Mama aus Telefon verbannt

Körperliche und seelische Gewalt ebenso wie die verschiedenen Formen von Gewalt (wie etwa der Gewalt gegen sich selbst (SvV) oder Missbrauchserfahrungen) sind in diesem Forumsbereich das Thema.
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Schnuckmuck
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Beitrag Di., 17.07.2018, 13:48

Da mein Bruder ja ein ähnliches Kaliber ist, wird er sich eh alles unter den Nagel reissen. Ich mag auch nichts aus der Richtung empfangen.

Ich finde den Gedanken auch sehr tröstlich, dass es mir anscheinend total wurscht ist, ob meine Ursprungssippe von etwas argen dahingerafft wird, oder ob Ihnen die Sonne aus dem Hintern scheint.

Sie wissen nichts von mir. Das ist schön, das zu wissen. Und mit 1000 km Abstand werde ich Ihnen auch nicht begegnen..

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Broken Wing
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Beitrag Di., 17.07.2018, 14:20

Naja, wenn es was gäbe, würde ich es mir auch holen. Wäre ja das Mindeste, was mir nach all dem Drama angeboten werden könnte. Ich habe Armut, Unbildung und körperlich wie psychisch beeinträchtigte erzeuger gehabt. Auf ihr eselhaftes Hacklertum und ihrer viel zu kleinbürgerlichen Moral sind sie aufgrund der bereits angedeuteten Beschränktheit sicher stolz, als hätten sie ganz ohne Equipment den Mount Everest bezwungen.
Beginne den Tag mit einem Lächeln, dann hast du es hinter dir. [Nico Semsrott]


Maskerade
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Beitrag Di., 17.07.2018, 16:23

Broken Wing hat geschrieben: Di., 17.07.2018, 12:07 Ich meine es völlig ernst. Ein Brief wäre bei mir sicher ein Grund, an des Verfassers Geistesgesundheit zu zweifeln. Wer heutzutage mit einem E-Mailprogramm nicht umgehen kann, hat möglicherweise auch alles Andere nicht verstanden und wird auch den Brief nicht mehr verstehen. Bei allen anderen wäre sowas ziemlich unangebracht, käme bei mir gleich nach diesen picksüßen Kinderdrinks ungekühlt bei 35 Grad.

Das ist Deine Meinung, da musst wohl schon damit leben, dass es auch andere Meinung gibt, die vielleicht deutlich weniger verletzend sind und deswegen noch lange nicht falsch.

Und selbst solche emotionalen E-Mails schreibe ich nicht. Ich blockiere gleich die ganze Bagage. Meine Familie ist einfach nur begrenzt zu ertragen. Wer es nicht glauben will, der soll sich selbst eine Meinung bilden. Einfach mich anschreiben und nach den Kontaktdaten fragen, die haben eh immer Redebedarf. Die labern und labern ohne Punkt und Beistrich, klingt für mich nach Logorrhoe.

Sagt ja auch niemand, dass Du das machen sollst. Das wird schon jeder für sich selbst entscheiden dürfen. Andere Meinung kein Problem, allerdings vielleicht besser so, dass andere nicht total vor den Kopf gestoßen werden.
Komischer Vorschlag ...


So einen Brief, wie wir hier darüber sprechen würd ich doch im Leben nicht per email schreiben. Den habe ich meiner Mutter schon selbst überreicht. Des weiteren gibt es Menschen, denen es sehr hilft, solche Dinge zu schreiben und zwar gerade nicht nur für sich, sondern an Täter und/oder Mittäterin. Da ist man der Situation nicht unmittelbar ausgeliefert und kann sich viel besser schützen, als wenn man den Personen gegenübersteht. Es gibt IMMER zwei oder mehrere Möglichkeiten etwas zu sehen.

Ich will mich mit dem Pack nicht beschäftigen und ich gestehe es auch ihnen zu, mich zu verstoßen. Ohnehin haben sie von mir nichts zu erwarten und ich, wenn überhaupt, eine alte Bruchbude nach ihrem Ableben. Ich kann es auch verstehen, dass man keine Lust auf die Traumata der Generation Y hat, aber die Generation X hatte schon wirksame Verhütungsmethoden. Selber schuld.

