Dilemma Alkohol

Dieser Bereich dient zum Austausch über Entzug, Entwöhnung und Therapie von substanzbezogenen Abhängigkeiten (wie Alkohol, Heroin, Psychedelische Drogen, Kokain, Nikotin, Cannabis, Zucker,..)
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Nico
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Beitrag Sa., 25.03.2017, 19:25

Gestern hast du nicht getrunken, hast du da gegen den Alk gekämpft ?
Nicht das schwarze Schaf ist anders, sondern die weißen Schafe sind alle gleich ;)

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LinaMP
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Beitrag Sa., 25.03.2017, 19:29

Nein,weil ich heute einen verpflichtenden Termin hatte und früh raus mußte. Da mache ich Unterschiede. Morgen hab ich nichts verpflichtendes. Nur was ich mir selbst auferlege um nüchtern zu bleiben.

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Nico
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Beitrag Sa., 25.03.2017, 19:46

Darüber solltest du mal in aller Ruhe nachdenken.
Dein Wunsch nichts zu trinken ist dir scheinbar weniger Wert als es irgendein verpflichtender Termin ist.

Es darf nur einen einzigen Grund geben warum du nichts trinkst, nämlich weil du es willst.
Wer oder was soll dich zwingen etwas zu trinken ?
Doch nicht der Alk, der Alk kann nur was mit dir machen wenn du ihn trinkst, lässt du ihn weg, kann er in seiner Flasche brausen gehen.
Wozu also gegen ihn kämpfen ?
Du solltest gegen deine Mechanismen kämpfen, ändere deine Mechanismen, ändere dein Leben das du nur mit diesen Mechanismen ertragen kannst.
Der Alk ist nur Mittel zum Zweck aber kein Gegner den man bekämpfen muß.

Gutes Nächtle wünsch ich dir :)
Nicht das schwarze Schaf ist anders, sondern die weißen Schafe sind alle gleich ;)

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LinaMP
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Beitrag Sa., 25.03.2017, 19:54

Ich bin so verkopft,dass die Theorie ein Scheiß ist gegen das,gegen was man wirklich kämpft. Auch wenn ich immer noch drüber nachdenke,warum kämpfen nicht gut sein soll. Ich glaube,wenn ich betrunken bin komme ich eher auf die Lösung. Meine Mechanismen? Ich habe keine. Ich habe einen Weg gefunden,der mir "etwas Urlaub"im Kopf verschafft. Und dagegen muß ich ankämpfen. Aber ich glaube Du hast Recht,ich schaffe das eh nicht. Gute Nacht.

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Hamna
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Beitrag Sa., 25.03.2017, 20:12

Wie wär's mit einem schönen Entspannungsbad und dann ins Bett? Halte durch, dann wirst du morgen sehr stolz auf dich sein! Ich drück dir die Daumen.

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Nico
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Beitrag So., 26.03.2017, 06:37

Ob du das schaffst oder nicht kann keiner sagen.
Aber was stimmt nicht in deinem Kopf, dass du so dringend Urlaub brauchst ?
Bekämpfe nicht den Alkohol, bekämpfe das was dafür verantwortlich ist dass du ihn brauchst.
Körperlich bist du nicht abhängig von ihm ( dann wäre es wiederum etwas anderes) also muß es an und in deiner Psyche liegen.
Nicht das schwarze Schaf ist anders, sondern die weißen Schafe sind alle gleich ;)

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Ressourcine
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Beitrag So., 26.03.2017, 18:28

