Therapeutin lehnt heftig Geschenk ab

Haben Sie bereits Erfahrungen mit Psychotherapie (von der es ja eine Vielzahl von Methoden gibt) gesammelt? Dieses Forum dient zum Austausch über die diversen Psychotherapieformen sowie Ihre Erfahrungen und Erlebnisse in der Therapie.
Benutzeravatar

Thread-EröffnerIn
Coconekochan
Helferlein
Helferlein
weiblich/female, 32
Beiträge: 67

Beitrag Mo., 30.10.2017, 14:35

Klar hab ich die Krise. Ihr bin ich ja völlig egal...hat ja dann gleich wieder was zum abrechnen gefunden

Werbung

Benutzeravatar

Krümmelmonster
Forums-Gruftie
Forums-Gruftie
weiblich/female, 47
Beiträge: 569

Beitrag Mo., 30.10.2017, 16:55

Hallo Coconekochan,
hat ja dann gleich wieder was zum abrechnen gefunden.

-das würde ich der therapeutin hinschieben und fragen.
und hoffe das du dann eine sinnvolle Antwort bekommst.
wenn du mit der Antwort nicht zufrieden bist, nachhacken.
vielleicht will sie nur ihr konzept durch ziehen und weiß mit dir nichts anzufangen.

Benutzeravatar

Thread-EröffnerIn
Coconekochan
Helferlein
Helferlein
weiblich/female, 32
Beiträge: 67

Beitrag Mo., 30.10.2017, 17:04

Hat sie ja geschrieben. Während ich meinen Termin doch noch wollte meinte sie, dass sie diesen bereits neu vergeben hat.


mio
[nicht mehr wegzudenken]
[nicht mehr wegzudenken]
weiblich/female, 44
Beiträge: 9268

Beitrag Mo., 30.10.2017, 17:06

Coconekochan hat geschrieben: Mo., 30.10.2017, 14:35 ...hat ja dann gleich wieder was zum abrechnen gefunden
Du meinst Deinen bereits vergebenen Termin, oder?

Nun, hättest Du ihn haben wollen, dann hättest Du ihn nicht absagen dürfen. Ganz einfach. In dem Moment wo Du ihn absagst sagst DU: Ich will sie da nicht!

Dass sie nun reagiert mit: Gut, Frau Coconekochan möchte mich da nicht, dann vergebe ich den Termin anderweitig... ist nun wirklich nicht ihr "Versagen". Das hättest Du Dir mal vorher überlegen sollen. Sie ist sicher nicht auf der Welt um darauf zu warten bis Du Dich mal entschieden hast was Du denn nun möchtest... Und dass ihr ihr eigenes Wohlergehen (= ihr Einkommen) wichtig ist halte ich für ausgesprochen vorbildlich. Wäre ja gruselig wenn es anders wäre...

Werbung

Benutzeravatar

Thread-EröffnerIn
Coconekochan
Helferlein
Helferlein
weiblich/female, 32
Beiträge: 67

Beitrag Mo., 30.10.2017, 17:42

Ich versteh das schon trotzdem lässt sie mich jetzt mit all dem alleine sitzen und es geht mir schlecht. Ich mach mich völlig verrückt ob sie mich hasst und das nächste mal rausschmeißt wegen meinem Verhalten....


mio
[nicht mehr wegzudenken]
[nicht mehr wegzudenken]
weiblich/female, 44
Beiträge: 9268

Beitrag Mo., 30.10.2017, 17:48

Coconekochan hat geschrieben: Mo., 30.10.2017, 17:42 Ich mach mich völlig verrückt ob sie mich hasst und das nächste mal rausschmeißt wegen meinem Verhalten....
Dafür kann sie aber nichts. Das ist ganz allein Dein Ding. Hättest Du ihr Gesprächsangebot in der Stunde angenommen und nicht statt dessen auch noch die Folgestunde abgesagt, dann müsstest Du jetzt nicht darüber nachgrübeln was ist. Dh. das was gerade ist ist die Kosequenz Deines eigenen Verhaltens, nix weiter.

Du hast die Wahl: Grübele weiter bis zur klärenden Stunde oder versuche es zu stoppen und es einfach auf Dich zukommen zu lassen. Machen kannst Du diesbezüglich gerade eh nix. Außer Dir zu "merken" was das alles mit Dir gemacht hat und es mit in die nächste Stunde zu nehmen um es zu bearbeiten. Dann kommen solche Situationen in Zukunft vielleicht seltener vor, weil Du schon frühzeitiger antizipierst worauf es am Ende hinausläuft, wenn Du Dich so "bockig" verhälst.