Darum geht es doch gar nicht ... ???...???...

Bei mir gabs auch gelegentlich unsanfte Massagesitzungen, ganz zu schweigen von den lautstark vorgebrachten Sympathiebekundungen und unvorsehbaren, plötzlichen, tage- bis wochenlang anhaltender Taubstummheit, die sich jedesmal ebenso plötzlich auflöste. Das sind Erwachsene, die wissen, was sie tun. Sie wollen verletzen, können es aufgrund ihrer Position und freuen sich sicher auch noch über die Folgen. Daher würde ich ihnen niemals den Gefallen tun und ihnen mein Leid auf dem Präsentierteller servieren. Und selbst wenn wirklich das Interesse an einer Wiedergutmachung bestünde, so wäre das wie mit einer schwangerschaft nach 60: reichlich spät.

Wohl wahr, es ist nicht leicht, Deine Gedankengänge zu verstehen. ... Mutmaßen und spekulieren möchte ich nicht. Ratespiele-Sendungen gibt's inzwischen schon so viele ... ich mag sie nicht ...
Liebe Grüße, Maskerade

~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~

Atmen - Durchhalten - Sein

C by me


mio
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Beitrag Di., 17.07.2018, 19:58

Maskerade hat geschrieben: Mo., 16.07.2018, 22:57 Bim Schreiben merke ich, dass Du Deine Worte NICHT persönlich gemeint hast. Trotzdem war es gut für mich, die einzelnen Punkte durchzugehen.
Ja, ich habe nicht Dich persönlich gemeint. Ich fand Deine Aussage dazu einfach sehr zutreffend und wollte sie ergänzen.

Für meine Begriffe ist es sinnvoll sich klar zu machen WAS GENAU man sich eigentlich wünscht und erwartet vom anderen und wenn ich mit dem anderen GEMEINSAM in Frieden leben möchte dann ist ein engstirniges "Ich bin das Opfer", "Du bist der Täter" für meine Begriffe der absolut falsche Weg da ran zu gehen.

Zum einen stimmt das so auf das HEUTE bezogen eben nicht mehr, da diese "Rollenverteilung" in der Vergangenheit bestand, aber in der Gegenwart längst nicht mehr existiert (oder nicht mehr faktisch existieren müsste so sie noch existiert und somit vom "Opfer" selbst aufrecht erhalten wird) und zum anderen ist es so, dass auch ein Täter seine individuelle Geschichte hat, auch ein Mensch mit Gefühlen ist, geprägt wurde, eigene "Abwehrmechanismen" hat um ein "zu viel" von sich fern zu halten etc.. Dh. wenn ich wirklich zu einem friedvolleren, besseren Miteinander kommen will wird das nicht über Schuldzuweisungen und Vorwürfe funktionieren, das liegt für mich in der Natur der Sache. Damit verteile ich nur immer wieder und wieder die Rollen "neu" und "zementiere" die eh schon auf "oben/unten" ausgelegte Beziehung. Nur das "oben" und "unten" soll sozusagen "ausgewechselt" werden indem "Schuldigkeit" und "Entschuldigung" verlangt wird. Eine "Entschuldigung" lässt sich aber meiner Meinung nach nicht "erzwingen", eine erzwungene Entschuldigung wäre eine reine Farce. Und eine Entschuldigung kann auch nichts wieder gut machen.

Eigentlich kann eh nur das Opfer "entschuldigen", die Schuld vom Täter nehmen. Wenn ich also von einem Täter verlange, dass dieser sich bei mir entschuldigt damit "ich als Opfer" "entschuldigt" bin ist das geradezu paradox. Wie soll ein schuldiger Täter ein unschuldiges Opfer von seiner "Schuld" befreien, wenn dieses gar keine trägt? Geht nicht.

Der Gedanke der Täter möge doch AUS SICH HERAUS das Bedürfnis verspüren das Opfer um Entschuldigung zu bitten und damit seine Schuld anerkennen und zu erkennen geben dass er unter dieser leidet und sieht was er dem Opfer angetan hat funktioniert für mich nur, wenn das wirklich freiwillig geschieht und nicht dazu aufgefordert wird. Dh. es ist im besten Falle ein kommunikativer Prozess, ein Prozess in dem GEGNSEITIGES Verständnis entstehen kann.