Liebe Lina!
Wie geht es Dir heute?
Hast Du es gestern geschafft? Falls ja: Gratulation! Falls nein: neuer Tag, neuer Beginn!
Das Schwierigste am Aufhören und auch das Schmerzhafteste ist, Alternativen zu finden und vor allem, die Ursachen zu finden. Hier beginnt die "echte" Arbeit...und die tut oft verdammt weh, wenn man sichdarauf einlässt.
Deswegen ist es meiner Meinung nach auch am Sinnvollsten, eine stationäre Therapie in sicherem Umfeld anzustreben, wo man eben dies alles genau lernt und Unterstützung und Hilfestellungen erfährt.
Ich hoffe sehr und wünsche es dir, dass Du bis jetzt trocken geblieben bist, aber falls nicht: Schäm Dich bitte nicht, es hier zu schreiben, falls es Dir hilft. Niemand wird Dich verurteilen oder ähnliches.
Wenn psychische Erkrankungen/ Probleme, wo mmn Sucht auch dazugehört, so einfach und schnell und ohne Rückschläge heilen zu wären, gäbe es dieses Forum nicht.
Fühl Dich umarmt,
Ressourcine

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LinaMP
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Beitrag Mo., 27.03.2017, 09:19

Hallo guten Morgen. Ganz lieben Dank für Deine Antwort. Ja,ich habe es geschafft und habe nichts getrunken. Allerdings war es wirklich etwas anstrengend dagegen zu halten,aber wie froh ich am nächsten Morgen war,kannst Du Dir bestimmt vorstellen. Ich habe mich viel abgelenkt. Ich habe viel gezeichnet und mich dann gestern mit meinem besten Freund getroffen. Wir sind dann zu ihm in den Garten gefahren und ich habe ganz viel Blumen und Pflanzen mit nach Hause genommen und hab hier alles schön gemacht. Heute habe ich noch meinen Termin in der Suchtberatung und werde mal einige Dinge ansprechen. Dankeschön für die Umarmung. Ich wünsche Euch einen schönen Tag.

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LinaMP
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Beitrag Mo., 03.04.2017, 18:04

Hatte ja den Termin in der Suchtberatung. War ein ganz gutes Gespräch. Wir beantragen jetzt eine ambulante Suchttherapie.Sie besteht sowohl aus Einzel-als auch Gruppengesprächen. Es geht weiter...

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leuchtturm
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Beitrag Di., 04.04.2017, 16:50

hört sich gut an!

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LinaMP
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Beitrag Di., 20.06.2017, 19:06

Ja,es hörte sich gut an. Hallo an die Runde:)
Es hat ja einige Zeit in Anspruch genommen,bis es nach dem Antrag endlich losgehen konnte. Ich hab dort eine ganz tolle Therapeutin gehabt(also,ich hab sie immernoch) und ein Gespräch mit der Ärztin dort gehabt. Ab nächster Woche startet die Gruppe. Da hab ich eine heiden Angst vor,aber ich gehe trotzdem hin. Die Angst ist daher,weil ich Panik habe,dass mich dort jemand kennt.Ich wohne in einer winzigen Stadt und so....
Aber egal,ich gehe hin und schaue mir das mal an. Die Ärztin heute sagte,dass absolute Abstinenz gefordert wird.Und zwar komplett.Ein Rückfall pro Jahr würde sie dulden,aber bei allem anderen erfolgt der Rausschmiss. Sie würde mir auch eher eine Tagesklinik oder stationären Aufenthalt ans Herz legen,aber weil ich da abgelehnt hab,habe ich jetzt eine Probezeit von 3 Monaten. Wenn ich innerhalb dieser Zeit trinke ist es vorbei mit ambulant.

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Ysp.
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Beitrag Sa., 24.06.2017, 08:24

Hallo LinaMP,

zuerst einmal der kurze Einwurf: Du mußt vor der dir bekannten Person keine "Angst" haben, den sie hat ja augenscheinlich auch ein ziemlich ähnliches Problem.