Benutzeravatar

Krümmelmonster
Forums-Gruftie
Forums-Gruftie
weiblich/female, 47
Beiträge: 569

Beitrag Mo., 30.10.2017, 17:54

@mio
so einfach sehe ich es nicht.
erstens weist du nicht was in der Stunde vorgefallen ist.
wenigsten hätte die Thera einen Tag warten können!
es gibt auch andere Thera die mit sich reden lassen, wenn solche Situation Auftretten.
Bei mir war es damals so. Die Thera war überbelegt trotzdem gab sie ihn mir trotzdem, den Termin den ich abgesagt habe. Mein Glück!
Solche Thera die kein Gefühl haben und nur auf das einkommen schauen. Dann bin ich fehl am Platz.
Es gibt auch Theras die mit sich reden lassen und einen wachsen lassen und dadurch auch vertrauen schenken.
egal jeder Thera ist nicht gleich. Gott sei Dank!


isabe
[nicht mehr wegzudenken]
[nicht mehr wegzudenken]
anderes/other, 39
Beiträge: 3066

Beitrag Mo., 30.10.2017, 17:55

Dass du dich verrückt machst, gehört zu deinem Programm (ich kenne das).

Es ist übrigens nicht einmal gesagt, dass sie den Termin wirklich vergeben hat; denn die Wahrscheinlichkeit, dass ausgerechnet am Donnerstag oder Freitag jemand anruft und um einen Termin bittet, ist so groß nun auch wieder nicht... Nachdem du den Termin aber abgesagt hat, ist es ihre Entscheidung, was sie mit der frei gewordenen Zeit macht. Ich weiß, dass das hart klingt, aber wenn sie da nachgibt, bestätigt sie genau dieses Verhalten. Du willst ja nicht erreichen, dass die Menschen immer dann anspringen, wenn du in Panik bist, sondern du willst erreichen, dass du dich um dich selbst sorgen kannst. Dazu gehört: Termin nicht aus einer Wut heraus absagen, sondern erkennen: Die Gespräche bringen mir was (oder halt nicht). Und erkennen: Der Andere ist ein eigener Mensch. Und erkennen: Ich kann so was aushalten.


mio
[nicht mehr wegzudenken]
[nicht mehr wegzudenken]
weiblich/female, 44
Beiträge: 9268

Beitrag Mo., 30.10.2017, 18:11

Krümmelmonster, ich finde das ist schon ein Entgegenkommen:
Coconekochan hat geschrieben: So., 29.10.2017, 15:46 man hat gemerkt sie wollte es wieder gut machen. Hat auch mehr oder weniger selbst ein bisschen
eingesehen, dass sie zu heftig reagiert hat...
Hab dicht gemacht, konnte ihr nicht mehr in die Augen sehen... sie wollte es dann auch bearbeiten, dass ich es nicht mit nach Hause nehme. Aber in den Moment wollte ich einfach nur nach Hause.
Und das war in der Stunde. Wenn jemand dann sowas "stur" ablehnt, dann würde ich mir auch überlegen ob ein weiteres Entgegenkommen wirklich sinnvoll ist? Oder ob es vielleicht besser ist, wenn auch mal die Konsequenzen der eigenen (!) Ablehnung getragen werden müssen.

Mir kommt es halt schon so vor, als ob hier mehr Verantwortung der Therapeutin zugeschoben wird als diese hat, siehe zB. die Verantwortung für das eigene Essverhalten. Einerseits scheint ein hohes Bewusstsein darüber vorzuliegen, dass dieses Verhalten selbstschädigend ist, andererseits scheint darauf "gewartet" zu werden, dass jemand von außen kommt und es "wegmacht", wortlos. Es wird also "Hellseherei" und "Fremdversorgung" erwartet und das wird kein ambulanter Therapeut leisten.

Wenn die Fähigkeit zur Verantwortungsübernahme wirklich so gering ausgeprägt ist, wie man den Eindruck bekommen kann, dann wäre eine Klinik wirklich besser. Es gibt auch sowas wie "Therapiefähigkeit" und zu dieser gehört im ambulanten Setting die Fähigkeit des Klienten soweit stabil zu sein, dass er "schlimme Zustände" grundsätzlich in der Lage ist ein Stück weit selbst auszuhalten und zu tragen. Ist das nicht gegeben, dann ist das Setting falsch.

