Meine beste Freundin hat sich zurück gezogen

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Miss_Antroph
Helferlein
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Beiträge: 130

Beitrag Mo., 27.05.2019, 15:06

Hallo Lemon,

irgendwie interessiert es mich wie die Geschichte weiterging. Hat sich Deine Freundin bei Dir gemeldet?
Es würde mich freuen, wenn ihr wieder zusammengefunden habt.

Viele Grüße

Miss
Du bist zu schnell gelaufen für dein Glück. Nun, da du müde wirst und langsam gehst, holt es dich ein.

Friedrich Nietzsche
deutscher Philosoph

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Thread-EröffnerIn
lemon
[nicht mehr wegzudenken]
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Beiträge: 2006

Beitrag Mi., 19.06.2019, 14:45

Hallo Miss,

habe jetzt erst deine Nachricht entdeckt, da ich kaum noch hier war das letzt Jahr.

Ich hatte meiner Freundin zu Weihnachten geschrieben, darauf hin kam ein Danke und dass sie mir ein zufriedenes glückliches neues Jahr wünscht.
Das war das einzige Lebenzeichen seit langem und seither nichts mehr.
Ich schrieb ihr zum Geburtstag und meine andere beste Freundin und ich haben ihr vom Urlaub aus eine Nachricht gesandt mit Fotos und dass wir sie vermissen. Da kam nichts zurück.

Miss, momentan macht es mich fast wütend, wenn ich daran denke. Dann wiederum denke ich mir, ich weiß ja auch nicht was in ihr vorgeht und sie wird ihre Gründe haben. Und dann denke ich wieder, wenn sie mit mir bzw. uns nichts zu tun haben möchte, dann muss ich das akzeptieren. Wobei ich das natürlich überhaupt nicht verstehen kann, wir konnten 47 Jahre über alles offen sprechen, auch über alle Unannehmlichkeiten, über alles was uns bewegt und nun können wir über gar nichts mehr sprechen, weil sie keinen Kontakt mehr zu uns möchte und wir kennen nicht mal einen Grund. Außer was ich schon geschrieben hatte, es ist uns unbegreiflich, wir hatten im Urlaub auch viel über sie gesprochen, meine andere Freundin und ich. Ich bin heilfroh, dass wir uns noch haben, das tut richtig gut und fühlt sich an wie eh und je und B. möchte einfach nicht mehr zu uns gehören :-(( .

Wie gehts dir denn Miss mittlerweile?

Ich grüße dich herzlich,
lemon
[center]Das, was wir Menschen am meisten brauchen,
ist ein Mensch, der uns dazu bringt,
das zu tun, wozu wir fähig sind.[/center]

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EasyLuck
sporadischer Gast
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Beiträge: 14

Beitrag Fr., 28.06.2019, 10:55

Ich denke, dir ist noch immer nicht die EXTREME AUSNAHMESITUATION nicht bewusst, in der sich deine Freundin befunden hat und vielleicht noch befindet.
Deine Aufgabe als Freundin ist es das auszuhalten. Weil ihr Leben zusammengebrochen ist. Von einem Tag auf den anderen hat sich alles in ihrem Leben geändert. Und da ist es egal was du von Beerdigungen hältst (Beerdigungen werden für die Hinterblebenen veranstaltet, nicht für den Toten - man geht da zu einem Großteil hin, um die Trauernden zu unterstützen) oder dass du krank bist oder wie viel sie über sich redet. Als ihre beste Freundin hast du sie in höchster Not zu unterstützen und nicht hängen zu lassen.
Die Trauer dauert Jahre und wenn es so eine große Liebe war, ist sie noch immer in großer Trauer - 2 Jahre sind gar nichts. Das überstrahlt alles. Wirklich alles. Sie hat zur gleichen Zeit ihre große Liebe und ihre zwei besten Freundinnen verloren. Das ist schon ein großes Drama.
Vielleicht hättet ihr sie damals mal einladen können, vielleicht den jährlichen Wellnessurlaub in eine "Wir-hören-dir-zu-Woche" verwandeln können. Für sie hat euer Bemühen offensichtlich nicht gereicht.
Vielleicht war eure Freundschaft auch so toll weil ihr nie wirlich etwas füreinander tun musstet und nur die guten Zeiten miteinander verbracht habt?

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Thread-EröffnerIn
lemon
[nicht mehr wegzudenken]
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weiblich/female, 58
Beiträge: 2006

Beitrag Di., 02.07.2019, 22:32

EasyLuck hat geschrieben: Fr., 28.06.2019, 10:55 Die Trauer dauert Jahre und wenn es so eine große Liebe war, ist sie noch immer in großer Trauer - 2 Jahre sind gar nichts. Das überstrahlt alles. Wirklich alles. Sie hat zur gleichen Zeit ihre große Liebe und ihre zwei besten Freundinnen verloren. Das ist schon ein großes Drama.
Vielleicht hättet ihr sie damals mal einladen können, vielleicht den jährlichen Wellnessurlaub in eine "Wir-hören-dir-zu-Woche" verwandeln können. Für sie hat euer Bemühen offensichtlich nicht gereicht.
Vielleicht war eure Freundschaft auch so toll weil ihr nie wirlich etwas füreinander tun musstet und nur die guten Zeiten miteinander verbracht habt?
So mag es stimmen EasyLuck. Auch, dass uns die extreme Ausnahmesituation nicht bewusst war.
Wir haben sie eingeladen und ihr zugehört, das wollte sie nicht oder nicht mehr.
Sie hat sich nicht geäußert, außer dass sie mal in einer Mail schrieb, wir haben unsere Pflicht als Freundinnen nicht erfüllt.

Doch welche Pflicht? Gerade das macht doch Freundschaft aus, dass es keine Pflicht gibt, alles kommt freiwillig und jeder bringt ein, was er kann; so haben wir alle drei das betrachtet, da waren wir uns immer einig gewesen, bis vor dem Todesfall.

Es kann auch sein, dass der Tod ihres geliebten zweiten Mannes das erste wirklich Schlimme gewesen war, was in B.s Leben passiert ist. Ihr Leben ist bis dahin immer gut verlaufen (zumindest im Großen und Ganzen). Sie hatte keine großen Probleme / Sorgen / Kummer / Krankheit / Geldsorgen... usw., es war immer besonders gut um sie bestellt im Vergleich zu uns zweien anderen, wir haben schon viele Hürden überstanden und mussten uns durchboxen. B. ist immer alles in den Schoß gefallen. Das ist etwas übertrieben ausgedrückt, doch es war wirklich in etwa so, sie hatte immer ein leichtes Leben, alles ist geflutscht und es gab keine großartigen Sorgen. Da hatten wir alle drei früher auch drüber geredet, wir waren offen und ich hab mich für B. gefreut, dass alles so gut läuft bei ihr, auch wenn ich ein wenig neidisch war, das habe ich auch formuliert, doch kein feindliches "neidisch" sondern nur das Gefühl, dass mans auch gerne mal einfach hätte und dass es jedoch schön ist, dass es bei ihr gut klappt; wir haben uns dies alles mitgeteilt und uns ausgetauscht über alles Erleben, da gabs keine Einschränkung, zumindest für mich, ich hab mich immer offen und frei unter uns dreien gefühlt.

Wir haben bestimmt viel falsch gemacht, aus B.s Sicht wohl alles, deshalb mag sie mit uns nichts mehr zu tun haben...
[center]Das, was wir Menschen am meisten brauchen,
ist ein Mensch, der uns dazu bringt,
das zu tun, wozu wir fähig sind.[/center]

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