Evtl. Provokation durch Therapeutin?

Haben Sie bereits Erfahrungen mit Psychotherapie (von der es ja eine Vielzahl von Methoden gibt) gesammelt? Dieses Forum dient zum Austausch über die diversen Psychotherapieformen sowie Ihre Erfahrungen und Erlebnisse in der Therapie.
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lisbeth
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Beitrag Mo., 21.05.2018, 20:58

Seeboje, glaub mir, wenn deine Therapeutin keinen Sinn mehr sieht, wird sie die Therapie auch nicht dir zuliebe weiterführen. So "allmächtig" bist du nicht.

Ich kann den Frust deiner Therapeutin langsam gut verstehen. Hier haben eine Menge Leute dir eine Menge Angebote gemacht, ihre Erfahrungen mit dir geteilt, dir deutlich ihre Sicht der Dinge geschildert (die von deiner an manchen Stellen abweicht). Aber es scheint alles an dir abzuprallen. Oder du nimmst nur die winzigen Brocken auf, die du gefahrlos umbiegen und in deine Sicht der Dinge integrieren kannst. Das ist jetzt weniger verletzte Eitelkeit auf meiner Seite sondern schlichtweg Frust, dass ein Austausch auf einer gemeinsamen Ebene gar nicht möglich scheint. Und da will man dann wirklich zum Holzhammer greifen, ganz ehrlich.

Hier reden etliche User davon, dass eine Krankschreibung eine Option ist, die du wirklich in Betracht ziehen solltest. Vor allem angesichts der Tatsache, dass du überlegst, dir vor Verzweiflung das Leben zu nehmen. Du redest aber von "Auszeit". Da willst du wohl etwas nicht wahrhaben, scheint mir? Das was du mit dir rumschleppst, hat Krankheitswert, das wird kein anregendes Sabbatical/Auszeit sondern Schwerstarbeit, solltest du wirklich diesen Schritt gehen und dich im Rahmen eines Klinkaufenthaltes oä intensiver mit dir selbst und deinen Mustern auseinander setzen.

Das mit der Abhängigkeit, ich verstehe das inzwischen so, dass du irgendwie deine Therapeutin dazu "benutzt" hast, über die Kriseninterventionen, um wieder genügend Stabilität zu haben, damit du mit deiner Droge Job/Arbeit ungebremst weitermachen kannst. Und weil du sie brauchst, um an deine Droge zu kommen, ist da auch eine Abhängigkeit. Im Grunde wird sie in Eurer aktuellen Konstellation zum aufrechterhaltenden Faktor, der dein "krankes" System weiter am Laufen hält. Das will sie anscheinend nicht länger mitmachen und mittragen.

Hast du dich denn im Laufe der Therapie auch mal mit ihrer Hilfe den darunter liegenden Themen zugewendet, die zum Vorschein kommen, wenn man das ganze Jobdrama mal außen vorlässt, sowas wie das hier:
Seeboje hat geschrieben: Mo., 21.05.2018, 17:14Du hast recht, es ist so eine Art "davon fliehen" - ich will es einfach allen recht machen, auch wenn es manchmal aussichtslos ist.
Habt ihr über dieses oder ähnliche Themen gesprochen? Ist dir klar, warum du es allen Recht machen willst, oder sogar 'musst'? Und es ist nicht nur 'manchmal' aussichtslos, es ist schlichtweg unmöglich, es allen immer Recht zu machen! Was sind deine Ängste oder Befürchtungen, wenn du es mal nicht allen Recht machst oder auch einfach nicht machen kannst? Wie gehst du dann damit um? Was passiert dann in dir?
Da fängt es an, wirklich spannend zu werden. Und das ist dann auch das, wo Veränderung anfängt.
Ich weiß nicht, ob sie versucht hat, dich auf auch mal auf solche Zusammenhänge und Fragen aufmerksam zu machen. Vielleicht wird sie von dir genausowenig "gehört" oder du hörst nur das raus, was für dich passend ist, wie du es auch hier zu machen scheint.