Mein Eindruck ist allerdings eher, dass hier auch ein Stück weit was dramatisiert wird, was vielleicht gar nicht so extrem ist. Denn immerhin scheint es zwischendurch durchaus ruhigere und reflektiertere Momente zu geben. Wirklich "innerlich Durchdrehen" kenne ich anders, da könnte ich nicht mal so einen Thread wie diesen hier eröffnen..

Benutzeravatar

Bumpam
Forums-Insider
Forums-Insider
weiblich/female, 41
Beiträge: 169

Beitrag Mo., 30.10.2017, 18:16

Liebe Coconekochen,
ich habe jetzt länger überlegt, ob ich auch noch nach den vielen Antworten etwas dazu schreiben soll, und habe mich jetzt doch dafür entschieden.
Ich kann sehr gut nachvollziehen, dass Dich die Reaktion, Dein Geschenk so heftig abzulehnen, sehr gekränkt hat.
Und ja es wäre gut gewesen in meinen Augen, wenn sie da ruhig und (besonders) respektvoll damit umgegangen wäre.
Das ist also nicht so gut gelaufen finde ich.
Ich hab überlegt, wie es mir da wohl gehen würde - ich würde allerdings, gebe ich zu, meiner Thera kein Geschenk anbieten. Mir könnte es auch passieren, dass ich dann die Stunde vielleicht nicht zu Ende bringen könnte.
In einer Situation ist es mir passiert, dass ich fast "weggelaufen" bin, bzw. ein kindlicher State, in den ich gerutscht war.
Miene Thera hatte da auch nur gemeint (auf das kindlich-panische "ich will nach Hause"), ob das heisst, dass ich die Stunde für heute beenden will. Und hätte mich auch glaube ich "einfach so" gehen lassen. Und meine nächste Stunde vergeben (sie hat eine Warteliste), wenn ich sie nicht gewollt hätte.
Das ist aber eigentlich Respekt. Mir Raum geben. Das was ich sage, egal welcher Anteil das sagt, ernst nehmen.
Wenn Du das gar nicht erleben kannst, in dieser therapeutischen Beziehung, dann, würde ich meinen, muss wohl an der (oder an der Beziehung mit einer anderen Thera, wenn die wirklich grundsätzlich nicht passt) noch einiges gearbeitet werden.
Ich würde Dir sehr wünschen, dass Du in der nächsten Stunde diese Gefühle, die jetzt da sind bearbeiten und an dieser Episode wachsen kannst.
LIebe Grüsse
Bumpam

Benutzeravatar

peppermint patty
[nicht mehr wegzudenken]
[nicht mehr wegzudenken]
weiblich/female, 80
Beiträge: 1931

Beitrag Mo., 30.10.2017, 18:20

Ich finde auch das Verhalten mit der Terminvergabe völlig daneben. Naja, warum sollte sie in den Punkt souverän sein, wenn sie es ansonsten anscheinend auch nicht zu sein scheint?

Als mich am Anfang meiner Therapie einige Dinge überfordert haben (und genau so eine Situation wie du sie erlebt hast hätte mich völlig überfordert), weil ich fleißig auf meine Thera übertragen habe - und das kam leider einige Male vor, habe ich immer mit Absage meiner Stunde reagiert. Flucht war und ist zum Teil immer noch mein Muster, auch wenn es schon viel besser geworden ist. Und meine Therapeutin hat nicht einen einzigen Termin anderweitig vergeben. Nicht mal am eigentlichen Therpietag, da sie mir immer die Möglichkeit einräumen wollte mich anders zu entscheiden, was ich auch fast immer getan habe. Sie hat mir die Entscheidung überlassen und das fand ich für meine Entwicklung sehr förderlich. So hatte ich die Möglichkeit einzusehen wenn ich mich verrannt hatte oder zu klären wenn sie daneben lag. Eine Thera ist nicht dafür da zu erziehen und indirekt zu vermitteln 'Sie haben abgesagt, jetzt tragen Sie die Konsequenz'. Eine Thera sitzt doch am längeren Hebel und sowas könnte man, neben der Herzlosigkeit, auch als Machtmissbrauch werten. Therapeutisch wäre so eine Person eine Katastrophe für mich gewesen und gelernt hätte ich ganz bestimmt nichts, jedenfalls nichts Konstruktives.


isabe
[nicht mehr wegzudenken]
[nicht mehr wegzudenken]
anderes/other, 39
Beiträge: 3066

Beitrag Mo., 30.10.2017, 18:26

Und meine Therapeutin hat nicht einen einzigen Termin anderweitig vergeben. Nicht mal am eigentlichen Therpietag, da sie mir immer die Möglichkeit einräumen wollte mich anders zu entscheiden
Das ist die zweite Alternative, die allerdings üblicherweise mit einem Ausfallhonorar bei Nichterscheinen einhergeht. Ich schreibe "üblicherweise", um auf die Gepflogenheiten und üblichen Regelungen hinzuweisen. Mir ist nicht jeder Einzelfall bekannt; ich weiß aber, dass es in der Regel nur diese beiden Alternativen gibt:

1.) Patient sagt ab; das wird akzeptiert. Der Termin wird gestrichen. Was der Therapeut damit macht, ist seine Sache.
2.) Patient sagt ab; Therapeut hält die Stunde trotzdem frei und lässt sich dieses Freihalten honorieren.

