Sertralin (Gladem) Nebenwirkungen

Erfahrungsaustausch zur Begleitmedikation zur Psychotherapie (Psychopharmaka und pflanzliche Mittel). Achtung: dient nicht zur gegenseitigen Medikamentenberatung, die ausschließlich Fachärzten vorbehalten ist. Derartige Beiträge werden aus dem Forum entfernt.
Benutzeravatar

Filou
sporadischer Gast
sporadischer Gast
weiblich/female, 30
Beiträge: 6

Beitrag Di., 13.10.2015, 07:42

Hallo!

Ich nehme seit 8 Tagen Sertralin,die ersten 6 Tage 25mg,seit gestern 50mg und mir geht es gar nicht gut damit,ich weiß schon dass es einige Zeit dauert bis die Tabletten ihre Wirkung zeigen,aber ist es normal dass es mir jetzt schlechter geht als vor der Einnahme?

Meine Symptome vor der Einnahme waren recht unterschiedliche,eines davon war:
innerliches vibrieren am ganzen Körper (war ein kommen und gehen,mal 1,2 Tage weg dann wieder da usw.)

dieses vibrieren hat sich seit der Einnahme verstärkt und ist nun fast durchgehend da,ausserdem merke ich plötzlich so komische Druckgefühle am Körper,als würde mich jemand anfassen oder als ob ich zb.irgend ein Steinchen an der Fußsohle kleben habe,obwohl da nix ist.
Unter meinem linken Auge hab ich auch so ein Druckempfinden,ich schau ständig in den Spiegel ob da irgendwas auf meiner Haut ist,ist aber nichts.

ausserdem fühl ich mich wie auf Drogen,benebelt,leichter Schwinden und Übelkeit.

Mir kommt vor ich habe riesige Pupillen,zudem hab ich auch oft das Gefühl als würde ich hin und wieder einen Stromschlag direkt im Hirn bekommen,sehr,sehr ätzend.

Jetzt frage ich mich ob das alles noch normal ist und ich einfach durchhalten muss,oder ob ich es nicht vertrage?

Termin bei meiner Neurologin/Psychologin hab ich erst in 2 Wochen wieder.

kann mir jemand seine Erfahrungen berichten?

Danke!

Werbung

Benutzeravatar

Candykills
[nicht mehr wegzudenken]
[nicht mehr wegzudenken]
männlich/male, 31
Beiträge: 5056

Beitrag Di., 13.10.2015, 08:10

Hallo Filou

Die Nebenwirkungen, die du beschreibst sind recht typisch. Auch diese Brain Zaps zum Beispiel. Ich schrieb dir ja auch bei deinem Vibrationsbeirag, dass bei mir das Vibrieren durch Mediwechsel auch immer schlimmer wird. Ich würde sagen, dass alles noch im Rahmen ist und du durchhalten solltest. Das lässt meist so nach drei, vier Wochen nach.

LG
Ich bin wie einer, der blindlings sucht, nicht wissend wonach noch wo er es finden könnte. (Pessoa)

Benutzeravatar

münchnerkindl
[nicht mehr wegzudenken]
[nicht mehr wegzudenken]
weiblich/female, 38
Beiträge: 9790

Beitrag Di., 13.10.2015, 11:57

Die Wirkung von Antidepressiva ist von Mensch zu Mensch sehr unterschiedlich, sowohl was WIrkung als auch Nebenwirkungen angeht.

Es wird ja häufig behauptet, dass Nebenwirkungen nur in den ersten Wochen auftreten und dann verschwinden, während dann die WIrkung einsetzt.

Das kann sein, muss es aber nicht. Ich hab zB von Fluoxetin Panikattacken bekommen, Arzt hat beschwichtigt, dass das nur vorübergehend wäre und vergeht. Ist es aber nicht, nach 6 Wochen hatte ich die immer noch, und als Wirkung bin ich dann manisch geworden und hab mich wie auf Drogen gefühlt. Das war komplett unertragbar, von vorne bis hinten.

Probier es noch ein bischen weiter, es KANN sein, dass sich das noch bessert, aber in Anbetracht dessen, dass das sich nach einer Woche noch kein Bischen gebessert hat halte ich es nicht für wahrscheinlich, dass die Nebenwirkungen sich auf ein dauerhaft tragbares Mass bessern.

Massive Nebenwirkungen von Medikamenten dieser Stärke sind ein Notfall, von daher würde ich auf einen Notfalltermin beim verordnenden Arzt dringen um das zu besprechen.

