Sein Jähzorn macht mich krank!

Körperliche und seelische Gewalt ebenso wie die verschiedenen Formen von Gewalt (wie etwa der Gewalt gegen sich selbst (SvV) oder Missbrauchserfahrungen) sind in diesem Forumsbereich das Thema.
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primadonna
sporadischer Gast
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Beitrag Do., 07.08.2008, 22:54

hallo,
ups, eure reaktionen haben mich ziemlich überrascht!
am sorgentelefon usw. hat man mich "gelobt", wie konsequent ich gehandelt habe.
dass ich ihn nicht reinlasse etc.

klar will ich mir das n i c h t weiter antun.
ich hab mir einen neuen tonfall zugeöegt, und der heißt "bis hierher und nciht weiter". der ist aus der not entstanden.
natürlcih kann auch ich mich nicht - schwups - von heute auf morgen geändert haben, klar.
einige hier haben ja auch schon die geduld verloren. das kann ich verstehen.
nur: ich muß mit mir leben und auch damit, dass ich langsam in echten veränderungen bin wie jeder.

ich schreibe meine heutigen erfolge auf:
er ist im krankenhaus. wenn er trinkt, ist es lebensgefährlich. er hat fast 4 promille gehabt (aber noch bei bewußtsein), sein freund und ich haben ihm quasi das leben gerettet. es war harte arbeit, ihn einzuweisen, aber es hat geklappt.
egal, was mich das heute gekostet hat, das habe ich gern gemacht, auch wenn sich jetzt alle umdrehen und keiner mehr mit mir redet. das würde ich nciht nur für meinen freund tun. alkoholismus ist einen krankheit, und wenn jemand einen rückfall hat, der lebensgefährlich sein kann, dann muß man ihn rausholen.

hab meinem freund gesagt, er muß das a l l e s durchziehen. alles. bricht er ab, bin ich weg.
mir sind drei sachen klar geworden:

1. sein jähzorn muß mit dem alk zu tun haben. d. h. auch wenn er trocken ist, zeigt er ein alkoholikerverhalten. hab ihm klargemacht, daß zu " a l l e s" auch jegliche psycho-therapie gehört, mit der man aggressionen, ängste und depris bekämpft. oder ich bin weg.

2. finanziell kann ich von ihm nichts mehr erwarten. er ist jetzt für wochen außer gefecht. ein grund zu gehen, denn okay. aber ich spüre dadurch, dass diese fianzielle abhängigkeit weggefallen ist, wieder meine zuneigung für ihn.

3. ich habe mich immer von seinen anschuldigungen verunsichern lassen. weil ich nie wußte, was "richtig" ist. daher hab ich mich auch mit nachdenken fertigggemacht und schuldgefühle gehabt etc. emotionale abhängigkeit.
hier aber besteht eine echte schwarzweißsituation.
ich verstehe: trinken ist schwarz und böse. er trinkt. er ist böse.
also: ich habe recht. daher habe ich null angst, weder wenn er droht noch schimpft, denn ich weiß, ich hab ja doch recht. die eindeutigkeit der situation hilft mir, selbstbewußtsein wahrzunehmen und zu trainieren.
ich konnte ihn ohne scheu wie ein kind rumkommandieren, egal was er für mist gelabert hat, denn er war ja "böse" und ich hatte "recht".
wenn ich jetzt merke, wie stark ich sein kann, einmal im sinne von für ihn da, anderereseits im sinne von "nur wie ich es will, wird es passieren", dann wird sich das auch in zukunft auswirken, wenn es uneindeutigere situationen gibt. also wenn es nciht so klar ist, werr jetzt zuerst was komisches gesdagt hat oder nicht.
dann kann ich - so hoffe ich - auch einfach aufstehen und sagen: "na hör mal, jetzt laber nicht, ich mach das nciht mit."
diese art mich zu behaupten habe ich sehr sehr viel jetzt mitgemacht, nciht nur gegenüber meinem freund.

vielleicht versteht mich andi ja, vielleicht noch der / die eine oder andere.

liebe grüße an euch alle, ich mach jetzt was für mich, bisschen essen, schlafen, fernsehen

primadonna

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Andi
Forums-Insider
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Beiträge: 204

