Und wenn du genau darüber auf der Metaebene mit deinem Therapeuten reden würdest? Was diese Frage mit dir macht, ohne eine konkrete Antwort deines Therapeuten zu erwarten?ArcticFox hat geschrieben: ↑Di., 25.01.2022, 08:56 Ich hoffe, ich könnte mit beidem umgehen, beides hat allerdings so seine Tücken. Falls er Nein sagt, sehe ich die Gefahr, dass ein Teil von mir aufspringt und sagt "Siehste! Is doch nicht echt!" und ich mich in der Befürchtung, das ich nur zu ertragen bin, wenn ich dafür bezahle (egal ob mit Geld, Gefälligkeiten, S** etc.), doch wieder bestätigt sehe. Falls er Ja sagt, könnte ich mir vorstellen, dass ich doch wieder zu hoffen beginne, dass ein Therapieende nicht auch ein Kontaktende bedeuten muss.
Freundschaft mit Therapeuten
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Das ist eigentlich ne gute Idee. Vielleicht mach ich das. Obwohl ich zwischenzeitlich eigentlich schon gedacht habe, die Frage einfach ganz sein zu lassen. Der Thera hat sich in einer der letzten Sitzungen ohnehin schon darüber beschwert, dass er momentan gar keine Ahnung mehr hätte, was gerade eigentlich so in meinem Leben abgeht, weil ich mit ihm nur noch ausschließlich beziehungsorientiert arbeiten würde und es nur noch um die Beziehung zwischen uns gehen würde...
Aber vielleicht brauche ich das ja so gerade :(
Aber vielleicht brauche ich das ja so gerade :(
Komisch. Ich spreche mit meinem Therapeuten nur in absoluten Ausnahmefällen darüber, was gerade in meinem Leben abgeht. Wenn was wirklich krasses passiert ist, wie die Krebserkrankung einer nahen Angehörigen oder meine eigene Schwangerschaft und Fehlgeburt. Oder dass ich länger nicht komme wegen OP und Reha. Aber Alltag überhaupt nicht. Das wäre für mich totale Zeitverschwendung.
Ja, so wirklich über meinen Alltag habe ich auch noch nie geredet. Ich mache ja keine Therapie, um meine Woche zu rekapitulieren. Wahrscheinlich meinte er damit, dass ich nichts mehr darüber erzähle, wie es mir gerade allgemein so geht und auch nicht, wie sich bestimmte problematische Themenfelder in meinem Leben in letzter Zeit so entwickelt haben (z.B. mein Verhältnis zu meiner Frau).
Aber ich habe momentan das starke Bedürfnis, mein Verhältnis zu ihm klären, auch weil es vor ein paar Monaten zu einer ziemlichen Verwerfung zwischen uns kam und ich jetzt eigentlich versuche, einen guten Abschied, der Mitte des Jahres ansteht, zu schaffen.
Aber ich habe momentan das starke Bedürfnis, mein Verhältnis zu ihm klären, auch weil es vor ein paar Monaten zu einer ziemlichen Verwerfung zwischen uns kam und ich jetzt eigentlich versuche, einen guten Abschied, der Mitte des Jahres ansteht, zu schaffen.
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Natürlich geht es immer um den Alltag, weil alles Auswirkungen auf den Alltag hat.
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Genau das meine ich mit Alltag und genau darüber spreche ich überhaupt nicht in der Therapie. Insbesondere nicht über irgendwelche Entwicklungen, denn es entwickelt sich nichts.
Themen sind eher sowas wie: "Darf Thema xy angesprochen werden und falls ja, wie oft, bzw. darf ich auch dann drüber sprechen, wenn ich nicht weiß, wie oft ich das evtl. schon getan habe?"
Aber eigentlich ist es seine Aufgabe, zu fragen, und nicht, dir Vorwürfe zu machen, dass du darüber nichts erzählst...:/ArcticFox hat geschrieben: ↑Di., 25.01.2022, 22:02 Das ist eigentlich ne gute Idee. Vielleicht mach ich das. Obwohl ich zwischenzeitlich eigentlich schon gedacht habe, die Frage einfach ganz sein zu lassen. Der Thera hat sich in einer der letzten Sitzungen ohnehin schon darüber beschwert, dass er momentan gar keine Ahnung mehr hätte, was gerade eigentlich so in meinem Leben abgeht, weil ich mit ihm nur noch ausschließlich beziehungsorientiert arbeiten würde und es nur noch um die Beziehung zwischen uns gehen würde...