Ich denke, wenn du mit ihr weitermachen willst, wirst du ihr verdeutlichen müssen, dass du mittlerweile *wirklich* kapiert hast, worum es geht. Nicht nur intellektuell sondern auf einer ganz anderen Ebene. Da wo es um deine Muster und Strukturen geht. Da, wo es anfängt unangehm zu werden und man eigentlich gar nicht wirklich hinschauen möchte. Wo es nicht nur um die Chefs und die anderen geht sondern um das, was du zu den Situationen beiträgst und wie du sie aufrecht erhältst. Um deine "Spielchen" im Sinne von: wenn ich alles "richtig" mache und brav bin, muss mein Gegenüber auch alles "richtig" (also für mich und in meinem Sinne) machen.... usw.
Ich meine auch nicht, dass "Fordern" dich da weiter bringen wird. Auch nicht unterwürfiges Bitten. Sondern ein Gespräch auf Augenhöhe, in dem du ihr vermittelst: "Ich habe verstanden".
Alles Gute.
When hope is not pinned wriggling onto a shiny image or expectation, it sometimes floats forth and opens.
― Anne Lamott

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Seeboje
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Beitrag Di., 22.05.2018, 06:38

Danke lisbeth,

ja, wir sind auch schon andere Probleme angegangen und in dem Zusammenhang haben sich meine ganzen Baustellen, auch die die mir vorher gar nicht so bewusst waren, gezeigt.

Diese Baustellen ziehen sich durch sehr viele Bereiche, so dass ich manchmal Angst hatte, dass sie mir nicht glaubt.

Ich denke ich habe durch den Austausch in diesem Forum schon sehr viel verstanden, aber nach wie vor das Problem es umzusetzen.

Dass eine Auszeit oder Krankschreibung eigentlich im Moment das probate Mittel ist, das habe ich verstanden, aber genauso wie ich Angst vor dieser Krankschreibung habe, habe ich auch Angst vor dem "DANACH".

Momentan sieht mein Plan so aus, dass ich am Freitag mit meiner Therapeutin sprechen werde. Sofern ich den Zustand noch ein paar Wochen aufrecht erhalten kann, dann möchte ich meine Auszeit mit dem Aufenthalt in der Tagesklinik beginnen, da ich dann hoffentlich das Gefühl haben werde direkt aufgefangen zu werden. Es würde mir im Moment nicht reichen alle zwei / drei Wochen meine Therapeutin aufzusuchen (wenn man davon ausgeht, dass die Therapie verlängert wird). Wenn ich nun an mir arbeiten will und dauerhaft diesen Zustand abändern will, dann brauche ich auch jemanden, der das mit mir reflektiert, alleine werde ich es nicht schaffen.

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Montana
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Beitrag Di., 22.05.2018, 08:28

Alle zwei, drei Wochen ist aber auch eine sehr niedrige Frequenz. Warum diese großen Abstände? Wirkliche Therapie ist da eigentlich gar nicht möglich. Höchstens eine Art von unterstützender Begleitung.

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Seeboje
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Beitrag Di., 22.05.2018, 08:55

Zu Beginn hatte ich auch jede Woche einen Termin, dann wurde die Frequenz vergrößert und ich bekam nur noch alle 14 Tage einen Termin, manchmal aber liegen auch 3 Wochen dazwischen.

Allerdings hat meine Therapeutin auch gesagt, dass wenn zwischenzeitlich irgendwas ist, dass ich mich dann melden soll und wir würden eine Lösung finden.

Bei Bewältigung schwierigerer Themen wurden dann aber auch Termine dazwischen geschoben.

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Montana
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Beitrag Di., 22.05.2018, 10:32

Das mag ja so sein, aber das ist eigentlich keine Therapie. Solche Abstände führt man eigentlich ein, wenn sich die Therapie dem Ende nähert, damit der Patient nicht von jetzt auf gleich auf der Straße steht. Ein Ausschleichen sozusagen. Voraussetzung dafür ist natürlich, dass der Patient auch soweit ist. Du bist das nicht. Du stehst am Anfang.

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Seeboje
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Beitrag Di., 22.05.2018, 13:52

Nun ja, ich würde mal behaupten, dass ich jetzt wieder am Anfang stehe. Zwischenzeitlich war es ja auch mal ganz gut, bzw. ich konnte mir sehr gut selbst helfen.

Wenn der Termin am Freitag vorbei ist, muss ich diesmal sogar 4 Wochen warten, das tut zwar nicht wirklich gut, aber in dem momentanten Schwebezustand (Therapiefortsetzung ja oder nein) wird man es nicht anders hinbekommen.

Die Therapie in der Tagesklinik beginnt ja auch frühestens im Juli.

