Missbrauch annehmen?

[Skorpi83]

Hallo blade, was Ihnen widerfahren ist, tut mir leid. Aber ich habe mich damals immer gewehrt. Und eine Innere (kindliche) Stimme, so wie Sie, nehme ich auch wahr. Bei mir sind es aber Aussagen wie: "Hättest du damals besser aufgepasst." oder "Du weißt ja gar nicht, wie es ist, so etwas zu erleben."

Diese besagte Innere kindliche Stimme zeigt mir sämtliche Ängste auf. Die Angst, ausgelacht zu werden. Aber gleichzeitig sagt diese Stimme auch, dass wir viele Männer haben können, weil unsere Mutter auch viele hatte. Oder dass wir keinen älteren Mann haben dürfen, weil wir sonst meiner Mutter den Mann wegnehmen. Oder dass wir keinen älteren Partner haben dürfen, weil dies unsere Mutter niemals erlauben würde. Aber meine Angst hinsichtlich der sich angekündigten Essstörung macht mir Sorgen.

Und alles beruht auf Erfahrungen aus meiner Kindheit.

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[blade]

Hallo Skorpi83

Können Sie mit den Begriffen Stockholmsyndrom und Victim/Perpetrator-Bond etwas anfangen?

mfg

[Skorpi83]

Hallo Skorpi83

Können Sie mit den Begriffen Stockholmsyndrom und Victim/Perpetrator-Bond etwas anfangen?

mfg

War das Stockholmsyndrom nicht das "Anpassen" des Opfers an den Täter, um zu überleben?
Mit dem zweiten Begriff kann ich leider nichts anfangen.

[blade]

Ja, schon richtig.
Aber wie läuft dieses Anpassen. Es spielt sich auf mehreren Ebenen ab.
(Victim-Perpetrator-Bond ist ein Begriff aus...naja..unter anderem aus "Not in his Image" von John Lash Lamb; wobei ich dem Autor mittlerweile etwas skeptisch gegenüber stehe, weil ich finde, daß er einen "Cult of personality" um sich aufbaut)

Ich kann das Stockholmsyndrom auch nicht vollständig aufdröseln.
Aber ein Teil/eine Komponente besteht ganz wesentlich in der Fähigkeit des Opfers zu lieben.
(Hannibal Lecter über Buffallo Bill: Man begehrt/liebt was man sieht. Nicht daß ich Ihnen irgendwelche andere Qualitäten aus diesem Themenkreis zuordnen möchte. Aber ich denke es stimmt. Liebesfähigkeit hat die Auswirkung einem mit dem zu versöhnen was man sieht/gezwungen ist zu sehen)
Aber in dem Fall wird das ein Schuss ins Knie.

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[Skorpi83]

Ja, schon richtig.
Aber wie läuft dieses Anpassen. Es spielt sich auf mehreren Ebenen ab.
(Victim-Perpetrator-Bond ist ein Begriff aus...naja..unter anderem aus "Not in his Image" von John Lash Lamb; wobei ich dem Autor mittlerweile etwas skeptisch gegenüber stehe, weil ich finde, daß er einen "Cult of personality" um sich aufbaut)

Ich kann das Stockholmsyndrom auch nicht vollständig aufdröseln.
Aber ein Teil/eine Komponente besteht ganz wesentlich in der Fähigkeit des Opfers zu lieben.
(Hannibal Lecter über Buffallo Bill: Man begehrt/liebt was man sieht. Nicht daß ich Ihnen irgendwelche andere Qualitäten aus diesem Themenkreis zuordnen möchte. Aber ich denke es stimmt. Liebesfähigkeit hat die Auswirkung einem mit dem zu versöhnen was man sieht/gezwungen ist zu sehen)
Aber in dem Fall wird das ein Schuss ins Knie.

So nach dem Motto, ich soll meinem Peiniger vergeben oder ihn gar "lieben"?!
Fällt mir sehr schwer, wenn ich merke, welche Schäden und in welcher Intensität auf mich nun zukommen.
Ich habe große Angst, nicht mehr lebensfähig zu sein.

