Therapie trotz Verliebtheit?

Haben Sie bereits Erfahrungen mit Psychotherapie (von der es ja eine Vielzahl von Methoden gibt) gesammelt? Dieses Forum dient zum Austausch über die diversen Psychotherapieformen sowie Ihre Erfahrungen und Erlebnisse in der Therapie.
Benutzeravatar

candle.
[nicht mehr wegzudenken]
[nicht mehr wegzudenken]
weiblich/female, 56
Beiträge: 15211

Beitrag Sa., 24.09.2016, 16:33

mayflower76 hat geschrieben:Ich geb auf. Ihr habt recht: Mein Rock war zu kurz. Der arme Mann kann nichts dafür, es war höchst therapeutisch, Liebesgefühle zu äußern und diese dann zu leugnen. Ich bin die Täterin und er das Opfer. Asche über mein Haupt.
Ich weiß nicht welche Beiträge du so interpretierst, aber ich habe das zu keiner Zeit SO behauptet noch gemeint.

Zwei Themen, die hier nun mal eine gemeinsame Schnittmenge teilen.

candle
Now I know how the bunny runs! Bild

Werbung


mio
[nicht mehr wegzudenken]
[nicht mehr wegzudenken]
weiblich/female, 44
Beiträge: 9268

Beitrag Sa., 24.09.2016, 16:44

Na ja, betrachte es doch mal so:

Es steht Aussage gegen Aussage. Und "passiert" ist ja auch nicht wirklich was, also den "großen Schaden" kann ich zumindest im Threadverlauf nicht erkennen bisher.

Statt dessen versuchst Du Deine Aussage damit zu untermauern, dass Du es ja per mail bei einer Therapeutin dokumentiert hättest...die Deine Ansicht teilt. So, als bekäme sie darüber mehr "Glaubwürdigkeit".

Wende Dich an die zuständigen Stellen, wenn Du der Meinung bist es ist angebracht. Deine Freundin wird Dich hier sicher auch fachlich beraten können, sie sollte sich da ja auskennen soweit.

Benutzeravatar

Thread-EröffnerIn
mayflower76
sporadischer Gast
sporadischer Gast
weiblich/female, 40
Beiträge: 21

Beitrag Sa., 24.09.2016, 17:05

Danke, Isabe! Ja, von seiner Seite rechne ich damit, aber doch nicht von anderen Frauen/Patientinnen. Finde ich wirklich erschreckend, dass die sich auf die Seite des "Täters" schlagen. Weißt du, diese generelle Sicht, dass das Opfer immer mit schuld ist.
Unsere Erfahrungen gleichen sich auf erschreckende Weise. Das macht mich eigentlich umso wütender. Aber du hast recht, eine Beschwerde mit Befragung o.Ä. würde ich sicher nicht aushalten. Da würde ich zusammenbrechen (s.o.). Das ist unglaublich, dass solche Typen einfach so davonkommen.

Benutzeravatar

Solage
[nicht mehr wegzudenken]
[nicht mehr wegzudenken]
weiblich/female, 48
Beiträge: 2887

Beitrag Sa., 24.09.2016, 17:26

Hallo mayflower:

Wende Dich doch einmal an den Ethikverein.
Da beraten Psychotherapeuten kostenlos und auch sachlich bei Grenzüberschreitungen in Psychotherapien.
Die sagen auch was Sinn macht und was nicht.

Alles Gute Dir.

http://ethikverein.de/

Werbung

Benutzeravatar

friedie
Helferlein
Helferlein
weiblich/female, 35
Beiträge: 41

Beitrag Sa., 24.09.2016, 19:39

Hallo mayflower, dich trifft hier gar keine Schuld, nimm dir solche Aussagen bloß nicht zu Herzen! Ich finde das Vorgehen dieses Therapeuten extrem unprofessionell und ich kann mir gut vorstellen dass seine Selbstoffenbarung und seine Zweideutigkeiten Öl ins Feuer für deiner Verliebtheit waren und das Ganze für dich noch viel härter gemacht haben als es hätte sein müssen. Mir ist das auch passiert und ich weiß noch ganz genau was in mir vorging als es plötzlich in der Therapie hieß, sie habe sich ja auch in mich verliebt. Ohne diese Äußerung verbunden mit langem Schweigen und tiefen Blicken wäre ich nie auf die Idee gekommen, nach privatem Kontakt zu fragen...

