Narben erklären

Körperliche und seelische Gewalt ebenso wie die verschiedenen Formen von Gewalt (wie etwa der Gewalt gegen sich selbst (SvV) oder Missbrauchserfahrungen) sind in diesem Forumsbereich das Thema.
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Scout
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Beitrag So., 25.06.2017, 08:55

Krümmelmonster hat geschrieben: Sa., 24.06.2017, 11:41
Sissel hat geschrieben: Sa., 24.06.2017, 11:09

F: "Du hast da eine sehr große Narbe?"
A: "Ja"
F: "Okay"

-> Themenwechsel
wäre für mich zu wenig, da du mir keine Informationen gegeben hast. Das ich es verstehe, sonst würdest du zu den Bordis abgestellt die Aufmerksamkeiten willst.
Da gehöre ich auch dazu, weil ich es nicht verstehe, wieso das ein Mensch sich schneidet. Wenn er mir aber erklärt ,
dass früher was schlimmes passiert ist, möchte aber nichts dazu sagen.
Kann ich es besser verstehen und kann nach empfinden und lass dich in Ruhe.
Ganz ehrlich, ich find das ist ne überhebliche, übergriffige Erwartungshaltung von wegen "ich muss aber erklärt bekommen, warum du diese Dinge mit deinem Körper gemacht hast".
Wenn man solche Narben mit sich rumträgt ist das nicht schön und man wird schnell abgestempelt ja. Aber dass man sich erst rechtfertigen muss (und "ich hatte ne schwere Kindheit, ich bin nicht nur ein Aufmerksamkeit suchender Bordi" ist eine Rechtfertigung) um in Ruhe gelassen zu werden und keine drängenden Fragen über seinen Körper oder eventuelle schlimme Erfahrungen ertragen zu müssen ist das einfach nur unsensibel und unempathisch vom Gegenüber.

Mal ganz abgesehen davon, dass ich deine Verallgemeinerung und Stigmatisierung ganz bezaubernd finde
when you’re in therapy and you feel fine but then you get home and your mental illness is like ‘welcome home honey how was therapy’

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Krümmelmonster
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Beitrag So., 25.06.2017, 09:33

Scout hat geschrieben: So., 25.06.2017, 08:55
Ganz ehrlich, ich find das ist ne überhebliche, übergriffige Erwartungshaltung von wegen "ich muss aber erklärt bekommen, warum du diese Dinge mit deinem Körper gemacht hast".
@Scout,
da gebe ich dir schon recht, müssen muss keiner.


Maskerade
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Beitrag So., 25.06.2017, 14:34

Also meiner Erfahrung nach hilft es manchen Menschen eben schon, wenn sie eine Erklärung bekommen.
Keine Rechtfertigung und ebensowenig eine dtaillierte Begründung ! Und eben wirklich gut überlegt, bei wem mag ich was sagen. Wenn es mir zu persönlich und aufdringlich wird, dann werde ich einen Teufel tun und etwas erzählen.

Das mit dem Vertrauensvorschuß habe ich so nie erlebt, denn letztlich ist mir egal wers was erwartet, es ist grundsätzlich mene eigene Entscheidung, ob ich dieser Erwartung von anderen Menschen nachkomme oder nicht.
Liebe Grüße, Maskerade

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Ysp.
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Beitrag Mo., 26.06.2017, 01:00

So wie es da steht, selbst zerstörerisch + jeder sieht das = Opfer. (welcher Art auch immer)
Und das, wie ich es sehe hat auch mit mir persönlich zu tun. Ich will nicht als Opfer gesehen werden. Ich wurde u.a. gemobbt in der Schule + Gewalt hier und da, dann muss man auch nicht jedem zeigen wie sehr man (auch sich) hasst. U.a. hatte ich lange Zeit Zwangsgedanken + Mordlust, wie jeder und statt anderen weh zu tun tat ich es mir an. Und damit ist schon schluss.
Vielen Dank "Sehr" für diese zusätzliche Erläuterung. Ich glaube ich habe zuvor einiges missverstanden, was Du aber garnicht so gemeint hattest.
Also Opfer möchte ich auch niemals gesehen werden - und ich selbst empfinde mich auch als keines.
Mit Mobbing mußte ich, bevor ich als "Freak" (der aber zu den coolen Kids gehörte) auch kämpfen; bzw. durch diese echt miese Zeit gehen. Zwangsgedanke & Mordlust sind mir auch nicht fremd - aber wie bei Dir, habe ich letztlich eigentlich fast jegliche Aggression gegen mich selbst gerichtet.
Nichtsdestotrotz glaube ich nicht, dass ich (sogar heutzutage) offen zu meinen Narbeb stehen könnte/stehen kann. Da liegen halt noch zuviele Dinge im Argen...