Aber vielleicht brauche ich das ja so gerade :(
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Muss doch nicht gleich ein Vorwurf sein. Ein Therapeut muss schon auch wissen, was im Leben des Patienten passiert, um Veränderungen im Außen zu sehen. Und er muss auch nicht alles erfragen - er kann durchaus auch sagen, dass es ihm zu viel wird, wenn es immer nur um die Beziehung geht. Schließlich ist er ja involviert und nicht einfach nur ein Objekt.
"Das einzig Wichtige im Leben sind die Spuren der Liebe, die wir hinterlassen, wenn wir gehen." - Albert Schweitzer
Warum muss er das wissen?Philosophia hat geschrieben: ↑Do., 27.01.2022, 06:50 Ein Therapeut muss schon auch wissen, was im Leben des Patienten passiert, um Veränderungen im Außen zu sehen.
Deine Frage ist schon verwirrend! Vielleicht magst du einen Thread aufmachen, wenn du nicht weißt was ein Alltag ist?Montana hat geschrieben: ↑Do., 27.01.2022, 07:50Warum muss er das wissen?Philosophia hat geschrieben: ↑Do., 27.01.2022, 06:50 Ein Therapeut muss schon auch wissen, was im Leben des Patienten passiert, um Veränderungen im Außen zu sehen.
Krankheiten und OP's gehören übrigens auch zum Alltag, auch wenn das hoffentlich nicht so viel der Fall ist. Ich würde zum Beispiel eine OP nur ansprechen um den Termin mitzuteilen, weil ich dann "ausfalle".
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Es kann doch um beides gehen - je nachdem, was gerade im Vordergrund steht.
Ich denke schon, dass der Therapeut wissen sollte, wenn ich vergangene Woche im Krankenhaus war oder wenn ich diese Woche eine belastende Auseinandersetzung hatte.
Aber um die vielen kleinen Alltagsdinge jeden Tag, die alle nur wieder und wieder meine Problematik zeigen muss ich nicht ständig sprechen. Da gehts mehr um das Übergreifende.
Bei mir gehts auch viel um Beziehung zum Therapeuten. Eigentlich fast jede zweite Stunde. Und er beantwortet meine Fragen auch geduldig. Versucht diese aber dann von sich selbst auf "einen allgemeineren Rahmen" zu bringen. Also wenn ich z. Bsp. frage, ob er mich mag, dann beantwortet er dies zwar, aber fragt direkt, warum das für mich wichtig ist zu wissen oder warum ich jetzt gerade in diesem Zusammenhang darauf komme das zu fragen oder was mir diese Antwort nun bringt.
Das finde ich halt wichtig an Therapie. Das es nicht so am Therapeuten allein stehen bleibt was man denkt oder fühlt oder fragt, sondern dass das immer irgendeinen Bezug zu unserem bisherigen Leben und unserer bisherigen Denkweise hat.
Darauf zu kommen und sich darum überhaupt Gedanken zu machen - das ist für mich Therapie und die Aufgabe ein Stück weit des Therapeuten.
Ich denke schon, dass der Therapeut wissen sollte, wenn ich vergangene Woche im Krankenhaus war oder wenn ich diese Woche eine belastende Auseinandersetzung hatte.
Aber um die vielen kleinen Alltagsdinge jeden Tag, die alle nur wieder und wieder meine Problematik zeigen muss ich nicht ständig sprechen. Da gehts mehr um das Übergreifende.
Bei mir gehts auch viel um Beziehung zum Therapeuten. Eigentlich fast jede zweite Stunde. Und er beantwortet meine Fragen auch geduldig. Versucht diese aber dann von sich selbst auf "einen allgemeineren Rahmen" zu bringen. Also wenn ich z. Bsp. frage, ob er mich mag, dann beantwortet er dies zwar, aber fragt direkt, warum das für mich wichtig ist zu wissen oder warum ich jetzt gerade in diesem Zusammenhang darauf komme das zu fragen oder was mir diese Antwort nun bringt.
Das finde ich halt wichtig an Therapie. Das es nicht so am Therapeuten allein stehen bleibt was man denkt oder fühlt oder fragt, sondern dass das immer irgendeinen Bezug zu unserem bisherigen Leben und unserer bisherigen Denkweise hat.