Wenn du etwas mehr Abstand hast fände ich persönlich deine Idee mit der Beschwerde wirklich gut. Wie du schon sagst, zumindest muss er Stellung nehmen. Und er sollte wissen dass er bei jeder weiteren Beschwerde in größere Erklärungsnöte kommt, vielleicht hält er sich dadurch etwas zurück in Zukunft. Ich bin überzeugt je öfter solche Leute mit dieser Art von Spielchen durchkommen, desto einfacher und selbstverständlicher überschreiten sie in Zukunft immer mehr Grenzen...

Alles Gute für dich, friedie

Benutzeravatar

Solage
[nicht mehr wegzudenken]
[nicht mehr wegzudenken]
weiblich/female, 48
Beiträge: 2887

Beitrag Sa., 24.09.2016, 20:00

Hallo mayflower,

meine persönliche Meinung dazu ist, dass Dein Therapeut Dich anfütterte und getestet hat was geht. Wenn er Dir sagt, dass er schon mit einer anderen Patientin intim war, dann sagt er Dir damit, dass so etwas möglich ist:
" Also Frau mayflower, was jetzt? Willst Du auch?"
Da geht die Fantasie dann ordentlich spazieren: " Der Therapeut ist in mich auch verliebt, da geht was. "

Jetzt hast Du ihm aber die rote Flagge gezeigt: Dass Du das unethisch findest usw.
RESPEKT!
Da muss er dann zurückrudern und Dir den schwarzen Peter geben.
Mit Verliebtheit hat das für mich nichts zu tun. Eher mit Eigennutz.

Würde er Dich ernsthaft schätzen, würde er eben nicht so reagieren.

Benutzeravatar

Thread-EröffnerIn
mayflower76
sporadischer Gast
sporadischer Gast
weiblich/female, 40
Beiträge: 21

Beitrag Sa., 24.09.2016, 20:08

Mir ging es die ersten drei Wochen auch richtig schlecht. Ich war die ersten drei Wochen auch völlig am Boden. Hab mich dann langsam da raus gearbeitet und dann das. Das

Benutzeravatar

Solage
[nicht mehr wegzudenken]
[nicht mehr wegzudenken]
weiblich/female, 48
Beiträge: 2887

Beitrag Sa., 24.09.2016, 20:10

Ja, DAS ist schlimm und tut richtig weh!

Benutzeravatar

Thread-EröffnerIn
mayflower76
sporadischer Gast
sporadischer Gast
weiblich/female, 40
Beiträge: 21

Beitrag Sa., 24.09.2016, 20:13

Danke! Ich kann ihn einfach nicht damit durchkommen lassen.

Benutzeravatar

Solage
[nicht mehr wegzudenken]
[nicht mehr wegzudenken]
weiblich/female, 48
Beiträge: 2887

Beitrag Sa., 24.09.2016, 20:18

Dann wehre Dich!

Stell Dir mal vor, Du hättest Dich auf eine Affäre mit ihm eingelassen und er hätte Dir dann nach einem Jahr gesagt, so Schluss jetzt.
Nächstes Opfer in Aussicht.

Der ist ein A.RSCH!