Beste Grüße,
Ysp.
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Thread-EröffnerIn
Mina93
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Beitrag Mo., 26.06.2017, 08:42

candle. hat geschrieben: Sa., 24.06.2017, 11:48 Hach, ich finde das hier wieder mal bescheiden. Mina macht sich aus dem Staub, und wären wir nicht im einschlägigen Forum, dann könnte das ja um alle möglichen Narben gehen.

Hier fehlt einfach der Kontext- mal wieder. Schade! So gibt jeder sein Statement ab, ob es überhaupt auf Minas Situation paßt oder nicht. Denn DAS ist ja eigentlich das Interessante an der Geschichte. Wenn da nun Verwandte nach fragen, ist das sicher mal was anderes als eine neue Bekanntschaft.

candle

Entschuldige, dass ich nicht die Zeit und Energie habe auf jeden Kommentar sofort zu antworten. Ich denke aber, dass die Diskussion für viele anderes sehr interessant und hilfreich Ist, so wie sie hier im laufen bleibt obwohl ich seit Tagen nichts geantwortet habe.


Und auch an alle: vielen Dank für all die Antworten, Erfahrungen und Anregungen. Auch wenn ich nicht auf jeden Post antworte, finde ich jeden davon hilfreich und sehr interessant!

LG Mina

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Prinzessin27
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Beitrag Do., 06.07.2017, 20:28

Was macht ihr, wenn jemand die frischen Spuren sieht? Ist mir diese Woche so gegangen...ich merkte, dass es mehrere Leute sahen, aber nichts sagten (zum Glück). Ist mir jetzt total peinlich. Bei mir passiert sowas nur in absoluten Ausnahmefällen.
Mein Therapeut sah es dann heute auch. Die letzten 2 Stunden konnte ich es noch verstecken, heute nicht mehr. Ist mir total unangenehm

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Krümmelmonster
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Beitrag Do., 06.07.2017, 20:51

@Prinzessin27,
Mir ist es auch peinlich, den Menschen nicht anzusprechen. Nur ich mach’s nimmer, habe es hier im Forum gelernt, weil es euch selber peinlich ist. Denke ihr wisst was ihr da tut’s oder lernt gerade mit der Situationen besser umzugehen und wenn es schlimm ist, gibt es eine Notaufnahme. So halte ich Abstand von dem geschehen und konzentriere mich wieder auf mich.


Maskerade
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Beitrag Do., 06.07.2017, 21:35

Als ich mich noch derart verletzt habe ch darauf zu achten versucht, es an den Beinen zu machen. Wenn das nicht geklappt hat, ich es also nicht steuern konnte, dann habe ich lange Ärmel angezogen, denn bei meiner Arbeit in der Psych war es ungünstig ... Und generell, wenn es mir zu unangenehm wurde, dann habe ich ein paar sarkastisch Sprüche losgelassen und damit war es in der Regel beendet. Bei den Chirurgen war ich auch sarkastisch, aber die haben mit der Zeit schon gewußt, daß ich das nicht aus Spaß an der Freude mache, oder um sie zu ärgern. Und sie haben auch gewußt, daß ich davon wegkommen will, das haben sie anerkannt.
Liebe Grüße, Maskerade

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Pianolullaby
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Beitrag Do., 06.07.2017, 22:10

mir war es niemals peinlich, und ich habe es niemals versteckt.
Darauf angesprochen hat mich kaum jemand, ich denke gerade weil ich so offen damit umgegangen bin.
Tat es doch jemand habe ich gesagt, dass ich damit Spannungen reguliere und noch kein anderes Ventil habe.
Ich habe aber auch immer darum gekämpft Skills einzusetzen.
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Ysp.
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Beitrag Fr., 07.07.2017, 01:28