Zweitens habe ich Deinen gesamten Thread gelesen und bewundere Deine Willenskraft, dieses Problem anzugehen und gleichzeitig so offen darüber zu sprechen. *Respekt*

Und Drittens (was mir selbst am meisten am Herzen liegt), ist es genau die Situation die Du beschrieben hast, in der der ich mich auch irgendwie befinde. Ich erkenne mich in sehr vielen Punkten selbst wieder. Bei mir ist es zwar Bier (ca. 2L/Abend) und nicht wie bei Dir war Sekt... aber ich habe mir an Arbeitstagen auch ein Limit (welches für ein normales Feierabendbier viel zu hoch ist) gesetzt und übertreibe gerne an Tagen, auf die ein freier Tag folgt. Ich habe wie Du auch nur einen sehr kleinen, aber festen Freundeskreis allerdings weiß mein Freund/Lebenspartner seit einigen Jahren von meiner "Sucht". Allerdings kennt er natürlich nicht das volle Ausmaß - was ja auch definitiv in meiner Situation ein Indikator dafür ist, daß da einiges schiefläuft. Man gibt halt nicht alles preis.
Insgesamt habe ich sehr lange Zeit einen Alkoholrausch (außer einige jugendliche Abstürze) immer als sehr unangenehm empfunden, weil man dadurch "träge im Kopf" wird und auch die körperliche Koordination sehr zu wünschen übrig läßt - ganz zu schweigen vom Erinnerungsvermögen.
Nichtsdestotrotz substituierte ich mich eigentlich seit meinem dreizehnten Lebensjahr mit irgendwelchen selbstzerstörenden Mitteln. Abgesehen von einigen guten selbstzerstörungs-abstinenten Phasen schwankte ich meist zwischen irgendwelchem Drogenkonsum (zudem Zigaretten, welche mich durchgehend seit meinem zwölften Lebensjahr begleiten) und SSV. Allerdings bin ich beruflich bedingt mal wieder (seit leider nunmehr 6 Jahren) wieder mehr auf Alkohol umgestiegen, da es immer noch eine gesellschaftlich anerkannte Droge ist. Dahingegen würden illegale Drogen meinen Job in Gefahr bringen (auch, wenn ich nie voll "breit" zur Arbeit erscheinen würde). Es gibt halt regelmäßige angekündigte Drogentests ...natürlich kann man da seine 3-monatige Abstinenz (sicher ist sicher) auch planen, aber insgesamt ist Alkohol, gesellschaftlich gesehen, eigentlich nie ein Problem.
"Leider" haben aber auch die körperlichen Untersuchungen (auf der Arbeit) ergeben, dass mein Körper wohl mit ziemlich viel umgehen/wegstecken kann... Weder auffällige Blut-/Urinwerte, noch eine auffällige Leber im Ultraschall und auch im körperlichen Belastungstest gute bis sehr gute Werte.
Und wie Du schreibst, bin ich sehr viel (körperlich, als auch seelisch) allein. Das öffnet natürlich schlechten Gewohnheiten Tür und Tor und da man ja nicht komplett den Süchten verfallen ist, kann man dies sehr gut vor seinem (auch näheren) Umfeld verstecken/abschwächen (wenn man es denn möchte).
Mein Hauptproblem momentan (das war auch der Grund, warum ich im Internet nach Ratschlägen suchte und auf dieses Forum gestoßen bin) ist, daß ich Drogen und Alkohol kombiniere. Ich merke es auch an einem geschwächten Immunsystem (ich war noch nie so oft erkältet) und auch an der Tatsache, dass ich mich 2-mal krankmelden mußte, weil ich mit mir selbst unter der Woche bis zum Morgengrauen mit mir selbst gefeiert habe. Zudem habe ich auch immer weniger das Bedürfnis auszugehen (ergo: "Ich bin eine Insel - ich bin Ibiza"). Und genau wie Du im März (?) merke ich natürlich, daß da irgendetwas gewaltig schiefläuft … Auslöser oder Verstärker möchte ich hier nicht erwähnen, weil dies ein ganzes Kapitel füllen würde.

Ich bin allerdings noch längst nicht so weit wie Du, aber es hilft mir zu sehen, dass nicht alle Alkoholtrinker "hardcore Alkis" sind, sondern auch ähnliche Verhaltensweisen, wie meine, an den Tag legen. Also würde ich behaupten, die Einsicht bei mir kommt langsam, der Leidensdruck ist leider definitiv noch nicht hoch genug - und wenn, dann würde ich mich mal wieder als erstes auf die Drogen konzentrieren (hatte ja bereits mehrjährige Abstinenzphasen) ohne dabei die SSV aufleben zu lassen...
Also wie Du auch schreibst, Alkohol scheint das Problem zu sein, was man zuletzt angeht – vielleicht weil es auch das schwierigste, auch in Bezug auf gesellschaftliche Akzeptanz, ist?

