Zu kontrolliert?
Ich habe nie behauptet, es dürfe im Leben keine schlechten Gefühle geben. Es ging nur ums Weinen, das bis zur totalen Erschöpfung führt. Das ist ja kein normales Weinen, das sich zeigt, wenn man zum Beispiel eine schmerzhafte Verletzung hat oder einen (nicht das ganze Leben bedrohenden) Verlust erlitten hat. Ich weiß nicht, ob du das kennst, aber es gibt auch Situationen, wo man einen Blick hinter die eigene Fassade erhascht, wo man diesen riesigen Abgrund sieht und wo Verzweiflung und Angst alles beherrschen. Das hat nichts mit den aktuellen Lebensumständen zu tun, resultiert also nicht aus finanzieller Not und Existenzängsten. Das ist etwas ganz altes. Momente, in denen ich Zugang zu Erinnerungen habe, die normalerweise abgespalten sind.
Ich erwarte nicht, dass du das verstehst.
Ich erwarte nicht, dass du das verstehst.
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Ja, und die VERGANGEN sind. VERGANGEN!
Solange Du Dich diesbezüglich selbst bemitleidest (also versuchst etwas rückwirkend ungeschehen zu machen, was logischerweise nicht geht) wirst Du diese Tatsachen niemals integrieren und immer weiter leiden (also auch nicht "entspannen").
Erst wenn Du akzeptierst DASS es so ist trauerst Du wirklich und beweinst den "Verlust" bzw. den Mangel. Meint: Wenn Du Dich zwar in den Schlaf weinst (was gut sein kann, wenn es WIRKLICH akzeptiert), Dich aber gleichzeitig weigerst anzuerkennen, dass sowas nunmal geschieht und rückwirkend keine Veränderung möglich ist, weinst Du immer wieder. Aber Du weinst dann nicht aus "Schmerz" sondern Du beweinst dann die "unerfüllte Erwartung". Auch das kann nötig sein, aber der Schmerz verbirgt sich dahinter. Es ist dann also letztlich Vermeidung, Angst davor erwachsen zu werden.
Lass' dir nichts einreden, was mit dir nichts zu tun hat, sondern mit anderen. Ich empfinde das gerade unerträglich, wie anderen ihr Empfinden in Abrede gestellt bzw. erklärt wird durch Besserwisserei, Projektion oder was weiß ich.Montana hat geschrieben: ↑Sa., 28.04.2018, 12:43 Genau da waren wir am Anfang: du schriebst, dass Weinen etwas "löst" und sich dadurch Entspannung einstellt, die sich durch Schlaf zeigt. Genau da widerspreche ich. In meiner eigenen Erfahrung "löst" sich da gar nichts, sondern es erfolgt ein Zusammenbruch. Gut zu erkennen daran, dass ich nicht erholt aufwache.
Natürlich muss Erschöpfung nicht automatisch in Entspannung münden. Sonst müssten Leute mit Burnout ja tiefenentspannt sein.
http://www.yaacool-beauty.de/index.php?article=2183Allerdings muss Entspannung nicht immer mit Erschöpfung einhergehen. Die Erschöpfung deutet den Forschern von Rheingold zufolge sogar eher daraufhin, dass Loslassen und Entspannung nicht funktioniert haben und zum Beispiel immer noch unangenehme Gedanken durch den Kopf schwirren. Nach einer Entspannungsübung könne ein erschöpftes Gefühl darauf hindeuten, dass der Körper noch nicht geschult genug ist im Erlernen der Entspannungsreaktion.
Liebe Grüße
stern
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»Je größer der Haufen,
umso mehr Fliegen sitzen drauf«
(alte Weisheit)
umso mehr Fliegen sitzen drauf«
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Das widerspricht in keinster Weise dem was ich geschrieben habe. Es besteht dann noch ein Defizit dahingehend WIRKLICH loszulassen. Das ist aber eher was "gedankliches" und nichts "körperliches". Der Körper tut sein Bestes, aber das EGO ist noch nicht bereit zu wachsen (und zu akzeptieren).stern hat geschrieben: ↑Sa., 28.04.2018, 13:15
http://www.yaacool-beauty.de/index.php?article=2183Allerdings muss Entspannung nicht immer mit Erschöpfung einhergehen. Die Erschöpfung deutet den Forschern von Rheingold zufolge sogar eher daraufhin, dass Loslassen und Entspannung nicht funktioniert haben und zum Beispiel immer noch unangenehme Gedanken durch den Kopf schwirren. Nach einer Entspannungsübung könne ein erschöpftes Gefühl darauf hindeuten, dass der Körper noch nicht geschult genug ist im Erlernen der Entspannungsreaktion.