Liebe Prinzessin 27,

ich kann Dir komplett nachempfinden... In dieser "bestimmten" Situation habe ich teilweise niemals über die Konsequenzen nachgedacht bzw. es war mir egal. Und wenn es dann eine doch sichtbare Stelle erwischt hat, habe ich es später total bereut und mich wirklich geschämt (was einen ja eigentlich wieder in eine Abwärtsspirale reinreitet).
Wie gesagt, ich bin (glücklicherweise) jetzt schon seit 2-3 Jahren so gut wie komplett abstinent, aber habe auch davor (über mehrere Jahre) bewusst Stellen gewählt, die nicht sofort sichtbar sind...
...wenn man dann aber im Sommer kurze Kleidung tragen möchte, oder sogar einen Bikini, dann bereut man jeden einzelnen Ausrutscher zutiefst. Zudem hofft man, dass jede, am Ende des Frühjahrs, entstandene Narbe, möglichst gut bis zum ersten warmen Wetter verheilt sein möge. Zusätzlich war es immer eine Herausforderung sie vor meinem langjährigen Freund/Lebensgefährten zu verbergen - leider kann man aber auch dies mit genug Chuzpe :kopfschuettel:
Hinzu kam aber auch noch, dass mir "einfache Schnitte" auf Armen und Beinen irgendwann viel zu hinderlich in meinem Leben vorkamen, stattdessen habe ich "besondere" Hautstellen für Schnitte gesucht und teilweise auch meine Verletzungsweise von Messern/Rasierklingen auf etwas "subtilere Hilfsmittel" (aber umso partiell effektivere) verlegt - leider ist das "befreiende" Gefühl, je nach Hilfsmittel unterschiedlich, so dass die neue Methode erst einmal anders war und eine gewisse Justierung meines "Belohnungszentrums" (mehrfache Verletzung) forderte. Alles eigentlich kompletter Mist, wenn man sowieso die ganze Zeit weiß, dass man es eigentlich nicht will und es jedes Mal tierisch bereut.
Wie bereits zuvor erwähnt, ich möchte hier keine Methoden öffentlich nennen (habe meine Methode auch nicht wirklich unter den gängigen wiedergefunden), um niemanden ungewollt eine Anregung zu geben.
Wie gesagt, nach dem "Umstieg" hätte/habe ich immer eine Erklärung bereit gehabt, wurde teilweise auch angesprochen, aber konnte alles mit natürlicher Tollpatschigkeit mehr! als befriedigend erklären (- während das Gefühl des Bereuens trotzdem niemals verschwand!). Vielmehr wurde ich wegen einer Verbrennung am rechten Unterarm (die wirklich unabsichtlich durch den Backofen entstand) wesentlich mehr ausgefragt...
Alles in allem betrachte ich mich momentan (trotz der langen Abstinenz) noch nicht als geheilt, da ich meine "Selbstzerstörungsdränge" momentan nur verlagert habe. Daher kann ich natürlich keinen adäquaten Rat geben. Ich kann Dir aber definitiv sagen, dass, je weniger ich diesem Bedürfnis nachging, und umso mehr ich darauf achtete mich nicht so sehr (offensichtlich und später eigentlich auch massiv) zu verletzen, desto mehr ließ das Verlangen nach und damit auch die Schuldgefühle/Scham. Momentan, habe ich sogar wieder eine erste, leichte Hemmschwelle aufgebaut, die mich körperliche Selbstverletzung mit einer gewissen, (natürlich-) instinktiven Ablehnung betrachten lässt.
Schlussendlich habe ich wohl auch durch die Angst des "sich-erklären-müssens" erst die Methode gewechselt um dann nach und nach komplett aufzuhören (was allerdings doch einige Jahre und nicht nur Wochen in Anspruch nahm). Zudem habe ich inzwischen auch den Verdacht, dass diverse Studien stimmen, die attestieren, dass solche "Symptome" mit fortschreitendem Alter abklingen.

Beste Grüße,
Ysp.