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willowtree
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Beitrag Di., 22.05.2018, 14:05

Montana hat geschrieben: Di., 22.05.2018, 10:32 Das mag ja so sein, aber das ist eigentlich keine Therapie. Solche Abstände führt man eigentlich ein, wenn sich die Therapie dem Ende nähert, damit der Patient nicht von jetzt auf gleich auf der Straße steht.
Hi.
Dem möchte ich kurz wiedersprechen. Es kommt auch auf die Arbeitsweise des T an und den Fokus der Therapie. Meine macht generell nur alle 2 Wochen. Kürzer nur bei akuten Krisen. Begründung laut ihr ist, dass das normale Leben auch stabilisiert und wenn man nur in Therapie sitzt man da immer wieder raus gerissen wird. Das setzt aber natürlich voraus, dass das normale leben funktioniert und in der Therapie schwierigere Dinge besprochen werden, als das was im Alltag passiert.

Bei einer Therapie um akute Krisen zu entwirren Kau die Frequenz sicher zu gering.
Bei anderen Problemstellungen kann man aber auch alle 2 Wochen richtige Therapie machen.



LG


Landkärtchen
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Beitrag Di., 22.05.2018, 14:49

Seeboje, die wievielte Therapieverlängerung steht denn bei dir an?
Ich las, dass du momentan eine Verhaltenstherapie machst und ich kann mir vorstellen, dass es nicht mehr allzu viele Stunden insgesamt gibt um deine großen „Baustellen“ zu bearbeiten.

Hast du schon mal überlegt das therapeutische Verfahren zu wechseln, damit du eine regelmäßige und höher frequentierte Begleitung für das Angehen von größeren inneren und äußeren Veränderungen und Prozessen hast? Ich stelle mir das unter deinen momentanen therapeutischen Gegebenheiten äußerst schwer vor.

Ich finde, dass deine Therapeutin eine Mitverantwortung für den therapeutischen Prozess trägt. Eine mögliche provokative Intervention so kurz vor einem Therapieende finde ich fragwürdig, denn es gab sicherlich schon vorher ausreichend viele Gelegenheiten dich auf „blinde Flecken“ aufmerksam zu machen. Mir scheint, dass dein jetziges Handeln (Vorgespräch und möglicher Aufenthalt in einer Tagesklinik, Krankschreibung) aus der Angst und einem Druck heraus entsteht, die Therapeutin womöglich zu verlieren wenn du nicht dementsprechend „einsichtig“ am Freitag bist. Unter diesen Umständen können meines Erachtens selten wirkliche innere Veränderungen eingeleitet werden, reifen und stattfinden.
Dafür braucht es Zeit, eine sichere, vertrauensvolle (therapeutische) Begleitung an deiner Seite und von beiden Ausdauer, Mut und Zuversicht.

LG-Landkärtchen
Was wäre das Leben, hätten wir nicht den Mut, etwas zu riskieren?

Vincent van Gogh

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Montana
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Beitrag Di., 22.05.2018, 14:54

Naja, gut. Hätte bei mir das normale Leben funktioniert, wäre ich gar nicht in Therapie gegangen. Meine Erfahrung ist die, dass ich bei zu langen Abständen zwischen den Stunden die Therapie jedesmal von vorne anfange. Hat mit fehlender Objektkonstanz zu tun. Der Therapeut ist dann jedesmal ein Fremder.


mio
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Beitrag Di., 22.05.2018, 15:25

Montana hat geschrieben: Di., 22.05.2018, 14:54 Hat mit fehlender Objektkonstanz zu tun. Der Therapeut ist dann jedesmal ein Fremder.
Dieses Problem hat aber ja nicht jeder Patient. Ich hab damit zB. keinerlei Probleme und ich fand zwischendrin einfach mal "Alltag" haben auch immer regelrecht "erholsam". Einfach mal ne Zeit lang nicht an die "schweren Themen" ran müssen und den Kopf wieder ein bisschen frei kriegen davon und emotional Abstand gewinnen.

Ich denke da muss immer auf den Einzelfall geschaut werden. Dh. es kann gut sein höherfrequent zu arbeiten wenn das Vertrauen ansonsten jede Stunde neu aufgebaut werden muss, es kann aber auch gut sein mit weniger hoher Frequenz zu arbeiten um die "Dosis" nicht zu "viel" werden zu lassen und die noch vorhandene Stabilität so zu erhalten.

Therapeut und Patient sollten sich da meiner Meinung nach individuell abstimmen und nach der passenden Lösung suchen.

Einen eh schon anstrengenden Alltag bewältigen UND intensiv hochfrequent Therapie machen könnte für meine Begriffe auch schnell zu einer noch größeren Überforderung führen und erst recht destabilisieren, je nach Grundvoraussetzung eben.

Da dürfe es dann wirklich angeraten sein den Alltag mal "abzugeben" und sich ausschließlich auf die Therapie zu konzentrieren. Die schlaucht ja schon genug.