Es geht mir dabei auch nicht darum wie Du das jetzt konkret gemacht hast Tupsy, das weiss ich ja gar nicht so genau, sondern einfach nur um diese für meine Begriffe "engstirnige" "Wer hat was zu tun dabei..." Haltung die hier von einigen postuliert wird. Das kann so für meine Begriffe nicht befriedigend funktionieren.

Es ist schade, wenn so ein "Annäherungsversuch" dann fehlschlägt, aber auch ein "Täter" kann meiner Meinung nach nicht zu einer "Annäherung" gezwungen werden und trägt somit was DAS angeht auch keine Schuld sondern nimmt einfach nur sein persönliches Recht war.

Und wenn das so ist dann ist es besser den eigenen Frieden mit der Vergangenheit anders zu finden und ihn nicht mehr von der Gunst des Täters abhängig zu machen. Das geht für meine Begriffe aber besser wenn man Tat und Täter soweit wie möglich hinter sich lässt und solange ich da "gedanklich" in den Rollen gebunden bin geht das meiner Meinung nach nicht.

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Schnuckmuck
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Beitrag Di., 17.07.2018, 20:12

Wie oft liest man, gerade in Missbrauchsforen, von Frauen, bei denen der Täter noch nach Jahren da weitergemacht hat, wo er aufgehört hat. Da war keine Rede von, heut ist er der brave Opa, der sich nichts mehr zu Schuld3n kommen lässt. Sondern er ist der, der seine noch vorhandene Macht ausnutzt.

Mir kommt die Galle hoch, wenn ich lese, dass daraus geläuterte schuldbewusste Nichtmehrtäter werden, die ihr Handeln bereuen, sie bekommen Dampf in der Hose, aber nicht hinten.


mio
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Beitrag Di., 17.07.2018, 20:21

Es geht hier wenn ich es richtig sehe aber nicht um den Menschen der Tupsy diesbezüglich missbraucht hat sondern um die Mutter die dies nicht verhindert hat und eher noch "mitgeholfen" hat. Das ist schon noch mal eine andere Ausgangslage.

Und wenn ein erwachsener Mensch der bereits an sich ausreichend distanziert und unabhängig ist immer noch unkontrolliert "kippt" sobald er den Täter trifft und seinen "eigenen Willen" verliert dann würde ich wirklich empfehlen JEDEN Kontakt zu vermeiden.

Das hat dann mehr von einem "Programm" was anspringt und wenn ich weiss, DASS dieses Program automatisch anspringt, dann sollte ich mich wirklich von dem "Auslöser" fernhalten so mir das bewusst wird. Ohne jede Selbststeuerungsfähigkeit diesbezüglich halte ich Kontakt für ausgesprochen brisant. Dann wäre das erste Ziel an einer besseren Selbststeuerung zu arbeiten bevor auch nur irgendeine Art der Konfrontation angedacht werden kann, so sie gewünscht wird vom Patienten.

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Philosophia
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Beitrag Di., 17.07.2018, 20:44

@candle: doch, es besteht noch Kontakt. Mein Vater darf mich einmal im Monat anrufen, wenn er möchte. Ich rufe nie an. Meine Eltern sind noch zusammen und somit ist meine Mutter immer bei ihm. Er ist total von ihr abhängig. Ich kann ihm seine Taten leichter vergeben, weil er es auch schwer hatte (im Gegensatz zu meiner Mutter). Ich rede mit ihm nicht mehr über das Geschehene, dass tu ich nur, wenn er mich überreden will, dass ich wieder "normalen" Kontakt mit meinen Eltern habe. Das kommt für mich nicht in Frage. Meine Eltern waren halt einfach keine Eltern für mich, sondern einfach Menschen, die ihre Bedürfnisse an mir ausgelebt haben. Sie haben für mich nicht das Recht darauf zu pochen, dass sie meine Eltern sind.
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candle.
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Beitrag Di., 17.07.2018, 21:09

Philosophia hat geschrieben: Di., 17.07.2018, 20:44 @candle: doch, es besteht noch Kontakt.
Ich kann jetzt nicht sagen, dass ich diese Form von Kontaktabbruch halbherzig finde, aber für mich wäre es ein Problem. Denkst du nicht, dass dein Vater diese Gespräche mit ihr teilt? Und wenn ja, stört dich das nicht?

