Wenn Wirkung von AD schnell nachlässt??

Erfahrungsaustausch zur Begleitmedikation zur Psychotherapie (Psychopharmaka und pflanzliche Mittel). Achtung: dient nicht zur gegenseitigen Medikamentenberatung, die ausschließlich Fachärzten vorbehalten ist. Derartige Beiträge werden aus dem Forum entfernt.
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werve
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Beitrag Sa., 29.04.2017, 13:38

Hallo Lora,

wenn du komplett somatisch durchgecheckt worden bist, wieso willst du dann in ein "normales Krankenhaus" gehen? Die werden natürlich nochmal grundlegende körperliche Untersuchungen machen, weil da in der Notaufnahme überwiegend unerfahrene Assistenten sind, die sich absichern wollen. Was soll dir das bringen? Im Zweifelsfall werden sie dich weiterschicken in die Psychiatrie.

Wenn du den engen Zusammenhang zum Venlafaxin siehst, warum reduzierst du es nicht? Weil dir keiner glaubt? Was befürchtest du? Selbst wenn dir das Medikament mal gegen Depression etwas hilft/geholfen hat - was bringt es dir jetzt mit diesen massiven Symptomen?

Und was hindert dich anschießend, in die Akutpsychosomatik zu gehen? laut Homepage z. B. Klinikum Harlaching Wartezeit 1 bis 4 Wochen.

Kurz: wieso ergreifst du nicht die Initiative, machst dich abhängig von Ärzten und Therapeuten, die dir anscheinend nicht helfen, so du dein Leben "komplett zerstören" lässt. Das erscheint mir sehr diskrepant.

Gruß, werve

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Maskerade
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Beitrag Sa., 29.04.2017, 17:25

Liebe Lora,

in einem Punkt widerspreche ich Dir, natürlich wäre wäre es ganz schrecklich und für Dich die absolute Horrorvision, wenn Du nicht mehr arbeiten könntest, das ist verständlich und für niemanden leicht, wenn er/sie in diese Situation kommt, das kann ich aus meiner eigenen Erfahrung nur bestätigen. Es war einige Zeit wirklich die Hölle für mich, aber einiges später auch eine Entlastung. Fakt ist, es würde sich in Deinem Leben ganz vieles verändern, aber zerstören würde es das nicht.

Natürlich würde ich mich freuen, wenn Du berufsfähig bleiben könntest, das hätte ich mir selber auch gewünscht, aber für mich scheint es wirklich nicht möglich zu sein. Das ist sehr hart, immer noch, aber ich habe ja im Laufe der Zeit mehrere Versuche gemacht, die leider allesamt in die Hose gingen. Jetzt mach ich eben das, was ich kann und bin deutlich zufriedener, als vorher, wo ich mir selbst unendlich Druck gemacht habe.

Ich denke, Du wirst einen für Dich passenen Weg finden und auch wenn es etwas Geduld braucht, so hast Du die Chance.

Ich kann Dir nicht sagen, ob die Atemnot vom Venlaxfaxin kommt, aber ich kann Dir sagen, daß ich sämtlich Generika vom Trevilor nicht vertragen habe. Sodaß die Ärzte und meine Therapeutin durchgeboxt haben, daß ich weiterhin das Original Trevilor bekomme. Es ist eine Einzelfallentscheidung und etwas komliziert in der Beschaffung, aber es geht. Trevilor vertrage ich super und es hilft mir auch. Bleib dran mit Deinem Doc, wenn Du meinst, daß das Nebenwirkungen sind, dann soll er mit Dir schauen, was sonst noch möglich ist. Hattest Du denn schon mal Fluoxetin ? Das habe ich selbst zusätzlich, was als Kombination zwar eher unüblich ist, aber mein Doc hatte da einen guten Riecher.
Liebe Grüße, Maskerade

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Beitrag Sa., 29.04.2017, 19:49

Liebe Werve und Maskerade,

Als ich damals Duloxetin +Amitriptylin abgesetzt habe, war der Atemnot sofort weg und ich hatte von November bis April Ruhe damit. Erst wenn ich einige Zeit Escitalopram genommen habe, hatte ich wieder der Atemnot. Deswegen denke ich, dass es an Medikamenten liegt.

Nach der Einnahme von Venlafaxin 225 mg ging das wieder los. Die Erhöhung auf 300 mg hat kurzfristig geholfen. Da hatte ich den Atemnot alle 4 Tage.

Und jetzt nach 2 Monaten Einnahme von Venlafaxin 300 ist es extrem geworden. Die Zeit ohne Atemnot kann ich inzwischen nur in Stunden messen.

Mein Termin beim Arzt ist am Freitag. Ich weiß nicht ob ich da warten soll, oder jetzt selbst auf 225 mg reduzieren?