Beitrag Fr., 08.08.2008, 21:06

Hallo primadonna!

primadonna hat geschrieben:ups, eure reaktionen haben mich ziemlich überrascht!
am sorgentelefon usw. hat man mich "gelobt", wie konsequent ich gehandelt habe.
dass ich ihn nicht reinlasse etc.
Ich denke auch, dass die Art und Weise, wie du das akut vorliegende Problem gelöst hast gut war (Besser noch wäre Trennung gewesen, aber naja).
Aber ich kann auch verstehen, warum die Anderen die Nase voll haben. Nach all dem, was er verbockt hat, hätten ihn die meisten Anderen längst für immer in die Wüste geschickt. Und dein Verhalten und deine Einstellung ihm gegenüber ist für jeden der mit dir sympathisiert unverständlich oder zumindest enttäuschend. Deshalb, weil es dir ohne ihn sicher viel schneller wieder gut gehen würde als mit ihm. Und du das auf keinen Fall zulassen willst, so, als ob du deine Misere toll finden würdest.


Ich hoffe wirklich für dich, dass das alles so klappt wie du es hier niedergeschrieben hast. Wenn du das alles so hinbekommst, wie du dir das vorstellst, dann ist das super. Ich habe allerdings bedenken, ob du dann auch die Entschlossenheit hast, die Konsequenzen zu ziehen, wenn er sich nicht nach deinen Bedingungen richtet.

Ich wünsche deinem neuen Selbstbewusstsein ein langes und gesundes Leben.

Liebe Grüße, dein Andi
"Those who would give up essential liberty to purchase a little temporary safety deserve neither liberty nor safety." Benjamin Franklin

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münchnerkindl
[nicht mehr wegzudenken]
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Beiträge: 9792

Beitrag Sa., 09.08.2008, 09:34

Hi Primadonna,

hm, Deine neue Haltung macht mir aber auch ein bischen Bauchschmerzen.

Weil jetzt ist es so daß Du ihn ja behalten willst und ihn deshalb quasi mit Druck umerziehen willst damit der Deinen Ansprüchen genügt.

Bist Du ausserdem sicher daß Du wenn er das mit dem Alkentzug, Therapie etc nicht schaffst wirklich genen kannst?

Ob das auf Dauer funktioniert??

Liebe Grüsse,

Petra

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Andi
Forums-Insider
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männlich/male, 24
Beiträge: 204

Beitrag Fr., 22.08.2008, 17:20

Hallo primadonna!


Wie hat sich eure Beziehung weiter entwickelt? Ich würde mich freuen, wenn du mal wieder etwas schreiben könntest.


Liebe Grüße, dein Andi
"Those who would give up essential liberty to purchase a little temporary safety deserve neither liberty nor safety." Benjamin Franklin

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Peppiebub2012
neu an Bo(a)rd!
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männlich/male, 43
Beiträge: 2

Beitrag Do., 17.03.2016, 07:10

Manche Männer sind Schweine.

Wie hat sich eure Beziehung weiter entwickelt? Ich würde mich freuen, wenn du mal wieder etwas schreiben könntest.


Liebe Grüße, dein Andi[/quote]
primadonna hat geschrieben:hallihallo,
ich bin ganz erleichtert, diese seite gefunden zu haben.
ich komme nichtz mehr weiter mit der beziehung zu meinem freund.
er ist sehr jähzornig.
ich habe ihn deswegen nach einem jahr beziehung verlassen. ich muss dazu sagen, weil ich angst hatte vor seiner aggressiven art, habe ich so lang gewartet und einen ruhigen, passenden augenblick abgewartet. dann bin ich ganz lieb gegangen. hab ihm erklärt, das sei, weil er so heftig wäre immer. er hat es sehr bereut, hat zum ersten mal darüber nachgedacht, hat sich geändert. hat ummich gekäpft. ist mit daß es jetzt wieder sich wiederholen wird, immer wieder.