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Seeboje
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Beitrag Di., 22.05.2018, 15:49

Hallo Landkärtchen,

ich hatte bereits vor vielen Jahren eine VT, die damals sehr gut und vor allem zielführend war, es hatte allerdings auch mit einer ganz anderen Erkrankung zu tun.

Bis dato fand ich es auch nicht wirklich schlimm alle zwei Wochen zu meiner Therapeutin zu tigern zumal ich ja wusste, dass wenn irgendwas Gravierendes ist, sprich, wenn ich es gar nicht mehr aushalte, dass ich dann auch kurzfristig einen Termin bei ihr bekomme.

Gedanken über eine andere Therapieform habe ich mir bis dato nicht gemacht, da ich andere Therapieformen nicht kenne (nur deren Bezeichnung).

Als ich vor kurzem bei dem Psychiater vorstellig werden musste hat er mich auch nach der Therapieform gefragt und er fand diese als adäquat (gut wir haben uns auch nur 5 Mintuen unterhalten).

Was die Verlängerung anbelangt so habe ich zunächst 35 und dann 25 Stunden bewilligt bekommen, es wäre nun also die zweite Verlängerung, wobei meine Therapeutin meinte sie hätte sowohl bei dem Erstantrag als auch bei dem Verlängerungsantrag nur so schwammige Diagnosen angegeben. Man könnte noch viele Stunden über einen - ich nenn es jetzt mal - "Verschlimmerungsantrag" oder gar durch einen Diagnosewechsel bewilligt bekommen.

Bis jetzt läuft es wohl nur unter "Anpassungsstörung" und "Schlafproblemen".

Was die Provokation angeht, da war sie bis dato eigentlich sehr zurückhaltend. Wie schon geschrieben - in der ersten Stunde hatte sie mich gleich fürchterlich in der Mangel und dazwischen hat sie immer mal wieder so ein paar Spitzen von sich gegeben, allerdings haben wir beide darüber mehr geschmunzelt. Das was da bei der letzten Therapiestunde abgelaufen ist hatte schon einen ganz anderen Stellenwert - in dem Ton hat nichtmals meine Mutter mit mir geschimpft. :-(

Ich weiß aber auch was sie damit meinte und ich bin ja auch schon zum Nachdenken gekommen und in Verbindung mit der Kommunikation hier im Forum weiß ich definitiv, dass ich was tun muss nur hinsichtlich des WIEs habe ich große Umsetzungsprobleme.

Dass mein jetziges Handeln durch Druck der Therapeutin ausgelöst wurde stimmt nicht ganz. Klar, hat sie mich durch ihr Auftreten zum Nachdenken angeregt, aber so richtig klick gemacht hat es schon eine Stunde vorher (auch viel zu spät, aber immerhin). Ich hatte an dem Tag echt Angst was Dummes zu machen, weil ich einfach nicht mehr konnte. Die Tagesklinik kam aber auch nur in Betracht, weil es bis zum Beginn einer Reha noch viel viel länger dauern würde.

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Seeboje
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Beitrag Fr., 25.05.2018, 09:53

So, da bin ich nochmal....

Soeben war also die Stunde der Wahrheit.....

Zwar hatte ich insgeheim gehofft meine Therapeutin würde ihr Verhalten der letzten Stunde irgendwie aufklären oder entschuldigen, aber weit gefehlt. Lt. ihrer Aussage war es genau richtig und sie hat auch während der Gartenarbeit über diese Therapiestunde und über mich nachgedacht (yeahhhhhhh).

Sie fand es gut, dass ich verärgert die Praxis verlassen habe und dass ich endlich nicht nur die "nette Patientin" war.

Das Gespräch heute erfolgte sehr ernst und ruhig, das bin ich eigentlich nicht so von ihr gewohnt, denn sonst war es immer von einer absoluten Freundlichkeit geprägt (was jetzt nicht heissen soll, dass sie heute unfreundlich war), aber sonst war sie mir gegenüber immer sehr sehr offen und hat an der ein oder anderen Stelle auch mal einen Witz gerissen - es war sonst immer so ein Gespräch wie unter Freundinnen.

Heute war das alles anders, aber es war mir nicht unangenehm - im Gegenteil, jetzt hat es mehr für mich den Charakter einer Therapie.

Zum Schluss habe ich dann auch diesen Verlängerungsantrag unterschrieben, aber nicht ohne sie vorher zu fragen, ob sie damit auch klarkommen würde und ob sie es befürworten würde. Ihre Antwort war knapp und präzise: "Unbedingt".