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Also, mir reicht es hier. Danke, Stern, für deinen Beitrag. Eine weitere Diskussion ist leider sinnlos, darum verabschiede ich mich.
Ich bin auch raus und überlasse Mio das Feld ... schade, dass von Mio abweichende Empfindungen hier so planiert werden...
Liebe Grüße
stern
stern
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Stern, bist Du abhängig von meinem Verständnis und meiner Erlaubnis? Sonst hast Du doch auch kein Problem damit mir regelrecht "nachzustellen" mit Deinen Links...
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Ich finde es schade, dass ihr euch hier so in die Wolle gekriegt habt und gar nicht mehr wirklich zum Thema geschrieben habt. Das war natürlich nicht meine Intention und ich hoffte auf mehr Input (keine Nebenschauplätze).
Wer noch etwas zu dem ursprünglichen Thema beitragen möchte, kann das gerne noch tun und darüber würde ich mich auch freuen.
Wer noch etwas zu dem ursprünglichen Thema beitragen möchte, kann das gerne noch tun und darüber würde ich mich auch freuen.
Hi Prinzessin,
Hmm, aber du fühlst ja. Im Nachhinein. Für dich allein, reicht das etwa nicht?
"Er spüre wenig von mir."
Wieso ist es wichtig dass er dich spürt, eigentlich?
Hmm, aber du fühlst ja. Im Nachhinein. Für dich allein, reicht das etwa nicht?
"Er spüre wenig von mir."
Wieso ist es wichtig dass er dich spürt, eigentlich?
[wegzudenken, mehr nicht]
Hallo Prinzessin,
meine Erfahrung: Das mit den Gefühlen lässt sich nicht forcieren oder erzwingen. Die kommen und gehen. Und wann das passiert, darauf habe ich selbst wenig Einfluss.
Worauf ich Einfluss habe: Meine Wahrnehmung. Die kann ich trainieren, schulen, schärfen. Dass ich anfange, Dinge auf Gefühlsebene wahrzunehmen, die ich früher ausgeblendet habe. Und da bist du ja auch schon dabei, so wie ich dich verstehe. Hinschauen im Alltag, Achtsamkeit usw. Das alles braucht auch Zeit. Gönne dir diese Zeit, denn durch Überstürzen gewinnst du dabei nix.
Das Zeitversetzte, das kenne ich auch. Für mich ist das einfach so, dass es für mich 'sicherer' ist, das alles zu fühlen, wenn ich mit mir selbst alleine bin. Hab mal mit der Therapeutin drüber geredet, die meinte: "Logisch, kommt das erst, wenn Sie alleine sind. Wenn ich dabei bin, oder jemand anders, das würde sich für Sie viel zu gefährlich anfühlen..." Und ich glaube damit hat sie Recht. Und das ist im Moment auch einfach so und darf so sein.
Was ich mache, konsequenter inzwischen (fiel mir lange sehr, sehr schwer): Das, was mir im Nachhinein kommt, wiederum ansprechen in der nächsten Stunde. Das ist inzwischen "normal", dass ich sage, übrigens, da war noch was. Und es ist gut, dass das Raum bekommt. Dadurch kommen dann auch diese Gefühle wieder in den Raum zurück. Dadurch fange ich an, diese Gefühle zu zeigen, der Therapeutin, aber auch mir selbst. Und ich glaube, darum geht es ja eigentlich. Dass man sich spürt, und dass man sich dann auch zeigen *kann* (wenn man möchte). Dass ich die Entscheidung treffen kann, ob ich etwas zeige oder nicht. Diese Entscheidung war mir ganz lange genommen, weil ich nix zeigen *konnte*, selbst wenn ich gewollt hätte. Jetzt kann ich mich entscheiden, und das gibt mir auf breiter Ebene mehr Möglichkeiten. Und das fühlt sich wiederum 'gut' an.