Zusammengefasst möchte ich Dir für Deine Offenheit danken (da sie mir für meine eigenen Situation schon Denkanstöße gegeben hat) und wünsche Dir einen starken Willen und auch etwas Glück, dass Du selbst auch diese letzte Deiner Süchte erfolgreich bekämpfst. Ich glaube, so selbstreflektiert wie Du bist und den Änderungswillen, den Du an den Tag legst, hast Du sehr gute Chancen es auf Dauer zu schaffen.

Beste Grüße,
Ysp.
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There's a hole in our soul that we fill with dope. And we're feelin' fine.
- Marilyn Manson -

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LinaMP
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Beitrag Sa., 24.06.2017, 16:52

Liebe Ysp,
ganz herzlichen Dank für Deinen ehrlichen post. Bei mir hat ja auch alles bei Drogen,tägliches kiffen etc. angefangen. Außer in meiner Familie bin ich da auch einigermaßen offen mit umgegangen,was aber auch daran lag,dass ich den entsprechenden Freundeskreis hatte. Wenn ich nichts zu rauchen hatte,bin ich auch da schon zum Alkohol gewechselt. Außerdem bin ich seit meinem 13.Lebensjahr essgestört,teilweise mit sehr sehr schlimmen Phasen,die ohne stätionäre Therapie nicht besser geworden wären. Auch heute noch hab ich damit zu tun,allerdings halte ich mein Gewicht seit einiger Zeit (ca.4 Jahre) im unteren Normalbereich oder im leichten Untergewicht.

Auch dass ich gerne Alkohol konsumiere hab ich nie verschwiegen in meinem Umfeld und noch Witze darüber gemacht. Ich war halt die,die jeden unter den Tisch trinken kann. Warum das trotzdem nicht auffällig für andere war,weil ich wahrscheinlich immer noch sehr gute und konzentrierte Arbeit leisten konnte. Da kommt man eben nicht so schnell drauf. Man sieht es ja auch nicht immer jedem an.

Ich merke schon,dass es wirklich echt schwer ist. Heute,das berühmte Wochenende. Normalerweise nicht ohne trinken vorstellbar,aber stattdessen hab ich grade 3 Stunden geputzt und laute Musik dabei gehört. Das tat gut. Jetzt sitze ich hier und würde gerne,aber ich will es nicht. Hiermit kann ich nämlich vermelden seit 2 Wochen keinen einzigen Schluck angerührt zu haben. Meine Thera sagt,dass es mit jedem Tag leichter wird. Daran halte ich ganz doll fest. Es ist Jahre her,dass ich so lange mal nichts getrunken hab. Ich will es diesmal unbedingt durchziehen. Es ist so ein Gefühl was ich habe.Keine Ahnung wie real,aber das ist fast egal,denn es sagt mir,wenn ich es diesmal nicht packe,dann gar nicht mehr. Am Donnerstag ist die Gruppe zum ersten Mal. Was ich echt heftig finde,dass sie jedesmal 3 Stunden geht. Das finde ich echt lang und weiß gar nicht,ob ich mich so lange konzentrieren kann.Aber das sind Kleinigkeiten. Jetzt gilt es das Wochenende zu überstehen.

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LinaMP
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Beitrag So., 25.06.2017, 16:42

Das Wochenende war bis auf gestern kurz völlig ohne Suchtdruck :-D . Auch wenn es etwas albern ist,aber irgendwie bin ich grade etwas stolz auf mich.Der Respekt vor einem Rückfall ist auf jeden Fall vorhanden,aber grade bin ich wirklich sehr motiviert :-P .

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Sehr
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Beitrag So., 25.06.2017, 16:45

Viel Erfolg - weiterhin, LinaMP.
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