Blöd ist allerdings, dass sie jetzt wohl nur so 10 - 15 Stunden beantragen wird zumal sie im Gespräch vorher mir sagte, dass sie es für absolut wichtig finden würde, dass ich jetzt schnellstmöglichst die Tagesklinik aufsuche. Für mich kann ich "nur" 10 - 15 Stunden mit einem dringend empfohlenen Aufenthalt in der Tagesklinik nicht in Einklang bringen, aber gut, so sei es.....

Jetzt ist erstmal 4 Wochen Funkstille und in der Zwischenzeit hoffe ich auf eine Genehmigung seitens der Krankenkasse. Es geht also weiter.....

Nochmals vielen Dank für Eure Unterstüzung und fürs "Augen-Öffnen".

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RoboCat
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Beitrag Fr., 25.05.2018, 16:19

Seeboje hat geschrieben: Fr., 25.05.2018, 09:53 Für mich kann ich "nur" 10 - 15 Stunden mit einem dringend empfohlenen Aufenthalt in der Tagesklinik nicht in Einklang bringen
Weil?

Eine Tagesklinik bedeutet Versorgung für mehrere Stunden am Tag. Das kann eine Einzeltherapeutin nicht leisten. Hatte sie nicht ursprünglich was von Abhängigkeit gesagt? Macht es dir denn Angst, dass es in max 15 Stunden vorbei sein könnte? Mir ginge es glaube ich schon so, in deiner Situation.
:axt:


mio
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Beitrag Fr., 25.05.2018, 19:53

Seeboje hat geschrieben: Fr., 25.05.2018, 09:53 Blöd ist allerdings, dass sie jetzt wohl nur so 10 - 15 Stunden beantragen wird zumal sie im Gespräch vorher mir sagte, dass sie es für absolut wichtig finden würde, dass ich jetzt schnellstmöglichst die Tagesklinik aufsuche. Für mich kann ich "nur" 10 - 15 Stunden mit einem dringend empfohlenen Aufenthalt in der Tagesklinik nicht in Einklang bringen, aber gut, so sei es.....
Therapeuten können je nach Therapieform formal nur ein bestimmtes Kontingent an Verlängerungsstunden beantragen.

Je nachdem ob Deine Therapeutin noch nach dem alten oder dem neuen Model beantragt (wenn ich es jetzt richtig im Kopf habe dürfte dass bei Dir so wie Du es geschrieben hast würde das alte Model sein; das würde bedeuten dass Du die Therapie vor April 2017 begonnen hast) hält sie sich da wahrscheinlich erst mal einfach an die Formalitäten. Es können in Ausnahmefällen nach Erreichung des "allgemeinen" Maximalkontingents auch weitere Stunden beantragt werden, aber dass muss sie dann eben entsprechend gut verargumentieren können. Sowas hat sie Dir gegenüber ja auch schon angemerkt.

Und in der Tagesklinik kannst Du Dir ja auch noch mal viel erarbeiten, das ist ja auch Therapie, und sie hast Du dann eben für "davor" und "danach" je nachdem wie es jetzt zeitlich läuft. Ich würde das also erst mal nicht als "Widerspruch" sehen sondern denke dass sie da taktisch vorgeht (also dem Gutachter gegenüber, nicht Dir gegenüber).

http://www.kbv.de/media/sp/Praxisinform ... Reform.pdf

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Seeboje
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Beitrag Sa., 26.05.2018, 13:23

Mir bleibt eh jetzt nichts anderes als abzuwarten.

Klar habe ich meinen derzeitigen psychischen Zustand mit den beantragten Therapieeinheiten versucht zu vergleichen.

Ähnlich wie es bei einem Arztbesuch ist, wenn es einem richtig schlecht geht, dann muss man u.U. mehrfach zum Arzt (der Verlgeich hinkt zwar, aber vielleicht wissen ja einige was und wie ich das meine).

Oder anders ausgedrückt: Zum Beginn der Therapie hat man mir 35 Stunden zugesprochen, da ging es mir im Vergleich zu jetzt nicht so schlecht. Jetzt geht es mir schlechter und die Stunden sind nun äussert knapp bemessen, aber so ist das wohl nun erstmal.

Ich hoffe wirklich, dass das mit der Tagesklinik so funktioniert wie meine Therapeutin und ich es uns vorstellen und dass ich wirklich davon profitieren kann.

Erstmal bin ich überhaupt froh, dass es (hoffentlich) weitergeht und dass ich nicht in meinem derzeitigen Zustand alleingelassen werde und natürlich hoffe ich, dass ich nie wieder einen solchen Absturz erlebe.....

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