Für mich ist man eben ganz und gar nicht aus dem System raus und Mitleid mit einem Elternteil auch nicht zielführend. Das habe ich früher auch mal so gesehen und bemerkt, dass man da doch auch eine gewisse Macht abspricht, die es in Beziehungen immer irgendwie gibt.

So grundsätzlich funktioniert es meiner Meinung nach nur, wenn man wirklich gar keinen Kontakt zu keinem hat um GANZ aus dem System auszusteigen. Das sehe ich auch teilweise für Geschwister, wenn die sehr wankelmütig sind.

Das sind jetzt auch nur so alte Gedankengänge von mir von damals. Allerdings ist meine Geschichte ja etwas anders. Ich wurde ja ganz aus der Familie geschmissen. Das fand ich ziemlich schwierig, aber im Nachhinein auch gut um schnell aus dem System zu kommen- zwangsweise.

Und die Variante: Man muß dann schon Mutter mit Vater in Kauf nehmen, wenn man sich trennt. Sonst wäre mir das zu halbgar.

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isabe
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Beitrag Di., 17.07.2018, 21:29

Ich habe das Gefühl, dass die Kontaktsuche zur Mutter kein wirklicher Wunsch nach Klärung ist (die wäre gekommen, wenn die Mutter wollte, aber ein Wollen kann nicht durch einen Brief erzwungen werden), sondern eher in Richtung "wie kann ich mir mein Leben unnötig schwer machen = mich selbst verletzen" geht - und so ist es ja dann auch gekommen: Die Tochter kommt mit der Reaktion der Mutter (die wiederum ein eigener Mensch ist mit eigenen Rechten) nicht klar.

Wer aber WIRKLICH Kontakt und Begegnung sucht, muss dem Anderen auch die Möglichkeit geben, sich so zu verhalten, wie er das wünscht. Wenn das Kind dann am Ende sagt: "...und wegen der bösen Mutter bin ich jetzt in der Klinik", ist das alles - nur keine innere Befreiung, sondern ein Fortsetzen derselben Bindung: Man kann nicht ohne den Anderen, aber man verachtet ihn eigentlich auch und macht ihn gleichzeitig für das eigene Wohlergehen verantwortlich.

Tatsächlich ist die Mutter eines sehr erwachsenen Kindes nicht mehr für das Kind verantwortlich. Das Thema "ich hätte so gerne eine Mutter gehabt, die..." gehört in einer Therapie bearbeitet (oder sonstwo), nicht mit der Mutter, die es nicht gibt. In der Therapie ist der Raum zum Trauern, nicht im Schoß der Mutter.

Und dass Sinarellas und Broken Wings Antworten so abgewatscht wurden, obwohl sie inhaltlich tatsächlich korrekt sind (wenn auch unsensibel ausgedrückt), und dass da noch immer so viel "das arme Kind und die böse Mutter" geäußert wird, ist menschlich absolut verständlich, aber all das führt nicht zur Befreiung, sondern es trägt den Hass auf das Böse nur fort. Tatsächlich ist ein erwachsener Therapiepatient nicht nur Opfer, sondern er hat die Aufgabe, aus seinem Leben etwas zu machen, und dazu gehört, anzuerkennen, wenn eine Mutter für einen selbst "verloren" ist. Das ist ein INNERER Prozess, der auch beinhaltet, dass man sein lassen kann - den Anderen, sich selbst, die Situation. Das Zauberwort heißt "annehmen".

