Schweigepflicht in der Gruppentherapie?

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Noenergetik
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Beitrag Mo., 18.06.2018, 20:30

Also ich zumindest habe es so erlebt das jeder Teilnehmer mit Vor-und Nachnamen angesprochen wurde , Listen rumgingen mit genauer Adresse, Telefonnummer, E-Mail etc..

Einige haben auch erzählt was sie aus der Gruppe mit z.B. Ihrem Ehepartner besprochen haben.

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spirit-cologne
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Beitrag Mo., 18.06.2018, 20:39

Mag sein, dass es sowas gibt, (Was gibt es nicht in der Therapie?), ist aber nicht die Regel. Wundert mich auch, dass da der Therapeut nix dazu gesagt, hat, wenn die Teilnehmer gesagt haben, dass sie Therapieinhalte mit dem Partner besprochen haben.

In meinen bisherigen Gruppen (sowohl in der Klinik wie ambulant) haben sich alle Teilnehmer geduzt und die Therapeutin hat mit Vornamen und Sie angesprochen.

Wenn das anders ist, kann man ja entscheiden, ob man das will oder nicht. Ich würde nicht wollen (zumindest ambulant, in der Klinik wäre es mir glaube ich ziemlich wumpe, die seh' ich eh' nicht wieder,,,)
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saffiatou
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Beitrag Mo., 18.06.2018, 20:47

Ich leite selbst ja auch eine SHG, da gibt es die Bedingung einer Schweigepflicht. Weil alle Teilnehmer sollen sich sicher fühlen, daß sie reden dürfen, ohne das hinterher "in der Zeitung zu finden". Es gab eine die sich nicht daran gehalten hat und das hat die Gruppe extrem belastet, daß selbst nach über einem Jahr das Vertrauen immer wieder neu aufgebaut werden muss und immer wieder auf die Schweigepflicht hingewiesen wird. Sicher ist es nicht juristisch haltbar, aber jeder der einer Gruppe beitritt und einen Funken Moralgefühl am Leib hat, wir sich daran halten..

Genau das Weitegeben von Adressen und Namen haben wir so gelöst, daß nur ich alle Tel nr bzw mail Adressen habe und jeder dann selbst entscheiden kann, ob er seine mit einem anderem Teilnehmer mitteilt. Wir geben auch nur unsere Vornamen bekannt.
never know better than the natives. Kofi Annan

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Noenergetik
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Beitrag Mo., 18.06.2018, 20:51

Ja, sowas gibt es. Es wurde gesagt das über Inhalte der Therapie gesprochen werden darf so lange keine Person erkennbar wird.

Na ja, inzwischen würde ich bei Beginn so einer Gruppe auch kritischer daran gehen.

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Anna-Luisa
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Beitrag Di., 19.06.2018, 05:37

Noenergetik hat geschrieben: Mo., 18.06.2018, 20:30 Also ich zumindest habe es so erlebt das jeder Teilnehmer mit Vor-und Nachnamen angesprochen wurde , Listen rumgingen mit genauer Adresse, Telefonnummer, E-Mail etc..

Einige haben auch erzählt was sie aus der Gruppe mit z.B. Ihrem Ehepartner besprochen haben.
Wirklich erstaunt bin ich darüber nicht. Allerdings wundert es mich, dass die Teilnehmer sich auf dieser offenen Liste eintragen.
Es würde mich allerdings wundern, wenn die ganze Gruppe ihre "Schweigepflicht" ernst nehmen würde.
Ich schätze mich glücklich, zu verschiedenen Menschen vertrauensvolle Beziehungen zu führen.
Was mich, in der Gruppe, noch mehr als der zweifelhafte Datenschutz stören würde, ist, dass dort die Atmosphäre eine künstliche ist. Denn in der realen Welt hätte man kaum genau diese Personen gesucht und gefunden. Und auch wenn ich lese, dass der "geschützte Raum" und die "zur Verschwiegenheit verpflichteten Mitpatienten" Patienten ermuntern sollen, an diesen neue Verhaltensweisen "auszuprobieren": Ich würde mich wohl wie eine Labormaus fühlen. Allerdings soll dieser Beitrag nur beschreiben, warum ich diesem Verfahren gegenüber kritisch bin.
Fordere viel von dir selbst und erwarte wenig von den anderen. So wird dir Ärger erspart bleiben.
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Anna-Luisa
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Beitrag Di., 19.06.2018, 05:44

saffiatou hat geschrieben: Mo., 18.06.2018, 20:47 Sicher ist es nicht juristisch haltbar, aber jeder der einer Gruppe beitritt und einen Funken Moralgefühl am Leib hat, wir sich daran halten..
Muss jemand, der über einen Funken an Moralgefühl verfügt, tatsächlich an die "Schweigepflicht" erinnert werden? Wird ein "geschützter Raum" sicherer, wenn man regelmäßig darauf hingewiesen wird? Wohl kaum. Wer quatschen will tut es, und wer es nicht tun würde, bräuchte keine Erinnerung daran.
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candle.
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Beitrag Di., 19.06.2018, 05:49