Benutzeravatar

stern
[nicht mehr wegzudenken]
[nicht mehr wegzudenken]
weiblich/female, 99
Beiträge: 25012

Beitrag Di., 13.10.2015, 12:33

In einem ersten Schritt würde ich langsamer die Dosis steigern, evtl. vom Medikament noch etwas wegbrechen und weitere Zwischenschritte einbauen. Evtl. auch noch eine Weile die frühere nehmen. Ich habe dieses Jahr auch einen unerträglichen Medikamentenstellungsversuch hinter mir. Viele der Nebenwirkung basieren auf einem Überschuss an Serotonin, würde ich sagen, wenn sich anfangs noch kein passender Spiegel eingestellt hat. Nebenwirkung sind normal, aber zu starke sollte es nicht werden... vgl. müki. Ich hatte ebenfalls paradoxe Wirkungen.
Liebe Grüße
stern 🌈💫
»Je größer der Haufen,
umso mehr Fliegen sitzen drauf
«

(alte Weisheit)

Werbung


Hope°
Forums-Insider
Forums-Insider
weiblich/female, 33
Beiträge: 281

Beitrag Di., 13.10.2015, 12:54

Ich würde dir empfehlen deine Ärztin anzurufen und nicht 2 Wochen abzuwarten.
Dieses Versuch-Irrtum-Spiel bei den Medis empfinde ich persönlich als erschreckend.

Benutzeravatar

Filou
sporadischer Gast
sporadischer Gast
weiblich/female, 30
Beiträge: 6

Beitrag Di., 13.10.2015, 13:59

Oh Gott,eure Schilderungen versetzen mich ehrlich gesagt etwas in Panik...mhm...

Ich wollte nur noch zur Erklärung schreiben,dass ich nicht auf Sertralin umgestiegen bin,sondern dass ich vor Beginn mit Sertratlin "nur" Trittico retard Abends genommen habe ansonsten nichts,da es mir aber mit Trittico allein nicht mehr gut ging,hat mir meine Ärztin Sertralin dazu verordnet.

Welche Nebenwirkungen sind denn dann in Grenzen?
Ich tu mir so schwer einzuschätzen was noch "normal" ist und was nicht?


redred
Forums-Gruftie
Forums-Gruftie
weiblich/female, 80
Beiträge: 861

Beitrag Di., 13.10.2015, 14:55

Ich würde an deiner Stelle deine Ärztin fragen, und wenn du ihr nicht vertraust, dann einen anderen Arzt deines Vertrauens suchen. Es läuft darauf hinaus, dass wenn du einen Arzt aufsuchst, du ihm auch vertrauen musst. Wenn er sagt weiter nehmen oder weglassen, dann solltest das tun, weil ansonsten brauchst du den Arzt ja nicht aufsuchen. Diese Fragen hier im Internet an User bringt überhaupt nichts. Weil jeder etwas anders schreiben wird. Es löst nur noch mehr Verwirrung und Panik aus.
Wenn Du einen Arzt aufsuchst, dann habe Vertrauen, ansonsten brauchst du sie ja gar nicht aufzusuchen.
Ob Dir eine Katze, die Dir über den Weg läuft, Unglück bringt oder nicht, hängt davon ab, ob du ein Mensch bist oder eine Maus!


redred
Forums-Gruftie
Forums-Gruftie
weiblich/female, 80
Beiträge: 861

Beitrag Di., 13.10.2015, 15:01

Es gibt allerdings noch eine Möglichkeit: Du könntest dich in eine Psychosomatische Klinik begeben mit deinen Symptomen und dort die Tabletteneinstellung vornehmen lassen. Dort wärst du unter ständiger ärztlicher Aufsicht, hättest täglich Visite. Manchmal klappt eine Tablettenumstellung in der Klinik besser, als mit den Nebenwirkungen und Symptomen gänzlich alleine zu sein und keinen Ansprechpartner zu haben.
Ob Dir eine Katze, die Dir über den Weg läuft, Unglück bringt oder nicht, hängt davon ab, ob du ein Mensch bist oder eine Maus!

Benutzeravatar

münchnerkindl
[nicht mehr wegzudenken]
[nicht mehr wegzudenken]
weiblich/female, 38
Beiträge: 9790

Beitrag Di., 13.10.2015, 17:48

Filou hat geschrieben: Welche Nebenwirkungen sind denn dann in Grenzen?
Ich tu mir so schwer einzuschätzen was noch "normal" ist und was nicht?

Welche Nebenwirkungen für dich persönlich auf Dauer tragbar sind, das musst und darfst du selbst ganz individuell für dich festlegen.

Benutzeravatar

stern
[nicht mehr wegzudenken]
[nicht mehr wegzudenken]
weiblich/female, 99
Beiträge: 25012

Beitrag Di., 13.10.2015, 17:54

Wenn es sich wirklich "wie auf Drogen" anfühlt (oder zum Bleistift Verwirrtheit), so fände ich z.B. das als Nebenwirkung stark. Eine positive Auswirkung auf die Stimmung habe ich jedoch i.d.R. sofort gespürt. Notfalls beim Arzt anrufen oder die Dosis noch etwas herabsetzen... wenn man langsam einschleicht, kann man die Nebenwirkungen in Schach halten. Vielliegt daran, wenn zu schnell hochdosiert wird oder die Dosis schlichtweg zu hoch ist. Manche Leute reagieren auf die Medikamente auch empfindlicher.
Liebe Grüße
stern 🌈💫
»Je größer der Haufen,
umso mehr Fliegen sitzen drauf
«

(alte Weisheit)

Benutzeravatar

Filou
sporadischer Gast
sporadischer Gast
weiblich/female, 30
Beiträge: 6

Beitrag Do., 15.10.2015, 18:53

Hallo!

