Wann verändert sich was?

Fragen und Erfahrungsaustausch zu Persönlichkeitsstörungen und Schizophrenie, Bipolaren Störungen ('Manisch-Depressives Krankheitsbild'), Wahrnehmungsstörungen wie zB. Dissoziationen, MPS, Grenzbereichen wie Borderline, etc.
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Lilli81
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Beitrag Sa., 29.09.2018, 09:54

Ich denke, bei jedem ist es unterschiedlich wann man eine Veränderung bemerkt. Ich weiß bei mir noch nicht, ob diese Diagnose 100% passt, jedoch merke ich schon seit einem Jahr Veränderungen. Wenn du als Patienten Veränderungen haben möchtest, ist ein aktives Auseinandersetzen, Reflektieren sehr wichtig. Bei dir merke ich aber noch sehr viel Wiederstand. Selbst wenn dir die Diagnose nicht gefällt, der erste Schritt in die richtige Richtung ist Akzeptanz. Ich weiß nicht, ob du die Diagnose nicht passend findest oder das Wort Persönlichkeitsstörung dich stört. Du hast keinen Stempel an der Stirn, wo das drauf steht. "Nicht akzeptieren" bedeutet Widerstand und Widerstand ist für die Psyche Gift und schafft Blockaden. Versuche dich als individuellen Menschen zu sehen. Jeder Mensch ist anders und du bist so wie du bist wertvoll mit allen Macken. Wenn du versuchst dich so zu akzeptieren, öffnest du dich mehr für die Therapie, um eine Veränderung zu erreichen.

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DasLicht
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Beitrag Fr., 12.10.2018, 07:05

Das ist wirklich individuell verschieden, meistens ist eine Therapie aber ein langwieriger Prozess, je nach Symptomatik. Sie kann enorm dazu beitragen mehr über sich zu erfahren. Der Therapeut kann einen auch Dinge spiegeln, die einen selbst nicht bewusst sind, was ebenfalls sehr wichtig ist. Letztendlich kann man von einer Therapie nur profitieren, doch das ist in erster Linie von einen selbst abhänig, sofern die Bereitschaft besteht etwas zu verändern. Sehr wichtig ist natürlich auch ein gutes Klient-Therapeut-Verhältnis, damit eine Therapie auch erfolgreich verläuft, denn wenn die Chemie nicht stimmt, sollte man lieber wechseln.

Komischerweise ging es mir früher oft besser, obwohl ich heute wesentlich reflektierter bin. Dank der Medikamente geht es mir aber wieder besser, muss sie aber kontinuierlich einnehmen, sonst bin ich ewig Drehtürpatient im Spital.

Gespräche sind wichtig, in meinen Fall wäre es jedoch wichtiger etwas Abstand von der psychiatrischen Szene zu gewinnen, mehr am Leben teilzunehmen. Ich sag nicht das ich unvollkommen bin, aber mittlerweile kenne ich mich besser als die Ärzte. Ich höre mir auch gerne Kritik an, sofern sie konstruktiv ist, entscheiden tue letztendlich aber ich selbst. Nichtsdestotrotz gehe ich nicht mit Scheuklappen durchs Leben, denn auch ich kann von dem ein oder anderen noch viel lernen. Doch nach 22 Jahren Therapie weiß ich mittlerweile was am besten für mich ist, welche Dosierung mich stabilisiert, was mich triggert und welche Skills bei mir am effektivesten sind. Das wichtigste ist aber das ich verinnerlicht habe, dass einzig und allein ich für mich Leben verantworlich bin. Seitdem mir das bewusst geworden ist, hat sich erst etwas in meinen Leben verändert.


DasLicht
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Beitrag Fr., 12.10.2018, 14:20

Sorry, ich meinte vollkommen. Ich habe die ganze Nacht durchgemacht, beim schreiben Musik gehört, daher hat sich ein Flüchtigkeitfehler.

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Lilli81
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Beiträge: 86

Beitrag Mi., 17.10.2018, 21:11

DasLicht hat geschrieben: Fr., 12.10.2018, 07:05 Gespräche sind wichtig, in meinen Fall wäre es jedoch wichtiger etwas Abstand von der psychiatrischen Szene zu gewinnen, mehr am Leben teilzunehmen.
Dem kann ich nur zustimmen. Man sollte nicht täglich in Foren lesen, Gleichgesinnte treffen und sich tagtäglich mit der Psyche beschäftigen. Dadurch hat man den Fokus immer auf der Krankheit. Das zieht weiter runter. Die Aktivitäten sollten mit der Psyche nichts zu tun haben. Man sollte Freunde haben, die man nicht aus einem Forum, Selbsthilfegruppe usw hat, es sei denn man ist so extrem eingeschränkt, dass es gerade nicht geht, aber selbst dann sollten die Gespräche nicht immer aus psychischen Themen bestehen. Man fühlt sich irgendwann wie in Watte gepackt und depri.

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