Benutzeravatar

Thread-EröffnerIn
mayflower76
sporadischer Gast
sporadischer Gast
weiblich/female, 40
Beiträge: 21

Beitrag Sa., 24.09.2016, 21:11

Ich geb mein Bestes. Aber ich bin echt getroffen. Hab mich mühsam aus meinen Themen rausgearbeitet: Wertlosigkeit, benutzt werden, mangelnde Attraktivität. Ich wurde schon in der Affäre so benutzt und jetzt, wo ich genau deswegen Hilfe suche, schon wieder. So wie früher von meiner Mutter. Das ist Retraumatisierung. Und jetzt heißt es hier, ich sei eine rachsüchtige Hexe und der Therapeut das arme Opfer. Für mich ist das schlimmer als sein Missbrauch. Und da gehe ich mit Isabe konform: Dem bin ich nicht gewachsen. Was zugleich solchen Typen Tür und Tor öffnet. Die missbrauchen ihre Macht und bekommen auch noch Recht und Unterstützung. Sogar von Patienten. Die das selbst treffen könnte.
Ich weiß, dass ich das typische Opfer bin. Das ist sehr schmerzhaft, sich das einzugestehen, aber die Geschichte diesmal hat mir wirklich die Augen geöffnet. Ich tue alles, wenn mir jemand sagt, er liebt mich. Aber bin ich deshalb verantwortlich? Hat die Verantwortung nicht der Therapeut? Sollte er mir nicht vielmehr helfen, damit umzugehen? Und ich bin jetzt wieder an allem selbst schuld? Wie schon immer. Ich nehm das nicht mehr hin. Das bin ich mir schuldig, nachdem ich 20 Jahre mein Leben nach anderen gerichtet habe. Ich will endlich raus aus diesem Opfer-Dasein.


isabe
[nicht mehr wegzudenken]
[nicht mehr wegzudenken]
anderes/other, 39
Beiträge: 3066

Beitrag Sa., 24.09.2016, 21:29

Hi,
ich würde da unterscheiden zwischen deinem Gefühl ("wie bei meiner Mutter" / "Retraumatisierung") und seiner Tat - jedenfalls dann, wenn du überlegst, ihn zu melden. Die Kammer interessiert sich "ethischmäßig" nicht so sehr für dein Gefühlsleben ("die arme Frau"), sondern allein für das Vergehen des Therapeuten. Je klarer du das von deinem Gefühl trennen kannst, umso größer die Chance, damit durchzukommen.

Deine Gefühle würde ich in einer weiteren Therapie bearbeiten; da ist dann auch Platz für ALLES.

Was den Mailwechsel betrifft: Du kannst davon ausgehen, dass ein solcher Schriftverkehr deine Glaubwürdigkeit zwar nicht beweist, sie jedoch stützt, denn du hast ja "chronisch" davon berichtet. Wenn jemand plötzlich aus dem Nichts sagt: "Der Therapeut hat mich schon ewig missbraucht", dann klingt das u.U. eher problematisch.

Benutzeravatar

Solage
[nicht mehr wegzudenken]
[nicht mehr wegzudenken]
weiblich/female, 48
Beiträge: 2887

Beitrag Sa., 24.09.2016, 21:33

Die Kammern vertreten ihre Mitglieder.
Aber, wenn mehrere Beschwerden eingehen, dann müssen sie reagieren.

Wenn Du eine Rechtsschutzversicherung hast, dann würde ich mir einen juristischen Beistand nehmen.
Das zieht noch einmal anders.


isabe
[nicht mehr wegzudenken]
[nicht mehr wegzudenken]
anderes/other, 39
Beiträge: 3066

Beitrag Sa., 24.09.2016, 21:39

Mir hat man bei der Kammer gesagt, ich sollte den Brief gleich an den Vorsitzenden schreiben; der würde - als Analytiker - sofort aktiv werden.

Benutzeravatar

Solage
[nicht mehr wegzudenken]
[nicht mehr wegzudenken]
weiblich/female, 48
Beiträge: 2887

Beitrag Sa., 24.09.2016, 21:42

Bei mir ist die Ärztekammer zuständig.
Da wird dann die Beschwerde an irgendeinen Arzt weitergleitet und ein Jurist guckt drauf.

Von der Aktivität werde ich nicht benachrichtigt. Wenn der Therapeut keine Stellungnahme abgeben möchte, tja dann....

Werbung

Antworten
  • Vergleichbare Themen
    Antworten
    Zugriffe
    Letzter Beitrag