Landkärtchen hat geschrieben:Schneerose, das mit der Augenhöhe ist bei mir ein ganz wichtiger Aspekt um der Therapeutin sagen zu können das etwas nicht stimmt.
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Mag sein, dass das für viele selbstverständlich in einer Therapie ist. Für mich ist es neu das zu erfahren.
Die Augenhöhe. Da beschäftigt mich aktuell immer wieder die Frage: warum mache ich mich (meiner Therapeutin gegenüber, aber auch anderen "Autoritäten" gegenüber) immer wieder so klein. Ich komme immer wieder regelrecht in eine "Unterwerfungshaltung" - so nach dem Motto: Bitte beiß mich nicht. Wo das biografisch herkommt, ist mir ziemlich klar.
Aber dieses Muster aufzubrechen, andere Erfahrungen zu machen, meine Interessen wahrzunehmen und zu erleben, dass die Welt nicht untergeht, dass nichts Schlimmes passiert, dass meine Therapeutin mir das nicht nachträgt oder mich vor die Tür setzt - das fällt mir richtig schwer. Ich dissoziiere in solchen Momenten auch ziemlich schnell und massiv und wende dann auch *alles* was von meiner Therapeutin kommt (auch das, was definitiv wohlwollend und zugewandt ist und was ich normalerweise auch so empfinde) als gegen mich gerichtet...
So wie meine Therapeutin sich mir gegenüber verhält, sieht sie mich auf Augenhöhe, definitiv. Das sind vor allem meine Muster, die mich dann in die "Unterwerfungshaltung" bringen. Meine Therapeutin ermutigt mich aktiv, Kritik zu üben, meine Meinung zu vertreten, sie geht auch mit dem, was ich anspreche sehr offen und sehr konstruktiv um. Sieht ihre eigenen Anteile an der Situation, gleichzeitig hilft sie mir aber auch, meine eigenen Muster in solchen Konstellationen besser zu verstehen und mich da mal bewusst auf neues Terrain zu begeben..
Die Frage ist also für mich: Wie schaffe ich es, trotz faktisch vorhandener Augenhöhe diese auch emotional so zu empfinden? Habt ihr da Erfahrungen mit?