Nachdem es mir mit Sertralin nicht wirklich gut ging und ich auch heute aus dem nichts eine Panikattacke hatte,was ich seit 3 Jahren schon nicht mehr hatte.

Ich hab dann heute meine Neurologin angerufen und ihr meine Verfassung geschildert,gerade eben hat mich die Assistentin angerufen und gesagt,dass mir die Fr.Dr.ein anderes Mittel verschreiben möchte,und zwar Venaflaxin.

kennt das Medikament jemand von euch?
Ich hab mega Angst,dass es mir dann mit diesem Medikament wieder so schlecht geht,ich dreh echt schon bald durch.

Benutzeravatar

stern
[nicht mehr wegzudenken]
[nicht mehr wegzudenken]
weiblich/female, 99
Beiträge: 25012

Beitrag Do., 22.10.2015, 06:25

ja, das kenne ich. Zwar habe ich den Eindruck, dass SSRI bei bestimmten Symptomatiken besser wirken bei mir... aber bei einem erneuten Umstellungsversuch hatte ich ebenfalls den Eindruck, dass es manche Symptome sogar noch verstärkt. Ist mir gar nicht bekommen, obwohl ich es früher mal hatte. Daher musste ich das auch schnell wieder absetzen. Mit Venlafaxin hatte ich das Problem nicht.

Das wichtigste ist eigentlich bei jedem Medikament, dass man langsam einschleicht. Lieber noch etwas von der Anfangsdosis wegnehmen als zu viel einzunehmen. Bis sich der Stoffwechsel eingestellt hat, kann es zu Schwankungen kommen... und zu viel kann sehr unverträglich sein. Wird ja auch auf der Packung in aller Regel davor gewarnt. Wenn man langsam anfängt, kann man meiner Erfahrung nach viel abfedern.
Liebe Grüße
stern 🌈💫
»Je größer der Haufen,
umso mehr Fliegen sitzen drauf
«

(alte Weisheit)


stevie85
neu an Bo(a)rd!
neu an Bo(a)rd!
weiblich/female, 30
Beiträge: 1

Beitrag So., 20.12.2015, 20:35

Hallo zusammen. Ich bin ganz neu hier und hoffe ich bin mit meinem anliegen hier im richtigen thema gelandet. Ich nehm seit einer woche sertralin. Angefangen hab ich mit 25 mg jetzt nach ner woche habe ich auf 50mg erhöht. Hatte am anfang sehr mit den Nebenwirkungen zu kämpfen. Übelkeit sehr schlimm, schwindel, zittern bishin zu schwarz werden vor augen. Das meiste hat sich mehr oder weniger eingependelt. Jetzt nach der Erhöhung is mir wieder kotzübel. Wie lang geht das denn erfahrungsgemäss jetzt wieder so? Mich würde auch interessieren warum ihr ad nehmt? Bei mir ist es die letzte Hoffnung das mein dauerschwindel (9jahre) endlich weggeht. Da es anscheinend von der psyche herkommt hab ich noch hoffnug. Hatte das zufällig jemand? Schwindel und sertralin? Liebe grüße stevie

Benutzeravatar

Piece
sporadischer Gast
sporadischer Gast
weiblich/female, 30
Beiträge: 14

Beitrag Mi., 30.12.2015, 05:14

Hallo Stevie,
ich hatte vor einiger Zeit mal Sertralin, eines der wenigen AD die bei mir anschlagen.
Den Schwindel hatte ich auch, habe mich des Öfteren gefühlt als wäre ich betrunken, zwar voller Motivation
und Antrieb aber eben diesen Schwindel, von dem mir öfter auch schlecht wurde. Habe gehört das es wohl eine
häufige Nebenwirkung ist, die nach einiger Zeit wieder verschwindet. Kann da erfahrungsgemäß leider nichts zu sagen,
da ich das AD nach einigen Wochen wieder absetzen mußte da ich davon ein ganz unangenehmes "Kieferratschen" bekam.

Benutzeravatar

Lockenkopf
[nicht mehr wegzudenken]
[nicht mehr wegzudenken]
weiblich/female, 52
Beiträge: 2400

Beitrag Do., 31.12.2015, 14:46

Ich habe Sertralin während einer sehr schweren Depressiven Episode 10 Monate eingenommen. Dann vor einigen Jahren noch mal 1,5 Jahre, während einer mittelgradigen Depressiven Episode. Es hat mir sehr gut getan und die Episoden beendet.
Den Anfangsnebenwirkungen bin ich durch sehr vorsichtiges Einschleichen, vorsichtiger und langsamer als vom Arzt verordnet, aus dem Weg gegangen.

Venlafaxin und Mirtazapin hatten bei mir keine antidepressive Wirkung.
Liebe Grüße
Lockenkopf

Werbung

Antworten
  • Vergleichbare Themen
    Antworten
    Zugriffe
    Letzter Beitrag