Ich frage mich natürlich ob es nicht zum Teil daran liegt, dass ich Topiramat abgesetzt habe? Das war Antikonvulsiva als Migräne Prophylaxe.

Ich bin einfach komplett durcheinander.

Ich rede mit der Ärztin wegen Harlaching. Dankeschön für Tipp!! Das sind sehr vernünftige Wartezeiten.

Fluoxetin habe ich noch nicht probiert.

LG
Lora


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Beitrag Sa., 29.04.2017, 20:48

Liebe Lora,

ist schwer zu sagen, was in dieser Situation richtig ist. Ich kann Dir sagen, wie ich es selbst machen würde. Wenn Du es von der Dosierung machen kannst, würde ich morgen erst mal auf 250 mg gehen. Notfalls auch 225 mg, besser wäre, nicht gleich zuviel zu reduzieren, weil dieses Medi nicht ganz einfach ist, beim Ausschleichen/ Absetzen. Das würde ich probieren und Du scheinst da ja sehr sensibel wahrzunehmen, was im Körper geschieht. Sollte es nicht gut gehen, dann würde ich wieder auf 300 mg gehen und es am Freitag dringend zum Thema machen, beim Doc, daß mußt ja eh. Auch wäre ich dem Doc gegenüber offen und würde ihm sagen, daß und warum due reduziert hast.
Liebe Grüße, Maskerade

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Beitrag Mi., 17.05.2017, 12:55

Hallo zusammen,

Ich bin gerade im Prozess einen Antrag für Reha zu stellen. Mein Teil habe ich ausgefüllt, jetzt kommen noch die Befunde von meiner Ärztin.

Vor knapp 2 Wochen hatte ich einen sehr starken Atemnot und war auch bei meinem Neurologen. Er hat mir angeboten Tavor 1 mg zu testen (paar mal während des Atemnots eine Tablette zu nehmen). Erster Versuch war am 06.05. Das hat geholfen.

Zwischen 08.05-15.05 hatte ich überhaupt keinen Atemnot. Das war fantastisch! Dafür war die Migräne stark und täglich.

Und gestern abends ging der Atemnot wieder los. Wieder dieses Druck auf der Brust , Spannungsgefühl ....

Ich habe heute morgens habe ich wieder eine Tavor genommen. Die Wirkung hat 6,5 std gedauert.

Der Arzt meint, es würde Sinn machen, moderne atypische Neuroleptika als Prophylaxe zu nehmen um dieses Atemnot zu unterdrücken. Auch will er das gesamte Behandlungskonzept überarbeiten. Ich habe einen Termin in 3 Wochen.

Ich bin froh, dass ich jetzt etwas für den Notfall habe.

LG
Lora

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werve
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Beitrag Mi., 17.05.2017, 14:34

Schmerzgeplagt hat geschrieben: Mi., 17.05.2017, 12:55 Ich habe heute morgens habe ich wieder eine Tavor genommen. Die Wirkung hat 6,5 std gedauert.
So beginnt die Geschichte einer (ärztlich verursachten) Abhängigkeit oft.
Schmerzgeplagt hat geschrieben: Mi., 17.05.2017, 12:55 Der Arzt meint, es würde Sinn machen, moderne atypische Neuroleptika als Prophylaxe zu nehmen um dieses Atemnot zu unterdrücken.
Das ist leider die Denke von vielen Psychiatern. "Modern" hört sich ja schon fast wie "gesund" an. Dass Neuroleptika gefährliche Stoffe für Körper und Psyche sind, wird er wahrscheinlich nicht weiter ausführen. Dass sie keine Hilfe bringen, sondern "unterdrücken", ist ja schon klar.


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Beitrag Mi., 17.05.2017, 16:12

Hallo Werve,

ich kann Deinen Einwand schon verstehen, Ichde das Tavor auch nicht toll, denn so hat man aus einem Problem zwei gemacht, aber was würdest Du dann für eine Behandlung
vorschlagen ? Dann noch das Neuroleptika dazu ist harter Tobak.


@ Lora,

hat Dir Doc keine Alternative Behandlung vorgeschlagen ?

Ich meine, die Symptomatik ist blöd und kann natürlich zusätzliche Ängste auslösen, aber vielleicht könnte es darum gehen in einer Psychotherapie herauszufinden, was da los ist. Auch wenn ich mich wiederhole, Tavor ist keine Lösung. Eine Abhängigkeit würde ich nicht riskieren.
Und Neuroleptika würde ich auch nur dann dazu nehmen, wenn es wirklich keine andere Möglichkeit mehr gibt.

Höert sich für Dich jetzt vielleicht so an, als daß ich Deine Beschwerden nicht verstehe ernst nehmen würde, das ist aber nicht so. Ich finde nur diese Behandlung nich so glücklich.