Eines ist nicht schlechter als das andere, aber beides entbindet den Patienten nicht davon, seinen Teil der Verantwortung zu übernehmen.

Benutzeravatar

Thread-EröffnerIn
Coconekochan
Helferlein
Helferlein
weiblich/female, 32
Beiträge: 67

Beitrag Mo., 30.10.2017, 18:32

Also ich fühl mich grad richtig ungerecht behandelt. Wie soll man auf plötzliches zugewantes "pseudo" Gelaber von ihr eingehen wenn Sie mir emotional erst mal eine reinhaut... ich mein ich hätte es ja verstanden wenn ich sie schlecht behandelt hätte aber ich hab ihr was schenken wollen. Des is mir in Lebtag vorher noch nicht passiert. Deswegen fühlt sich das nicht mehr "echt" an. Sie hat mir damit gefühlt das Herz rausgerissen und an die Wand geklatscht. Sie hat sich genau in diese kaltherzige Hexe verwandelt wie ich Sie ab und zu wahrgenommen habe und wie soll ich jetzt damit umgehen? Vielleicht hab ich das auch unbewusst provoziert und jetzt fühl ich mich bestätigt.

Bei ihr ist halt so man muss eine Woche vorher absagen sonst zahlt man. Also war ich so wütend später ich musste ja absagen damit ich nichts bezahlen muss... sonst hätte ich mir schon selbst die Zeit gegeben mich zu beruhigen. Die hab ich in dem Fall nicht gehabt.

Ich mein als ich da geweint habe war ich tief traurig und enttäuscht! Bitterlich hab ich geweint und sie frägt mich ob ich wütend bin. Nichts hat sie verstanden. Ich war erst später wütend über die Reaktion.

Benutzeravatar

peppermint patty
[nicht mehr wegzudenken]
[nicht mehr wegzudenken]
weiblich/female, 80
Beiträge: 1931

Beitrag Mo., 30.10.2017, 18:35

Ich musste eine abgesagte Stunde weder honorieren noch musste ich erscheinen. Ich bin aber idR erschienen, weil ich nach ein paar Tagen Abstand zur Stunde gefunden hatte und weil ich die Freiheit bekam die Stunde (trotz Absage) wahrnehmen zu DÜRFEN.

Benutzeravatar

Thread-EröffnerIn
Coconekochan
Helferlein
Helferlein
weiblich/female, 32
Beiträge: 67

Beitrag Mo., 30.10.2017, 18:38

isabe hat geschrieben: Mo., 30.10.2017, 18:26
Und meine Therapeutin hat nicht einen einzigen Termin anderweitig vergeben. Nicht mal am eigentlichen Therpietag, da sie mir immer die Möglichkeit einräumen wollte mich anders zu entscheiden
Das ist die zweite Alternative, die allerdings üblicherweise mit einem Ausfallhonorar bei Nichterscheinen einhergeht. Ich schreibe "üblicherweise", um auf die Gepflogenheiten und üblichen Regelungen hinzuweisen. Mir ist nicht jeder Einzelfall bekannt; ich weiß aber, dass es in der Regel nur diese beiden Alternativen gibt:

1.) Patient sagt ab; das wird akzeptiert. Der Termin wird gestrichen. Was der Therapeut damit macht, ist seine Sache.
2.) Patient sagt ab; Therapeut hält die Stunde trotzdem frei und lässt sich dieses Freihalten honorieren.

Eines ist nicht schlechter als das andere, aber beides entbindet den Patienten nicht davon, seinen Teil der Verantwortung zu übernehmen.
Ja ich bin auch so der Flucht Typ und sie weiß das. Deswegen genau so wie deine Thera das gemacht hat finde ich es gut. So wirkt es ja schon wieder auf mich "Gib ihr noch eins drauf die hat es immer noch nichts kapiert..."

Werbung

Gesperrt
  • Vergleichbare Themen
    Antworten
    Zugriffe
    Letzter Beitrag