Alles Gute für dich.
meine Erfahrung: Das mit den Gefühlen lässt sich nicht forcieren oder erzwingen. Die kommen und gehen. Und wann das passiert, darauf habe ich selbst wenig Einfluss.
Worauf ich Einfluss habe: Meine Wahrnehmung. Die kann ich trainieren, schulen, schärfen. Dass ich anfange, Dinge auf Gefühlsebene wahrzunehmen, die ich früher ausgeblendet habe. Und da bist du ja auch schon dabei, so wie ich dich verstehe. Hinschauen im Alltag, Achtsamkeit usw. Das alles braucht auch Zeit. Gönne dir diese Zeit, denn durch Überstürzen gewinnst du dabei nix.
Das Zeitversetzte, das kenne ich auch. Für mich ist das einfach so, dass es für mich 'sicherer' ist, das alles zu fühlen, wenn ich mit mir selbst alleine bin. Hab mal mit der Therapeutin drüber geredet, die meinte: "Logisch, kommt das erst, wenn Sie alleine sind. Wenn ich dabei bin, oder jemand anders, das würde sich für Sie viel zu gefährlich anfühlen..." Und ich glaube damit hat sie Recht. Und das ist im Moment auch einfach so und darf so sein.
Was ich mache, konsequenter inzwischen (fiel mir lange sehr, sehr schwer): Das, was mir im Nachhinein kommt, wiederum ansprechen in der nächsten Stunde. Das ist inzwischen "normal", dass ich sage, übrigens, da war noch was. Und es ist gut, dass das Raum bekommt. Dadurch kommen dann auch diese Gefühle wieder in den Raum zurück. Dadurch fange ich an, diese Gefühle zu zeigen, der Therapeutin, aber auch mir selbst. Und ich glaube, darum geht es ja eigentlich. Dass man sich spürt, und dass man sich dann auch zeigen *kann* (wenn man möchte). Dass ich die Entscheidung treffen kann, ob ich etwas zeige oder nicht. Diese Entscheidung war mir ganz lange genommen, weil ich nix zeigen *konnte*, selbst wenn ich gewollt hätte. Jetzt kann ich mich entscheiden, und das gibt mir auf breiter Ebene mehr Möglichkeiten. Und das fühlt sich wiederum 'gut' an.
Alles Gute für dich.
When hope is not pinned wriggling onto a shiny image or expectation, it sometimes floats forth and opens.
― Anne Lamott
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Hey, ja. Ich fühle. Im Nachhinein. Geht es aber nicht auch um das Fühlen in der Stunde?
Seine Aussage er spürt so wenig von mir, suggeriert mir, dass er wohl normalerweise mehr bei seinen Patienten spürt oder gerne mehr spüren würde. In der Analyse arbeitet man ja mit Übertragung und Gegenübertragung und, wenn er bei mir so wenig spürt, frage ich mich halt, ob das so richtig funktioniert? Er arbeitet ja auch mit Deutungen und die muss er ja irgendwoher nehmen. Ich nehme an neben dem reinen Erzählten, achtet er auf Körpersprache, Mimik, Gestik und sein Gefühl dabei. Und wenn er bei mir nichts spürt, gereicht mir das ja zum Nachteil bzw bedeutet, dass der analytische Prozess vielleicht nicht so gut läuft wie er könnte. Deshalb mache ich mir Gedanken darum und über meine Kontrolle.
Zudem habe ich schon immer den Eindruck als würde er auf so einen Gefühlsausbruch meinerseits (entweder Wut oder Tränen) warten. Kann aber auch sein, dass ich mir das nur einbilde.
Seine Aussage er spürt so wenig von mir, suggeriert mir, dass er wohl normalerweise mehr bei seinen Patienten spürt oder gerne mehr spüren würde. In der Analyse arbeitet man ja mit Übertragung und Gegenübertragung und, wenn er bei mir so wenig spürt, frage ich mich halt, ob das so richtig funktioniert? Er arbeitet ja auch mit Deutungen und die muss er ja irgendwoher nehmen. Ich nehme an neben dem reinen Erzählten, achtet er auf Körpersprache, Mimik, Gestik und sein Gefühl dabei. Und wenn er bei mir nichts spürt, gereicht mir das ja zum Nachteil bzw bedeutet, dass der analytische Prozess vielleicht nicht so gut läuft wie er könnte. Deshalb mache ich mir Gedanken darum und über meine Kontrolle.
