Kritik, auch mal deftig, find ich völlig o.k..
Pauschale Abwertung ohne jegliche inhaltliche Auseinandersetzung? Das dann ab einem gewissen Punkt für mich der selbstbezogene Müll, über den einerseits oft und viel geklagt wird, den aber grad auch die Klagenden täglich mehren.
Geschrieben natürlich von mir. Was ich für Müll halte, halten anderen wertvoll.
Wenn es diese Bloggerin als Therapeutin denn überhaupt gibt, die Rolle nicht eine rein fiktive ist?
Warum sollte eine Therapeutin nicht auch mal so schreiben dürfen, sich äußern dürfen.
Grad so, nicht (so sehr) eingegrenzt durch ihre Rolle, die sie beruflich zu spielen hat.
Mal konkret den Beitrag betrachtet, den Widow hier zu Beginn postete.
https://psychogeplauder.blogspot.de/201 ... .html#more
Für die Schreiberin ganz offensichtlich ihr Ideal.
Natürlich ganz anders, auch mit einem ganz anderen Anspruch geschrieben, aber für mich passend inhaltlich hierzu:
http://www.textlog.de/tucholsky-das-ideal.html
Also die Beschreibung dessen, wie es Frau Therapeutin toll fände, wissend, dass es so nie ist.
In dem Text stecken sehr viele Stücke, jedes für sich optimal. Viele bezogen auf die Klientin, aber nicht nur auf die.
Fängt schon mal mit dem Telefondisplay an. Ob es was anzeigt, was es anzeigt, ob die Therapeutin die Anzeige wahrnimmt? Hat eher weniger mit der Ratsuchenden, mehr mit der Praxis, dem Büro der Therapeutin zu tun.
Ideal, es funktioniert, alle machen alles richtig, nix läuft schief, ist aufwändig, frisst Zeit.
Auch im weiteren Text. Zig Teile, die zwar oft auch was mit der Klientin zu tun haben, aber nicht häufig nicht allein in deren Einflußbereich liegen, z.B. dass der Hausarzt zu einer Therapie rät.
Vieles natürlich bezogen auf die Klientin selbst.
Aber…
Natürlich kann sich jeder angegriffen fühlen, der nicht zum geschilderten Ideal passt.
Müssen muss er nicht.
Ist der Text selbstmitleidig, zeugt er (allein) von Frust, klagt er die pösen Klienten an?
Find ich nicht, nicht mehr, als es Mensch üblicherweise macht, eigen ist.
Die Kluft zwischen Wunsch und Wirklichkeit? Kennt jeder, hat für sich auch jeder.
Und meist, ich finde hier auch, mischt sich beim Reflektieren darüber, die „Anklage“, wenn mans denn überhaupt als solche liest.
Meist kommt doch eher raus, dass es nun mal so nicht ist, auch gar nicht so sein kann, wie im vorgestellten Ideal.
Ist es deshalb verboten es zu denken, zu schreiben?
Oder darf es nur so jemand wie Tucholsky, oder darf es nur so wie von ihm formuliert werden?
Das wäre für mich wiederum ein Ideal.
LG hawi