unsere letzte situation: wir sehen uns nach wochen der trennung (fernbeziehung) wieder. auf dem weg vom bahnhof zu mir nach hause versteht er nicht, was ich sage, ich wiederhole es, er versteht wieder nicht. daraufhin zeigt er sehr unfreundlich, daß ich ihn nerve. ich finde das nicht in ordnugn und bleibe stehen (ich bleibe meist unwillkürlich stehen, wenn ich jemandem etwas genau erklären möchte), um ihm das zu sagen.
daraufhin (und mehr ist NICHT passiert!) wurde er extrem wütend. er schrie mich an: "ich will dich nicht!" "lass mich endlich gehen!" "leck mich am a...!" etc. er war völlig außer sich und schrie immer wieder dieselben worte. dann lief er weg.

ich war völlig von den socken, total verletzt ... ging allein nach hause und rief ihn an, er wolle doch bitte zu mir kommen, ich hätte zwei tage lang alles so schön für seinen besuch vorbereiten, und ob wior nicht den vorfall vergessen wollten ... er sagte auch, er hätte alles nicht so gemeint, er habe das alles nur in der wut gesagt.

aber von wegen. als er dann bei mir war und ich, ohne vorwürfe oder ähnliches, ihm essen servierte etc., versuchte zu umarmen usw., drehte er sich endlos in seiner predigt: wie schlecht es mit mir sei. wie unerträglich es mit uns sei. wie sch*** er sich mit mir fühle. dass für ihn die bezihung beendet sei. dass es so nicht mehr ginge. dass er bereue, zu mir gefahren zu sein. dass er mich hasse. etc.

glaubt mir, man kann sich vieles anhören, auch das, aber doch nciht stundenlang! ich hörte erst einfach zu und meinte dann, ich hätte es verstanden, aber bäte ihn sehr, jetzt mit diesem gerede aufzuhören, denn es täte mir sehr weh.
er hörte nicht auf. es wurde nur immer heftiger. er schrie auch. er ass nichts. in den arm durfte ich ihn nicht nehmen. er drohte jeden augenblick, wenn ich was sagte, aufzustehen und wieder wegzufahren, für immer.
als wir ins bett gingen, schrie er mich auf einmal an: "du wagst es, dich nackt vor mir zu zeigen?" dann deklamierte er darüber, wie sehr er sex hassen würde, dass ich ihn durch meinen anblicj vergewaltigen würde und er nie wieder im leben ekligen sex wolle.

ich hielt es nicht aus, ich weinte. daraufhin begann er über meine tränen zu spotten.

da versuchte ich mich mit gewalt ruhig zu halten und mich zum schlafen zu zwingen, aber ich konnte die ganze nacht kein auge schließen, mein herz hämmerte wie eine ganze schmiede, und ich hatte so viel angst und leid! er schlief .... er konnte wirklich schlafen. er hat nicht nur so getan, denn er hat geschnarcht.

am nächsten morgen steht er da uns meint großmütig: "komm, umarm mich!" mir sass der schreck noch so in den knochen, und er hatte in der nacht auch übers umarmebn gespottet, daß ich ihm nciht glaubte und einfach seinen armen auswich.
daraufhin schrie er mich an, dass ich eine zicke sei, weil ich ihn nciht umarmen wolle. dann schob er mich zu meiner eignene zimmertür raus und knallte sie zu.
aber ich bin kein hund! umarmen - nicht umarmen - haha, war nur ein witz - ich will dich nicht - jetzt doch - jetzt wieder nicht - etc. wer sieht da noch durch?

die ganze zeit, wenn ich denn was sagte, dann war es nur die bitte um verzeihung, wenn ich ihn verletzt haben sollte, die bitte um versöhnung, und vor allem, erst mal beide ruhig sein (nicht schimpfen, nicht diskutieren) und nach ein paar stunden schlaf mit neuen augen betrachten und dann beschließen, ob wir zusammenbleiben oder nicht etc. ich versuchte ihn zu beruhigen. ich blieb selbst extrem ruhig, so dass ich schon dachte, ich werde krank davon.

nun, dann haben wir endlich nach viel weiterer verschlossenheit von ihm geredet. er hat mir gesagt, dass ihn ein telefongespräch von uns beiden vor ein paar tagen sehr belastet hätte. ich habe es mir angehört, was ihn bedrückt, ihm mein verständnis, meine entschuldigung und meine meinung zu der sache ausgedrückt. dan war alles wieder gut. bei ihm.

l

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