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Beitrag Mi., 18.07.2018, 05:21

Morgen miteinander. Ich hab mir jetzt alles Mal soweit durchgelesen und sage Mal Danke für eure Worte und Gedankengänge. Ich kann nicht auf einzelne eingehen, da ich mir die Texte nicht merke U. mit Handy schwierig ist-sorry.
Ja, der Brief war wohl der Wunsch des inneren Kindes auf sozusagen Angenommen werdens. Ich schrieb ihr manche Tatsachen doch ich machte ihr keine Vorwürfe. Mich machte es einfach fertig, dass sie Mitleid mit dem Schauspieler haben könnte und erkennen konnte dass der schlimme Alkoholkonsum von dessen Kindheit her rührt-sie aber nicht sehen konnte, dass ich und meine Sis kapput sind genau aus solchen Gründen. Ich trinke zwar nicht, doch kämpfe dafür mit Anderem. Mama sagte meinem Bruder auf seiner Anfrage warum es mir so mies geht- ich hab die Depression vonm Papa geerbt( der da bereits tot war).---

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Beitrag Mi., 18.07.2018, 05:35

Vielleicht wollte sie den damals 17 jährigen schützen, ich weiß es nicht, doch ehrlich gesagt- ich glaube es nicht. Es war ihr einfach unangenehm. Ja es stimmt, Ich habe mich noch nicht gelöst und abgenabelt( innerlich) . Obwohl eigene Familie, war ich emotional noch in der Ur Familie verstrickt. Auch wenn ich mit der Reaktion von Mama nicht klar kam, durch meine Thera und eure Beiträge habe ich erkannt: jetzt habe ich es geschafft mich emotional los zu lösen. Was mich erstaunt, denn es war mir nicht bewusst, dass ich das zur Mama hatte. Mir war Papas tot egal und ihrer wird mir dann auch nichts bedeuten. Deshalb erstaunte es mich, dass mich ihre Reaktion so niederwarf. Egal. Ich muss lernen klar zu kommen. Ich muss es schaffen aus der Opferrolle raus zu kommen und das meinen inneren Anteilen klar machen. Keine Ahnung wie das geht, denn ich glaube, die Kontrolle hab ich nicht so Recht, doch dieser Bruch zu Mama war bestimmt wichtig. Auch wenn es nur aus dem Telefon ist. Ich bin am Weg, mehr kann ich auch nicht tun.

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Philosophia
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Beitrag Mi., 18.07.2018, 06:42

@candle: ja, ich verstehe deine Gedanken. Doch ich möchte für mich da differenzieren, weil sich das für mich gerade so stimmig anfühlt. Meine kleine Schwester hab ich trotz Schwierigkeiten noch sehr lieb, sie ist jetzt selbst Mama und seitdem hat sie mehr ihr eigenes System und weniger das meiner Eltern. Darum geht das für mich. Mein Vater trägt sicher Dinge weiter - darum beschränke ich meine Infos, lass ihn reden. Wenn ich für mich merken sollte, dass das so nicht mehr geht, werde ich es lassen. Halbgar wirkt dies aber schon, das stimmt. Aber dich stört dich dann vermutlich auch sicher, dass ich von Kontaktabbruch schreibe, weil er nicht auf alle zutrifft. Für mich war es aber in der Form einer, weil ich mit der Person gebrochen habe, die nicht nur nicht rafft sondern auch immer weiter macht. Da ist für mich Verzeihen und Kontakt unmöglich.
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Schnuckmuck
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Beitrag Mi., 18.07.2018, 09:04

Mio,
Die Verhaltensmuster die man sich als Kind früher antrainiert hat um in der Hölle zu überleben, springen automatisch an. Das kann man nicht verhindern. Das passiert bei jedem, da das Hirn so trainiert ist. Das ist schneller, als jeder Gedanke der dagegensteuert.

Es ist dann die Kunst, damit umzugehen. Da sehe ich aber bei der TE eher nicht, dass sie so weit therapiert ist, u damit souverän umzugehen.

Und eine Mutter, die in diesem tätermilleu ihre Kinder großzieht und diese ausliefert, die keine Notwendigkeit sieht, ihre Fehler einzusehen, wird nicht zur fürsorglichen Mama, dieherzensgüte und liebe geben kann. Von Einsicht ganz zu schweigen.

In meinem Umfeld gab es geschätzt 50 Tätermütter. Da trifft deine Aussage auf keine zu. Bis heute nicht. Und in meinem Umfeld, wo wir eine Initiative für Missbrauchserwachsene Kinder haben, die sich regelmässig trifft durft auch noch keine Seele die Erfahrung der späten Einsicht machen.

Das ist eine Wunschvorstellung.die sich die Kinderseele wünscht.