[Pianolullaby]

Nein Skorpi.
Als ein Begriff, du hast früher Deinen Täter "auch irgendwo geliebt" vllt weil es Dir auch Vorteile ergeben hat. Bei mir bsp.weise Geschenke. Denn je mehr das "nur" böse überwiegt, desto schwieriger ist es für den Täter dich an ihn zu binden.
Je mehr positive Aspekte er auch einsetzt, desto schwieriger ist es für ein Kind sich dem zu entziehen.

[Skorpi83]

Soll ich also an meinem Peiniger "positives" suchen?

[Pianolullaby]

nein, einfach sehen, dass es so war. Das das etwas ist, was Du nicht verändern kannst.
Dein Peiniger kann Dir ...... was auch immer sein, es geht nur darum zu sehen,
dass etwas so war. Und dass es etwas ausgelöst hat.
Und du nun aber weiter gehst, siehe zu wie es Dir wieder besser gehen könnte.

[Skorpi83]

Ich habe keine Ahnung, wie es mir besser gehen kann.

[Pianolullaby]

Was tut Dir denn gut? Versuche möglichst viel zu tun was Dir gut tut,
umgebe dich mit Menschen welche Dir gut tun.
Setze Dich nicht unter Druck

[blade]

Hallo Skorpi83

Also so wie Sie das aufgefasst haben, hatte ich das gar nicht gemeint. Überhaupt nicht.

Und es tut mir ehrlich leid, daß das so rüber gekommen ist.

mfg

[Skorpi83]

Was tut Dir denn gut? Versuche möglichst viel zu tun was Dir gut tut,
umgebe dich mit Menschen welche Dir gut tun.
Setze Dich nicht unter Druck

Das versuche ich schon, gestaltet sich aber schwer. Hier wo ich derzeit wohne, kann ich nicht das machen bzw. genießen, was mag. Wie gesagt, ich bin kein Stadtmensch und fühle mich hier auch nicht wohl. Ich bin nur notgedrungen hergezogen. Da, wo ich eigentlich zu Hause bin, ist es so schön. Aber in diesem Ort ist leider alles passiert. Und Dinge, die ich gerne mache, erinnern mich an meinen Peiniger. Es gibt nämlich etwas, das wir beide mögen bzw. weshalb es erst zum Kontakt gekommen ist. Dieser Mensch hat mich also nicht nur kaputt gemacht, sondern mir auch noch meine Heimat genommen.

Darf ich vorsichtig fragen, wie es bei euch mit den Orten aussieht? Wenn ihr nicht antworten wollte, ist es völlig in Ordnung.

[Skorpi83]

Hallo Skorpi83

Also so wie Sie das aufgefasst haben, hatte ich das gar nicht gemeint. Überhaupt nicht.

Und es tut mir ehrlich leid, daß das so rüber gekommen ist.

mfg

Hallo blade, Sie müssen sich doch nicht entschuldigen. Aber wenn Sie möchten, können Sie mir gerne Ihre Sichtweise schildern.

[Pianolullaby]

Ich habe 2 Jahre in einem anderen Land gelebt, da ging es mir auch besser, und bin jetzt zurück.
Ich wohne also wieder im Umkreis von 7km zu meinem Täter.
Ich habe aber beschlossen, dass ich mir meine Heimat von ihm nicht kaputt machen lasse,
er hat kein Anrecht auf mich oder einen Ort. Es ist meine Entscheidung wie ich damit umgehe.
Ob ich hingehe und sage, da und da ist böse, oder ob ich sage, es ist mein Recht da zu sein,
und ich gebe ihm keine Macht über mich. Seither geht es mir wieder besser.

[blade]

ich meinte nicht, daß dies etwas ist was Sie tun sollten, sondern vielmehr etwas, das bereits passiert ist (passiert sein könnte), vielleicht als Erklärung dafür, warum es noch immer eine Art Anziehung gibt, geben könnte.

Ich meinte, wenn es so sein sollte, dann erleichtert das vielleicht die Ablösung von dem ... ähem...Kerl.

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