf dazugebe

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changnoi
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Beitrag Sa., 02.03.2019, 19:13

Ich denke, man sollte konsequenterweise auch diesem wunderbaren Wesen nicht das Recht absprechen, sich widerspruchslos als völlig gesund betrachten zu dürfen. Schließlich ist das eigene Empfinden wesentlicher als das, was andere für die Realität halten.

Bild

Ex-transgender man now wants to live as sexless ALIEN and has had nipples removed
Jareth Nebula, 33, has shuned human genders and wants to be accepted as a being from another planet

Quellen sind https://www.mirror.co.uk/news/us-news/e ... s-14071689 und Dailymail

Auch dass Transgender den Frauen seit ein paar Jahren vom Schulsport bis zum Hochleistungssport eine Siegermedaille nach der anderen abnehmen, sollte uns die politische Korrektheit, nämlich ernsthaft so zu tun, als wären Transgender-Männer in weiblich angepasstem Körper gleich wie Frauen, wert sein.

https://www.wnd.com/2017/03/female-athl ... -once-men/

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stern
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Beitrag So., 03.03.2019, 05:29

Wie oft willst du noch wiederholen, dass du Geschlechtlichlichkeit auf Biologismen reduziert? Das hat mittlerweile jeder kapiert. Manche Menschen definieren sich über das, was zwischen ihren Beinen hängt, andere halten das Gehirn für das größte Sexualorgan. Und so erinnern ich nochmals daran, dass Biologismen und Geschlechtsidentität keine identischen Kategorien sind und die geschlechtliche Entwicklung von sehr vielen Faktoren abhängt. Auch das wurde bereits erläutert.
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