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Prinzessin27
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Beitrag Fr., 07.07.2017, 06:13

Danke ihr drei!
Ja, unangenehm und peinlich.
Für mich ist das recht "neu", da es so selten passiert (zum glück), aber vielleicht ist es auch gut, dass es mir jetzt so peinlich ist, vielleicht hindert es mich dann umso mehr es wieder zu tun.

Ich glaube ehrlich gesagt, dass aber auch ganz viele Leute gar nicht wissen was das ist. Für viele ist das auch eine ganz andere Welt.


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Beitrag Fr., 07.07.2017, 17:27

Prinzessin27 hat geschrieben: Fr., 07.07.2017, 06:13 Danke ihr drei!
Ja, unangenehm und peinlich.
Für mich ist das recht "neu", da es so selten passiert (zum glück), aber vielleicht ist es auch gut, dass es mir jetzt so peinlich ist, vielleicht hindert es mich dann umso mehr es wieder zu tun.

Ich glaube ehrlich gesagt, dass aber auch ganz viele Leute gar nicht wissen was das ist. Für viele ist das auch eine ganz andere Welt.
Das habe ich anfangs von meiner Therapeutin gesagt bekommen, aber mein subjektives Empfinden war anders, ich hatte die Vorstellung, daß das jeder sofort sieht und mich womöglich abstempelt und abwertet.Als ich dann begann, kurze Ärmel zu tragen, wurde ich dann aber doch recht oft angesprochen. Vorwiegend wurde nach der Bedeutung und warum ich das mache gefragt. Das war mir alo auch echt perilich, auch wenn es mit der Zeit nicht ehr so schlimm war. Und ganz schwierig fand ich es auch immer, von Kindern gefragt zu werden. Da ich selbst keine Kinder habe, konnte/ kann ich nicht immer einschätzen, was die in welchem Alter schon verstehen. Erst vor einer Woche hat meine neue Klientin gefragt ! Und da ich mich immer schwer verletzt habe, sieht man das eben auch an den Narben. Obwohl ich es schon so lange gar nicht mehr mache, ist es mir zumindest an manchen Tagen immer noch peinlich. Aber bei einigermaßen guter Verfassung kann ich ganz gut damit umgehen.
Liebe Grüße, Maskerade

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Ysp.
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Beitrag Sa., 08.07.2017, 05:15

Moin Prinzessin27,

Ich muss ehrlich gestehen, dass ich Deine anderen Beiträge (in anderen Fäden) nicht wirklich verfolgt habe... aber aufgrund Deiner Aussage, dass Du mit (anscheinend) 30 Jahren immer noch recht "neu" in dieser Materie bist und dass es Dir relativ selten passiert, solltest Du Dir sofort überlegen sofort mit SV aufzuhören!
Dein Unterbewusstsein scheint dies Dir nur als neuen "Ausweg" anzubieten... aber da Du anscheinend (bitte entschuldige falls ich dies komplett missinterpretiere) nicht in Deiner Jugend angefangen hast, würde ich damit erst garnicht intensiv anfangen. Es ist wie mit jeder Sucht: Zigaretten, Drogen, Alkohol, Sex, Kleptomanie etc. Du wirst nicht glücklich werden!

Die Aussage, dass es Dir peinlich ist, könnte Dir darin sogar behilflich sein.
Insgesamt ist dieses "Peinlich"-Gefühl aber eigentlich nicht zielführend, da es einen noch weiter runterreißt und man in eine gewisse Spirale gerät. In dieser Spirale begeht man SV, weil man natürlich irgendwo Druck ablassen muss, aber auch, weil man sich mit der letzten SV mal wieder selbst enttäuscht hat!
Insgesamt rate ich Dir deswegen dringendst davon ab, dich weiter der SV hinzugeben. Vor allem da die Reuegefühle hinterher (meiner Erfahrung nach) immer da sein werden und auch der Wunsch auch die entstandene Verletzung ungeschehen zu machen!
Zudem muss ich anfügen, dass ich insgesamt nur eine "gering/mittelmäßig Betroffene" bin, während Maskerade höchstwahrscheinlich ein stärker darunter leidendes Individuum ist. Maskerade hat höchstwahrscheinlich, aufgrund ihrer massiveren/intensiveren (& auch langjährigen) Ausprägung der SSV, mit wesentlich mehr Feststellungen/Entdeckungen/Konfrontationen zu "kämpfen" (bitte korrigiere mich Maskerade, falls ich Dir Unrecht tue). Wobei ich uneingeschränkt zustimme, dass Kinder die härtesten Fragensteller sein können (sie sind unerfahren, ehrlich, offen & wissbegierig).