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candle.
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Beitrag Mi., 18.07.2018, 12:28

Philosophia hat geschrieben: Mi., 18.07.2018, 06:42 Aber dich stört dich dann vermutlich auch sicher, dass ich von Kontaktabbruch schreibe, weil er nicht auf alle zutrifft. Für mich war es aber in der Form einer, weil ich mit der Person gebrochen habe, die nicht nur nicht rafft sondern auch immer weiter macht. Da ist für mich Verzeihen und Kontakt unmöglich.
Stören tut es mich jetzt so nicht, weil da jeder sein eigenes Ding drehen muß. :)
Für mich heißt dann Kontaktabbruch auch, dass keiner von mir bzw. die Person mit der ich breche auch kein Recht mehr hat auf Information, was dann wieder Familienthema und Getratsche wäre. Da genauso weg sein wie sie für mich weg sind.

So bleiibt ja ein indirekter Kontakt bestehen. Und meine Überlegungen gehen noch dahin weiter, dass ich nicht der Typ bin, die jemanden zusätzlich straft. Das ist so mein Empfinden, wenn zu einem Part noch Kontakt besteht und zum anderen nicht- insbesondere noch zusammenlebende Eltern. Die sind für mich eben eine Einheit, auch mit dem was sie an Schaden angerichtet haben, da ist keiner mehr oder weniger verantwortlich.
Allerdings habe ich ja auch schon in den ersten Lebensjahren schon erfahren, dass ich nicht die erste Geige spiele für meine Eltern. Es ging nur immer um meine Mutter, dass es ihr möglichst gut geht, da hatte mein Vater ja deutlich mitgewirkt (gegen mich). Und später hat er mir das oft auch gesagt.

Macht deine Mutter denn jetzt auch weiter?

Früher hatte ich es ja mal eine ganze Weile versucht, wenn jemand aus der Familie bei mir andocken wollte um Gift zu spritzen, dass ich sagte, derjenige solle das Problem dann mit der entsprechenden Person besprechen. Und was soll ich sagen: Dann gab es nichts mehr zu reden. :lol: Sehr einseitiges System.

LG candle
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RoboCat
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Beitrag Mi., 18.07.2018, 15:18

Was das Thema sehr schwierig zu diskutieren macht ist denke ich vor allem, dass wir wohl alle irgendwie von MB betroffen sind, dieser sich aber in seiner Ausprägung sowie der Art und Weise (körperlich oder emotional) erheblich unterscheidet. Damit will ich nicht sagen, dass etwas davon weniger schlimm ist, als das andere - Gott bewahre. Letztlich hat das alles irgendwie Schäden hinterlassen, sonst wären wir wohl nicht hier.

Wenn ich mir vorstelle, ich wäre einem Kinderschänderring entwachsen und müsste mir in einem Forum oder meinetwegen auch in einer Therapie reinziehen, dass man doch vergeben müsse / das erfahrene Leid der Täter (und Helfer/Wegsseher) sehen und verstehen müsse, würde ich gelinde gesagt auf meine Tastatur k*tzen.

Auf der anderen Seite, jemand der vielleicht "nur" emotionalen MB erlebt hat, (mal!) geschlagen wurde, tut sich vielleicht leichter damit, die Position der Eltern, deren eigenes Leid, das sie "nur" weitergaben, zu sehen und anzuerkennen.

Im Zwischenfeld wären dann diejenigen, die körperlichen MB erfahren haben, aber eben "nicht so massiv", im Sinne von nicht durch den eigenen leiblichen Vater über Jahre, sondern punktuell, vielleicht mit Wissen der Mutter/Eltern, die wegsahen.

Das bringt mich auf eine Frage, die ich mir schon sehr lange stelle: Ist es möglich, dass jahrelanger MB am Kind den Eltern nicht auffällt? Wie wahrscheinlich ist so etwas? Ich habe viele Interviews mit der PSychiaterin Heidi Kastner gelesen (SZ ua). Sie vertritt unter anderem die steile These, dass Mütter genauso zu bestrafen seien, wie die Täter. Von nix gewusst zu haben, das existiert ihren Ausführungen nach zu urteilen nicht...

lg robocat
:axt:

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