Darauf zu kommen und sich darum überhaupt Gedanken zu machen - das ist für mich Therapie und die Aufgabe ein Stück weit des Therapeuten.
Klar kann es sein, dass es ihm zu viel wird, aber das war nicht, was er gesagt hat.Philosophia hat geschrieben: ↑Do., 27.01.2022, 06:50 Und er muss auch nicht alles erfragen - er kann durchaus auch sagen, dass es ihm zu viel wird, wenn es immer nur um die Beziehung geht. Schließlich ist er ja involviert und nicht einfach nur ein Objekt.
@Gespensterkind
Das kenne ich eigentlich auch so von ihm, dass er unsere Beziehungsebene immer wieder auf eine allgemeinere Ebene bezieht, um meine dahinterliegenden Themen sichtbar und bearbeitbar zu machen. Und mir ist erst beim Lesen gerade aufgefallen, dass er das in der letzten Zeit nicht mehr tut. Vielleicht kommt daher sein Eindruck, dass er gar nichts mehr aus meinem Leben mitbekommt.
Verwirrend für mich an dieser Stelle ist sein Verhalten in den Stunden nach seiner Beschwerde: Ich habe mir die Kritik zu Herzen genommen, dachte, dass er ja eigentlich Recht hat und es sicher nichts bringt, nur noch meine Beziehung zu ihm zu beleuchten und meine "tatsächlichen" Probleme gar nicht mehr zu besprechen. Nachdem ich das 2 Sitzungen lang dann so gemacht habe und hauptsächlich an meinen Partnerschaftsthemen gearbeitet habe, fing er in der 2. Sitzung plötzlich selbst wieder an, unser Verhältnis bzw. mein Verhältnis zu ihm, zum intensiv Thema zu machen...
Ich bin gerade echt ziemlich verunsichert, was den weiteren thematischen Verlauf meiner restlichen Stunden betrifft, wie die Themen da sinnvollerweise aussehen sollten.
Ich muss vielleicht dazusagen, dass wir Ende Oktober nen ziemlichen Crash hatten, der mein Vertrauen zu ihm einigermaßen erschüttert hat. Wir hatten dann 2 Sitzungen, in denen es im Grunde nur um eine Klärung zwischen uns ging und ich habe ihm dabei auch gesagt, dass ich zwar natürlich möchte, dass wir wieder zu einem vertrauensvollen Verhältnis zurückfinden, aber ich auch merke, dass ich gerade nicht mehr ganz normal mit ihm weiterarbeiten kann und das Thema, an dem ich gerade eigentlich dran war (Traumabearbeitung), lieber nicht mehr mit ihm weiter aufrolle. Nach diesen Klärungssitzungen ging es für mich also hauptsächlich erstmal wieder darum, mein Vertrauen in ihn wieder aufzubauen. Daher: ja, ich habe fast ausschließlich über unsere Beziehung gesprochen. Aber natürlich habe ich neben meiner Traumabearbeitung auch noch genug andere Dinge, die ich gerne bearbeiten möchte und ich muss sowieso eine Auswahl treffen, weil nicht alles dieselbe Priorität hat und weil für alles auch keine Zeit wäre. Mir ist wichtig, den Abschied mit ihm gut zu gestalten und ich habe dazu ne Menge Redebedarf, aber ich vielleicht ist es doch sinnvoller, noch ein bisschen an anderen Themen, die mir schon auch wichtig sind, zu arbeiten. Ich habe gerade irgendwie das Gefühl zu schwimmen in der Therapie und das Gefühl, egal wie ich es mache, ist es falsch.
Dann schaue doch mal was dein Vertrauen zerstört? Das wird ja auch eine maßgebliche Rolle in deinem Leben spielen.
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Na, damit er eben sehen kann, dass sich was tut - auch im Außen. Es geht ja darum, dass der Patient später auch im Außen besser zurecht kommen soll. Nützt ja nix, wenn er sich nur mit dem Therapeuten versteht und sonst mit keinem.
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Was soll sich denn Außen tun? Das hängt doch davon ab, was in der Therapie überhaupt gerade gemacht wird. Und selbst wenn man an einem Punkt ist, was erwartet, dass sich etwas verändert, dann muss das nicht Außen sein. Es beginnt doch im Kopf.
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