Alles in allem, lass Dich nicht weiter auf die SSV ein, wenn es für Dich noch relativ "neu" ist. Mach Dir auch die vielfältigen Formen bewusst, um Dir nicht unbewusst eine Form anzueignen. Am Ende steht immer REUE! Und lass Dich bloß nicht von dieser dummen Verlockung verführen, dass Du damit Aufmerksamkeit/Verständnis/Mitgefühl/Anderssein erregen kannst - kurzfristig mag das klappen – aber langfristig wirst Du immer darunter leiden! Und das kann ich mit jeder Zelle meines Körpers bestätigen!

Viel Erfolg und beste Grüße,
Ysp.
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Prinzessin27
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Beitrag Sa., 08.07.2017, 06:26

Danke Ysp.! Dein Beitrag ist sehr ehrlich! Und berührt mich tief!
Ich weiß, ein Glück, dass es so selten ist. Ein Glück, dass ich das nie regelmäßig brauchte! Um so verunsichernder, dass es jetzt passiert.
Mir ist das einmal Mitte 20 "passiert" und eigentlich jetzt erst während der Therapie mehrere Male...wenn alle Dinge/Erinnerungen hochkommen und es mir ab und zu zu viel wird. Ich habe keine Ahnung wie ich damit umgehen kann. Meist kann mich mein Therapeut sehr gut auffangen und ist super da. Letztes Wochenende war ich eben allein...

Du hast recht, Ich sollte schleunigst damit aufhören! Früher hat sich das eher in zu hohem Alkoholkonsum oder extremem Sport geäußert.


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Beitrag Sa., 08.07.2017, 09:20

Hallo Ysp,
Zudem muss ich anfügen, dass ich insgesamt nur eine "gering/mittelmäßig Betroffene" bin, während Maskerade höchstwahrscheinlich ein stärker darunter leidendes Individuum ist. Maskerade hat höchstwahrscheinlich, aufgrund ihrer massiveren/intensiveren (& auch langjährigen) Ausprägung der SSV, mit wesentlich mehr Feststellungen/Entdeckungen/Konfrontationen zu "kämpfen" (bitte korrigiere mich Maskerade, falls ich Dir Unrecht tue). Wobei ich uneingeschränkt zustimme, dass Kinder die härtesten Fragensteller sein können (sie sind unerfahren, ehrlich, offen & wissbegierig).
Ja, das hast Du, denke ich ganz richtig erkannt. Ich war tatsächlich ein stärker darunter leidendes Indivduum. Mußte etwas über Deine Ausdrucksweie schmunzeln. ...
Ich verletze mich zwar mittlerweile seit naheu 5 Jahren nicht mehr, zumindest nicht in dieser auffälligen und brutalen Form, aber die Narben bleiben ja trotzem da. und gewisse Reste dieses Handlungsmusters auch. Ich könnte nicht sagen, ob ich in einer absoluten extremmen Notsituation nicht doch Hand anlegen würde. Bislang hatte ich keine Rückfälle, aber da ist es wie bei jeder Sucht, man kann sich nie sicher sein.

Die Kinder, auch da bin ich ganz bei Dir, wobei ich noch dazu sagen muß, daß Kinder schneller mit Antworten zufrieden sind, je nach Alter. Und sie reagieren lockere, finde ich. Und wenn das Thema beendet ist, dann IST es auch beendet und sie kehren zurück in ihre Kinderwelt und dann ist es, als ob das Thema nicht mehr existiert. Ich kann natürlich nicht in sie reinschauen und dehen, was es mit ihnen in ihrem Innen macht.



@ Prinzessin,

auch mir ist es ein Bedürfnis, die SV zu lassen, denn da kannst Du in sehr schlimme Fahrwasser
kommen und der Weg raus ist sehr schwer ! Also wenn Du es steuern kannst, dann laß es am besten
Liebe Grüße, Maskerade

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