Zudem habe ich schon immer den Eindruck als würde er auf so einen Gefühlsausbruch meinerseits (entweder Wut oder Tränen) warten. Kann aber auch sein, dass ich mir das nur einbilde.
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Ja, aber diese Erwartung deines Therapeuten - das macht was mit dir. Und glaub mir, das wird nicht dazu führen, dass du in der Stunde mehr "fühlst" oder das mehr zeigst (dir selbst und ihm gegenüber).
Hier geht es um dich. Und wo du stehst. Und nicht darum, was seine Erwartungen sind.
Was macht das mit dir, dass er sagt, er spürt so wenig von dir?
Was löst das in dir aus?
Vielleicht wäre es ein Anfang, darüber zu sprechen.
Und über die "nachgelagerten" Gefühle, die dann später auftauchen. Meine Erfahrung ist, wenn ich über diese zeitverzögerten, asynchronen Gefühle spreche, dann fangen die auch an, unmittelbar greifbar/er zu werden.
Nochmal: Das Ganze ist ein Prozess. Kein An/Aus mit Anschaltknopf. Und es braucht Zeit und Geduld und auch ein geduldiges Gegenüber. Sprich mit ihm darüber, was du brauchst, um an deine Gefühle besser heranzukommen, um sie selbst auch besser zu fühlen. Druck hilft dabei meistens nicht, sagt meine Erfahrung.
Hier geht es um dich. Und wo du stehst. Und nicht darum, was seine Erwartungen sind.
Was macht das mit dir, dass er sagt, er spürt so wenig von dir?
Was löst das in dir aus?
Vielleicht wäre es ein Anfang, darüber zu sprechen.
Und über die "nachgelagerten" Gefühle, die dann später auftauchen. Meine Erfahrung ist, wenn ich über diese zeitverzögerten, asynchronen Gefühle spreche, dann fangen die auch an, unmittelbar greifbar/er zu werden.
Nochmal: Das Ganze ist ein Prozess. Kein An/Aus mit Anschaltknopf. Und es braucht Zeit und Geduld und auch ein geduldiges Gegenüber. Sprich mit ihm darüber, was du brauchst, um an deine Gefühle besser heranzukommen, um sie selbst auch besser zu fühlen. Druck hilft dabei meistens nicht, sagt meine Erfahrung.
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Hi Lisbeth,
Ich habe letzte Woche mit ihm darüber gesprochen und es war sehr sehr gut! ich spürte in der stu5nde viel Vertrauen und konnte einfach alles dazu sagen (alle Gedanken). Dass ich eben oft danach spüre, es in der stunde nicht greifen kann oder es sogar wegschiebe, weil es manchmal zu krass ist. Er fand es überhaupt nicht "schlimm " oder gar traurig (fragte mich natürlich warum das für mich traurig ist) und meinte, dass das ja eine ganz wichtige Beobachtung wäre. Es ja erst mal darum geht überhaupt zu fühlen und es bewusst zu machen.
Ich glaube das Eis ist jetzt gebrochen und wir können da in Zukunft mit arbeiten. Ich will da auf jeden Fall dran bleiben u da hin gucken, was ich fühle , auch wenn es erst später, ist. Wünschen würde ich mir natürlich das gleich in der Stunde zu bemerken und sagen zu können.
Ich habe letzte Woche mit ihm darüber gesprochen und es war sehr sehr gut! ich spürte in der stu5nde viel Vertrauen und konnte einfach alles dazu sagen (alle Gedanken). Dass ich eben oft danach spüre, es in der stunde nicht greifen kann oder es sogar wegschiebe, weil es manchmal zu krass ist. Er fand es überhaupt nicht "schlimm " oder gar traurig (fragte mich natürlich warum das für mich traurig ist) und meinte, dass das ja eine ganz wichtige Beobachtung wäre. Es ja erst mal darum geht überhaupt zu fühlen und es bewusst zu machen.
Ich glaube das Eis ist jetzt gebrochen und wir können da in Zukunft mit arbeiten. Ich will da auf jeden Fall dran bleiben u da hin gucken, was ich fühle , auch wenn es erst später, ist. Wünschen würde ich mir natürlich das gleich in der Stunde zu bemerken und sagen zu können.
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