Anna-Luisa hat geschrieben: Di., 19.06.2018, 05:37 Ich schätze mich glücklich, zu verschiedenen Menschen vertrauensvolle Beziehungen zu führen.
Das kann ich kaum glauben! Und müssen diese Vertrauenspersonen bei dir privat auch etwas unterschreiben oder wie reden die NICHT außerhalb eurer Beziehung?

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Beitrag Di., 19.06.2018, 06:04

candle. hat geschrieben: Di., 19.06.2018, 05:49
Anna-Luisa hat geschrieben: Di., 19.06.2018, 05:37 Ich schätze mich glücklich, zu verschiedenen Menschen vertrauensvolle Beziehungen zu führen.
Das kann ich kaum glauben! Und müssen diese Vertrauenspersonen bei dir privat auch etwas unterschreiben oder wie reden die NICHT außerhalb eurer Beziehung?

candle
Musst du ja auch nicht. Aber was meinst du bloß damit, ob diese AUCH bei mir privat etwas unterschreiben müssten?
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candle.
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Beitrag Di., 19.06.2018, 06:18

Naja, die werden ja auch über dich tratschen.

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Beitrag Di., 19.06.2018, 06:25

candle. hat geschrieben: Di., 19.06.2018, 06:18 Naja, die werden ja auch über dich tratschen.

candle
Wie gut, dass ich es besser weiß. Aber vielen Dank für deine sicher gutgemeinte Mitteilung.
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candle.
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Beitrag Di., 19.06.2018, 06:28

Nee, da ist niemand von ausgeschlossen. Machst du ja auch gerade über einen Therapeuten tratschen.
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Anna-Luisa
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Beitrag Di., 19.06.2018, 06:33

candle. hat geschrieben: Di., 19.06.2018, 06:28 Nee, da ist niemand von ausgeschlossen. Machst du ja auch gerade über einen Therapeuten tratschen.
Ich tratsche über einen Therapeuten? Wo? Über welchen?
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stern
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Beitrag Di., 19.06.2018, 06:48

Noenergetik hat geschrieben: Mo., 18.06.2018, 20:51 Ja, sowas gibt es. Es wurde gesagt das über Inhalte der Therapie gesprochen werden darf so lange keine Person erkennbar wird.
Machen Therapeuten auch, sonst würde sich zB Supervision erübrigen.

............


Worum geht es dir eigentlich? Vor dir zu legitimieren, dass eine Gruppe nichts für dich ist und dir das bestätigen zu lassen? Andere zu warnen? Bashing eines anonymisierten Therapeuten oder Therapeuten allgemein?
Liebe Grüße
stern 🌈💫
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Anna-Luisa
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Beitrag Di., 19.06.2018, 06:57

An dieser Stelle bedanke ich mich bei allen, die ihre Fragen nett formuliert haben.
Fordere viel von dir selbst und erwarte wenig von den anderen. So wird dir Ärger erspart bleiben.
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stern
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Beitrag Di., 19.06.2018, 07:07

Anna-Luisa hat geschrieben: Di., 19.06.2018, 05:44
Muss jemand, der über einen Funken an Moralgefühl verfügt, tatsächlich an die "Schweigepflicht" erinnert werden? Wird ein "geschützter Raum" sicherer, wenn man regelmäßig darauf hingewiesen wird? Wohl kaum. Wer quatschen will tut es, und wer es nicht tun würde, bräuchte keine Erinnerung daran.
Die Hintergründe wurden schon von mehreren Leuten erläutert. Was für dich nicht passt, kann für andere stimmig sein.

Therapievereinbarungen gibt es in jeder Therapie... auch du hast einen Behandlungsvertrag. Spielregeln gibt es somit in jeder Therapie...

Und natürlich lässt sich im Therapiesetting manches leichter erproben als in freier Wildbahn (könnte man dort alles zufriedenstellend lösen bräuchte man keine Therapie)... nicht jeder hat bereits Therapieerfahrung.
Liebe Grüße
stern 🌈💫
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