Vielleicht bringt die Reha mehr und läßt die andere Variante überflüssig machen.
Liebe Grüße, Maskerade

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Beitrag Mi., 17.05.2017, 16:56

Tavor war dafür gedacht zu prüfen ob das hilft oder nicht.

Psychotherapeutisch versuchen wir schon die Ursachen rauszufinden und dann natürlich die Lösungen. Aber eine Heilung hat das noch nicht gebracht.

Früher dachte ich, ich werde nie AD nehmen, geschweige denn Benzos oder Neuroleptika.

Aber was ist die Alternative? Quälender Atemnot von morgens bis abends, tagein- tagaus....

Ich habe keine Angst davor. Aber das quält so, dass normales Leben praktisch unmöglich ist. Es geht nicht um die Arbeit allein. Ich habe auch rel. kleine Kinder, Hobbys...

Ich hoffe, dass Reha hilft.

Andere Behandlung werden wir in 3 Wochen besprechen.

Kann man sich vorstellen, dass nach 4 Jahren chronischen Schmerzen, das Nervensystem so spinnt?


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Beitrag Mi., 17.05.2017, 18:29

Liebe,

mir ist schon klar, daß Du möglichst alles ausprobierst. Und das es wahsinnig schwierig ist, da einen Fuß zwischen die Tür zu kriegen. Ich meine, ich kann mir schon vorstellen, daß es sehr zermürbend ist.

Und dazu hängt natürlich ein ganzer Rattenschwanz dran. Du kannst eben nicht völlig frei nach Dir schauen. Wie alt sind denn Deine Kinder ?

Ich weiß leider auch keine Lösung, im psychosomatischen Berich kenn ich mich nicht so umfassend aus. Ach Mensch, ich würde Dir so gerne eine hute Idee präsentieren. Aber das kann ich leider nicht.
Weißt, das sind solche Momente, in denen ich mich so hilflos fühle. Aber solche Momente wird es immer wieder geben und man muß es aushalten.

Ich wünsche Dir so sehr, daß die Reha Dich voranbringt.

Alles Gute für Dich,

Maskerade
Liebe Grüße, Maskerade

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Beitrag Mi., 17.05.2017, 18:33

Schmerzgeplagt hat geschrieben: Mi., 17.05.2017, 16:56 Kann man sich vorstellen, dass nach 4 Jahren chronischen Schmerzen, das Nervensystem so spinnt?
Natürlich! Beziehungsweise es "spinnt" ja, weswegen du die Schmerzen hast.

Aber erschreckend ist es, dass dir Ärzte und Therapeuten bisher nichts Hilfreiches angeboten haben, sondern in solch überholte und aggressive Methoden abdriften, während es viele hilfreiche Möglichkeiten gibt....


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Beitrag Mi., 17.05.2017, 18:39

Hallo Werve,

magst ein paar hilfreiche Möglichkeiten benennen ? Interessiert mich wirklich, dann ich lenne leider keine.
Liebe Grüße, Maskerade

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Beitrag Mi., 17.05.2017, 21:01

Alles, was im Bereich psychotherapeutischer Methoden möglich ist. Dazu noch Nachdenken über Ernährung und andere wichtige Dinge der Lebensweise. Also ein ganzheitlicher Ansatz.
Das genaue kann natürlich nur in der ausführlichen Beschäftigung mit der Pat. in Kenntnis ihrer speziellen Geschichte und Lebensumständen bestimmt werden.


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Beitrag Mi., 17.05.2017, 22:20

Danke Weve,

wirklich neues war da jetzt aber nicht dabei.
Liebe Grüße, Maskerade

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Beitrag Do., 18.05.2017, 08:36

Es geht ja auch nicht um was "Neues", es gibt so viel gut Etabliertes. Die hohe Kunst ist, das bei dem einzelnen Menschen in dessen Bezügen anzuwenden.

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Beitrag Do., 18.05.2017, 18:41

Guten Abend,

Was nicht medikamentös angeht, mache ich denke ich schon ne Menge.
In der Familie läuft gut, die Arbeit macht Spaß, Hobbys habe ich auch. Ich mache auch entspannende Sachen wie spazieren gehen, schwimmen, malen, meine Blumen pflegen...

Ich habe vor 2 Jahren versucht auch ohne Medikamenten auszukommen. TCM, ostheopathie... Aber das geht nicht. Ich hatte praktisch täglich Migräne.

Ich brauche schon Medikamente.

Ich weiß nicht ob eine intensive Psychotherapie mehr bringen würde... Das sehe ich dann in Reha.

Zu deiner Frage, Maskerade: meine Kinder sind 10, 5 und 3,5 Jahre alt.

LG
Lora

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